Neue Sicherheitsbestimmungen auf Spielplätzen - U3-Kinder unerwünscht?!

Hallo ihrs,

mein Sohn ist 2 1/2 Jahre alt und mir fällt zunehmend auf, dass neuere Spielgeräte so konzipiert sind, dass er nicht mehr alleine hinaufkann. Leitern, deren Sprossen zu weit auseinander sind... Kletterwände, die er noch nicht bewältigen kann... das sind die Zugänge zu Rutsche und Co., die ich vorfinde! Ich muss ihn da überall hochheben!

Hinzu kommt ärgerlicherweise, dass es gar nicht so leicht ist, meinem Sohn zu folgen: An den Zugängen zur Rutsche, auf die er will, sind ja überall diese Holme, unter denen man kaum durchkommt!

Ich denke, korpulentere oder schwangere Mamas können ihre Kleinkinder überhaupt nicht auf solche Geräte begleiten! #gruebel

Nun erfuhr ich gestern, dass hinter meiner Beobachtung System steckt, in Form von neuen Sicherheitsbestinmungen:

Alle Spielgeräte, die höher als 60 (!!!) cm sind müssen so konzipiert sein, dass sie für U3-Kinder nicht alleine zugänglich sind! #gruebel

Ich weiß nicht, wie es euch geht - aber ich lasse mein Kind durchaus eine dieser älteren Rutschen alleine hochgehen und runterrutschen! Und ich halte es für eine wichtige Erfahrung für mein Kind, diese Spielgeräte auch mal ohne Glucke an den Hacken austesten zu können!

Es wird allerdings immer schwerer, solche Rutschen zu finden - das gebe ich zu. An vielen Rutschtürmen sind dann ja mehrere Ausgänge (mit Stangen oder Kletternetzen - ihr kennt das!), wo mein Kind hinunterstürzen könnte. Da gehe ich dann zur Vorsicht eh hinterher.

Aber dank der neuen Bestimmungen müssen wir Mütter demnächst nicht nur hinterherGEHEN, wir müssen unser Kind überall HOCHHEBEN - so wir es denn können! (Soll ja schließlich vorkommen, dass man als Mutter eines Kleinkindes auch schonmal wieder schwanger ist!)

Konsequenz kann dann wohl nur sein, dass viele U3-Kinder Spielplätze nur noch mit tragender Mama an den Hacken oder überhaupt nicht mehr nutzen können.

Ich finde das ehrlich gesagt ziemlich zum kotzen!

Was meint ihr dazu?

LG

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Auf Spielplätzen ist mir das nicht aufgefallen, aber hier mussten jetzt alle Gärten der Kitas umgebaut werden.

Denn wenn einem Kind mal etwas passieren sollte, ist das Geschrei wieder groß und die ohnehin schon extrem verschuldeten Städte haben auch noch eine Klage am Hals.

Hier in der Gegend gibt es aber auch Spielplätze, bei denen mein Sohn noch nicht auf die größeren Klettergerüste kommt, weil seine Beine einfach zu kurz sind. Da hat er dann eben Pech gehabt und muss warten, bis er gewachsen ist. Es gibt genug Sachen, die er benutzen kann. Kleinkinder müssen nicht auf 4 Meter hohen Rutschtürmen rumklettern, kleinere tun es auch.

Wenn ich als Mutter mein Kind nicht auf ein bestimmtes Klettergerüst heben kann, dann kann ich meinem Kind auch kaum helfen, sollte es abrutschen oder sich nicht weiter vor oder zurück trauen. Was soll mein Kind dann auf diesem Klettergerüst?

lg

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Hallo,

auf KiTa- Spielgeländen kann ich das durchaus nachvollziehen. Schließlich hat eine Erzieherin mehr als 1-3 Kinder zu beaufsichtigen, da ist das mit der Gefahreneinschätzung und dem "auch mal machen lassen" eine ganz andere Kiste!

Wenn ein alternativer Rutschturm vorhanden ist, hebe ich als Mutter mein Kind ganz sicher auch nicht auf ein 4m-Teil. Ich bin doch nicht bescheuert! ;-)

Auf den Spielplätzen in unserer Gegend gibt es aber selten mehrere Türme.

*Wenn ich als Mutter mein Kind nicht auf ein bestimmtes Klettergerüst heben kann, dann kann ich meinem Kind auch kaum helfen, sollte es abrutschen oder sich nicht weiter vor oder zurück trauen.*

Richtig. Die Konsequenz ist dann aber leider, dass das Kind nicht auf den Spielplatz kann.

Oder zum nächstgelegenen Kleinkind - Spielplatz mit dem Auto gefahren werden muss. Hmmm... find ich auch nicht so pralle.

Und das spontane: "Guck mal, da ist ein Spielplatz!" bei einem Spaziergang fällt dann auch flach bzw. zieht regelmäßig Enttäuschungen nach sich, wenn der Spielplatz dann nicht für die entsprechende Altersgruppe ausgerichtet" ist.

LG

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Warum müssen Kinder denn auf einem Spielplatz spielen? Das ist nur ein künstliches, von Erwachsenen geschaffenes Areal, weil man sie nicht natürlich spielen lassen möchte.

Ich bin mit meinen beiden nur recht selten auf Spielplätzen. Auch als ich klein war, hat es mich nie sonderlich auf den Spielplatz gezogen. Wir sind immer so rumgestrolcht, auf die Kuhweide klettern war spannender als das Klettergerüst, so ein Karussell wird auch schnell langweilig, der Sandkasten war dreckig und balancieren kann man auch anderswo.

Meine beiden spielen auch lieber im Wald oder graben bei Opa im Garten Regenwürmer aus.

lg

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Interessan, was du da schreibst. Von der neuen Verordnung hatte ich noch nichts gehört, aber das mit der Zugänglichkeit ist mir auch schon aufgefallen bei den neueren Spielplätzen. Hattemich neulich erst wieder drüber geärgert. Entweder die sprossen sind soweit auseinander, dass die kleineren nicht hoch kommen, oder sie fangen so weit oben an, dass sie gar nicht erst dran kommen. Was mir auch auffällt , dass viele kletternetze/fangnetze so weitmaschig sind, dass sie sicherheitstechnisch ein witz sind , da sie die Kinder nicht auffangen , sondern sie nur durchrutschen lassen, selbst grössere . Was ja eigentlich ein Widerspruch zu den verschärften sicherheitsvorschriften ist. Ich finde es auch wichtig, dass die Kinder früh lernen mit solchen Geräten umzugehen . Ausserdem liegt die Verantwortung für das kind bei den Eltern .

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Das kommt auf das Spielgerät an
Die meisten hohen Dinge sind eben für ältere Kinder konzipiert und haben auch mögliche Gefahrenquellen für kleiner Kinder und ehrlich gesagt habe ich hier nochnie höhere/gefährlichere Spielgeräte für Kleinkinder gesehen sondern eher Mütter die ihre Kleinkinder auf Spielgeräte für ältere Kinder heben
Ich bin auch dafür das auch kleinere Kinder mal alleine was auf Spielgeräten machen ABER ich kann deine Beobachtung nicht ganz teilen,bei uns in der Umgebung gibt es einige Spielplätze die dann meistens auf eine "Altersgruppe" zugeschnitten sind dh. die wo für Kleinkinder sind sind wirklich so das man daneben stehen kann und das Kind alleine rauf "klettern" kann und auch nirgends durchfallen kann oder so

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Hallo,

das kommt vielleicht auf die Umgebung an. Hier gibt es pro Dorf einen Spielplatz, spezielle Plätze für Altersgruppe xy fallen da flach. Ich glaube, einen Spielplatz speziell für Kleinkinder ist mir noch gar nicht untergekommen. #kratz
(Wobei - eine 60 cm hohe Rutsche, wie soll das aussehen?! Gibts demnächst keine Rutschen für Kleinkinder mehr? #schmoll )

Wenn es auf einem Spielplatz überhaupt kein Gerät gibt, das mein Kind erklimmen kann, dann hebe ich es hoch. Ist das Gerät gefährlich (ich erwähnte die Rutschtürme mit den vielen "Löchern"), dann begleite ich mein Kind.

Meine einzige Alternative wäre, nicht auf den Spielplatz zu gehen.

LG

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In meinem Ort gibt es auch eher Spielplätze für ältere Kinder,die für kleinere Kinder sind meistens eher ein Mini Grundstück mit Sandkasten 1-3 Spielgeräten

Die Rutschen die es bei den besagten Spielplätzen gibt sind sowelche :

http://www.spielundraum-online.de/media/pic/54/IMG_0108.JPG
http://www.algebra.eu.com/cms/images/stories/kleinkinderrutsche/01.jpg

Naja ich sage ja auch garnichts gegen das hochheben ABER ich habe schon erlebt wie eine Mutter ihr Kind(das nochnichtmal sehr sicher im Laufen war) auf so ein Spielgerät das ziemlich hoch war gehoben hat das eine Rutsche und so eine Wackelbrücke (die an den Seiten offen war (http://www.sichere-schule.de/aussenflaechen/_incl/img/fotos/spielplatzgeraete/02_spielplatzgeraete/02_bruecken/02_02-01.jpg , so wie die brücke bloß höher und mit so metall teilen hängend) und um zur Rutsche zu kommen musste man eben über diese Brücke
Das Kind war total überfordert und die Mutter stand nur unten und meinte begeister " NAAA xy woooo ist die rutsche" und SOWAS geht garnicht finde ich

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Hi,

wenn ich bei uns auf den Spielplätzen war muss ich sagen, das es immer was für jüngere & ältere gab.
Sogar eigene Spielplätze für Kleinkinder.

Leider habe ich auch immer öfters erlebt, das die Eltern die Kids alleine auf alle Spielgeräte gelassen haben, während sie auf der Bank getratscht haben.....die nicht für die kleinsten der Kleinen konzipiert waren. Und wenn dann was passiert ist, wurden Klagen eingereicht, was ja modern geworden ist.

Daher kann ich es mir gut vorstellen, das sich die Gemeinden absichern müssen, das die rltern mehr auf die kids aufpassen, bzw. diese nicht mehr alleine auf alle Spielgeräte können. Ist doch nur noch eine logische Konsequenz#kratz

bei euch gibt es sicherlich auch mehr Spielplätze zur Auswahl.....dann einfach wechseln, können ja nicht alle neu sein.
lisa

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Es ging mir auch weniger um die Frage, wer "Schuld" an diesen blöden Bestimmungen hat. Dass da kein Kinderhasser unter den Gesetzgebern dahintersteckt, ist mir ja irgendwo auch klar. ;-)

Ich sehe halt das Ergebnis: Den Kindern wird nichts mehr zugetraut. Die Eltern werden entmündigt in ihrer Entscheidung, was sie ihrem Kind zutrauen dürfen.

Und im Endeffekt haben die Kinder noch weniger Möglichkeiten, ihre Selbsteinschätzung und ihre Motorik zu trainieren.

ICH kann im Moment noch ausweichen auf alte Spielplätze.
Es ging mir aber nicht nur um mich. ;-)

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naja, ruf doch mal die Gemeinde an....es wird schon einen Grund geben, warum.....

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Hallo,

interessant diese Verordnung. Interessant deshalb, weil auch unser Spielplatz so konzipiert wurde, dass kinder unter drei z.B. nicht auf die Rutsche kommen. Viel interessanter ist aber, das zwischen beiden Sandkasten Sträucher als Abgrenzung gepflanzt wurden, die lange Dornen haben und im Herbst solche Früchte ähnlich kleinen Äpfeln ausbilden. Ich bin mir sicher, dass diese nicht zum Verzehr geeignet sind. Und die Krönung des ganzen ist ein kleiner Teich, der ca. 50 Meter hinter dem Spielplatz extra angelegt wurde. Da wurde so richtig mitgedacht;-)

Ärgere dich nicht. Kinder werden ja zum Glück älter. Obwohl so ein Spielplatz für Kleinkinder schon toll ist.

vg, m.

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Diese blöden Zierfrüchte gibt es bei uns auch. Das heißt man muss bei sehr kleinen Kindern sogar im Sandkasten direkt daneben sitzen.weil ständig was im Mund landet. Hab mich auch schon gefragt,wer sich sowas ausdenkt.

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Die blühen im Frühjahr so schön;-)

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Hi,
wenn Dein Kind erst mal größer ist, würdest du es zum kotzen finden, wenn alle Spielgeräte so langweilig wären, dass sie nur 2jährigen gefallen...

Wir hatten noch nie Probleme, in jedem Alter schöne Spielplätze zu finden.

Wenn Du es für wichtig hältst, dass dein Kind die Geräte auch ohne Glkucke erkundet, verstehe ich auch deinen Ärger über die Balken (die durchaus Sinn machen) nicht. Bleib doch unten...Wenn das Gerät nicht gerade mehrere Meter hoch ist, kann man doch von unten aufpassen, dass das Kind den richtigen Ausgang nimmt. Und auf einem einige Meter hohen Gerät für ab 6jährige hätte ein 2jähriger vielleicht wirklich einfach nichts verloren...schwer vorstellbar, dass das der Entwicklung fehlen würde.

Gefallen ist bei uns erst ein Kind - von der Treppe einer altersgerechten, einfachen Rutsche.

Ich finde es sinnvoll, dass höhere Geräte nicht von Kleinkindern alleine erklommen werden können. Damit haben dann die begleitenden Eltern die Verantwortung und müssen entscheiden, was sie ihrem Kind zutrauen und was nicht.

Hier gabs schon lange viele solcher Spielplätze - ein Problem hatten wir damit nie. Auch nicht, als ich schwanger war.

Viele Grüße
Miau2

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Wir sind eine kleine Stadt und es gibt bei uns keinen einzigen Spielplatz für Kinder unter 3.

vg, m.

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Hallo,

wer sprach denn hier davon, dass mein Kind auf ALLE Spielgeräte drauf soll?!

Finde es schade, dass du jetzt so polarisierst.

*Ich finde es sinnvoll, dass höhere Geräte nicht von Kleinkindern alleine erklommen werden können. Damit haben dann die begleitenden Eltern die Verantwortung und müssen entscheiden, was sie ihrem Kind zutrauen und was nicht.*

Nein, haben sie eben nicht mehr. Sie MÜSSEN mit, weil ihr Kind ja nicht alleine hochkommt. Sie haben nicht die Verantwortung, sie werden bevormundet und gezwungen, ihr Kind zu begleiten.

LG

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Das ist nicht neu, es ist auch richtig so, stell dir mal vor da faellt ein kleines kind runter! Da wir dan gleich geklagt, weil sie nicht kleinkindersicher sind.

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Hi,

das war schon immer so... ich habe diffuse eigene Erinnerungen, dass ich als Kind sehr ärgerlich war, wenn ich irgendwo nicht allein raufkonnte... eben kurze Arme, kurze Beine, Pech.

Um so größer war dann die Freude, wenn es plötzlich klappte, weil ich das entsprechende fehlende Stück gewachsen bin. Oder allein auf die Schaukel kam, toll, was für Erfolgserlebnisse.
Gute Spielplätze (neue Vorschriften hin oder her) haben für alle Altersstufen etwas im Angebot und die Geräte für ältere Kinder sind dann eben so gestaltet, dass sich niemand damit umbringen kann. Ist doch gut. Unser Stammspielplatz hat z.B. einen umzäunten Bereich mit Sandkiste, Wasserpumpe und einer kleinen Rutsche, die über eine nicht sehr steile Rampe zugänglich ist. Das Ganze steht im Sandkasten, da können die Kleinen ganz in Ruhe ohne gluckende Eltern ausprobieren. Außerhalb des Gatters sind die Geräte für die Größeren mit entsprechenden Lücken zwischen den Leitersprossen... ich finde das ganz ok, wenn es auch noch eine kleine Herausforderung gibt ;-)

Ich kenne Spielplätze im näheren und ferneren Ausland, da stehen Geräte, da würde ich mich nicht hochtrauen mit Rutschen, die an Achterbahnen erinnern. Da würde ich ungern meinem Krabbelkind hinterherkraxeln, dann lieber eine entsprechend hohe erste Stufe. Wir haben auch anfangs die unteren Stufen aus der Leiter zum Hochbett ausgebaut. Das ist dann eben so, da können Kleinkinder aber eigentlich auch ganz gut mit umgehen.

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Das ist doch Sinn der Sache. Wenn die Kinder alleine nicht auf das Spielgerät kommen dann ist das Spielgerät für das Kind diesen Alters nicht geeignet.

LG

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Eine 1m hohe Rutsche ist nicht für 2-jährige geeignet?!

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Mein Vater baut im Auftrag der Stadt Spielgeräte für die Spielplätze auf. Er hat mir das nun mal so erklärt. Ob DU DEIN Kind dafür geeignet hälst ist dann ganz allein Deine Entscheidung. Ich habe lediglich versucht zu erklären warum. Denn genau das war doch die Frage,oder?

LG

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