Probleme mit der Aussprache - Logopädie greift nicht

Hallo!

Ich weiß gerade nicht weiter. Ich habe Zwillingsjungs (5 Jahre) und beide sprechen sehr undeutlich bzw. sprechen unter anderem die "sch"-Laute falsch. Wir sind seit 5 Monaten beim Logopäden und es bessert sich überhaupt nicht. Der Witz ist, daß sie beide inzwischen den Laut problemlos beherrschen, aber im alltäglichen Gebrauch tun sie es nicht richtig aussprechen. Man muß sie immer und immer wieder darauf hinweisen. Der Logopäde meinte, daß es einfach nicht besser wird und daß sie aber nach so langer Zeit es jetzt schon hinkriegen sollten. Ich versuche mein Bestes sie immer wieder darauf hinzuweisen, wenn sie es falsch aussprechen (also auf die nette Art), doch es hilft nichts. Leider kann der Logopäde auch nicht mit den nächsten Lauten anfangen, bis das jetzt sitzt. Hat einer von Euch ähnliche Erfahrungen gemacht? Gibt es da irgendwie etwas was ich machen kann, um es ihnen leichter zu machen? Memory Spiele und ähnliche Wortsspielchen machen wir schon, doch sie finden es einfach nur blöd inzwischen. Vorlesen gehört natürlich auch zu unserem Tagesablauf dazu....

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Hi,
was habt ihr denn bisher versucht um den Transfer in die Spontansprache zu unterstützen?

Lg, loobs

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Wir haben vom Logopäden ein Memory Spiel bekommen, mit dem wir das üben sollten. Da funktioniert es auch super, doch eben nur in der Spielsituation. Ansonsten machen wir Reime und andere Wortspiele - mit dem gleichen Ergebnis. Im übrigen versuche ich halt beim Sprechen immer wieder nachzuhaken. Das Problem ist, daß sie dann irgendwann einfach dicht machen. Kann ich auch irgendwie verstehen. Sie wissen eigentlich auch, wann ein Wort mit Sch oder S gesprochen wird, bloß bei ihnen ist es immer ein "th". Das S können sie noch nicht aussprechen. Es ist das gleiche mit dem "ch". Das können sie auch, wenn sie daran denken, doch es wird meist als "th" ausgesprochen.
Manchmal gehen wir auch auf "Entdeckungsreise" bei Geschichten und schauen, wie viele "Sch" Laute sie finden können. Da finden sie eigentlich auch fast immer alle.

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Okay, die Situationen, die du beschreibst sind allesamt übungssituationen und wenn der Laut gebildet werden kann und in bestimmten, geforderten Situationen lautrein kommt, dann geht es an den Transfer. Das ist, zugegeben, der schwierigste Teil der Therapie, weil die Kinder ihn größtenteils alleine vollziehen müssen, daher ist es wichtig, dass sie die bestmöglich Unterstützung bekommen.

Eine wichtige Voraussetzung ist, dass sie den Laut auditiv identifizieren können - das können sie ja, das ist gut!

Dass sie frustriert sind, wenn du sie immer und immer wieder berichtigst, ist klar.
Die Logopädin hat doch bestimmt mal was von correctivem Feedback erzählt, oder? Wenn nicht, dann frage mal danach.
Es hilft auch oft, wenn du mit den Jungs vorher vereinbarst, dass du nun auf das sch achtest, wenn sie z.B. vom Kiga erzählen. Dadurch wird die Situation für sie überschaubar und sie werden sich vermutlich nicht so sehr ärgern. Verlange nicht jedes mal von ihnen, das betreffende Wort lautrein zu wiederholen!! Das senkt sie Sprechfreude!

Hat die Logopädin ein Belohnungssystem vorgeschlagen (Erbsenglas o.ä.)? Habt ihr Erinnerungszeichen gebastelt?

lg, loobs

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Guten Morgen!
ich sage nur 1 Jahr!!!

Meine Tochter brauchte genau 1 Jahr um dieses blöde "sch" zu lernen!

Ich war auch sehr beunruhigt. haben nochmal die Ohren kontrolliert, ob da wirklich nichts ist, waren nochmal beim Pädaudiologen. Alles unauffällig!

Dann ganz plötzlich, hat es pen gemacht! Ich weiß nur, dass ich da dachte, himmel, wenn Sie jetzt für jeden Buchstaben 1 Jahr braucht, wird sie mit 18 eingeschult!

Aber als sie das "sch" beherrscht und verinnerlicht hatte, brauchte sie für das "k" nur 1 Stunde, für das "t" nur 1 Stunde. Plötzlich ging es ganz schnell.

Das war vor 2 Jahren, sie ist in der 2. Klasse.

Jetzt ist mein Sohn beim Logopäden, die gleichen Probleme.
Ich habe die Logopädin gebeten, nicht mit dem "sch" anzufangen.
Es ist für alle Beteiligten deprimieren, wenn keine richtigen Fortschritte zu sehen sind.
Sie schiebt das "sch" jetzt für 2-3 Stunden immer dazwischen!

Euch alles Gute!
VG
Sonja

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P.S. Was ich immer wieder gemacht habe. Ich habe Sie in der Spontansprache immer wieder gebeten, das falsch ausgesprochene Wort auszusprechen!
Oder beim Autofahren "sch" Wörter vorgesprochen und gebeten, dass sie sie wiederholt. Ich hab mich nicht mit ihr hingesetzt und noch extra Spiele gespielt. Mit der Zeit wurde das wiederholen immer weniger und dann hatte sie es!

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Danke, irgendwie ist es beruhigend zu wissen, daß es auch bei anderen etwas länger dauert. Ich war nur so verunsichert, weil der Logopäde auch nicht so richtig weiter weiß. Die Aussage: eigentlich müßte das jetzt sitzen und so kennt er es nicht, hat mich etwas stutzig gemacht. Gerade weil wir ja auch noch die anderen "Baustellen" haben und sie dieses Jahr eingeschult werden... Mir tun die Kleinen auch so leid, weil gerade der eine von Fremden nicht gut verstanden wird und er dann frustriert wird. Er erzählt gerne viel! Untereinander verstehen sie sich prima, denke vielleicht hat es sich auch dadurch ein wenig verfestigt hat, da sie ja nun mal viel zusammen sind und da kein Verständigungsproblem besteht. Früher haben sie ja sogar ihre eigene Sprache gehabt, die außer ihnen keiner verstanden hat - auch nicht Mama...

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OK, aber der Logopäde muss dich auch bestärken und nicht auch noch verunsichern!

Ihr macht es erst "5" Monate! Vielleicht sollte man doch einen anderen Buchstaben dran nehmen. Vielleicht 1 Monat pausieren, damit es sacken kann!

Ich kann es jetzt bei Euch schlecht einschätzen. Isabell war 4 als sie mit Logo anfing. Mit 5 hat sie das "sch" beherrscht. Dann wurden Ihr die Polypen entfernt und der Arzt empfahl eine Therapiepause, damit das erlernte sacken konnte.

Sie hatte Luft, weil Sie früh mit der Logo anfing und nicht den Druck der Einschulung hatte!

Von meiner Freundin der Sohn hat genauso lange gebraucht. Er war 1 Monat vor der Einschulung endlich soweit!

Ich kann die Aussage des Logopäden nicht nachvollziehen, es hätte noch keiner so lange gebraucht. Das ist die schwierigste Buchstabenkombi überhaupt!

LG

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Hallo

wart ihr schon beim Pädaudiologen.

Machst du wirklich täglich die Hausaufgaben vom Logo

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Hi!
Nein, beim Pädaudiologen waren wir nicht. Wir waren beim HNO und haben da ausgiebige Hörtests gemacht mit einwandfreien Ergebnissen. Und laut Logopäde hören sie die Laute auch einwandfrei. Auch die Mundmotorik ist völlig in Ordnung.

Was Hausaufgaben angeht, so haben wir nur das Memory Spiel bekommen und das machen wir nicht täglich, da die beiden es inzwischen ziemlich blöd finden und dann auch nicht mehr mitmachen. Sie machen lieber Reimspiele, die ich mir allerdings selber ausdenke bzw. ich habe da welche gekauft, die sie gerne Spielen.

Der Logopäde meinte auch, ich sollte nicht extrem viel darauf pochen, da sie sonst nicht mehr kooperieren.

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Hallo

ganz wichtig mach einen Termin beim Pädaudiologen und wechsel sofort die Logopädin.

Wie will sie ohne sehr aufwändige Hörtests wissen das dein Kind die laute auch richtig verarbeiten kann.

Dazu noch das ihr keine richtigen Aufgaben für zuhause bekommt.

Eine sehr komische Logopädin, wie soll es denn mit der Aussprache klappen wenn die Kinder nur ein oder zweimal die Woche für 45 Minuten richtig üben? Dazu braucht man schon täglich Übungen. Eine gute Logo hat jede Woche andere Übungen damit die Kinder mitmachen

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unser sohn bekam auch logo. er hatte mit 3 jahren wirklich eine sehr undeutliche aussprache. als er dann in den kiga gekommen ist, haben die erzieher ihn dort kaum verstanden. wir haben dann logopädie verschrieben bekommen.

unser sohn hat sehr schnell gut mitgemacht. seine aussprache ist schnell viel besser geworden. jede woche konnten wir neue laute und buchstaben "üben" diese hat er auch in dieser stunde bei ihr gelernt und auch behalten/umgesetzt. ich war immer mit dabei, um mir tipps und tricks abzugucken.

bei der logo wurde uns gesagt, dass dies nicht immer so ist. oft dauert es bei vielen kindern länger. vorallem das man im alltag eine besserung bemerkt. vorallem das "sch" würde bei vielen sehr lange dauern. daher finde ich 5 monate auch noch nicht lange.

natürlich spricht unser sohn trotzdem noch manche wörter nicht ganz richtig aus. ich wiederhole dieses wort bzw diesen satz dann einmal richtig und fertig. manchmal spreche ich ihn diese wort auch noch einmal vor und er wiederholt es dann einmal. er macht da ganz toll mit. findet es überhaupt nicht schlimm. wenn er nicht möchte, lasse ich ihn.
wir haben einige tipps bekommen. wie man zb das M besser aussprechen kann. (mit einem finger über den mund gleiten) oder das "sch" (zeigefinger mittig auf die lippen).
wird dies bei euch auch so gemacht?

vielleicht ist es auch sinnvoll einfach mal die therapeutin zu wechseln?

unser jüngster bekam mal eine zeitlang krankengymnastik. wir sind dort einfach nicht vorwärts gekommen und haben dann einfach mal bei der kollegin einen termin gemacht. dies wurde mir dort auch so vorgeschlagen. jeder hat ja doch seine eigene technik, die dann evtl besser funktioniert. naja nach 2x krabbelte unser sohn dann tatsächlich. dies haben wir vorher monate lang versucht. man merkte die beiden verstehen sich viel besser und er hat alles sehr viel besser angenommen.

ganz wichtig: zeit! mit druck (der auch unbewusst ausgestrahlt wird) klappt da nichts.
lg

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Wir haben am Anfang einen Spatel mit nach Hause bekommen, um das Sch zu üben. Das fanden sie dann auch toll und haben mitgemacht. Bis zu dem Zeitpunkt, wo sie den Laut eigentlich perfekt beherrschten. Jetzt geht es ja eigentlich "nur" um die Umsetzung.

Ich habe auch schon überlegt, den Logo zu wechseln. Allerdings macht er seine Sache ja so ganz gut. Sie haben den Laut gelernt und machen die Übungen ja auch ohne Probleme - aber eben immer nur in der Übungssituation.

Wenn ich die Beiträge hier so lese, denke ich, daß wir einfach doch nur etwas mehr Zeit brauchen als andere Kinder. Ich wußte auch nicht, daß das "Sch" so ein schwieriger Laut ist... Wahrscheinlich muß ich einfach etwas mehr Geduld an den Tag legen!

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Hallo,

Übungen zum Transfer in die Spontansprache laufen über die sogenannte Pseudospontansprache, z. B. Lieder, Gedichte etc. lernen. Dann gehe ich über mit den Kindern Bücher zu lesen, diese in denen Nomen durch Bilder ersetzte sind. Wir lesen gemeinsam ich die Wörter die Kinder die Bilder. Dann lasse ich die Kinder eine Seite erzählen und achte beim ersten mal mehr auf den Inhalt denn auf den Laut. So arbeiten wir uns von Seite zu Seite. Das ganze ist selbstverständlich Hausaufgabe. Bei der Kontrolle in der nächsten Stunde, werfe ich für jeden nicht richtig gesprochenen Laut eine Bohne in eine Schüssel, zum Ende zählen wir. Dann stelle ich noch die Frage ob es beim nächsten Mal mehr oder weniger sind. Kind antwortet alles wird notiert fertig.
Auch emotional ansprechende Themen helfen, beim Laut "sch" z.B. Winter - Schnee. Wir malen, basteln, spielen alles mögliche mit SCHnee.

Wenn das alles nichts bringt, fahre ich in der Therapie fort. Zu Tode therapieren bringt nämlich auch nichts und manchmal ist die Zeit einfach noch nicht reif.

Ich habe auch schon Kinder entlassen wo ich wusste, das es mit der Einschulung auf Grund des Schriftbildes der Transfer gelingt.

LG Reina

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Danke. Das mit den Büchern ist eine gute Idee, die ich umsetzen kann. Ich werde dann auch mal mit den Reimen weitermachen, die machen ihnen ja auch Spaß. Die Idee mit den Bohnen könnten ihnen auch Spaß machen. Leider ist es zu Hause manchmal etwas schwierig mit nur einem Kind etwas zu machen. Der andere ist ja immer mit dabei :-)

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Hallo,

unser Sohn (4) spricht das z meistens erstmal wie ß aus.

Wenn man ihm sagt, er soll mal "tzzzz" machen bzw. ihm die Worte richtig vorspricht und ihn nachsprechen läßt, kann er es aber.

Das ist ja bei Euren Söhnen auch so. Es muss nur in die Alltagssprache über gehen.

Mittlerweile machen wir es so, dass wir nur noch auf seine Anfragen reagieren, wenn er das z richtig ausspricht. Besonders praktisch ist das, da er abends immer möchte, dass jemand beim Ausziehen an seinen Hosenbeinen zieht. Wenn er dann "ßiiieh!" sagt, fragen wir nur, wie das heißt (und sprechen es manchmal auch nochmal vor). Wenn er es richtig ausspricht, zieht einer von uns. ;-)
Genauso bekommt er von uns nur "zwei" was auch immer und keine "ßwei" was auch immer. usw.

LG

Heike