Sohnemann plötzlich ganz traurig...Hilfe bitte!

Hallo zusammen!

Ich hab mal eine Frage.
Mein Sohn (wird im März 4) hat jetzt zum wiederholten Male ganz merkwürdige Stimmungsschwankungen. Heute abend wieder ganz aktuell...
Wir sind in ganz alltäglichen, normalen Situationen (spielen, Auto fahren, einkaufen....nichts besonderes) - und auf einmal, aus dem nichts, sagt er: "Mama, ich hab das Gefühl von weinen!"

Und dann weint er bitterlich los - richtig dicke Tränen, schluchzen und alles was dazu gehört...also kein bockiges Verhalten, sondern echte Traurigkeit. Wenn ich ihn dann frage, warum er traurig ist, sagt er immer, er weiss es nicht.
irgendwann ist es dann vorbei (meist dauert dass so ca eine halbe Stunde, wo er sich aber zwischendurch beruhigt und dann auf einmal wieder anfängt :(!)

Ich bin echt ratlos und mich persönlich macht das auch ganz traurig, wenn ich meinen Sohn so sehe....Ich hoffe, jemand weiss Rat!
Danke!
LG Manu

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Ich hatte das als Kind auch gelegentlich und kann bis heute nicht sage, warum?! Ich bin eigentlich schon immer ein optimistischer fröhlicher Mensch gewesen. Meine Mama meint immer, ich war ein richtiger Sonnenschein #sonne Trotzdem hatte ich diese Anwandlungen. Ich habe mich dann immer an meine Mama gekuschelt...

Sei froh, dass er in der Lage ist, seine Gefühle raus zu lassen! Ich mache auch jetzt als Erwachsene aus meinem Herzen keine Mördergrube und finde das auch wichtig!

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Danke für deine Antwort!
Klar, bin ich froh, dass er die Gefühle raus lassen kann. Nichts desto trotz hat mich das doch eher verunsichert, weil er halt nicht nur ein paar Tränchen verdrückt hat, sondern bitterlich geweint...:(

Ich beobachte das mal weiter..
LG

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Meine Tochter hatte etwas Ähnliches. Und zwar bekam sie manchmal "Schmerzen". Im Arm, im Bein, im Kopf, im Bauch. Und natürlich weinte sie dann auch, weil ihr ja was "wehtat". Merkwürdig wurde es als ihr eine Warze wehtat, die Monate vorher abgefallen war.

Nun kam es bei ihr nicht unbedingt in "alltäglichen Situationen" dazu, d.h. sie hatte das im Kindergarten oder beim Sport. Aber:

1. ist "alltäglich" sehr relativ. D.h. was Du als "alltäglich" bezeichnest, kann für deinen Sohn gewissermaßen "verstörend" sein. Beim Auto fahren kann er irgendein unheimliches Plakat oder auch nur einen Totenkopfaufkleber an einem anderen Auto sehen, den Du gar nicht bemerkst. Im Supermarkt kann ihn die Lautstärke oder die Größe durcheinander bringen. Oder vielleicht saß vor dem Supermarkt ein großer Hund, der ihm Angst gemacht hat. Ich würde dir deswegen raten, vielleicht eine Art "Protokoll" zu führen, wann genau dieses Weinen auftritt und dabei zukünftig wirklich auf jeden Kleinigkeit zu achten. So kommst Du vielleicht dahinter. Und - sollte es dazu kommen - ist so ein Protokoll auch für einen Psychologen hilfreich.

2. Der Mechanismus ist bei deinem Sohn und bei meiner Tochter ähnlich: Weinen bedeutet Trost, in den Arm genommen zu werden, Schutz und Geborgenheit. In dem Alter können die Kinder oftmals die wahren Gründe ihrer Ängste nicht benennen. Sie befinden sich mitten in der "Magischen Phase", in der Fantasie und Realität verschwimmen. Noch heute hat meine Tochter so eine Art "Showjammern". Sie tut dann so als sei sie noch ganz klein und sie jammert in einer bestimmten Art und Weise, mit dem sie eigentlich nur sagen möchte: "Nimm mich in den Arm". Sie möchte dann betüdelt werden. Sie ist 7 Jahre alt. Da ich sie kenne, weiß ich das mittlerweile und gehe dann entsprechend darauf ein. Das Jammern hört auf und ihr geht es wieder gut.

Im Übrigen finde ich es für einen fast 4jährigen schon recht viel, wenn er dieses Gefühl schon benennen kann "Ich habe das Gefühl von weinen" und nicht den "Umweg" über die Schmerzen oder Einnässen gehen muss, den viele Kinder nehmen. Bauchweh oder Einnässen sind sehr häufige Zeichen von psychischem Unbehagen bei Kindern.

Eine Frage: Hat dein Sohn noch bestimmte andere "Macken"? Wie war er als Baby? Vielleicht besonders unruhig?

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Ach so, um deinem Sohn zu helfen, würde ich ihn weiterhin immer fragen: "Warum" und, wenn er dieser Frage nicht beantworten kann, ihn bitten, selbst zu beobachten, wann es anfängt und was dem voraus gegangen ist. Jetzt mit fast 4 wird es noch schwierig sein, aber langfristig kann es ihm helfen, sich selbst besser einschätzen zu können.

Außerdem kannst Du ihm Tipps geben, sein Weinen mit Atmen zu unterdrücken. Aber auch nur dann, wenn es ihm selbst auf die Nerven geht. Meine Tochter hat es nämlich spätestens mit Schuleintritt unendlich genervt, dass sie immer "losheulen" musste, wenn sie sehr aufgeregt war. Man soll seine Gefühle nicht hinunterschlucken, aber in bestimmten Situationen ist es einfach unangebracht. Deswegen hat sie das Bedürfnis gehabt, zu lernen, wie man besser damit umgehen kann. Zu Hause konnte sie dann aber jederzeit ihre Anspannung in meinen Armen loswerden.

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Danke für deine ausführliche Antwort!

Oh ja, er war ein sehr unruhiges Baby - er war leider ein Schreikind. Er hat fast das erste Jahr ( die ersten elf Monate) ständig geschrieen. Zwischen sieben und zehn Stunden täglich. Ich bin von Pontius nach Pilatus gelaufen - keiner hatte eine Erklärung...

Heute z.B. hatten wir die Situation auf dem Sofa - wir waren erst auf dem Spiellatz. Und als wir zu Hause waren, haben wir uns auf das Sofa gekuschelt und Weintrauben gegessen. Also wirklich nichts wildes ;)

LG

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Da kann ich Dich verstehen, dass Du Dir da Sorgen machst. Ich würde mal schauen, ob das evtl. eine Phase ist oder auch mal Rat beim Kinderarzt holen.
Es gibt ja auch Fälle einer Schilddrüsen Erkrankung die solche Trauer Gefühle auslösen können.

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Danke für deine Antwort.

Ja, wenn das mehr auftritt, dann gehe ich da auf jeden Fall mit los. Das ist ja auch nicht schön für ihn...

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Hallo,
ich habe jetzt alles gelesen und habe so ein bißchen den Eindruck, daß das Weinen kommt, wenn er sich entspannt und runterkommt. Wäre das auch eine Möglichkeit?
Wenn er ein Schreikind war, hat er ja wahrscheinlich Probleme mit dem "Input". Und wenn ihr dann z.B. Auto fahrt oder gemütlich auf dem Sofa sitzt und er zur Ruhe kommt, dann löst sich die ganze Spannung mit einem Schlag in Weinen auf.
Nur ne Theorie...
Alles Gute!

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auch dir danke für die Antwort ;)

Ja, das wäre auch eine Möglichkeit!

Ich beobachte ihn mal eine Weile - und dann schaue ich mal. Zum Glück kommt das bis jetzt nicht so häufig vor!

LG