Hallo,
eigentlich dachte ich wir haben die schlimme Trotzphase überstanden, aber was jetzt hier täglich abläuft sprengt meinen Nervenrahmen... Mein Sohn, 3 1/2 will alles bestimmen, welchen Weg man läuft, wo man die Schuhe hin stellt und so weiter. Wird dies nicht so ausgeführt bekommt er den totalen Anfall - er schreit laut und lauter mit dicken Kullertränen. Drängelt man sich an ihm vorbei schlägt er oder schubbst. Redet man lieb und ruhig mit ihm später darüber sagt er "Ich höre aber nicht..." und lacht.
Vor einem halben Jahr hat er einen Bruder bekommen mit dem er gern kuschelt und kurz spielt, fragt ob er mit füttern helfen kann und so. Da scheint alles okay zu sein - oder meint ihr es ist eine späte Rebellion dagegen?
Mit meinem Mann gab es leider auch öfter Streit in letzter Zeit - überlege ob er damit nicht klar kommt?
Aber vorallem: Wie würdet ihr reagieren? Laut werden bringt gar nichts ausser das man sich selber schlecht fühlt danach...
Bitte bewerft mit nicht mit Steinen - ich bin nicht stolz darauf wie es hier gerade läuft.
Aber ich möchte wieder einen normalen Umgang mit meinem Kind und nicht 5 Heulanfälle täglich.
Habt ihr Tipps?
Danke fürs Lesen.
Ciao
die traurige Anschi
Er hört gar nicht 3 1/2 - bin am Ende... Bitte Tipps
Liebe Anschi. Meine Tochter ist auch so alt und kann es auch ganz schön zur Zeit. Ich werd jetzt diejenige sein, die beworfen wird, aber ich steh da jetzt drüber.
Ganz ehrlich, ich lass ihr bis zu einem gewissen punkt vieles gelten, aber wenn ich der Meinung bin, so jetzt reichts, sage ich einfach nein, Nehm sie auf den arm und rede ganz ruhig. Ich setz sie auf meinen Schoß und halte sie ganz liebevoll. Sie strampft und weint und schreit, aber nur eine Minute. Sie beruhigt sich dann sehr schnell und alles ist gut. In dem Moment wo sie den wutanfall hat, hilft nichts außer auf den Arm nehmen.
zähl vorher bis zehn .
aber wie gesagt, ich lass ihr auch viel durchgehen und geb auch nach. Bin ganze Woche alleine mit ihr und meine nerven sind auch nicht mehr die besten. Aber sie lässt sich auch auf kompromisse ein.
alles Liebe
Danke, dass muss ich mal probieren. Hab ihn bisher nicht hoch genommen wenn er so gewütet hat sondern bin ausser Tret- und Schlagweite gegangen - auch damit nicht nicht im Affekt zurück schlage
Versuch macht klug, ich werd es probieren, sind ja jetzt 4 Tage am Stück zusammen...
Hallo,
in unwichtigen Dingen würd ich ihm seinen Willen lassen. warum einen Kampf darüber fühen wie die Schuhe zu stehen haben? Soll er sie doch so ordnen wie er will. Warum nicht mal ihn den Weg bestimmen lassen? Sofern es kein Umweg ist, ist das doch ok.
Setz nicht immer deinen Kopf durch, das hilft schon sehr viel.
Lg wirbelwinds.mama
Danke, du hast recht und das mach ich auch so.
Schon allein deswegen weil ich nicht noch öfter Geschrei möchte.
Aber er lenkt im Moment wirklich in 0 Prozent der Fälle ein - fast nichts kann ihn umstimmen, nur die Aussicht auf was "Besseres" - eine versprochene Limo aufmachen, einen Film anschauen - oder soetwas.
Aber solche Ablenkungen sehe ich nun wirklich nicht dauerhaft ein, ich muss mein Kind ja nicht belohnen dafür das es einmal auf mich hört - oder doch in dem Alter...?
Finde ihn einfach extrem respektlos und frage mich wie man so frech sein kann - hätte mich das nie getraut bei meinen Eltern....
oh oh, na der letzte Satz...
mag von dir nicht so gemeint sein...
Meine Mutter lässt sowas auch gerne vom Stapel, weil sie mit meiner Jüngeren nicht umgehen kann, die gerne mal bockt, irgendwas boykottiert, schmollt in einer Ecke, oder wegrennt...
"Also, sowas unmöglich freches dieses Kind! Da könnt ich reinschlagen. Wir hätten uns das nicht getraut! Wir hätten Angst gehabt."
Traurig ist das, hab ich gesagt, denn offensichtlich hatte meine Mutter ne Heidenangst vor ihrer Mutter und hatte schon ne geduckte Grundhaltung- das sollte man nicht noch stolz verkünden.
Respekt und Angst sind 2 verschiedene Paar Schuhe.
Kinder testen gerne ihre Grenzen bei Mama und Papa aus- dann sind sie eben mal "unartig" frech und bockig, trotzig.
Natürlich ist das anstrengend.
Du hast ja schon Tipps bekommen:
Hab Geduld, geh auf Augenhöhe mit deinem Kind, sprich ruhig. Ich versuche dann zu erfragen wie ich helfen kann, "was möchtest du denn gerne", natürlich kann man seinem Kind nicht immer seinen Willen lassen, aber gerade bei recht unwichtigen Dingen kann man nachgeben und einlenken. Ansosten versuche ich meine Tochter zur eigenen Lösungsfindung anzustiften, ansonsten mache ich Vorschläge.
Meist kommen wir gut und schnell da raus.
Nur wenn meine Mutter dabei ist merke ich oft läuft es aus dem Ruder. "sowas freches", laut und ruppig werden, ungeduldig Kind am Arm mitziehen macht alles nur schlimmer- das kappiert sie leider nicht. Meine Tochter kommt nur runter, in dem ich vor ihr in die Hocke gehe, sie streichle und sie ruhig frage was sie möchte, wie ich helfen kann, wie wir nun weiterkommen, an einem Kompromiss arbeiten können...
Hallo
unser Sohn ist derzeit auch so. Auch er hat ein Geschwister bekommen (knapp drei Monate alt). Einen richtigen Weg weiß ich auch nicht. Mein derzeitiger Schlafmangel ist auch nicht optimal um dabei cool zu bleiben. Ich reagiere mal cool, mal genervt, mal versuche ich es möglichst zu ignorieren. Besser wäre vermutlich eine Linie zu fahren. Wir sind da noch in der Findungsphase.
LG
Hi,
bei uns hilft da nur Konsequenz!
Wenn mein Sohn nach mir schlägt gibt es eine Ansage: Ich möchte nicht geschlagen werden und ich möchte nicht das du schlägst. Beim zweiten Versuch, geh auf dein Zimmer! Schlagen kommt aber auch fast nie vor und wenn er auf sein Zimmer musste, reichen 5 Minuten, dann langt die folgenden Tage ein strenger Blick! Hat sozusagen Depowirkung!
Beim großen Helfen oft dumme Kommentare wenn er seinen Kopf durch setzen will.
Auja wir gehen den Umweg, wenn wir dann später zuhause sind kannst du direkt schlafen gehen und ich alleine Fernsehen!
Lass die Spielsachen ruhig liegen, dann kann ich sie später auf den Speicher bringen. Ich tue die gerne für dich weg.
In gewissen Momenten ist Konsequenz sicher wichtig, aber du beschreibst hier durchaus auch Strafen und nicht nur Konsequenzen.
Euch mag das Vieles erleichtern, bedürfnisorientiert und kindgerecht ist es allerdings nicht (jedenfalls nicht in dem Ausmaß und wenn man als Strategie nur auf Konsequenzen und Strafen setzt).
Entschuldige, aber wenn ein Kind geschlagen wird schreit hier gleich der Mob (zu Recht!).
Wenn mein Kind mich aber schlägt, dann soll ich mit Heititeiti Duzi Duzi kommen?
Nein!
Bei Schlägen MUSS eine konsequente Ansage kommen. Und meiner Meinung nach, kann und muss ein bald 4jähriges Kind durchaus verstehen, dass bestimmte Verhaltensweisen auch Konsequenzen nach sich ziehen.
Oder wie bringst Du Deinem Kind bei, dass nicht geschlagen wird?
LG
Mimi
Hallo,
meine Freundin hat sehr gute "Erfolge" mit einem Belohnungssystem erzielt. Ihr Sohn (gleiches Alter) wünscht sich ein bestimmtes Spielzeug. Damit er dieses bekommt braucht er eine gewisse Anzahl von Herzen (oder Smileys, Sonnen etc.) die jeden Abend in einen Plan eingetragen werden. Wenn er sich tagsüber vernünftig verhalten hat, gab es am Abend eben diesen Eintrag im Plan.
Dieses System hat sie eingeführt nachdem der Kleine auch eine schwierige Phase durchlaufen hat, ich nehme mal an, dass ist ganz normal und diese Erfahrung werde ich mit unserem Sohn auch machen. Bei der Großen blieben wir bislang verschont
Viel Erfolg und liebe Grüße
Mimi
Hallo,
wenn alle Stricke reißen, kann man das versuchen. Ich persönlich bin aber überhaupt kein Freund davon muss ich ehrlich sagen.
Bedingungslose Liebe heißt, dass ich mein Kind immer liebe und nicht besonders dann, wenn es ein bestimmtes Verhalten zeigt. Ich finde, dass belohnungssysteme das dem Kind suggerieren können. Außerdem wird damit dem Materiellen (Konsum) viel Bedeutung beigemessen. Das Kind gewöhnt sich und man muss ggf. steigern.
Zudem bin ich kein Freund von einer reinen Verhaltensbewertung. Ich finde eine gesunde Beziehung wichtiger. Das Verhalten des Kindes so in den Vordergrund zu stellen und zu bewerten halte ich für sehr unnatürlich.
Grüße
Hallo,
nun darüber kann man streiten. Deswegen habe ich ja auch Teile meines Textes in Anführungszeichen gesetzt.
LG
Mimi
Hallo,
das ist eine schwierige Zeit, gerade wenn euer Kind so willensstark ist.
Ich würde mir einige Punkte überlegen, wie ich damit umgehen will und dabei konsequent bleiben. Erwartet nicht, dass es so von heute auf morgen besser wird.
- Verbote nur da aussprechen, wo sie wirklich notwendig sind
- wenn möglich, Kompromisse eingehen
- viel selbstständig machen lassen, aufgaben geben
- Machtkämpfe nur da austragen, wo sie wirklich notwendig sind (wo die Schuhe stehen, wäre mir an solchen Tagen egal)
- viel raus gehen, toben lassen
- beibringen, wie er mit seiner Wut umgehen kann
- mit deinem Mann absprechen, was euch wichtig ist
- klare Regeln überlegen und mit dem Kind besprechen und einhalten
- bei wichtigen Dingen erklären und konsequent sein
- ab und an aus dem Alltag ausbrechen und etwas nicht alltägliches machen (hilft bei uns ungemein)
Vorsicht mit dem laut werden und Strafen, wenn es zuviel wird könnt ihr leicht in eine Negativspirale rutschen.
Wahrscheinlich habt ihr das meiste auch schon versucht, macht euch eure wichtigen Punkte aber nochmal bewusst (besprecht euch auch als paar) und bleibt dabei. Irgendwann geht es vorbei.
Grüße
Guten Morgen Anschi!!!
Ich glaube fast jede Mutter durchlebt einmal diese Phase mehr oder weniger intensiv, was daraus resultiert, dass natürlich nicht alle Kinder gleich sind.
Wir haben vier Kinder, drei Jungs und ein Mädchen im Alter von 4,6,7 und 9 Jahren. Bei uns gibt es und gab es von Anfang an festgesetzte Regeln, an die sich jeder zu halten hat. Regeln gehören zum Leben und zum späteren erwachsen werden einfach dazu. Also muß man lernen sie einzuhalten, egal wieviel Nerven oder manchmal auch trotzige Tränen das kostet. Profotieren tut dein Kind davon, weil Du EINE Erziehungslinie hast und nicht ständig abbiegst, da Du gerade keine Nerven dafür hast. Heute so und morgen so, das versteht ein Kind nicht. Natürlich ist es auch mal wichtig Kompromisse einzugehen, aber bitte doch im gesunden Maß und nicht in jeder Situation. Leg für dich und deinen Mann persönlich fest welche Regeln für euch wichtig sind und diese werden dann auch ohne wenn und aber eingehalten. Bei anderen Dingen können Kompromisse gefunden werden.
Wie Du diese Regeln letztendlich durchsetzt mußt Du ausprobieren. Unser Großer, brauchte schon immer eine recht bestimmende Ansage wenn er sich nicht an die Regeln halten wollte, das fordert er bis heute förmlich ein, bei unserer Tochter hingegen reicht ein strenger Blick, um die gewünschte Reaktion zu erzielen. Unser 6-jähriger ist total sensibel, mit ihm muß man behutsam umgehen und kann nur in Ruhe und kuschelnd mit ihm sprechen. Bei unserem vierjährigen bedarf schon einer freundlich sehr bestimmenden Aufforderung sich an diese oder jene Regeln zu halten, meist verschwindet er dann in sein Zimmer und bittet kurz darauf um Entschuldigung.
Da wir hier eine sehr klare Lnie fahren, wissen die Kinder aber auch wie weit sie gehen können und was wir von Ihnen einfordern, von daher halten sie sich eigentlich an die Regeln, was das Streitpotential stark reduziert und meine Nerven und das allgemeine Familienleben schont. Eine gewisse Strenge gehört zur Erziehung einfach dazu, das ist meine Meinung. Kinder wollen das wir ihnen einen Weg weisen, wir sollen sie leiten, wenn wir ihnen immer ihren Willen lassen, lassen wir sie eigentlich alleine, genau das was wir nicht wollen.
Von Belohnungssystemen halte ich auch nichts, diese Form der klassischen Konditionierung mag bei Tieren funktionieren, beim Menschen halte ich dieses Sternchen sammeln für nicht angebracht.
Fazit: Versuche den für euch richtigen Weg zu finden, auch wenn es Nerven kostet. Lege wichtige aber auch nicht zu viele Regeln fest, an die sich die Kinder halten müssen. Diese werden dann auch eingehalten, egal ob Tränen- oder Wutanfälle darauf folgen.
Ich wünsche Dir viel Kraft!!!!!
viele Grüße
Silke
Ich gebe Patsche recht mit ihren Posting.
Und möchte nur noch sagen, dass wir die Phase sehr gut kennen, genauso die Antworten: "Ich mache das aber trotzdem"
Was bei uns viel hilft, wenn man auf den Zeitpunkt achtet, wann man etwas vom Kind verlangt. Das man nicht alles sofort erwarten sollte und es so einteilt, dass das Kind genügend Zeit dafür hat.
Bei solchen Dingen, wie welcher Weg gegangen wird, sowas besprechen wir im Vorfeld. Da würde ich mich nicht streiten. Genug Zeit einplanen für einen evt. längeren Weg und gut ist.
Und viele Dinge erreicht man auf Beziehungseben mit dem Kind. Da ist oft der Zeitpunkt und das Empfinden entscheidend. Wenn mein Sohn sehr müde ist, verlange ich manche Dinge an dem tag nicht. Und sage ihn das auch so. Ein Kind, zumindest mein Sohn ist eher bereit etwas verlangtes zu tun, wenn wir gerade eine positive kommunkation haben!
Ein mögliches bsp: Kind soll aufräumen und hat keine Lust, völlig normal.
Da könnte man eine extra Spielrunde mit einem Spielzeug anbeiten, wenn der Rest soweit weggeräumt ist. Das klappt bei uns oft sehr gut.
Ach ja, es ist eine Phase und danach kommt die nächste!
Schön geschrieben, alles richtig .
Und die nächste Phase in diese Richtung kommt mit 5,5 Jahren. In der steckt mein Sohn gerade
Hoffentlich bald rum.......
Schöne Ostern!!
Danke für die Diskussionseröffnung. Es ist ein schöner Ideenpool geworden. Und offensichtlich handelt es sich um ein sehr gängiges Problem.
Bei uns kommt gerade noch das Problem hinzu, dass ich hochschwanger bin und daher dem Kleinen, wenn er denn um sich schlägt und bockt, körperlich gar nichts entgegen zu setzen habe. Ich kann ihn nicht auf den Arm nehmen und festhalten, ich kann ihn auch nicht einfach mal so die Treppe hoch in sein Zimmer schleppen etc. Aber hier hab ich jetzt noch einige Sachen gelesen, die ich demnächst ausprobieren werde.