Ist es denn wirklich normal...

...dass ich im Alltag mit meinem dreijährigen teilweise so entkräftet bin, dass ich wirklich zu tun habe, meinem Haushalt und dem Kleinen gerecht zu werden?! #schwitz.

Guten Morgen erst mal und eine schöne Tasse #tasse für alle. #winke

Mein Problem ist mein dreijähriger. Er war schon immer ein Wildfang, immer aktiv, eigentlich so, wie es ein Kind sein sollte. Das stört mich auch nicht im geringsten. Damit kann ich leben. Womit ich nicht leben kann ist, die Art wie er ist. Er ist laut, störrisch, egoistisch, weinerlich (jammert dauernd wegen allem und jedem), penetrant und vor allem: belehrungsresistent! #schmoll

Ich kann zur Zeit nichts, aber auch gar nichts! mit ihm machen, ohne dass ich a) angekeift werde ("ICH WILL DAS SELBER MACHEN!"), b) er sofort los jammert, wenn ich ihm etwas verwehre, z. B., dass er sich das Brot mit dem scharfen Küchenmesser schmiert - ich böse Mutter! "ICH WILL ABER DAS MESSER HABEN!!!!", oder c) wenn ich versuche, ihm etwas beizubringen, egal in welchen Belangen. Gestern hab ich ihm versucht zu erklären, dass das Malbuch zum AUSMALEN da ist und nicht zum wild reinkrixeln, wenn er wild reinkrixeln will, gebe ich ihm ein Papier, da kann er sich dann auslassen. Erst tat er ganz interessiert und als ich dann seine Hand führen wollte, um es ihm besser zu zeigen, dass man IN die Figuren malt (ich hab mich ja gar nicht getraut, den Stift selbst in die Hand zu nehmen!), flippt er plötzlich aus, von einer Sekunde auf die andere und zieht den Stift mit so einem Ruck aus meiner Hand, dass er mir ihn fast ins Auge stößt. Also Temperament ist ja schön und gut, aber was mein Herr Sohn da zur Zeit treibt ist wirklich Tyrannei! #schwitz.

Oder noch so ein Beispiel: Mensch ärgere dich nicht spielen! Ich spiel mittlerweile gar nicht mehr mit ihm, denn bei mir geht er innerhalb der ersten Minuten derart in die Luft, dass er völlig rumflippt, mit den Spielsteinen schmeißt und mich beschimpft. Und warum das ganze? Weil er mich schmeißen möchte, aber ich darf unter gar keinen Umständen ihn schmeißen. Und wenn ich dann erkläre, dass das eben zum Spiel dazu gehört, wirds nur noch schlimmer. Er für seinen Teil bescheißt aber derart, dass er absichtlich entweder den Würfel so dreht, dass die Zahl genau die Anzahl ergibt damit er mich schmeißen kann, oder rückt einfach so weit vor, nur um meinen Stein rauszukicken. Wenn ich ihm dann sage, dass das nicht geht, dass man nicht beschummeln darf und dass ich dann aufhöre zu spielen, gehts natürlich wieder von vorne los.

Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich auch kein Freund von "Ich lass ihn gewinnen" bin. Und er hat schon mehrmals ehrlich gegen mich gewonnen!

Und so geht das dann den ganzen Tag weiter! Nein ich will nicht schlafen, nein ich will meine Schuhe nicht anziehen, ich will aber meinen Bruder schubsen, ich will aber in Felix`Bett schlafen, ich will dies, ich will das, das will ich nicht....#aerger

Wegen jedem Sch*** muss ich kämpfen. Und ich schreibe absichtlich kämpfen und nicht diskutieren. Denn ich diskutiere nicht mehr mit ihm. Hab ich gemacht, hat alles nur noch schlimmer gemacht. Jetzt diskutiere ich nicht mehr, sondern geb Bundeswehrmäßige Anweisungen. Klappt bissl besser, aber auch nicht oft.

Sagt mir, was soll ich tun?! Ich bin wirklich mit meinen Nerven, Kraft und Latein am Ende. Es mag sich ganz normal anhören, was ich da so schreibe, aber im Alltag ist es die Hölle! Für meinen Kleinen hab ich überhaupt keine Zeit mehr, weil ständig der Große Aufmerksamkeit will! Und wenn ich irgenwann die Schn*** voll hab (sorry, ich bin auch nur ein Mensch!), und ihn in sein Zimmer pack, mit den Worten: ""Wenn du dich beruhigt und aufgehört hast, dich zu benehmen wie ein durchgedrehter Affe, kannst wieder raus kommen!", hilft das auch nix. :-[.

Es kann so nicht weitergehen, ichkann von mir wirklich behaupten, dass ich konsequent bin, das bekomme ich auch immer wieder von anderen gesagt, aber es hilft alles NIX! Ich beiße auf Granit!

HILFE! Hat wer noch so einen Terrorzwerg zuhause und wenn ja - wann wird das besser?!

#schwitz

LG eure fertige Tini, die sich jetzt auf den Weg in die Arbeit macht - da hat sie nämlich wenigstens Ruhe :-p

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Hallo

Du überforderst dein Kind.

Malbuch ausmalen das machen sie mit 3 noch nicht richtig da ist eben kritzeln angesagt.

Mensch ärgere dich nicht ist viel zu anspruxhsvoll und zu lang für 3 jährige kauf mal Obstgarten dann habt ihr auch Spaß.
Dein Brot kannst du dir selber machen mit deinem Messer das andere gehört mir.

Kurze Ansagen und keine Diskussionen.

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Hallo,

Das kann man ab drei Jahre spielen.

Gruß

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Huhu,

also wir haben auch schon Mensch ärger dich nicht mit unserer Tochter gespielt als sie drei war.

Naja und beim Malbuch klappt es ganz klar mit drei noch nicht in den Linien, aber wild über das Blatt kritzeln kann er dann tatsächlich auf einem weißen Blatt ;)

VG Sabrina

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Hallo,

es gibt Dinge da sagt man nichts man handelt. Beispiel Mensch ärger dich nicht. Er flippt aus und du packst ohne Erklärung das spiel wieder ein. Wegen einem Malbuch würde ich mich auch nicht einmischen. Er ist drei Jahre alt da ist es doch normal das er noch rumkritzelt und auch normal das er frustiert ist wenn Mama sich da einmischt ist doch sein Malbuch.

Er befindet sich auf dem Selbstfindungstripp Ich kann das allein ich will das selber machen usw. Das ist doch Toll. Anstrengend vor allem wenn man es eilig hat aber wichtig für die Entwicklung.

Mein Tipp gib ihm mehr Freiräume wo er selber machen kann und bei Dingen wo er flippt die macht man halt dann nicht mehr. Ich hab mit meiner ältesten Tochter fast zwei Jahre kein Memory gespielt weil sie jedesmal wenn wir es wieder mal versucht haben völlig ausgerastet ist. War nur bei Memory so.

LG

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Hi,

das klingt ja nicht sehr schön, was du da beschreibst.

Eine allgemeingültige Antwort habe ich nicht und die die du bekommst ist natürlich auh nur meine subjektiv gefärbte, aber ich denke, dass man auch mit einem dreijährigen in der Selbstfindungsphase zivilisiert zusammenleben kann ;) .

Ich würde die Situationen in zwei Kategorien einteilen:

1. wichtige Regeln/ soziale Verhaltensweisen:
Wenn es darum geht isch an Regeln und ansagen von dir oder einem Spiel zu halten würde ich durchgreifen. Wie meine Vorschreiberin beschrieben hat: Beim Mensch Ärger dich nicht ist das Spiel eben vorbei wenn geschummelt wird.Wer andere schubst bekommt eine Auszeit. Wer andere wichtige Regeln des Zusammenlebens oder der eigenen Sicherheit missachtet bekommt ebenfalls eine Auszeit.

Wenn meine Tochter mich beleidigen würde, weil ich sie nicht mit dem Fleischmesser spielen lasse, würde ich ihr trotzdem das Messer wegnehmen und ihr dann eine Ansage machen, dass man mich nicht beleidigt. Ich beleidige sie ja auch nicht. Zudem ist es mir wichtig, dass mein Kind weiß, dass ich die Regeln mache und wir nicht jede Regel erst verhandeln.
Das Erklären würde ich erst machen, wenn sich der Zwerg danach wieder beruhigt hat und ruhig genug ist um zuzuhören. Ganz wichtig: Mache niemals eine Ansage, die du nicht auch durchführst.

Das im eigenen Bett schlafen sehe ich auch als eine Regel des Zusammenlebens an. Der Bruder hat ein Recht auf sein eigenes Bett, dein Sohn hat ebenfalls sein eigenes, darin wird geschlafen und basta.

Beim Thema Mittagsschlaf, würde ich schauen, ob dein Sohn diesen noch braucht, oder ob es helfen würde vorher mit ihm eine Stunde Laufrad zu fahren.

2. Hilfsangebote/Lernsituationen:
Meine Tochter (ebenfalls 3) will auch immer alles alleine machen. Darf sie auch. Wenn sie etwas neues machen möchte, dass sie noch nie gemacht hat und meine Hilfe ausschlägt, lasse ich sie es alleine versuchen. Wenn sie dann scheitert fragt sie meistens alleine um Hilfe und lässt es sich dann auch erklären. Wenn ich ihr die Hilfe aufdrücke gibt es nur Gemecker. Also lass deinen Sohnemann nach Hilfe fragen, das kommt dann schon.

Zu der Malbuchsituation: Ich finde es nicht schlimm, wenn im Malbuch gekritzelt wird. Was ich allerdings mache ist, dass ich ab und an mit meiner Tochter gemeinsam male. Dabei sieht sie, dass ich innerhalb der Linien bleibe und ist auch versucht dies selbst zu machen.

Ich hoffe, dass dir dies etwas weiterhilft.

LG Bonnie

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1) Schraub deine Ansprüche runter - an dich, an dein Kind, an den Haushalt. Der Haushalt braucht echt nicht viel - essen, Wäsche, ab und an saugen.

2) Malbuch - lass ihn doch reinkrixeln.

3) Mensch ärger dich nicht mit dem 3jährigen würde ich nicht probieren. Schon gar nicht mit einem Wildfang. Wenn du mit ihm spielst, dann halt nach seinen Regeln oder nicht, mach kein Drama draus. Leben und leben lassen.

4) Bruder schubsen: Brider hochnehmen und trösten gehen.

5) Pick your battles. Das wenigste ist wirklich so wichtig, dass du einen Kampf draus machen musst.

Und ultimativ: rausgehen. Draußen sind Kinder immer entspannter, und die Eltern auch.

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Hi,

ich glaube das ist in dem Alter ganz normal.

Ich hab zwar ein Mädchen, aber das ständige geheul und gequengel wenn was nicht gleich klappt zehrt auch an den Nerven.

Das mit dem Messer würde ich so lösen, dass Du ihm ein stumpferes Messer anbietest. Das das Schmieren dann nicht immer gleich so klappt wie gewünscht ist klar, aber wenn er es schon selbst lernen möchte ist doch toll.

Das mit dem Malbuch haben wir auch. Klar ist das Gekritzel Verschwendung, aber das versteht ein Kind in dem Alter noch nicht. Einfach andere Blätter zum Kritzeln anbieten. Wenn dann doch das Malbuch vollgekritzelt wird, ist es halt so. Ich wäre nie auf die Idee gekommen meiner Tochter die Hand zu führen. Stiftführung muss jeder für sich selbst ausprobieren. Bei Malbüchern machen wir es so, das ich z.B. einen Schuh ausmale und meine Tochter den anderen usw.

Mensch ärgere spiele ich mit meiner Tochter auch noch nicht, das Spiel spricht Kinder in dem Alter nicht so an und es dauert auch zu lange. Besser ist z.B. Lotti Karotti oder da ist der Wurm drin. Auch mit KinderUno (offen liegende Karten) kann man schon anfangen (aber kein taktisches Denken erwarten, das dauert, bis sich das entwickelt). Sobald meine Tochter anfängt zu schummeln oder sich nicht mehr konzentrieren mag, packen wir das Spiel wieder ein.

Das mit dem Schuhe anziehen kenn ich auch. Da das Spielchen bei vielen Kindern beliebt ist, lass ich sie und Ihre Freundin die Schuhe gegenseitig anziehen (Beim Abholen vom KIGA) Das klappt prima. Aber zu Hause hab ich das Problem natürlich trotzdem.

Das mit den Bundeswehrmäßigen Anweisungen mache ich auch manchmal. Klingt schlimm, aber dann weiß meine Tochter meist auch, dass es mir in dem Moment ernst ist.

Es heißt ja immer, Kinder wollen Ihre Grenzen austesten, von daher sind klare Ansagen ab und an schon mal angebracht.

In dem Alter wollen die Kinder die Aufmerksamkeit ihrer Eltern. Wer brav ist bekommt in aller Regel weniger Aufmerksamkeit. Also ist es wichtig gerade dann wenn mal alles gut läuft, das Kind auch zu loben und ihm Aufmerksamkeit zu schenken.

Wenn ich das richtig verstanden habe, muss dein Sohn auch noch Deine Aufmerksamkeit mit einem kleineren Geschwisterchen teilen. Das ist natürlich hart, wenn man vorher die gesammte Aufmerksamkeit hatte.

Ich wünsche Dir viel Durchhaltevermögen. Es wird bestimmt noch einige Zeit dauern, aber irgenwann wird es auch wieder besser.

VG lachris

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Bei manchen Dingen machst du dir selbst Druck, wenn er Krizelt lass Ihn krizeln, das wird er schon mal machen das Ausmalen ;-)

Scharfe Messer gabs bei uns in dem Alter nicht und da diskutier ich nicht, wenn man Bockt kann man das dann im Zimmer tun.

Wenn er so ist, meine stieftochter macht das heute manchmal noch, dann sage ich aufsammeln einräumen und das Spiel ist beendet. Aber sie ist weit aus Älter als dein Kleiner er muss es erst lernen nicht immer gewinnen zu können.

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Hallo,

Du machst es Dir selber unnötig schwer.
Warum kannst Du das Kind nicht mal gewinnen lassen? Auch das gehört dazu. Wenn er ständig verliert ist er auch frustriert, ist doch ganz klar. Hier muß man schon ein wenig abwägen können.
Zur Hausarbeit kann ich nur sagen, binde das Kind mit ein. Das funktioniert super.
Ich habe auch einen Wildfang, der muß eben beschäftigt sein und mit Ihren fast 10 Jahren jetzt ist es auch kein Wildfang mehr, sondern ein kluges, liebes, aber dennoch aktives Mädchen, mit Macken, die man nehmen muß, bzw. lernen muß, damit umzugehen.

LG

8

Noch eines...geht Dein Sohn in den Kiga? Hat er oft andere Kinder um sich? Auch das ist wichtig, wahrscheinlich ist es Deinem Kind einfach langweilig...

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Hi,
ich finde auch, dass du ihn überforderst.

Mensch ärgere dich nicht muss in dem Alter nicht sein, braucht kein Mensch. Sicherlich gibt es Dreijährige, die das hervorragend können, aber das sind eher Ausnahmen. Natürlich "bescheißt" er, er lernt doch gerade erst sich an Regeln in einem Spiel halten zu müssen. Dazu gehört das Verlieren natürlich auch, aber das muss man emotional aushalten können. Kann er noch nicht, macht aber nix.
Ein Malbuch in dem Alter zu verkritzeln ist doch auch ok, auch da gibt es bestimmt Kinder, die das toll können, deins aber nicht (meine übrigens auch nicht, aber sie lernen es später problemlos, der Große kann das schon lange).
Mein Kleiner darf übrigens mit dem scharfen Messer hantieren, sowohl Gemüse schneiden als auch Brot schmieren. Es ist noch nie etwas passiert und wenn, dann ist das ein Schnitt, das hat bislang jeder er- und überlebt.
Ich kann mir vorstellen, dass du ihn als den Großen siehst, weil er das unter den Geschwistern ist, aber er ist doch noch so klein, da ist es doch klar, dass er seine Emotionen noch nicht so kontrollieren kann. Verhandeln hilft oftmals doch ganz gut. (Ich bin mir sicher, dass jeder mal in diese Falle tappt, mich eingeschlossen, das ist das Los der Großen, Eltern sind halt nicht fehlerfrei.)

Vlg tina

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Hallo!

Ich kann dich gut verstehen, auch dass du irgendwann am Ende deiner Kräfte und frustriert bist, dass kein normaler Alltag mehr klappt.

ABER: Viele von den Dingen, die du aufzählst, sind für ein 3jähriges Kind noch total normal. Nicht für jedes, aber jedes Kind ist auch nicht gleich. Für die meisten! Sagen wir es so. Sicher, wenn diese Dinge dann gehäuft auftreten und ein Tag vollgepackt ist mit solchen, dann ist das zu viel. Wenn aber an einem Tag nur ein solcher "Ausraster" käme, würdest du ihm wahrscheinlich keine so große Bedeutung zumessen, oder?

Dann wäre es im Bereich des "normalen", weil er eben 3 Jahre alt ist. Dann würde sich aber auch nicht alles um ihn drehen und nicht alle würden schon angespannt warten, wie er nun wieder reagiert...Hat ein bisschen was von einem Teufelskreis.

Ich kenne weder dich noch dein Kind, von daher möchte ich von vornherein schon sagen, dass ich nicht weiß, ob es mir überhaupt zusteht, dir Tipps zu geben. Aber vielleicht kann ich dich dennoch ein klein wenig zum Nachdenken anregen und ihr könnt ein paar Dinge für euch umsetzen. Wer weiß, vielleicht hilft es ja?

Zuerst mal zu deinen Beispielen:
Es gibt Kinder, die können und wollen nicht verlieren, - auch mit 7 oder 8 Jahren noch nicht und das sind definitiv keine Ausnahmen. Grade Mensch ärgere dich nicht ist dafür dann doch ein SEHR provokatives Spiel, wenn ich es mal so sagen darf. Da fliegen bei so manch älterem Kind noch die Kegel oder gar das Spielfeld durch die Gegend.
Ich möchte keinesfalls sagen, dass man das tolerieren soll, nur aufzeigen, dass das kein außergewöhnlich schlimmes oder einzigartiges Verhalten ist.
Irgendwann muss man auch lernen sich an Spielregeln zu halten, nicht zu schwindeln und lernen zu verlieren.

Manche 3jährige können das schon, aber ich möchte dir sagen, dass es sich dabei um die absolute Minderheit handelt. Denn die meisten können das eben noch nicht und möchten zwischendurch immer noch ihre eigenen Spielregeln einbauen, sich nicht an den Plan halten und vor allem gewinnen und in dem Fall "schmeißen". Ein Entgegenwirken wird als persönlicher Angriff verstanden und ruft dann logischerweise je nach Charakter des Kindes Wut oder Traurigkeit hervor.

Von daher würde ich mir in erster Linie mal Spiele vornehmen die altersgerechter sind. Auch wenn diese für Erwachsene vielleicht langweilig sind, geben sie dem Kind wesentlich mehr. Es geht nicht darum, dass man es gewinnen lassen soll, das finde ich nämlich auch nicht ok, aber es gibt sooo vieles, wo das Gewinnen nicht so offensichtlich ist und noch die Freude am Spiel und nicht dem Ausgang im Vordergrund steht. Eben bei Spielen für Kinder unter 4.

Auch das Malen steht für mich irgendwie in diesem Zeichen. Natürlich hast du Recht, dass er auch auf einem Zettel kritzeln kann, weil das Malbuch zu schade dafür ist oder er sonst schon gut anmalen kann.
ABER: Auch hier können die meisten 3jährigen noch gar nicht richtig schön ausmalen (wieder: natürlich gibt es welche...aber man MUSS es noch nicht können). Indem du ihm den Stift führst oder ihm sagst, dass er das falsch macht, fühlt er sich frustriert und denkt, du findest IHN und seine Arbeit nicht gut.

Er ist dabei selbstständig zu werden und fühlt sich von dir zu sehr kontrolliert und eingeengt, weil du ihm immer sagst, was zu tun ist und wie man etwas richtig macht. Bei vielen Dingen ist das ja auch unser Job als Mamas, aber mache Dinge sollte man die Kleinen einfach selbst erfahren lassen.

Mir ist im Übrigen schon klar, dass es nicht um die einzelnen Beispiele geht, ich will mich auch gar nicht zu sehr darauf festbeißen, aber irgendwo muss ich anknüpfen ;-)

Wie eben bei der Geschichte mit dem Malen. Ich würde ihm nicht sagen, dass er, wenn er nur sinnlos herumkritzelt, ein Blatt Papier nehmen soll, denn das suggeriert ihm schon im Vorhinein, dass das was er macht nicht schön ist. Und für 3jährige sind manche Kritzeleien durchaus schön.

Ich würde ihn fragen, ob er heute gerne etwas anmalen möchte und sein Malbuch haben will oder ob er lieber selbst was erfinden/zeichen möchte und ein Blatt Papier will.

Das ist auch kein ewiges Diskutieren, aber ein vorheriges Abklären, was ER denn gerne möchte. Klar, kann es dann immer noch sein, dass er behauptet, er würde was anmalen und kritzelt dann doch alles durch, aber ehrlich gesagt: Na und? So teuer ist doch kein Malbuch, dass es darauf ankommt. Wenn er dann irgendwann durchblättert und sich ärgert, weil schon eine schöne Seite verkritzelt ist, wird er daraus gelernt haben. Und manchmal ist es auch so, dass sie sich die Bücher ansehen und dann sagen: Da konnte ich aber noch nicht so schön malen, da war ich erst xy Jahre alt...JETZT mach ich es viel schöner.

Zuletzt ist er auch noch großer Bruder geworden (ich hab jetzt nicht nachgesehen, wie alt dein 2. Kind ist?), was immer eine Umstellung ist, auch wenn es manchmal erst später rauskommt. Man ist sich immer sicher, die Großen genug miteinzubinden, aber manchmal fallen einem die Kleinigkeiten - die für uns Erwachsenen sinnlosen Nichtigkeiten - gar nicht auf und dank denen kommt es zu Eskalationen.

Ich finde es dennoch gut, dass du konsequent bist usw. denn egal wie berechtigt manche Gefühle sind, man sollte früh genug lernen - sie nicht abzustellen - aber umzuleiten und damit anders als in Tobsuchtsanfällen oder gar Gewalt umzugehen. Aber auch da steht er ja noch ganz am Anfang seines Lernens...

Mein Tipp wäre einfach, frag ihn öfter, was er machen möchte, wie es ihm grade geht und was er vorschlagen würde...vielleicht kann man da einiges schon vorher klären und gar nicht erst so weit kommen lassen, dass man streiten muss. Denn irgendwann nervt einen alles, das kenne ich, aber dann verbietet man Dinge oder schimpft wegen Dingen, die es gar nicht wert sind.

Lg.Nina