ADHS im Kindergarten alter

seit dem mein Sohn 11 Monate ist läuft mein leben aus den Bahnen.... er wird im Juli 4 jahre alt und die Erzieher im KiGa gehen auf dem Zahnfleisch...
nach vielen Gesprächen mit Jugendamt... KiGa und einer anderen Mutter ist es mitlerweile nicht mehr auszuschließen das mein Sohn ADHS hat.... endgültige Antworten haben wir nach Aufenthalt im SPZ.....
Ich bräuchte tips von Eltern.... bei deren Kinder.... ADHS im Kindergarten alter festgestellt wurde.... was kommt auf mich zu.....??? wann bekomme ich wieder mehr ruhe....??? brauche ich auch psychologische Hilfe..???? weil ich bin auch völlig am ende....

Danke jetzt schon für Zahlreiche antworten....
ach ja und bitte keine dummen Bemerkungen.... wenn man nicht weis wie belastend das alles ist

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Hallo,
wenn bei euch ein konkreter Verdacht in Richtung einer psychischen Behinderung besteht, warum gehst du dann nicht zum Spezialisten, sondern ins SPZ?
Ich habe zwar kein Kind mit ADHS, habe aber mal eines kennen lernen dürfen. Seitdem hat sich meine Einstellung dieser Krankheit gegenüber doch arg geändert. Meine Jungs sind zwar auch in Behandlung in der KJP, aber wegen Autismus.
An deiner Stelle würde ich einen Termin für eine Testung in der KJP ausmachen. Dort sind die Spezialisten und nur dort kann dein Sohn auch behandelt werden. Das SPZ beschäftigt keine Psychiater sondern höchstens Psychologen. Ich schreibe dir das nur, denn die Wartezeiten in der KJP sind üblicherweise extrem lang. Bei uns sind es hier 8 Monate für einen Ersttermin, nachdem man die ganzen Fragebögen zurückgeschickt hat (und die sind sehr, sehr umfangreich). Als damals bei meinen Söhnen klar wurde, in welche Richtung die Behinderung geht, hat das SPZ die Behandlung abbgegeben an die KJP. Hier ist das SPZ eher zur Diagnosefindung da, wenn garnicht klar ist, in welche Richtung es geht. Das SPZ kann eben ganzheitlich betrachten.
Wann du Ruhe bekommst...das ist schwer. Wahrscheinlich garnicht. So hart es klingt. Falls das jetzt erst einmal alles anläuft und die Diagnose dann tatsächlich kommt, wird dein Kind ja sicherlich therapiert werden. Dann geht es mit regelmäßiger Ergo los. Aber deswegen ändert sich ja dein Kind nicht von heute auf morgen. Dann geht auch der K(r)ampf mit Ämtern und Versicherungen wegen Kostenübernahmen los. Und irgendwann später kannst du dann mal an eine Mutter-Kind-Kur denken. Ihm steht auch ein Schwerbehindertenausweis zu und eventuell eine Pflegestufe (solltest du beides beantragen!).
Es gibt natürlich auch bei ADHS-Kindern auch so ein paar kleine Sachen, die Eltern unbedingt berücksichtigen müssen, wenn sie ein optimales Zusammenleben und möglichst viel Ruhe erleben wollen. Hast du dich denn darüber mal informiert? Möglichst zuckerarme Ernährung mal probieren (es gibt Kinder, bei denen hilft das sehr gut), reizarme Wohnung - insbesondere das Kinderzimmer.

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Hallo!

Dass Kindern mit ADHS ein Behindertenausweis zusteht, stimmt so nicht ganz. Das ist nur in Einzelfällen der Fall, wenn auch eine Teilleistungsstörung vorliegt. Auch ein erhöhter Pflegebedarf besteht i.d.R. nicht, allenfalls wird Pflegestufe 1 beantragt, wenn nachgewiesen kann, dass der Betreuungsaufwand den eines gesunden Kindes weit übersteigt.
Hier kannst du einiges Nachlesen:
http://www.betanet.de/betanet/soziales_recht/ADHS---Behinderung-639.html

Ansonsten stimme ich dir zu: Die Diagnostik eines AD(H)S kann kein SPZ leisten, dass sollte in jedem Fall von einem erfahrenen Neurologen / Psychiater gemacht werden.

Ansonsten würde ich versuchen, zunächst einmal alle verhaltenstherapeutischen Maßnahmen ausschöpfen, bevor ich zur medikamentösen Therapie übergehe. Bei einigen Kindern kann es schon ausreichen, ihre Hyperaktivität durch Sport o.ä. in geordnete Bahnen zu bringen, dann sollten natürlich Ablenkungen so gut wie möglich unterbleiben (in meinen Augen MUSS ein ADHS-Kind z.B. in der Schule immer mit Blick zum Lehrer / zur Tafel sitzen, möglichst auch noch ganz vorne, damit es möglichst wenig durch andere Kinder oder einen Blick zum Fenster... abgelenkt werden kann).
Und erst wenn das alles nicht mehr hilft, würde ich zu Medikamenten (Ritalin, Medikinet...) greifen. Denn eines solltest du dir bewußt machen: Wenn du dein Kind medikamentös behandeln läßt, gibst du ihm im Grunde nichts anderes als Amphetamine, und die machen eben auch abhängig!

LG

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Wenn ein Kind schon im Kindergarten derart auffällig ist, dass Eltern und Erzieher nicht weiter wissen, liegt wahrscheinlich einiges im argen. Ob es nun tatsächlich ADHS ist oder etwas anderes kann ich natürlich nicht beurteilen. Selbstverständlich gibt es nicht pauschal bei einer Diagnose X IMMER den SBA bzw. die Pflegestufe, sondern es kommt auf die Nachteile an, die derjenige erleidet bzw. Die besondere Hilfestellungen, die derjenige bei der Grundpflege benötigt.
Hier muss ein fähiger Psychiater ran. Einem Neurologen kann ich das leider nicht zutrauen. Der ist dafür nicht spezialisiert - ok, es sei denn er hat sich tatsächlich DARAUF spezialisiert. Von einem Psychologen würde ich sowieso abraten. Das sind keine Ärzte. Letztendlich dürfen die garnichts - es sei denn, sie sind in einem KJP angestellt und haben die Psychiater im Hintergrund. Sämtliche Berichte werden auch immer nie anerkannt, da es eben keine Ärzte sind. Unser Versorgungsamt ärgert mich permanent deswegen. Nur Arztberichte werden anerkannt. Unser Kinderarzt muss alle Berichte von Therapeuten selbst neu abschreiben damit die anerkannt werden...kostet sinnlos Geld.

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Wenn Kinder in dem Alter schon so auffällig sind ist in den allermeisten Fällen ein Trauma die Ursache und kein ADHS. Dazu müsste aber ein Kinderpsychologe euch kennenlernen, am besten mit systemischen Zusatzausbildung oder Pitt-Kid Spezialisierung.

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Hallo!
Google mal nach der Sunflowermethode.
Im Wdr gab es einen Bericht über eine Familie, deren Sohn Adhs hatte.
Sehr interessant.

Vielleicht gibt's den noch in der Mediathek.

Bini

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Ich würde da andere Dinger vorab hinterfragen.
Was tut dein Sohn dass ihr ADHS vermutet?
Ist er ausgelastet?Jungs haben einen enormen Bewegungsdrang.Können sie den nicht ausleben zeigt sich das oft in Aggressivität und unkonzentrierten Verhalten.Oftmals sind wir Eltern das Problem was dazu führt dass bei Kindern Symptome von ADHS auftreten.
Was eine andere Mutter da sagt wäre mir herzlich egal.
Ich bin ein absoluter Gegner von der Modediagnose ADHS....ich wäre da sehr vorsichtig vorallem was die Medikamente betrifft die bei der Diagbose oft unweigerlich ins Spiel kommen.
Auch Kita-Erzieherinnen sind definitiv nicht in der Lage ADHS zu diagnostizieren.Oftmals sind bewegungsfreudige Jungs die eigentlich ganz normal sind,aber eben viel toben und wild sind,in den Augen mancher Leute schon auffällig.

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ADHS im KiGA-Alter ist Bullshit. Kein seriöser Arzt diagnostiziert diese Krankheit im KiGa-Alter.

Andrea

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Wir haben auch eine "anstrengende" Maus und bei einer Kinderpychologin Rat gesucht.
Erst ein Kurs "Starke Eltern - Starke Kinder" vom Dt. Kinderschutzbund, dann Elterncoaching bei der Psychologin. Unsere Tochter wurde dort getestet, aber nicht behandelt. Dafür wir: Konsequenzen, die man "androht" konsequent und zeitnah durchsetzen, reizarme Umgebung, genug "Auslauf", zuckerarme Ernährung, regelmäßige Ruhepausen.
Hat zur Folge, dass wir auf vieles verzichten oder kleinhalten müssen, weil sie sonst nen "Overkill" bekommt und drei Tage zum runterkommen braucht. Sie (5,5J) war noch nie im Kino oder im Indoorspielplatz, bei Familienfeiern oder Geburtstagen müssen wir nach drei Std nach Hause etc
So ist das eben. Aber das Coaching hat uns super geholfen.
Gruß, I.

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Ich kann alles unterstützen, was an Erziehungsratschlägen gegeben wurde, auch die Struktur und Bewegung, reizarme Umgebung.
Zusätzlich frage ich mich:

Seit dein Sohn 11 Monate alt ist?
Was ist in diesem Zeitraum passiert?

Vielleicht einige Zeit zuvor Kuhmilch oder Weizen oder Ei eingeführt?
Hat er weitere Allergien, Neurodermitis?

Dr. Buitelaar aus den Niederlanden fand bei 78 % der ADHS-Kinder eine signifikante Verbesserung der Symptome vor, wenn bestimmte Lebensmittel weggelassen wurden. Offenbar liegt eine Allergie vor, die sich nicht mit gängigen Untersuchungen im Blut feststellen ließ. Dazu kann ich dir auch detaillierte Auskunft geben.

Bei der Hälfte der Kinder findet sich eine andere Glucoseverarbeitung, so dass sie Zucker nicht vertragen.
Es konnte eine eindeutige Verbesserung der Symptome durch Magnesium und Vitamin B erreicht werden.
Liegt ein niedriger Ferritin-Spiegel vor, kann eine Eisensubstituion helfen.
Man sollte da nicht allein irgendwas geben, sondern eine Untersuchung durchführen lassen.

Ebenso macht eine Glutenunverträglichkeit oft auch psychische Symptome.

Das sind alles wissenschaftliche Studien der letzten Jahre.

ADHS - Diagnostik ja, aber medizinische Diagnostik auch!
Vor allem bevor Aufputschmittel, wie Ritalin gegeben werden müssen, die bisher nicht ausreichend auf ihre langfristige Wirkung auf das sich entwickelnde Gehirn untersucht sind.

manja