Tochter (fast 6) weint täglich im Kiga. Was tun?

Guten Morgen!

Gerade habe ich meine Tochter (wird im Mai 6) in den Kindergarten gebracht. Und mal wieder gab es Tränen.
Auf dem Weg zum Kindergarten ist noch alles o.k., sobald sie ihre Jacke auszieht fängt sie an zu weinen. Oft klagt sie über Bauchschmerzen.
Die Erzieherinnen sagen sie beruhigt sich recht schnell und spielt dann auch den ganzen Tag über als sei nichts gewesen.
Solch eine Phase hatten wir auch zu Beginn ihrer Kindergartenzeit über Monate. Dann lief es bis auf ein paar einzelne Tage richtig gut.
Und nun seit ca. 3 Wochen haben wir jeden Morgen Spektakel. Teilweise schon abends vorher.

Wenn ich sie frage was denn los sei, antwortet sie: Ich möchte nicht in den Kindergarten, ich möchte einfach nur zuhause bei Dir sein.

Lt. meiner Tochter und den Erzieherinnen ist nichts vorgefallen.
Z.Zt. möchte sie auch sehr ungerne bei Freundinnen spielen. Alles muß bei uns zuhause stattfinden. Das ist an sich kein Problem, nur habe ich das Gefühl daß es dadurch immer schlimmer wird anstatt besser.

Sie kommt im Sommer in die Schule, da kann ich auch nicht mitgehen.

Ich bin echt ratlos, überlege sogar schon, mit ihr zum Kinderpsychologen zu gehen.
Und um ehrlich zu sein, geht mir das Geweine allmählich echt auf die Nerven #schmoll

Würde ich Vollzeit arbeiten und wäre nie zuhause könnte ich ihr Verhalten ja noch einigermaßen verstehen. Aber ich arbeite nur 2 Tage die Woche und bin ansonsten immer zuhause.

Mir grauts schon vor der Schule. Denn dort muß sie wegen den zwei Tagen die ich arbeite in die Betreuung gehen #schwitz

Vielleicht habt ihr einen Tip für mich.

#danke

LG

Raindrops

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Hallo,
Das hatten wir auch - und es tat mir so weh wenn sie weinte. Anscheinend beruhigte sich meine auch,nachdem ich weg war. Sie war dann fast zwei Monate Krank inkl Weihnachtsferien, und als es dann im Kindergarten los ging, hatte ich schon Angst sie weint wieder sehr - doch dann ging sie recht gerne - zumindest weinte sie nicht mehr. Ich gab ihr auch mein Parfum auf ihr Handgelenk, und sagte" wenn du mich vermisst, reiche daran, und dann weißt du ich hole dich bald wieder ab." das half auch gut. Und ich schenkte ihr was von mir, dass in ihren Kindergartenrucksack dann war - das half auch. Wünsche euch alles Gute!

2

du arbeitest nur zwei tage - geht deine tochter dann auch nur zwei tage in die kita?

falls ja: vielleicht fehlt ihr die kontinuität als sicherheit?
falls nein: kannst du sie nicht bei dir lassen, wenn du zu hause bist?

meine grosse (wird auch im mai 6) hatte auch vor einer weile eine phase, in der ihr alles zu viel war. eigentlich ist sie eine outdoor-energie-maus, aber es ging über bald 3 monate, dass sie nach der kita nur noch in mamas arm wollte, keine übernachtungen mehr woanders, bauchschmerzen vor müdigkeit (immer um den nabel rum, also eher seelisch).
kita war kein problem, weil sie seit 5 jahren ein sehr inniges verhältnis zu ihrer erzieherin hat und sich dort einfach an sie gehängt hat.
da sie immer viel müde war, haben wir sie auch beim arzt durchchecken lassen, aber körperlich war alles ok.

inzwischen hat sie sich wohl wieder erholt, denn jetzt ist sie wieder aktiv und munter.

als baby hätte mal wohl gesagt, sie hätte einen "schub".

3

Ich kenne diese Unsicherheit von meinem Sohn, 5,5 Jahre auch. Kindergarten geht meist ganz gut, woanders hingehen ist meist ein Problem, auch Kurse, Sport oder so geht gar nicht. IN seinem Fall, da er auch 7 Tage vor Stichtag geboren ist, ist sicher, dass wir ihn zurückstellen lassen. Da er aber allgemein durch seine Unsicherheit, sein geringes Selbstbewusstsein auffällt, hat uns der Arzt schon geraten es jetzt mal mit Ergotherapie zu versuchen - damit wir nicht in einem Jahr wieder genauso dastehen und er aber dann natürlich in die Schule muss. Wir hatten bislang nur das Vorgespräch und natürlich ist es wieder ein Termin die Woche (er hat ja auch noch eine Schwester, die überall mitgeschleift wird), aber das Vorgespräch war sehr gut und ich hoffe die Therapie bringt ihn schon weiter.
Ein Mädchen aus seinr Gruppe, die grundsätzlich selbstbewusst ist, aber sonst ähnlihe Thematik wie Deine Tochter geht jetzt dann zu einer Kinderpsychologin.
Ich würde das mit dem Kinderarzt besprechen und chon was machen, damit das mit der Schule kein Trauma für sie wird. So, wie Du es beschreibst , glaube ich nämlich nciht, dass es nur eine Phase ist.
Alles Gute Julk

4

Hallo!

Als erstes würde ich mal ein ausführliches Gespräch mit der Erzieherin / Gruppenleiterin suchen, wo ihr gemeinsam nach Ursachen und auch nach Lösungen sucht. Oftmals gibt es aber auch keine richtige Ursache, manchmal wollen Kinder auch einfach nur lieber zuhause sein. Dann solltet ihr gemeinsam eine Lösung finden.

Meine Tochter wollte nach den Sommerferien auf einmal nicht mehr in den Kindergarten. In der ersten Woche war das noch verständlich, meine Eltern und meine Schwestern waren da, mein Mann und ich hatten Urlaub, nur sie musste in den Kindergarten. Da hat es dann geholfen, dass wir sie früher geholt haben, sie ist dann statt ganztags nur vormittags gegangen. Aber nach dieser Woche gab es eigentlich keinen erkennbaren Grund mehr. Sie hat dann gemeint, sie müsste immer Salat essen und würde gezwungen, aber sie wollte dann auch an Tagen, an denen gar kein Salat auf dem Speiseplan stand, nicht gehen, da kam dann "Kindergarten ist langweilig"...
Kurzum, es gab keinen wirklichen Grund, warum es im Kindergarten so schlimm ist, dass man schreien und weinen muss und sich an die Mama klammert beim bringen.

Also hab ich mit den Erzieherinnen ein Belohnungssystem eingeführt, wo sie an allen Tagen, an denen sie ohne Zirkus im Kindergarten blieb, einen Punkt kleben durfte, für 10 Punkte war dann eine Belohnung ausgemacht. Wir haben dabei an ihr Verständnis appeliert, waren alle der Meinung, dass sie schon weit genug war, um zu verstehen, dass ihr Geweine für alle beteiligten nicht schön ist und es für sie ja auch keine andere Möglichkeit gibt.

Und bei meiner Tochter war es tatsächlich auch nur beim Bringen so. Einmal hatte ich ihr dann versprochen, dass ich sie um 12:00 abhole und sie nicht im Kindergarten essen muss, als ich kam, saß sie mit den anderen Kindern am Tisch, hat gegessen und wollte noch nicht mit heim. Ich bin dann ohne Kind wieder gegangen und hab sie zur regulären Zeit geholt, seitdem mache ich aber nur noch mit ihr aus, dass ich mittags anrufe, ob ich sie holen soll (wir fahren immerhin 5km einfache Strecke) - sie sagt immer "nein". Aus dem Grunde habe ich auch noch vereinbart, dass in der Zeit immer eine Erzieherin das Kind in Empfang nimmt und sie über den ersten Trennungsschmerz tröstet und dass ich dann direkt gehe, egal was ist (Abschied möglichst kurz halten). Das war nämlich im Vorfeld schlichtweg nicht möglich, weil die Kleine sich an mich geklammert hat und sich keiner zuständig fühlte.
Das alles hat bei uns geholfen, von dem Tag an hatten wir im Grunde nie wieder Probleme! Natürlich gab es immer mal Tage, wo sie nicht so gerne in den Kindergarten wollte (ich muss auch dazu sagen, dass sie im Kindergarten etwas unterfordert ist), aber im Großen und Ganzen hatten wir keine Probleme und vor Allem keine Tränen mehr.
Ach ja, und meine Tochter war damals gerade 4. Von daher sollte auch deine Tochter verstehen können, dass sie sich selbst und Euch das Leben mit ihren Tränen nur schwer macht. Wenn also wirklich nichts vorgefallen ist, würde ich sehen, dass ich mit den Erzieherinnen an einem Strang ziehe und an ihrer Vernunft appelieren. Wie du schon schreibst, sie kommt bald in die Schule, und da könnt ihr dann ja auf keinen Fall mehr nachgeben. Deswegen würde ich auch nicht nachgeben und sie an Tagen, wo sie zuhause betreut werden könnte, daheim lassen, das könnte dann womöglich nach hinten losgehen. Ein Belohnungssystem ist sicher noch hilfreich, aber das könnt ihr am Besten mit der Erzieherin zusammen erarbeiten.

LG

5

Huhu,

das hatten wir auch eine Zeitlang. Das dir das geweine auf die Nerven geht kann ich also gut verstehen.

Mein Sohn hat immer behauptet das ein Junge ihn immer ärgert. Ich habe dann ein Gespräch mit der Erziherin vereinbart. Es war aber nix vorgefallen und auch mit besagtem Jungen verstand mein Sohn sich gut.

Von einem Tag auf den anderen war der spuk dann vorbei. Jetzt nölt er höchstens rum das der Kindergarten zu langweilig ist.

Lg wirbelwinds.mama

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Ich hatte sowas "Spezielles" mal, da war meine Tochter 1,5 Jahre alt...

Sie war schon lange in der Krippe und ging da auch sehr gern hin. Aber dann kam es ganz Dicke... Wir mussten umziehen und das einen Monat, bevor die kleine Schwester auf die Welt kam. Der Umzug war so einschneidend (und auch überraschend), dass die "Große" abrupt den Kindergarten wechseln musste...

Die Situation war kurz gesagt "besch***" und die "Große" tat sich schwer in der neuen Krippe. Verständlich. Ein paar Wochen, dann Monate ging das genau so, wie du es beschreibst.

Zuhause: Alles gut. Auf dem Weg zur KiTa: Alles in Ordnung. In die KiTa rein: Topp. Jacke aus: Geplärre. In der Gruppe: Geplärre (aber nur so lang, bis Mama außer Höhrweite war).

Das ging mir nach einiger Zeit so auf die Nerven! Am Anfang hatte ich natürlich Verständnis. Aber das konnte ich nicht endlos aufrecht erhalten.

Eines Morgens (Ablauf wie immer) kam ihre Lieblingserzieherin in den Umkleidebereich (um Blumen zu gießen), sah meine Tochter wie immer plärrend auf der Bank und sagte sehr deutlich und unmissverständlich (ohne jedoch böse oder laut zu werden):

"XY, ich weiß gar nicht, warum du immer so weinst! Es gibt ja nun wirklich keinen Grund!"

Meine Tochter hörte auf zu weinen, ging in die Gruppe und hat seit diesem Tag kein einziges Tränchen mehr in dieser Situation zu vergießen... Hätte mir VORHER jemand erzählt, es gibt Kinder, die in einer solchen Situation "aus Gewohnheit" heulen (das mache ich doch jeden Morgen, das gehört dazu!), hätte ich es nie geglaubt. Aber ich habe es ERLEBT. Die Erzieherin hatte echt so eine Art Routine unterbrochen und damit war das Thema durch!