Verein wechseln oder nicht? Wie würdet Ihr im Sinne des Kindes entscheiden?

Hallo und guten Morgen,

diese Frage stelle ich mir nun schon die letzten Tage und Nächte immer wieder und ich brauche einfach mal eine Meinung von aussen um zu sehen, ob ich mit meiner ersten Meinung richtig liege.

Also, folgender Sachverhalt: Der Grosse spielt seit nem 3/4 Jahr in einem Fussballverein bei den Minikickern als Torwart. Da aber seit eben auch dieser Zeit nun die Kinder ständig beim Training oder beim Spiel fehlten (teilweise waren nur zwei Kinder beim Training), werden die Minikicker nun aufgelöst und mein Sohn kann dann schon in die F-Jugend mit aufsteigen (müsste er zum Sommer sowieso).

Jetzt sind in der F-Jugend aber drei Kinder (die vorher auch schon mit meinem Sohn bei den Minikickern waren) die Ihn offen ablehnen. Wenn Sie Ihn sehen kommen dann so Sprüche wie " Och ne nicht der schon wieder" oder aber gestern die dummen Sprüche, das Sie nicht mehr mitspielen würden, wenn er jetzt der Torwart wäre (gestern hatte er sein erstes Training in der F-Jugend).

Der Trainer hat zwar gut gehandelt und zu Ihnen gesagt, dann könnten Sie ja gehen, aber mir blutet das Herz wenn ich solch ein Verhalten mitbekomme. Mein Sohn hat ja noch nicht mal was gemacht, das er so ausgegrenzt wird. Er kam halt als Minikicker neu hinzu und die anderen Jungs sind schon länger da und finden wohl sie können das ja viel besser als er (klar er war ja auch damals neu und musste erst lernen).

Tja meinem Sohn scheint es momentan noch nicht wirklich viel auszumachen. Er ist froh das er spielen kann (er will ja auch später zum BVB), aber ich mach mir halt Sorgen ob Ihm die Ausgrenzung auf Dauer gut tut.

Jetzt gäbe es noch die Möglichkeit für Ihn den Verein zu wechseln. Ein Gespräch mit dem Trainer gab es schon, der würde Ihn sofort als Torwart aufnehmen und auch ich sehe da nur Vorteile. Der Platz ist direkt gegenüber von zu Hause (momentan müssen wir ans andere Ende der Stadt), er könnte dort Freunde finden die vieleicht auch in seine Schule gehen (er wird dies Jahr eingeschult, die Schule liegt um die Ecke) und würde dort vieleicht auch insgesamt eher Anschluss finden.

Natürlich muss letzten Endes mein Sohn selber entscheiden wo er spielen will, aber ich mach mir halt wirklich so meine Gedanken ob Ihm die Ausgrenzung auf Dauer gut tut. Er ist schon ein sehr verschlossenes Kind, welches ausserhalb des Kindergartens keine Freunde hat und. Darf ich Ihn dahingehend beeinflussen? Oder soll ich erstmal abwarten?

Mein Sohn selber ist relativ unschlüssig was er machen möchte. Er möchte es jetzt erstmal in der F-Jugend probieren, liegt aber warscheinlich auch mehr daran, das sein Vater dort als zweiter Trainer fungiert.

Puh, langer Text ich hoffe Ihr habt durchgehalten und könnt mir mal ne neutrale Meinung liefern...

Danke schonmal und lieben Gruss

Silke

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Naja, solche Situationen sind zwar unschön und natürlich blutet das Mama-Herz, aber das gehört doch zum "normalen" Leben dazu.

Erst gestern habe ich erfahren (gaaaanz süß und niedlich hat mir eine 10Jährige ein Geheimnis anvertraut), dass ein Kind aus dem Verein meiner Tochter (die dort eine gleichwertige "Position" haben, also in eurem Fall wären dann beide Torwart) mein Kind überhaupt nicht ausstehen kann und immer rummosert, wenn die "Gefahr" besteht, dass sie auch noch außerhalb der Trainingszeiten auf mein Kind trifft (wir treffen uns auch schonmal privat).

Mich hat es ein wenig erschrocken, dass es sooooo schlimm ist. Bisher dachte ich, es ist eine auf Gegenseitigkeit beruhende "Der andere ist mir egal"-Kiste. Aber dann hab ich mit der 10Jährigen philosophiert, wie man mit sowas umgehen kann.

Da haben dann doch alle was von! Und wichtig ist: Meine Tochter leidet nicht. Wie gesagt, die andere ist ihr egal. Bleiben beide bei dem Sport, werden sie aber die nächsten 10 Jahre noch gemeinsam trainieren (bei DER Sportart gibt es auch nicht viele Alternativen, da kann man nicht einfach mal den Verein wechseln).

Das ist doch aber in der Schule nachher auch nicht anders. Da sind auch Kinder, die man partout nicht ausstehen kann. Oder Lehrer :-p Und trotzdem muss man doch lernen, damit umzugehen (selbst, von sich aus).

Und da dein Kind überhaupt nicht leidet und es probieren WILL, solltest du das zulassen. Er wird seine Erfahrungen machen! Wenn er wirklich leiden SOLLTE, kannst du immer noch über ein Vereinswechsel nachdenken!!!! Aber ein sofortiger Wechsel hat was von "Flucht". Und das sollte dem Kind eigentlich nicht "vorgelebt" werden...

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Ich denke, dass das Argument direkt ggü vom Haus für mich ausschlaggebend wäre. Da kann der große in absehbarer zeit alleine hin und wieder zurück.

Auch der Zeitpunkt wäre günstig für einen Wechsel. Wenn ich es richtig verstehe, würde er ja eh in eine neue Gruppe kommen - dann doch lieber direkt ggü mit Kids aus der direkten Nachbarschaft.

Wenn Dein sohn nicht unbedingt bleiben will, würde ich zum Wechsel tendieren.

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Hallo,

naja neue Gruppe ist ja so nicht ganz richtig da er die Jungs ja alle schon kennt. Als er dort anfing mussten die Minikicker bei der F-Jugend mitspielen, da auch nie genügend Spieler vorhanden waren. (Interessanterweise war das aber der einzige Verein, wo mein Kind gerne mitspielen wollte). Wir waren natürlich damals auch schon bei uns zuhause gegenüber, aber da hat er immer gestreikt und wollte nicht mitspielen (versteh einer das Kind;-)).

Ich denke ich warte jetzt erstmal das Training morgen ab und rede dann nochmal mit Ihm wie er sich das denn weiter vorstellt. Ob es Ihm Spass macht, oder ob er doch nächste Woche mal bei dem anderen Verein mittrainieren möchte.

Danke Dir für die Antwort.

LG

Silke

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Hallo,

ich würde noch warten. Klar hört man als Mutter solche Dinge nicht gern, aber der Trainer hat ja bereits ein Auge drauf.

Niklas (7,5 J.) hat im letzten Sommer den Verein gewechselt, weil der Trainer absolut nicht in der Lage war die beiden Torhüter (der andere war sein Sohn !) gleichmäßig und gerecht bei Spielen oder Turnieren einzusetzen. Leider war Niklas immer der, der zurückstecken musste, da der Sohnemann dem Papa ja ständig in den Ohren lag, er wollte ins Tor.

Gegen Ende der Saison wollte Niklas dann plötzlich aufhören zu spielen, das hat uns aufhorchen lassen. So haben wir uns im Nachbarort (Kleinstadt, aber sehr erfolgreich in der Jugendarbeit) erkundigt und der Trainer suchte sogar noch nach einem Torwart für die neue F2-Jugend. Dieser Wechsel war für ihn und uns echt ein Glücksgriff. Die anderen Jungs haben ihn toll aufgenommen. Niklas ist endlich wieder glücklich und geht gern zum Training und weiß das er sich auf Aussagen des Trainers verlassen kann.

LG
Tanja

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Hallo,

ich würde ihn wohl eher in dem anderen Verein anmelden. Das scheint doch insgesamt auch sowieso praktischer zu sein mit der Lage, evtl. Schulfreunden, etc.

Ich bin der Meinung, auch wenn ich das wohl anders sehe als die meisten hier, dass man Kindern in dem Altern eben nicht immer alles ganz alleine entscheiden lassen muss oder sollte. Manche Dinge könne sie in dem Alter nun mal einfach noch nicht richtig weitblickend einschätzen.

Man kann es doch sicherlich auch mal so machen, dass er in dem anderen Verein erst einmal ein paar Mal mitnachen kann, ohne das er gleich verbindlich dort angemeldet wird. Hier geht sowas jedenfalls. Dann kann man erst mal gucken, wie es so läuft und ihm gefällt. So hält man sich das erst mal offen

LG
klaxx

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"Manche Dinge könne sie in dem Alter nun mal einfach noch nicht richtig weitblickend einschätzen."

Kinder im (Vor)Schulalter können also nicht entscheiden, ob ihnen das Training im Verein Spaß macht oder nicht?! #kratz

Ist ja interessant!

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Hallo!

Das habe ich so weder geschrieben noch gemeint.

Es geht aber in der Angelegenheit keineswegs nur um Spaß. Das mit der Mobberei z.B. kann ein Kind in dem Alter ganz sicher nicht wirkich einschätzen.

Ich finde es da eher interessant, was manche aus Beiträgen in der Lage zu machen sind....

LG
klaxx

5

Meiner Meinung nach spricht doch sehr viel FÜR einen Wechsel. Ich würde da garnicht lange überlegen,es sei denn mein Kind würde einen Wechsel so garnicht wollen.

alles gute

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Hallo,

vielleicht gibt es ja die Möglichkeit bei dem anderen Verein 2 mal zu schnuppern...
Dann könnt ihr entscheiden, wo sich dein Schatz besser wohlfühlt...

Ansonsten würd ich auch zum wechsel tendieren, aber nur wegen der Nähe...Kinder, die andere ausgrenzen oder einfach nur dof sind, gibt es immer und überall und ich würde eher versuchen mit meinem Sohn Strategien zu entwickeln, wie er sich in solchen Situationen verhalten kann...#cool

LG#winke

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Hallo,

das wäre natürlich auch eine Idee;-)

Auf das naheliegendste bin ich gar nicht gekommen. Ich werd es Ihm auf alle Fälle mal vorschlagen (nach dem Training morgen).

Danke Dir.

Silke

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Manchmal sieht man halt den Wald vor lauter Bäumen nicht, gelle #rofl

Ich kenn es bei uns so, daß man in den Vereinen 2-3 mal vorbeischauen kann und sich dann entscheiden muß....

Und ich denke, daß dein Sohn recht schnell merkt, wo er sich wohler fühlt...

LG #winke

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Guten Morgen!

Ich würde wohl auch dazu tendieren, ihn wechseln zu lassen. Aus zwei Gründen, einmal weil der eine Verein direkt gegenüber ist und der Junior bald alleine zum Training gehen kann und zweitens eben WEIL Papa zweiter Trainer ist.

Bei uns war der Fall ähnlich. Unser Sohn (6) hat auch direkt hier um die Ecke gespielt. Mein Mann wurde als Trainer dort angefragt. Er hat abgelehnt. Letzten Sommer hat der Junior gewechselt, jetzt macht mein Mann auch Trainer. Ich persönlich finde so Familien-Konstellationen immer unglücklich - auch das kann deinem Sohn vielleicht mal negativ ausgelegt werden. Man weiß ja nie.

Vorrangig würde ich wohl auch den Kleinen entscheiden lassen aber ihn vielleicht ein bisschen lenken #schein

LG Christina

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Informier dich mal was der dfb über Kinderfussball sagt,da gibt es in dem alter keine festen Positionen und ich denke deshalb würde ich mich nach einem neuen Verein umschauen

Nicht nur wegen der Kinder sondern auch weil die Kinder viel mehr lernen wenn sich an die Regeln des Kinderfussball gehalten wird

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Hallo,

mein spielt auch Fußball und ich würde wechseln. Den Verein direkt vor der Haustür, Freunde, mit denen er sich auch außerhalb des Trainings verabreden kann, Kinder aus der Mannschaft, mit denen er zur Schule geht, sind aus meiner Sicht unbezahlbar. Von daher würde ich wechseln.

Wenn ihr noch bleibt, dann würde ich ihn ermutigen, ihnen die Meinugn zu sagen und ihn evtl dabei unterstützen. Das muss keinesfalls "normal" sein, dass er ausgegrenzt wird. wäre schlimm, wenn das normal wäre.

Und würde ich als Erwachsener ausgegrenzt werden und es würde sich nach meiner Ansage nichts ändern, dann würde ich auch gehen.

vg, m.