Meine Tochter (3 1/2 Jahre) geht jetzt seit 6 Monaten in den Kindergarten. Da sie ein Einzelkind ist war sie am Anfang im Kindergarten natürlich zurückhaltend und ängstlich. Mittlerweile ist sie zwar noch immer etwas zurückhaltend, aber bei weitem nicht mehr so wie am Anfang.
Nun hatten wir ein Gespräch mit den Erzieherinnen. Anfangs habe sie uns erzählt wie sie von der Entwicklung meiner Tochter überrascht sind. Sie spielt mit anderen Kindern, fragt auch die Erzieherinnen ab und zu wenn sie was haben möchte. Auch geht sie gerne in den Kindergarten, es gibt keine Probleme wenn wir sie in den KiGa bringen.
Am Ende des Gesprächs kam dann das große Aber. Sie finden das sich meine Tochter von den anderen (älteren) Kindern fremdbestimmen lässt. Das sie also das macht was die anderen wollen. Zum Beispiel beim Spielen oder so. Daher haben sie uns vorgeschlagen einen Antrag auf Integration zu stellen! In der KiGa Gruppe ist momentan noch ein Integrationskind, diese wird aber im Sommer in die Schule kommen. Daher ist die Gruppe momentan mit 20 Kindern besetzt. Die Erzieherinnen haben nun die Befürchtung das meine Tochter dann in der Gruppe untergehen würde, da diese dann auf 25 Kinder aufgestockt wird. Außerdem könnte sich besser um meine Tochter gekümmert werden, da es für ein Integrationskind eine zusätzliche Kraft eingestellt werden darf. Allerdings habe ich in der Gruppe noch nie eine zusätzliche Kraft gesehen die sich momentan um das Integrationskind kümmert.
Ich finde es etwas komisch das wir einen Antrag auf Integration stellen sollen. Ich finde das sich meine Tochter in den 6 Monaten sehr viel weiterentwickelt hat. Das sie zu den teilweise 3-4 Jahre älteren Kindern nicht "Nein" sagt finde ich eigentlich normal. Sie ist schließlich erst 3 und muß auch noch ein wenig lernen. In 1-2 Jahren kann das schon wieder ganz anders aussehen. Einen Tag nach dem Gespräch wurde schon nachgefragt, ob wir uns schon entschieden hätten. Da kommt schon das Gefühl auf das sie uns ganz dringend dazu drängen wollen so einen Antrag zu stellen.
Mich würde eure Meinung mal interessieren. Bisher war jeder verwundert dem ich das erzählt habe.
Was ist eure Meinung dazu ? Ist "Fremdbestimmen" überhaupt eine Begründung für einen Integrationsantrag, bisher habe ich überall nur gelesen das Integrationskinder eine körperliche Behinderung aufweisen oder Verhaltensauffällig sind. Und beides trifft (auch nach der Meinung außenstehender und der Kinderärztin) nicht auf unsere Tochter zu.
Kindergarten möchte das wir einen Integrationsantrag stellen
Hallo,
ich würde mir erwarten, dass dezidiert der Behandlungsbedarf und die therapeutischen Möglichkeiten (Wie oft und wie lange pro Woche? Einzeln oder zu zweit? Wie überhaupt?) genannt werden.
Integration betrifft nicht nur Verhaltensauffälligkeiten oder Behinderungen. Es kann auch Feinmotorik, Grobmotorik, Konzentrationsfähigkeit und vieles mehr betreffen. Vielleicht auch Selbstbehauptung?
Mein Sohn war I-Kind aufgrund seiner Hypotonie, meine Tochter war Regelkind, bekam aber von der Sonderkindergärtnerin "Einzelstunden" bzgl. ihrer Konzentrationsfähigkeit im letzten Kindergartenjahr.
Der Kindergarten meiner Kinder war super, die Sonderkindergärtnerin hat sich immer wieder mal Regelkinder geschnappt, um spielerisch den Entwicklungsstand zu testen.
Wie gesagt, ich würde mir ein längeres Gespräch erwarten und kein Ansprechen zwischen Tür und Angel. Das erweckt den Eindruck, dass es nur um den Integrationsstatus der Gruppe an sich, aber nicht um Dein Kind geht.
LG
Karin
Mein Sohn war I-Kind aufgrund seiner Muskel-Hypotonie - sein Blutdruck war immer in Ordnung.
Hallo,
jedes Kind welches den Antrag auf Integration stellt muss erst noch durch die Prüfung beim Gesundheitsamt. Der Antrag kann da durchaus abgelehnt werden. Ein schüchternes Kind ist absolut kein Grund für eine Integration. Wenn du alles hier richtig geschrieben hast, würde ich hier einfach denken, dass dem Kindergarten ab Schuljahresbeginn Gelder fehlen. Ein I-Kind bringt gut Geld. Dafür kann eine extra Kraft eingestellt werden, die Gruppe hat weniger Kinder (was zur Entlastung Aller beiträgt) und Extra-Anschaffungen sind auch noch drin. Die wenigsten I-Kinder erfordern wirklich eine 1:1 Betreuung und können so "ganz nebenbei" mit betreut werden.
Wie es euch schon gesagt wurde: Der Antrag kann AUSSCHLIESSLICH von euch gestellt werden. Unterschreibt ihr nichts, wird es auch nichts mit der Integration. Ihr könnt euer Kind mal beim Kinderarzt vorstellen und dort mit ihm darüber reden. Ihr könnt auch mal das Gesundheitsamt aufsuchen und dort über euer Problem reden. Lasst euch einfach beraten bevor ihr etwas macht.
Bei uns (aber das ist in jedem Landkreis anders) muss ich einen 9-seitigen Antrag ausfüllen um eine Integration zu bekommen. Das muss richtig ausführlich begründet werden. Nur da du ja garnicht dahinter stehst, kannst du das ja garnicht. Bei mir stehen da solche Dinge, wie: Weglauftendenzen, keine Sprache, unvorhersehbare Wutausbrüche, Windelträger, Essstörung,...
Aber er hat natürlich auch entsprechende Diagnosen, die das begründen. Er hat übrigens eine 1:1 Betreuung - eine Sekunde unbeobachtet und er ist garantiert entwischt.
Mein erster Gedanke war:
die "brauchen" ein Integrationskind, weil die Integrationskraft bezahlt werden muß / behalten werden kann.
Aber warum nicht beantragen, schaden kanns nicht und ne Exklusivbetreuung ist auch was feines
Gruß, I
Zurzeit sind in der Gruppe 20 Kinder bei 2 Erzieherinnen und 1 Auszubildenden zur Sozialassistentin (Mo - Mi). Für das jetzige Integrationskind ist weit und breit keine zusätzliche Kraft zu sehen. Also kann von einer besseren oder zusätzlichen Betreuung ja dann nicht die Rede sein. Und ein gesundes, nicht verhaltensauffälliges Kind das nur zurückhaltend ist (da gibt es Kinder in der Gruppe die andere absichtlich mit Scheren verletzen, was in meinen Augen verhaltensauffälliger ist), muss doch nicht her halten nur um dem KiGa irgendwelche Vorteile durch die Integration zu verschaffen.
Also eine "Exclusivbetreuung" ist nochmal was anderes und noch eine Stufe höher. Nur man sollte eben auch Bedenken, dass das Gesundheitsamt eine Akte über jedes Kind führt, was dort schonmal war. Normalerweise ist der Erstbesuch bei der Einschulungsuntersuchung. Andere Kinder jedoch haben zu dem Zeitpunkt schon eine dicke Mappe im Amt. Das geht los mit Frühförderung, verschiedenen Therapien, die das Sozialamt zahlt und endet mit der Integration in der Kita...
Das Gesundheitsamt braucht bei diesen Kindern gar keine Vollmacht. Die haben schon alle Daten in ihren eigenen Akten. Und nun überlege mal, wie der Bericht an die Schule ausfällt...
Wie bitte? Sie ist doch erst 6 Monate da und gehört zu den jüngeren Kindern. Ihre Schüchternheit kann in einem Jahr komplett weg sein. Meine Tochter war am Anfang auch zurückhaltend. Und nun unterhält sie alle und bestimmt auch in ihrer Altersklasse.
Ich hätte keine Lust, dass meine Tochter den Stempel "Integrationskind" aufgedrückt bekommt und den nicht so schnell los wird, nur weil sie ruhig ist.
Für mich klingt es auch nach finanziellen Gründen des Kindergartens.
Hallo goom,
das, was Du bezüglich der Entwicklung sowie des Verhaltens Deiner Tochter beschreibst, klingt für mich aus fachlicher Sicht völlig normal für ihr Alter.
"Umgekehrt" wirkt die "Begründung", warum die Erzieherinnen eine I-Kraft für Eure Tochter sinnvoll bzw. erforderlich finden, sehr "an den Haaren herbei gezogen". Mein erster Eindruck war auch: das aktuelle I-Kind geht bald, es war (selbstverständlich) sehr angenehm mit einer entsprechenden Fachkraft in der Gruppe. Und jetzt soll möglichst irgendein anderes Kind "her halten", damit wieder eine eingestellt werden kann.
Ganz davon abgesehen, dass das Gesundheitsamt den Bedarf wohl kaum sehen/bescheinigen würde, würde ich mich an Eurer Stelle keinesfalls darauf einlassen! Eine Rechtfertigung Eurer Entscheidung ist des Weiteren ebenfalls nicht notwendig.
Viele Grüße,
Kathrin
Nur wegen der Fremdbestimmung finde ich auch etwas fraglich!
Das ist doch ganz typisch, dass manche Kinder die Führer und manche die Mitläufer sind.
Meine Tochter läd sich auch immer gerne ein Kind ein, was ihr schon fast hörig ist!
Habe aber noch nie gehört, dass dieses Kind auffällig dadurch ist!
Ich denke bei deiner Tochter wird sich das mit der Zeit auch ändern.
Wenn kleinere Kinder kommen und sie dann eine von den großen ist, wird sie sich auch mal einen "Sklaven" suchen!
Ich glaube die wollen nur mehr Personal!
Hallo,
eines vornweg:
Kindergarten sind sehr daran interessiert, I-Kinder zu haben. Diese zählen nämlich nicht als 1 Kind, sondern meist als 1,25 Kinder. Damit verbessert sich der Betreuungsschlüssel für alle.
Das bringt allen Kindern etwas.
Nicht jedes I-Kind muss körperliche Einschränkungen haben oder verhaltensauffällig sein. Und letztlich - das ist keinesfalls böse gemeint - wenn ein Kind sich sehr von älteren beeinflussen lässt, fremdbestimmen lässt, weist das auf einen Entwicklungsrückstand in der emotionalen Entwicklung hin.
Meine Jungs hatten beide einen I-Status. Der eine war eben auch in seiner emotionalen Entwicklung nicht so weit wie andere Kinder.
Ein I-Status ist überhaupt nichts negatives. Es bedeutet eben nicht, dass mit Deinem Kind "was nicht in Ordnung ist", auch wenn viele diesem Irrglauben unterliegen.
Der Antrag tut auch nicht weh.
Ob diese "Fremdbestimmung" einen I-Status auslösen kann, ist letztlich die Entscheidung der Behörde und wie diese entscheidet, weiß man nicht. Aber wenn sie sich dagegen entscheidet, schadet es Deinem Kind genauso wenig, wie eine Entscheidung zugunsten des I-Status.
LG
Huhu !
Also ich finde es nicht bedenklich, die Kleinen machen den Großen eh alles nach und selbst bei unserem Sohn(3) im Kiga ist sein Kumpel (fast 5) der kommt und will ihm morgens beim umziehen helfen wenn es net schnell genug geht oder sagt so wir gehen in die Bauecke oder so.... aber wenn er nicht will geht er auch nicht mit....
Das dann eine zusätzliche Kraft kommt kann sein, bei uns ist jetzt eine neue Erzieherin mit 15 Std. Integrationstelle die ist aber nur Mi, Do und Fr da ... welches Kind es betrifft weiß ich noch net mal....
Einen Integrationsplatz zu beantragen ist garnicht so einfach... da müssen schon mehrer Faktoren sein... sprachliche Entwicklung, motorisch, geistig/logisch, gesundheitliche Ursachen etc....
Wie alt sind die Kinder in der Gruppe, bei uns sind die von 2-6 Jahre !
Ist eure Tochter den sonst gut entwickelt, spricht sie und macht sonst alles...
hat der KiArzt schon mal wegen irgendwas bedenken geäußert... ?
LG
Die Kinder in der Gruppe sind zwischen 3 und 6 Jahren.
Unsere Tochter ist lt. der Kinderärztin genauso entwickelt wie es sein soll und wie andere Kinder in ihrem Alter auch sind.
Dann solltet ihr auch diesbezüglich nix unternehmen...wenn ihr oder euer kiArzt bedenken geäußert hätte ok aber so eher besser nicht.
Das hört sich für mich gabz gewaltig danach an, dass die KiTa dringend ein Integrationskind sucht und Deine daher als solches bezeichnet.
Ich habe beruflich mit den Anträgen für die Integrationskinder zu tun ubd kann Dir sagen, dass der Antrag nie im Leben durchgehen wird! Wenn Deine Tochter tatsächlich komplett normal entwickelt ist und sich "nur" fremdbestimmen lässt (was mit 3 Jahren durchaus normal ist), gibt es dafür keinen Integrationsplatz! Diese Plätze sind für Kinder mit diagnostizierten Behinderungen oder für Kinder, die von Behinderung bedroht sind. Das scheint bei Deiner Tochter, Deinen Ausführungen zu folge, beides nicht gegeben.
Lass Dich nicht von der KiTa bequatschen. Wenn Deine Tochter fit ist, braucht sie keinen Integrationsplatz. Die KiTa sollte lieber gucken, ob sie ein Kind aufnehmen kann, welches echten Bedarf hat!
LG,
Hutzel_1