Tochter, 3 Jahre, einpullern aus Trotz?

Hallo,

unsere Tochter ist Anfang Januar 3 Jahre geworden. Und wir haben derzeit ganz schön mit dem Trockenwerden zu tun.
Das große Geschäft geht seit bestimmt 1,5 Jahren nicht mehr in die Hose/Windel. Nur wenn es ans Pullern geht, merkt sie es zu spät oder geht mit voller Absicht nicht aufs Klo. Wir verbraten derzeit bis zu 5 frische Hosen täglich, es riecht nicht gut und es stresst sie und uns. Zwischen Weihnachten und Silvester waren wir unterwegs, Familien besuchen und Urlaub machen und wir sagten ihr vorher, dass wir unterwegs nicht waschen können und sie sich daher besonders viel Mühe geben sollte, rechtzeitig daran zu denken. Und was soll ich sagen ... es klappte und wir sind mit noch frischen Hosen wieder nach Hause gefahren. Dasselbe ist, wenn wir ihr sagen, dass sie bei Opa/Oma/Kindergartenfreund/... nicht aufs Sofa pullern soll - dann klappt es. Sobald wir aber im normalen Alltag sind, funktioniert es wieder nicht mehr. Ich habe sie letztens gefragt, ob sie es zu spät merkt, dass sie pullern muss oder ob sie es merkt, aber nicht gehen möchte. Sie sagte, es wäre aus letzterem Grund. Wir haben ihr auch schon angeboten, die Windel auch tagsüber wieder ranzumachen, aber erstens glaube ich, dass sie dann aus reiner Bequemlichkeit nicht aufs Klo geht und wartet bis die Windel in den Kniekehlen hängt und zweitens gibt es dann Kontra von den Erzieherinnen aus dem Kindergarten, die nur bedingt bereit sind, sie noch zu wickeln. Grrrrr .... Ich wollte diesem Thema nie soviel Bedeutung beimessen und sie einfach machen lassen. Sie zeigt es schon, wann sie soweit ist. Aber irgendwie klappt das nur bedingt, weil wir ja auch schon wirklich wochenlange trockene Phasen hatten.

Noch so als Info: Sie ist mit 2,5 schon in den Kindergarten gewechselt und ist dort, zusammen mit einem anderen Jungen, mit Abstand die Kleinste. Außerdem ist sie im November große Schwester geworden (Wir hatten aber auch im Dezember mal eine Woche dabei, in der es gut geklappt hat.)

So, lange Rede ... was würdet Ihr machen? Windel wieder ran? Auch gegen den Willen der Erzieherinnen (ich weiß, wir sind die Eltern ...)? weiter so verfahren wie bisher (aber das sind ja auch Negativ-Erlebnisse für sie)? Natürlich ist es so, dass sie seit November nicht mehr die ungeteilte Aufmerksamkeit hat, aber meint ihr, das ist so ein Aufmerksamkeitsding?

Herzlichen Dank schon einmal für Eure Meinungen, Anregungen und Vorschläge.

lila.luise

1

Hallo,

wenn sie bis zu 5 Hosen am Tag nass macht dann würde ich sagen sie ist einfach noch nicht so weit und würd ihr ne Windel umziehen. Es ist doch auch für sie nicht schön ständig nass zu sein. Und ich bezweifle ganz stark das ein Kind was ständig dieser beschämenden Situation ausgesetzt wird schneller trocken ist als wenn man ihr das Tempo lässt das sie bestimmt. Nimm Hochziehwindeln dann kann sie gehen wenn sie will.

Das die Erzieher da Druck machen find ich unter aller Sau. Unsere lassen den Kindern zum Glück ihr Tempo. Wir haben so einige 3-Jährige die noch gewickelt werden.

Ich weiß nicht warum beim trocken werden immer so ein Druck ausgeübt werden muss. Beim laufen und sprechen lernen lässt man seinem Kind doch auch sein Tempo. #kratz Und kein gesundes Kind wird mit Windel eingeschult. ;-)

Lg wirbelwinds.mama

2

seh ich ganz genau so. dieser trocken-werden-konkurenzkampf geht mir echt auf die nerven. und wer muss drunter leiden....die kleinen. ich wuerde mir da keinen stress machen. wenn die kinder noch nicht soweit sind, dann ist das mal so.

6

#pro

3

Das sind doch ganz klare Zeichen!
Dein Kind ist noch nicht so weit...
Sie ist ja gerade erst 3 Jahre alt geworden. Die Antwort hast du dir selber gegeben..
Gerade tut sich auch sehr viel in ihrem Umfeld, gerade wenn die Kids die "großen" werden nässen sie auch öfters wieder ein wenn sie eigentlich noch klein sind :-)

5 nasse Hosen am Tag? Das Kind macht es sicher nicht mit Absicht. Sie macht in die Hose weil sie es entweder zu spät merkt oder vom spielen und co so abgelenkt ist, dass sie es nicht mehr richtig steuern kann. Natürlich spielt es dann auch eine rolle, dass die Kinder mal keine Lust haben auf die Toilette zu gehen..sie sind so vertieft in ihre Welt, dass sie es dann einfach zu spät merken.

ich würde ihr für den Tag Höschenwindeln anziehen. Und dann mal ganz locker bleiben und abwarten ob sie dann regelmäßig auf die Toilette geht wenn du den Druck aus der ganzen Geschichte nimmst. Oft ist nämlich genau das der Schlüssel.
Sie hat dich halt damit auch irgendwie in der Hand. So MUSST du ihr eben ganz viel Aufmerksamkeit widmen ( und nicht dem Geschwisterlichen...)
Ich bin mir ziemlich sicher, dass es damit zu tun hat. Kinder äußern ihre "Eifersucht" meistens nicht durch direkte Worte.
Ich würde wieder eine Höschenwindel anziehen, sie ganz ganz viel loben wenn die am Abend noch trocken ist und einfach mal ne zeitlang abwarten.

lg und das haben wirklich schon einige Mamis mitgemacht. Du bist nicht allein!

4

Ich bin fest davon überzeugt, dass kein Kind absichtlich in die Hose macht, bzw. um dich zu ärgern. Wahrscheinlich war es einfach zu viel für sie, es hat sich ja ordentlich was geändert in ihrem Leben.

Lass ihr Zeit und nimm den Druck raus!

5

hi,

nein, ich würde ihr keine Windel mehr drum machen.

Es hat ja geklappt im Urlaub und wenn sie bei anderen ist.

lg

7

Bei deiner Überschrift dachte ich: Oh ja, das kenne ich!

Aber beim Durchlesen des Textes habe ich dann bemerkt, dass es hier um was ganz anderes geht...

Meine Tochter hatte zwischen 2,5 Jahren und 3 Jahren (sie war trocken) eine Phase, in der sie sich bei Konflikten mit Erwachsenen (Erzieherin, wir als Eltern) an einem bestimmten Punkt breitbeinig hingestellt hat, dem Erwachsenen, mit dem sie in Konflikt stand in die Augen geguckt hat, Gesicht zusammengekniffen, und hat es laufen lassen!!!!!

DAS war Trotz. Und sie hat sich wie Bolle gefreut, wenn derjenige dann die Arbeit hatte.

Aber ich würde mal sagen, das trifft auf deine Tochter so absolut nicht zu. Da hat sich im letzten Jahr so viel verändert, sie wird da einfach unsicher sein! Gerade, wenn man zwar verstanden hat, worum es beim Pullern ins Klo geht, aber noch keine 100%ige Routine hat, gibt es vermehrt Pfützen.

Ich würde sie regelmäßig aufs Klo gehen lassen (dann aber auch kein "Muss grad nicht" akzeptieren)

8

Hallo! Also so wie ich das lese denke ich das sie auf die Art mehr Aufmerksamkeit fordert. Das sie trocken sein kann hat sie ja bereits bewiesen.

Ich würde mir ein Belohnungssystem einfallen lassen: für jeden gelungenen Toilettengang gibt es bspw. einen kleinen Leuchtstern zum aufkleben für ihr Zimmer (oder ihr schneidet Glitzeraufkleber in 5 Teile, sie bekommt immer ein Teil pro geglücktem Gang und wenn ein Sticker vollständig ist darf sie sich ein Spiel mit dir wünschen)...
Die Leuchtsterne gibts im Internet zu 250, 350 oder 700 Stück - habe ich bei meiner Tochter gemacht (für verschiedene Dinge wie mithelfen, brav sein, Regeln befolgen etc.) und heute hat sie einen richtigen Sternenhimmel im Zimmer für den sie von ihren Freunden beneidet wird ;-) Inzwischen ist sie fast 8!
Lg
Gabi

9

Danke erst einmal für die zahlreichen Antworten. Ziel für mich ist es jetzt erst einmal den Druck rauszunehmen (war gerade Höschenwindel kaufen ;-) ) und aus diesem Grund auch noch einmal Klartext mit den Erzieherinnen zu reden.

Auf den Beitrag von franzi_smile möchte ich noch folgendes anmerken: Es gibt halt immer wieder Situationen, in der wir ihr sagen, dass sie bitte noch einmal aufs Klo gehen soll. Nicht selten, eigentlich immer antwortet sie mit "ich muss nicht". Dieses nicht zu akzeptieren bedeutet automatisch Geschrei. Also meinte ich zu ihr, dass ich sie nicht zwingen würde, sie ist mit 3 Jahren eine Große (war unabhängig vom Pullern so stolz darauf, endlich 3 zu sein) und kann das selbst entscheiden. Das ging auch die ersten Tage echt gut. Nur jetzt ist es eben wieder so, dass, falls wir den Klogang nach einem "ich muss nicht" nicht durchsetzen, es in den meisten Fällen spätestens nach 5 Minuten alles nass ist (bis zu den Schuhen runter). Es nicht zu merken ist halt irgendwie die eine Sache, aber wenn ich so pullern muss, dass meine Schuhe nass werden, dann musste ich auch 5 Minuten vorher schon. Das nur als Erklärung für die Vermutung, dass sie das aus Trotz machen würde.

Liebe Grüße

lila.luise

11

da gibts verschiedene erklärungen, die man natürlich nicht zuordnen kann, ohne das kind zu kennen:

1. sie merkt es aus irgendeinem grund (z.b. seelischer belastung oder auch einfach abgelenktheit) wirklich nicht, sie SPÜRT nicht, dass sie muss.

2. ich muss nicht kann auch genausogut bedeuten: ich will nicht. lass mich in ruhe. was wieder tausend verschiedene gründe haben kann von "ich will das alleine schaffen" über "ich kann grad nicht" bis hin zu "ich hab angst vorm klomonster"

3. nach deiner beschreibung oben würde ich davon ausgehen, dass dein kind noch nicht wirklich trocken ist. es klappt in besonderen situationen nach besonderem hinweis deshalb, weil dein kind sich darauf konzentriert, um ja nichts falsch zu machen. es klappt aber noch nicht "automatisch", also ist es noch nicht wirklich trocken.
das ist in etwa so wie beim autofahren lernen, wenn du zwar kapiert hast, wie das mit der schaltung funktioniert, du dich aber noch so drauf konzentrierst, dass du glatt das strassenschild übersehen hast. du kannst halt noch nicht wirklich auto fahren.

was du leider gar nicht geschrieben hast, ist das entscheidende:

was will deine tochter?

wenn sie gerne erst einmal wieder windeln tragen möchte, dann lass sie! vielleicht hat sie ja in zwei wochen schon wieder genug davon. vielleicht auch nicht.

ihr eine windel gegen ihren willen anzuziehen ist genauso blöd wie sie ihr einfach wegzunehmen.

bitte lass doch dein kind entscheiden und füg dich ein. so lange es den willen zu etwas hat, ist alles ok. (was natürlich nicht ok ist, wenn ein kind sagt es trägt keine windel UND geht nicht auf die toilette, dann kann man immer noch ein machtwort sprechen).

10

Wie wäre es mit positiver Verstarkung-da sie das Prinzip ja verstanden hat. Für jeden Tag evtl auch geteilt in Kindergarten und Nachmittag - gibt es einen Sticker und bei 5/10 Sticken gibt es ein Geschenk z.b. ein eis, ein pixi o.ä. So hat es bei unserer Tochter geklappt als sie nach langer "Trockenheit" wieder damit anfing. Schimpfen bringt bei Uhr gar nichts, eher das verstärken der positiven Taten und ignorieren ( sprich wirklich nur umziehen ihnen Kommentar dazu) der unerwünschten Aktionen.
littlequeen