Sohn fast 5 bleibt nirgends allein

Hallo Ihr Lieben!

Ich muss mich heute mal mit einem für mich großen Problem an euch wenden:

Mein Sohn will einfach nirgends ohne mich hin. Schon die Eingewöhnung im Kindergarten war sehr sehr schwierig, ganz lange hat er jeden morgen geweint. Mittlerweile geht er aber ganz gern hin. Er hat 2 echt gute Freunde und fühlt sich sehr wohl.

Vor ca 6 Monaten wollte er von sich aus unbedingt ins Handball, weil ein junge aus seiner Gruppe auch hingeht. Ganze 3 mal waren wir dort. 2x war ich mit drin, beim 3. mal hab ich draußen gewartet, beim 4. mal hat er sich komplett verweigert... Das selbe war in der Musikschule. Alleine will er da auf keinen fall hin. Das 1. mal war ich mit dabei, beim 2. mal sollte er alleine hin, da hat er alles zusammengebrüllt, bis wir wieder gegangen sind.
Heute war er auf einem Geburtstag bei einem seiner besten Freunde eingeladen, hat sich riesig gefreut und seit Tagen nur davon gesprochen. Mein Mann hat ihn hingebracht und gerade sind die wieder gekommen... Er hat nur geweint und geschrieen und wollte nicht allein da bleiben. Er kennt allerdings die Mama gut und die Kinder dort waren auch alle aus seiner Gruppe. Ich verstehe es also nicht.
Er spielt mittags auch mit anderen Kindern, allerdings nur bei uns oder ich muss eben mit,

Ist das denn noch normal? Gibt es jemandem, dem es genauso geht? Ändert sich das irgendwann?

Bin grad echt enttäuscht, dass das heute wieder nicht geklappt hat...

LG.

1

mmh...
Einzelkind ist er nicht oder?
Wurde er denn immer - nicht bös gemeint- verhätschelt? Also, zu Hause immer im Mittelpunkt, rund um die Uhr Aufmerksamkeit, nie was alleine am machen, oder eben auch mal sich selbst überlassen, auch mal ein "nein, ich kann jetzt nicht, musst du alleine hinkriegen" zu hören bekommen?
Und dann fällt mir da auch noch ein, gabs irgendwelche Vorfälle, die ihn ihm was auslösten? Also, ich spreche von akuten Verlustängsten, meine Tochter ist zum Beispiel in Behandlung wegen dieser.
Also, glaubt er vielleicht, ihr kommt nicht mehr wieder, er wird euch nicht mehr wieder sehen?
WAr einer von euch Elternteilen mal lange Zeit weg oder regelmäßig und öfters? Oder hat er Streitigkeiten und Uneinigkeiten zwischen euch mitbekommen, dachte vielleicht ihr werdet euch trennen, oder stand es echt mal zur Debatte?
Irgendwas was in ihm Unsicherheit hervorrief?

Ich will dir keine Sorgen in den Kopf rufen, entschuldige bitte, es sind nur ein paar Frage die ich habe wenn ich das lese. Ich kenne dich ja nicht oder dein kind.

Meine Tochter ist fast 6, und bei ihr ist in dem kurzen Leben sehr sehr viel schon vorgefallen und sie ist grundsätzlich ein sehr sensibler Charakter der sich alles zu herzen nimmt. Irgendwann war es einfach zu viel und sie kam nicht mehr klar und zeigte "ungewöhnliche Verhatensweisen" (Angstzustände in Alltagssituationen, Unsicherheit und Weinerlichkeit) weswegen sie jetzt in Therapie ist.
Ansonsten finde ich eine Zurückhaltung zwar normal, aber das extreme Klammern, und schreien, dass man sogar wieder irgendwo abgeholt werden muss, das finde ich in dem Alter nicht ganz alltäglich, sondern eher außergewöhnlich.

Alles Liebe,
black.papillon

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Danke für deine Antwort!
Wir sind eine ganz normale Familie. Natürlich gibt es mal Streit, aber alles im normalen Rahmen, also Trennung war nie ein Thema. Einzelkind ist er nicht. Natürlich wurde er verwöhnt als er noch Einzelkind war, aber auch nicht übermäßig. Er war halt meist nur bei mir, Verwandte gibt es nicht in der Nähe. Mein Mann ist beruflich viel unterwegs auch oft über Nacht, aber mein Sohn weiß, dass er immer wieder kommt. Traumatische Erlebnisse gab es nie!

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Hallo!

Ist Dein Sohn evtl. ein Frühchen gewesen? Ich habe mal gehört, dass dadurch das sog. Urvertrauen gestört sein kann...

Bei einer Bekannten lief es ähnlich wie bei Deinem Sohn. Allerdings legt es sich langsam. Seit einiger Zeit achtet da auch der Kindergarten drauf, denn wenn die Schule losgeht, ist das doch von Nachteil; irgendwann lachen die anderen Kinder.

Vielleicht startet Ihr damit, dass wenn Ihr woanders seid, Du mal kurz gehst, sagen wir mal, in den nahegelegenen Supimarkt o.ä.?

Mehr Tipps hab ich leider nicht, ich hab hier das komplette Gegenteil: meine Madame würdigt mich keines Blickes mehr, wenn sie irgendwo hinkommt..

Alles Gute und LG

Iris

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Vielen dank für deine Antwort.

Nein, mein Sohn war kein fruehchen.

Mein kleinerer Sohn ist auch so wie deine Maus, sobald wir irgendwo sind, ist er weg und ich bin überflüssig. Der große hing schon immer nur an mir, egal ob wir im Kinderturnen waren, Krabbelgruppe etc. Ohne mich direkt daneben ging leider gar nichts :-(

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Hallo, also ich will dich jetzt mal etwas beruhigen! Ich kenne einige Kinder, bei denen das ähnlich ist und finde das jetzt nicht sooo ungewöhnlich.

Es gibt nun mal schüchterne Kinder, nicht jedes Kind ist voller Selbstbewusstsein.

Ich würde ihn zu nichts zwingen und ihm keinen Druck machen. Ich finde aber, dass wenn du etwas anfängst, z.b. Handball, dann musst du so lange dabei bleiben, bis er es alleine schafft. Jedes mal sofort wieder abzubrechen, finde ich sehr schlecht.

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Danke für deine Antwort!
Er blockiert halt komplett. D.h. Er hat in der umkleide schon gebrüllt und wollte gar nicht mehr rein, egal ob mit mir oder alleine.

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...habe die Ursprungsantwort ja nicht geschrieben, aber finde sie sehr gut, daher will ich mal hier anknüpfen:
ich nehme an, dass er schon in der Umkleide gebrüllt hat und gar nicht mehr rein wollte, weil er ja wusste, wie es für ihn endet: nämlich damit, dass Du gehst. (nicht dass das schlimm wäre aus Erwachsenensicht, aber das ist für IHN halt gerade das schlimmste).
Und wenn ich mich jetzt in ihn hineinversetze, dann würde ich es genauso machen. Denn wäre ich lieb, dann wäre klar, Mama freut sich und geht weg. Verweigere ich mich, nimmt sie mich wieder mit.

Bei Dir zu sein scheint ihm wichtiger als alle anderen schönen Dingen wie Sport / Musik / Geburtstage. Vielleicht nimmst Du das erstmal als Kompliment von ihm an. Das Deine Nähe ihm so wichtig ist, ist ja eine Stärke in Eurer Zweierbeziehung und daran würde ich anknüpfen. Versuche nicht, Dich auf Biegen und Brechen zu entfernen, sondern geh nochmal gedanklich ein Stückchen zurück und gib ihm so viel Sicherheit und Nähe wie es nur geht, so wie, als er vielleicht 4 war.

Bei meiner Tochter und mir ist das auch so. Und das was am Besten funktioniert ist, wenn ich sage, ich gehe erst, wenn es für DICH in Ordung ist. Ich gehe NIE wenn Du es nicht willst, darauf kannst Du Dich 100%ig verlassen. Und natürlich denkt man innerlich: "ohje, wahrscheinlich halte ich ihr mit 12 noch die Hand, bestimmt bin ich wieder die einzige Mama, die mit am Rand sitzt, etc." Aber das Gegenteil tritt dann immer ein: nach kürzester Zeit sagt sie dann, das es in Ordnung ist wenn ich gehe. Ich sage dann, dass sie mich IMMER anrufen kann und ich IMMER sofort komme, wenn sie mich braucht ....sie hat mich kein einziges Mal angerufen.
Und wirklich, sage ich vorher: xy hat Geburtstag und da sollen die Kinder alleine hingehen, dann schreit/weint sie schon los" nein, Mama soll mit..." Aber wenn wir dann hingehen und ich sie entscheiden lasse, ist es schnell gelöst.

Ich glaube die Probleme entstehen, wenn Kinder sich in Trennungssituationen machtlos fühlen, so nach dem Motto: egal was ich sage, ich habe keine Wahl, Mama geht sowieso. ...da hilft dann aus Kindessicht nur die komplette Verweigerung.

LG

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Hallo,

mein mittlerer Sohn wird bald 6 und ist auch so...

Weder eine Srörung im Urvertrauen, noch ein Frühchen, noch andere schlimme Dinge erlebt oder völlig verhätschelt.;-)
Ich denke, er ist einfach ein ziemlich sensibles Kerlchen, der die Sicherheit braucht, das jemand da ist.
und je weniger Brimborium wir machen und ihn so annehmen wie er ist, desto mehr öffnet er sich und macht Dinge auch mal ohne Mama.

Mittlerweile geht er zu seinem Freund zum Spielen, schläft sogar dort oder geht ohne mich zu Kindergeburtstagen, wenn er die Kinder kennt. Dabei ist ihm aber nach wie vor sehr wichtig, das ich mit der jeweiligen Mutter spreche und kläre, das sie sofort anruft, wenn er sich nicht wohl fühlt.Ist dann natürlich nie nötig, aber diese Sicherheit braucht er einfach.

Wir besprechen Einladungen vorher. Wenn ich nicht gewillt bin mitzugehen (und das mach ich nur bei echt netten Muttis, mit denen ich mich sowieso privat treffe), dann muss er entscheiden, ob er alleine hin will. Sagt er nein, wird die Einladung konsequent ausgeschlagen.
Ich dachte anfangs immer, irgendwann will keiner mehr mit ihm spielen, aber das ist nicht der Fall. Mittlerweile kennen sowohl Kinder als auch Eltern diese Eigenart und akzeptieren ihn so. Kommen halt häufiger mal Kinder zu uns zum Spielen.
Ich bin sicher, das verwächst sich mit der Zeit...

LG,
Andrea, die es dann auch nicht schlimm findet, wenn das Kind erst mit 7 oder 8 in einen Verein geht.

Ist er auf Geburtstagen eingeladen, wo er nur 1 oder 2 kinder kennt, will er nicht hin. Ebenso nicht zu einigen Kindergartenfreunden, bei denen er noch nie war, weil er sich dann vermutlich zu unsicher fühlt.
Musikschule und Schwimmkurs wird kategorisch abgelehnt, weil Mama nicht daneben sitzen kann. Fußball ging, weil die Mamas eh da warten, fahren lohnt sich nicht und es ist ne nette Truppe, also trinken wir derweil Kaffee.

Er weiß, das ich mich nicht überall dazu setze und Kaffee trinke, aber das ist ihm dann auch gleich, dann verzichtet er eben auf gewisse Verabredungen/Einladungen.

Mein Sohn ist grundsätzlich ein kuscheliger Typ, der auch zu Hause gerne mit der Familie zusammengluckt und kommt lieber überall mit mir hin als allein zu Haus zu bleiben.

Ich finde das Ganze aber auch nicht schlimm, er kann sich zu Hause genauso gut ewig alleine beschäftigen, er ruht sehr in sich und ist ein ausgeglichenes, glückliches und zufriedenes Kind. Außerdem hat er seine Bereiche ohne Mama (Kindergarten) und es werden stetig mehr.
Plötzlich fragt er, ob er schon direkt nach dem kiGa zu seinem Freund mit kann. Ich glaube auch nicht, das es in der Schule Probleme geben wird. da weiß er, das es so ist und das es keine andere Möglichkeit gibt.

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Hallo,

meiner ist auch so. Obwohl die Eingewöhnung in den Kindergarten relativ problemlos lief.

Kinderturnen, Fussball ohne mich? Geht nicht. Das ist dann halt eben so. Beim Fussball sitz ich heut noch manchmal in der Halle, beim Turnen darf ich mittlerweile in der Kabine bleiben, hat aber auch fast ein Jahr gedauert. Einmal hab ich ihn allein da gelassen, das ging im wahrsten Sinne des Wortes in die Hose.

Kurz vor Weihnachten war er das erste mal alleine auf einem Kindergeburtstag und hat auch im Dezember einmal alleine bei ner Freundin übernachtet #huepf Aber es ging auch alles von ihm alleine aus. Ich hätte ihn da nicht zu gezwungen.

Er ist immer noch schüchtern und unsicher, aber es bessert sich. Solang ich ihm seine Zeit lasse.

Lg wirbelwinds.mama

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Wie läuft dass denn dann wenn er in die Schule kommt??

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Da er da hin will hoffe ich das es problemlos läuft. Er wird ab Sommer in die Vorschule in der Grundschule gehen, bis dahin hoffe ich einfach auf Besserung. Wenn nicht muss er mit dem Schulbus fahren. Tür auf, Kind rein, Tür zu. #schein

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Hallo,

also ich kann dich beruhigen-das gibt sich mit der Zeit von ganz alleine. Mein "Großer" inzwischen 7 Jahre war genau gleich. Wollte nirgends ohne mich bleiben, und selbst wenn ich mit war brauchte er immer seine halbe Stunde in der er bei mir war und sich nicht so richtig mitmachen traute. Aber er ist/war halt immer schon sehr sensibel und hat diese Zeit zum "ankommen" immer gebraucht und ich hab sie ihm auch gelassen. Ist zwar anstrengend und ich war auch oft die einzige Mutter die noch geblieben ist, aber zum alleine bleiben zwingen hätte bei uns dann den Effekt gehabt, dass er nirgendwo mehr hin wäre.

Mit der Zeit wurde es immer besser und er blieb dann schon mal alleine bei seinem besten Freund auf Besuch.

Kurz vor dem Schulbesuch fing er dann von selber an, dass ich nicht mehr bleiben muss (er muss nur immer genau wissen wann ich ihn hole...). Heuer meinte er auch von sich aus, dass er gerne zum Turnverein möchte (voriges Jahr alleine noch undenkbar)- alles kein Problem mehr! Er geht alleine in die Schule etc.. und möchte inzwischen so viele Sachen alleine machen wo ich mir ab und zu denke, dafür ist er aber noch zu jung.

Du siehst also mit zunehmendem Alter wird auch deiner immer selbstbewusster werden, wenn er jetzt noch die Sicherheit braucht, dass du anwesend bist, dann gib ihm diese auch noch (auch wenns anstrengend ist).

Liebe Grüße Sandra #winke
(Mein "Großer" ist übrigens weder Frühchen noch Einzelkind-daran kanns also nicht immer liegen ;-))