Abgelegtes Spielzeug an Geschwister abreten- wie handhabt Ihr das?

Hallo!

Ich brauche mal ein paar Tipps von Euch, wie Ihr das löst.

Mein Großer ist 4,5 Jahre alt, die Kleine 16 Monate. Sie haben jeder ein eigenes Zimmer. Natürlich kaufe ich Ihr nicht alles Spielzeug neu, sondern habe ihr bisher sein abgelegtes Spielzeug, das schon eine Weile in Kartons gelagert war, gegeben. Das klappt bis auf kleine Ausnahmen ("hey, das war doch meins!?") auch gut. Nun erweitert sie mit steigender Mobilität und wachsenden Interessen natürlich ihren Spielbereich langsam und hat sich über die Bücherkiste her gemacht. Darin ist u.a. der lange Zeit vom Großen heißgeliebte (und von mir häufig verfluchte ;-) ) "Bobo Siebenschläfer"- Sammelband, den er mal zu Weihnachten geschenkt bekommen hat. Inzwischen liest er ihn nicht mehr, aber sie darf ihn auch nicht haben, gehört ja ihm...

Bin hin und her gerissen. Ich verstehe einerseits, dass er seinen Besitz verteidigt, bin aber auch genervt, weil ich nicht alles doppelt kaufen kann und will und er sich ja jetzt nur dafür interessiert, weil sie es auch tut. Natürlich gestehe ich ihm seinen Besitz zu und respektiere, wenn es Dinge in seinem Zimmer gibt, die sie nicht nehmen darf. Muss ja so sein. Die Duplo- und Legokiste, sowie alles, was im Wohnzimmer gespielt wird, dürfen automatisch beide benutzen (wobei er dann immer ganz schnell möglichst viel verbaut und sie dann nicht mehr an die verbauten Teile lässt #augen). Rückzugsraum ist das jeweilige eigene Zimmer.

Wie macht Ihr das, wenn Dinge definitiv ein Geschenk an das ältere Kind waren und es sie partout nicht teilen will? Das wird ja noch mit mehreren Dingen so kommen, ich brauche drigend eine Strategie. #danke

Liebe Grüße,

Caro

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Hallo,

wenn es nur darum geht, etwas zu "haben", das Herz daran aber nicht hängt oder der "Besitzer" es nicht bespielt, dann würde ich es weitergeben. D.h. ich würde ihn fragen, sollte er etwas dagegen haben, es ihm geben, aber mit dem Hinweis, dass du, sollte er in eine bestimmten Zeit nicht damit spielen, es an seine Schwester gibst. Nicht unbedingt für immer, aber eben so, dass es genutzt wird.

vg, m.

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Wir erklären in solchen Momenten, dass wir das jeweilige Spielzeug schon damals in dem Wissen gekauft haben, dass mal ein zweites Kind damit spielen wird.
Wenn der Ältere es also nicht weitergeben mag, dann kann eben auch kein neues Spielzeug angeschafft werden.

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Also unsere zwei Söhne hatten anfangs jeder sein eigenes Zimmer. ..haben aber vor ca. 2 woche oder so umgestellt...

Jetzt ist ein spielzimmer und ein Schlafraum für die beiden vorhanden...

Der große teilt eigentlich sehr gern mit seinen bruder, aber klar gibt es auch dibge der kleine nicht haben darf. ..zb puzzle oder Kleinteile. ..anfangs war es auch sein geliebten holzschienen mit eisenbahn und Häuser etc. Die baut er natürlich schön auf und der kleine zerstört immer alles...das mag der große garnicht...aber da darf er dann auch mal die Tür zu machen und ich beschäftige mich mit den kleinen im wohnzimmer...

Und zb puzzle werden auf dem esstisch gepuzzelt...da kommz der kleine nicht ran...

Ansonsten darf der kleine mit allem spielen was der große hat...ich sage zum großen dass sein bruder auch spielen möchte und er solle doch entscheiden mit was sein kleiner bruder spielen darf...

Das haben wir von Anfang an so gemacht. ..wend der kleine eine spielsache in der hand hatte was der große aber wollte und ihm wegnahm, dann haben wir dem großen gesagt, dass er dem kleinen dann aber ein anderes spielzeug anbieten soll. Und das klappt wunderbar. ..

Meist versuche ich mich aber nicht einzumischen...das sollen sie eigentlich unter sich ausmachen, auch wenn der kleine zurzeit noch mehr zurück stecken sollte, aber der große liebt seinen kleinen bruder nun mal sehr und kommt gleich zu uns angerannt wenn ihm was nicht passt sodass er sich nicht mit "anlegen" muss ;-)

LG Janine + Jeremy (3 3/4 Jahre) & Lucas (knapp 16 Monate)

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Hallo Caro,

bei uns gibt es, u.a. bedingt durch ältere Cousins und Cousinen, (leider) sehr viel Spielzeug und noch mehr Bücher. Ein großer Teil dessen wird jeweils weg gepackt, der übrige bespielt. Und zwar von allen drei Kindern gleichermaßen. Sprich', was gerade zur Verfügung steht, darf von Jedem benutzt werden. Neue Spielsachen/Geschenke darf erstmal das Kind in Ruhe ausprobieren, das sie geschenkt bekommen hat- mit der Zeit spielen dann i.d.R. alle damit. Kleinkind-Spielzeug und ~ Bücher an ihre kleine Schwester weiter zu geben, ist für unsere älteren Mädels überhaupt kein Problem- sie freuen sich, wenn die Kleine Spaß daran hat und finden es ein Stück weit interessant, womit sie selbst als Baby/Kleinkind mal gespielt haben. Playmobil, Schleichtiere, Puppen, Puppenküche, Bobbycars, etc. werden von allen drei Kindern genutzt, wobei die beiden "Großen" mit den letzten drei Dingen ohnehin so gut wie gar nicht mehr spielen.

Dinge, die für die Kleine noch nicht geeignet sind, wie z.B. Gesellschaftsspiele, Puzzle, Bastelkram bekommt sie einfach nicht bzw. nur mit meinem Mann oder mir gemeinsam. Und dann gibt es einige wenige Dinge, die unseren beiden älteren Kindern sehr, sehr wichtig sind (Lieblings-Kuscheltiere und einiger "sorgsam gehorteter Kleinkram" mit eher ideellem Wert ;-)) darf unsere Jüngste gar nicht haben. Das funktioniert gut, vor allem, weil unsere "Großen" es zu schätzen wissen, dass wir ihre paar "Besitztümer" ebenso vor ihrer kleinen Schwester "verteidigen", wie sie selbst, fällt es ihnen "umgekehrt" leicht, alles andere zu teilen/weiter zu geben. Möchten sie selbst gerade mit zwei, drei bestimmten Schleichtieren oder einem bestimmten Playmobil-Thema spielen, bekommt die Kleine einfach andere Tiere/andere Playmobil-Sachen und alle sind zufrieden. Aber weg nehmen/vorenthalten, nur um zu "horten" oder vor der Kleinen zu "verstecken", würden wir nicht tolerieren- war hier allerdings auch noch nie Thema.

Liebe Grüße,

Kathrin

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tja, was seins ist, ist seins, das kannst du nicht ändern. wegnehmen liefe bei mir unter der rubrik diebstahl. wobei meine grosse sich gerne vom aussortieren überzeugen lässt, wenn man das argument anführt, dass sonst kein platz für neues ist...

wir haben das ziemlich einfach gelöst: wir haben ein gemeinsames spielzimmer. klar gehört das eine spielzeug der grossen, das andere der kleinen. aber sie spielen beide mit allem.

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Hallo Caro,

Wir handhaben das so, dass die Dinge, die eines der Kinder geschenkt bekommt, auch ihnen gehören und bei ihnen verbleiben dürfen, bis sie selber sagen, sie wollen sie nicht mehr. Bei großen Dingen wie Spielhaus, Kindertisch, Sandkasten etc. haben wir unserer Ältesten klar gemacht, dass das Spielzeug für alle Kinder bei uns im Haus ist und sie eben die erste war, die es benutzen durfte. Ich sage auch manchmal, dass die Dinge Mama und Papa gehören und wir sie ausleihen. Dadurch haben sie gelernt, dass man vom anderen auch die Sachen ausleihen kann, ohne dass sie dauerhaft abgegeben werden (müssen).

Unsere beiden tauschen inzwischen auch ganz gerne, d.h. wenn einer vom anderen was will, bietet er von sich etwas zum Tausch an. Ist auch ganz schön.

Wir häufen auch kein Spielzeug an. Wenn unsere Kinder Wünsche nach etwas Neuem haben, dann wird gemeinsam überlegt, ob es überflüssiges oder langweiliges gibt, was verschenkt werden kann und das wird dann freiwillig vor allem an das jüngere Kind abgegeben, weil ja die Aussicht auf etwas Neues besteht.

Ganz ohne Streit geht es trotzdem nicht, aber wir sind so sehr zufrieden...dazu muss ich natürlich sagen, dass unsere drei und fünf sind, das ist noch etwas anders als bei eurer Altersverteilung.

Liebe Grüße

Katja