Aufsichtspflicht im Kindergarten

Mein SOhn ist 3,5 Jahre. Vor 2 Wochen bekam ich den Anruf das sich mein Sohn mit einer richtigen Säge, mit der man Holz sägt in den Daumen gesägt hat, er wäre abgerutscht. Wir mussten ihn holen, waren im Krankenhaus und dort wurde die Wunde geklebt. Der zuständige Arzt fragte mich auch mit einem gewissen Unterton - was ein 3-jähriger mit einer richtigen Säge macht. Im Kindergarten sagte man mir das es 4 Kinder waren mit 2 Betreuerinnen. Ich kann es ja aber nicht nachvollziehen ob da wirklich 2 Erzieher dabei waren. Wie ist Eure Meinung hierzu bzgl. Verletzung der Aufsichtspflicht. Ich finde es schon heftig. Was hätte da alles passieren können - die Finger eines 3-jährigen sind ja nun wirklich winzig.

Sollte da die Hand nicht geführt werden? Und nicht einfach daneben stehen? Ich hab jetzt noch von anderen wirklich schlimmen Fällen erfahren - bewusstloses Kind in der Kuschelhöhel... etc und bin nun wirklich erschrocken und unsicher wie ich mich verhalten soll.

Was kann man tun Was für Möglichkeiten hat man da? Kennt sich jemand rechtlich damit aus?

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Also unsere Kinder haben in dem Alter auch schon mit einer Säge gesägt.
Ich gehe mal von einer Handsäge aus. Um den Fingerknochen zu durchtrennen bedarf es schon mehr als einem "Sägehieb". Und spätestens wenn die Haut angeritzt ist, lassen die Kinder die Säge fallen. Solche Dinge passieren auch bei einem größeren Betreuungsschlüssel.
Du kannst natürlich bei den Betreuern angeben, dass du nicht möchtest das dein Kind mit bestimmten Werkzeugen hantiert.
Bei der Geschichte die du gehört hast... erfrage Fakten. Man erzählt immer viel und wenn man auf jemanden prassig ist kann man über den auch die übelsten Geschichten erfahren.
In der Kita meiner Tochter ist auch mal ein Kind zu Tode gekommen . Die Kinder sprangen von einem niedrigen Dach (ca 80cm) und Betreuer waren dabei. Dieses Kind fiel beim Aufkommen auf den Boden so unglücklich auf, dass es nach einigen Tagen im KH verstarb.
Es lag keine Verletzung der Aufsichtspflicht vor.
Auch uns ist es passiert, dass Junior sich eine wirklich riesige Wunde an der Stirn zugezogen hat. Er stand auf dem Fussbrett seines Tripp Trapp und wir standen zu zweit daneben und aus irgendeinem Grund wollte er etwas greifen, verlor das Gleichgewicht und fiel nach vorn gegen die Rippenheizung. Keiner von uns hat schnell genug zugreifen können um den Sturz wenigstens abzumildern.

Was für Möglichkeiten suchst du?
Die Betreuer haben den Kindern nichts zugestanden, was man Kindern nicht zugestehen kann. Die Kinder waren unter Aufsicht. Rein rechtlich haben sie sich aus meiner Sicht nichts zu Schulden kommen lassen.
Etwas anderes wäre es wenn die Kinder mit einer elektrischen Säge hätten hantieren dürfen.

LG Karna

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Hallo,

das mit der Säge hätte auch bei einer 1 zu 1 Betreuung passieren können. die Frage ist da eher wie scharf ist die Säge. Je schärfer desto sicherer. Außerdem sollte es weiches Holz sein.
Es gibt Kindergartenkinder die dazu schon in der Lage sind.

Wie weit dein Sohn ist, weiß ja natürlich nicht, darum kann ich nicht sagen ob es vernünftig war IHM die Sage in die Hand zu drücken.

Zu dem bewustlosem Kind.
Hast du darüber mehr informationen oder nur das ein Kind bewustlos war?
Ein Kind kann aus vielen Gründen bewustlos sein. Einen bewustlosen Menschen kann man schnell mit einem schlafendem verwechseln.

Die Fragen sind daher warum, wieso wie lange war das Kind bewustlos?

Gruß Karin

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Hallo,

Ich würde mir im Kindergarten ganz freundlich die Infos abholen, ab wann die Kinder dort was machen. Rechtlich ist der Kindergarten verpflichtet, zu jeder Zeit die Sicherheit der Kinder zu gewährleisten.

Manche Dinge gehören zum Konzept und ich finde es grundsätzlich nicht so schlimm, wenn die Kinder auch frühzeitig handwerkliche Dinge tun. Allerdings wollte ich immer wissen, was meine Kinder im Kindergarten wann machen und habe auch schon oft gefragt, wie das bei den Kleinen dann angeleitet und begleitet wird.

Ich gehöre zu den Müttern, die ihren Kindern schon früh viel zutraut und ausprobieren lässt und sich wegen einem Schnitt nicht so schnell aus der Ruhe bringen lässt. Meine Kinder dürfen bei mir zu Hause schon sehr früh in der Küche helfen, Besteck sortieren, Gemüse schneiden(mit scharfem Messer, weil sie sich mit einem stumpfen nur mehr verletzen) und natürlich könnte eine Menge passieren. Unser dreieinhalb jähriger Sohn (und früher auch unsre Tochter) hilft meinem Mann auch beim Reparieren, er sägt und schleift und schraubt und bohrt... Alles mit richtigem Werkzeug. Aber immer unter Aufsicht und unter absolut korrekter Anleitung! Wenn unsere Kinder Geräte und Werkzeuge nicht so benutzen, wie es sein soll, dürfen sie es eben noch nicht.

Solche Unfälle wie mit der Säge können, müssen natürlich nicht, zu jeder Zeit passieren und natürlich wäre es fatal, wenn es schlimm ausgeht.

Im Kindergarten muss Sicherheit gewährleistet sein, deshalb würde ich da auch intensiv nachfragen, wenn es zu Verletzungen kommt. Bei uns im Kindergarten machen die Kinder sehr viel mit Gerätschaften, wo ich auch immer mal wieder denke "hoffentlich passiert nichts", aber die Kinder machen es zu einem bestimmten Zeitpunkt und werden super angeleitet. Ich bin immer wieder überrascht und begeistert, wie geschickt unsere Kinder sind und was für (Handwerks)künstlerische Produkte sie herstellen.

Was andere schlimme Vorfälle in einer Einrichtung betrifft, so würde ich immer sehr kritisch hinterfragen, von wem welche Information kommt. Und immer den direkten, klaren Austausch mit den Verantwortlichen suchen. Die teilweisen hysterischen Ausbrüche anderer Eltern interessieren mich nicht und auch die zahlreichen verzerrten Geschichten höre ich mir selten an.

So gehen wir also mit solchen Fragen um...

Liebe Grüße,

Katja

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Hallo,

was willst Du denn rechtlich in die Wege leiten? Erzieher waren anwesend, Unfälle passieren und ein kleiner Schnitt in den Finger kann jetzt wohl kaum einen Rechtsstreit nach sich ziehen wollen, oder?

Bei den Dingen, die Du "gehört" hast, wäre ich vorsichtig. Für mich wäre das Vertrauen in die Menschheit nicht gestört, weil mein Kind sich in den Finger geschnitten hat.

LG

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Handsäge bei 1:2 Betreuung finde ich völlig ok. Ist bei uns daheim ja auch nicht anders. Die werden ja vorher erklärt haben wie man sägt.
wenn man den Kindern nichts zutraut können sie sich ja auch nicht entwickeln
Würde mir keine wirklichen Sorgen machen, wenn dem Finger nichts schlimemres passiert ist diesmal.

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wie soll ein Kind denn das richtige halten lernen, wenn die Hand gefuehrt wird? Klar muss jemand dabei sein und eingreifen koennen, aber die Hand fuehren halte ich fuer uebertrieben.

Was das bewusstlose Kind in der Kuschelhoehle damit zu tun hat weiss ich nicht - aber das sollte ja sofort auffallen. Und es ist zu erwarten dass die Kinder jederzeit im Blickfeld eines Betreuers sind.

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"Und es ist zu erwarten dass die Kinder jederzeit im Blickfeld eines Betreuers sind. "

Wie kommst Du denn darauf? Gerade in einer KuschelHÖHLE ist das Kind natürlich nicht immer im Blickfeld des Betreuers. Und wenn 10 Kinder mit einer Aufsichtsperson spielen, kann die Person auch nicht alle im Blickfeld haben, es sei denn, sie hat auch seitlich und hinten Augen ;-)

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"aber das sollte ja sofort auffallen."
Du hast noch nie einen bewustlosen Menschen gesehen, oder?

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Hallo!

Ich finde es ok Kinder in dem Alter Laubsägearbeiten o.ä. machen zu lassen, und nein, es sollte eben niemand die Hand führen. Wie soll ein Kind denn lernen, Feinmotorik und Kraft entwickeln, wenn immer jemand dazwischen greift? Wie soll es stolz auf sein Werk sein, wenn jemand anderes die meiste Arbeit gemacht hat?

Es gehört eben zum Aufwachsen dazu, dass Kinder sich auch mal verletzen. Das ist doch ganz normal. Ist ja auch nichts passiert, nur ein Schnitt.

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Erst am Freitag holte ich meinen Sohn (2) ab, er saß am Tisch und schnitt mit einer Schere. Eine Erzieherin saß daneben, er schnitt aber allein. Ich kam dazu, stand HINTER ihm, Sohn schneidet weiter und schneidet sich etwas in den Finger. Er hätte sich auch richtig tief schneiden können....und ich stand hinter ihm!

Willst du, dass dein Kind immer bei allen geführt, beobachtet und geholfen wird und er nix allein machen und ausprobieren kann?

Es kann immer was passieren, auch wenn DU direkt daneben stehst.

Der Betreuungsschlüssel in dem Moment war super und es war nicht verwerflich, dass dein Sohn etwas selbstständig machen durfte.

Was das ohnmächtige Kind jetzt damit zu tun hat, weiß ich nicht. Du wirfst hier ne Situation ein, ohne irgendwelches Hintergrundwissen.

Sorry, aber solche überbesorgten Mütter sorgen leider dafür, dass wir uns nicht mehr trauen, irgendwas mit den Kindern zu machen, da wir ja dafür angezeigt oder sonst was werden könnten. Wir müssen uns immer 1000x absichern, bevor wir ein Kind pupsen lassen können, das find ich total schrecklich und traurig :-(

Ist ne blöde Situation gewesen, aber es kann IMMER was passieren.

Was Max schon alles passiert ist, obwohl ich dabei war #schein

Wenn du das schlimm fandest, musst du den Erzieherinnen sagen, das er nicht mehr an der Werkbank schaffen kann.

Alex

Ps.: ich weiß, das war bissig, aber dieses "Sobald etwas passiert, müssen die Erzieherinnen zu Rechenschaft gezogen werden" schlimm. Wegen solchen Eltern sind wir so eingeschränkt in unserem Handeln....viele Eltern gehen heutzutage wegen jedem kleinen Kratzer in die Luft.

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Hi,

naja, ich finde es echt zu früh.

Welche Mutter läßt bitte ihr Kleinkind mit schafen Messer in der Küche hantieren????

Bei uns wird erst im Handwerksunterricht damit angefangen und ich sehe es nicht als wichtig an, das ein Kleinkind damit umgehen muss. Da fehlt meiner Meinung nach die Motorik dazu, um eine Säge sicher zu führen.

lisa

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"Welche Mutter läßt bitte ihr Kleinkind mit schafen Messer in der Küche hantieren????"
Ich

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Ich!

Solange ich dabei bin. Natürlich sollen meine Kinder den Umgang mit dem Messer lernen.

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