Hi zusammen!
Mein Sohn (5) ist gestern nach dem Turnen auf der Zuschauergalerie der Halle gestolpert und mit der Stirn gegen das Gländer geknallt.
Ich habe den Knall nicht gesehen, er war gerade aus der Garderobe auf dem Weg zu mir.
Bin sofort hin, nach kurzer Zeit fing es dann auch an, ordentlich zu bluten. Sohni hat geweint, sich ansonsten normal verhalten.
Andere Eltern wollten sofort einen Krankenwagen rufen, ich sagte aber, dass ich erst mal abwarten möchte, bis es weniger blutet und ich den Schaden sehen kann.
Außerdem ist die nächste Notaufnahme 100 Meter vom Sportverein entfernt, nur 1x über die Ampel.
Als der Blutsturz etwas weniger wurde, konnten wir sehen, dass es eine doch recht fiese Platzwunde war - gut 3 cm lang und klaffend, senkrecht in den Haaransatz rein.
Alle redeten auf mich ein, dass sie den Krankenwagen rufen wollten und ich nicht mit 2 Kindern und Tasche zu Fuß gehen soll.
Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass das übertrieben sei, die paar Meter, zumal das Blut nicht mehr strömte und mein Sohn sich beruhigt hatte. Aber weil alle mich anschauten, als sei ich wahnsinnig und auf mich einredeten - ich hätte ja nicht gesehen, wie doll das war und wegen Gehirnerschütterung, etc., habe ich es abgenickt.
Also kamen sie, wir sind das kurze Stück im Krankenwagen gefahren und die Wunde wurde mit 3 Stichen genäht.
Mich interessiert jetzt einfach mal, wie ihr das gemacht hättet?
Klare Sache - Krankenwagen?
Hättet ihr auf euer Gefühl gehört und wäret gelaufen?
Länger abwarten, ob er gut laufen kann und dann entscheiden?
Ich weiß, ist jetzt eh egal. Es interessiert mich nur...
Liebe Grüße!
Platzwunde, Krankenwagen - übertrieben oder ok?
Hallo,
wenn ich den Knall nicht gesehen hab und es so doll blutet das man die Wunde nciht sehen kann, ja, dann hätte ich auf die anderen gehört und sofort einen Rettungswagen gerufen.
Wenn ich es selbst gesehen hätte das es nicht so schlimm ist und es nur etwas blutet wäre ich vielleicht zu Fuß gegangen.
Auf der anderen Seite kann nach einem fiesen Sturz jeder Meter laufen zu viel sein.
Was wenn das Kind genau auf der Straße zusammenbricht?
Ich hab früher direkt am Krankenhaus gewohnt. Meine Mutter hat auch nach einem fiesen Sturz den Krankenwagen gerufen, anders wäre es ihr zu unsicher gewesen da sie den Sturz ebenfalls nicht gesehen hatte.
Ich hoffe dein Sohn hat den sturz gut weggesteckt.
Lg wirbelwinds.mama
Danke.
Ja, es geht ihm gut. Er hat es stoisch weggesteckt, wie ein alter Cowboy, auch das Nähen - keinen Mucks
Ich konnte einen Teil der Wunde sehen (auf dem Rest klebten Haare) und es war klar, dass das genäht werden muss.
Die Sanitäter sagten auch gleich: "Oh ja, das muss genäht werden." Sie fanden es nicht schlimm, dass sie kommen mussten - klar, was sollen sie auch sagen.
Ich habe jetzt genau die gleichen Gedanken, wie du.
Aber es bleibt irgendwo ein etwas beschämtes Gefühl, dass das unnötig war...
LG
Das musst du nicht. Ich denke auch die Sanitäter können es in so einer Situation gut verstehen wenn man einen RTW ruft. Man kann ja als Laie selten sehen wenn es etwas ernstes wäre.
Lieber einmal zu viel, als einmal zu wenig.
Hallo,
bin selbst Rettungsassistentin und würde generell zu JA tendieren.
Im Grunde kann man so nie sagen, ob bei dem Sturz nicht doch was schlimmeres passiert ist...das Kind kann auf dem Weg ins KH z.B eintrüben usw.
Bei einer Entfernung von nur 100 Metern zum KH wäre ich in deiner Situation aber auch eben rüber gelaufen.
Alles Gute deinem Sohn
Danke!
Es beruhigt mich ein wenig, dass nicht alle klar sagen: "Kompletter Schwachsinn", denn ein Teil von mir hat doch das beschämte Gefühl, dass es das möglicherweise war.
Wäre ich alleine gewesen, hätte ich meine Tasche beim Empfang hinterlegt und ihn rübergetragen, das andere Kind im Schlepptau.
Aber gut, man weiß ja wirklich nie. Ich hatte den Aufprall nicht gesehen, die Zeugen sagten, es war mit voller Wucht und die Wunde war lang und klaffte. Ok, sicher ist sicher.
LG
Nun ja. Sanitäter sind keine Ärzte. Sie haben lediglich einen Kurs besucht. Sie dürfen nicht mehr als die erste Versorgung von Wunden, RR messen, Puls evtl noch BZ.
Im Prinzip sind es nur "Transporteure"
Nicht zu verwechseln mit den Rettungsassistenten
Hallo,
kommt auf die Situation an. Hätte mir in dem Moment nach Deiner Schilderung wohl ein bis zwei der Eltern geschnappt und wär die paar Meter gelaufen.
Das Ganze hört sich sehr lange an vom Geschehen bis zum Rufen des Krankenwagens...
Da hätte der Kleine schon längst zu Fuß in der Notaufnahme sein können.
Ansonsten,mmh, vielleicht hättem die einfach einen Wagen rufen sollen, wenn es so schlimm wirkte?
Aber mal so nebenbei: hat keiner angeboten: "Komm, ich gehe schnell mit?"
Prima zu sagen : DU kannst doch nicht ALLEIN mit Taschen und Kindern... Halloho?
Wie geht´s denn dem Kleinen jetzt?
Gute Besserung!
Kastanie
Hi,
danke, geht ihm bestens. Er ist aber auch kein Hektiker und hat alles ganz tapfer und stoisch weggesteckt
Die waren alle sehr hilfsbereit.
Es sind vielleicht 10-15 Minuten vergangen. Meine Tochter war noch in ihrem Kurs, also konnten wir eh nicht sofort los. Eine Mutter hat sie geholt und ihr beim Umziehen geholfen.
In der Zeit haben die anderen Eltern mich mit Tüchern und Kühlpack versorgt.
Sie wollten ja gleich den Krankenwagen rufen, da habe ich ja gebremst und gesagt: "Erst mal gucken, was unter dem Blut überhaupt los ist." Ich weiß ja, dass Kopfwunden tierisch bluten und oft schlimmer aussehen, als sie sind.
Also warteten sie brav ab. Als wir dann einen Blick auf die Platzwunde erhaschen konnten, sagten die aber gleich und wild entschlossen: "So, jetzt rufen wir aber an."
Als ich zögerte, schauten sie mich an, als wäre ich geistig etwas umnächtigt
Also habe ich mit den Achseln gezuckt. Ja gut, was soll's, wenn ihr alle meint.
Ist auch ok, war lieb gemeint und es hätte ja tatsächlich bei der großen Wunde auch eine Gehirnerschütterung dabei sein können.
In sofern alles gut.
Sie haben mir nicht angeboten, mitzukommen, weil sie ja von der Idee eh nix hielten....
LG
Ah so,klar,daß das dann was gedauert hat. Wäre wohl auch verunsichert gewesen!
Unser Söhnchen hatte (zu Hause) auch mal einen Unfall. Ist gefallen und hat irre geblutet unter der Lippe. Wußte nicht, ob es ein Durchbiss war... Habe beim KiA angerufen und die rieten mir zur Notaufnahme.
Habe meinen Mann gerufen (der arbeitete da noch knapp 5 Minuten entfernt) und wir sind mit dem Auto hin.
Da hatte sich der Kleine aber auch schon wieder beruhigt und ich hatte den Unfall gesehen (war nicht schnell genug, um eingreifen zu können). Zähne waren nicht locker, also habe ich mir den Krankenwagen gespart...
In Eurem Fall ,mmh, wie gesagt, wäre auch verunsichert gewesen...
LG
Für 100 Meter hätte ich keinen Krankgenwagen gerufen. Ich hätte ne zweite Mutter gebeten, dass andere Kinder mit zum Krankenhhaus zu nehmen, meinen Sohn auf den Arm gepackt und dahin gegangen.
Wenn du sonst zur Ambulanz fährst, weil was mit deinem Kind ist, dann musst du ja vom Parkplatz zum Eingang laufen, dass sind oft mehr als 100 Meter...
Ok, Google sagt es sind 260 Meter. Jetzt musste ich doch mal nachgucken
Ja, ich denke aber eigentlich genau wie du.
Ein Stimmchen schrie die ganze Zeit: "Quatsch! Quatsch! Das kurze Stück!!"
Und das andere Stimmchen, im Chor mit den anderen Eltern: "Was, wenn die Recht haben? Vielleicht haben sie Recht und DU spinnst???"
Am Ende war der Chor lauter und jetzt grummelt meine Einzelstimme vor sich hin...
Korrigiere: Google Maps sagt, es sind 260 Meter
Ich bin trotzdem nicht ganz im Reinen mit der Entscheidung, aber egaaaaaaal.
Kind gesund, ich schieb' es auf die anderen, alles gut.
Hallo,
also vorweg: Mein Mann arbeitet im Rettungsdienst - bin also "vorbelastet".
Ich muss Dir ehrlich sagen - ich weiß es nicht. Jetzt würde ich behaupten, dass ich keinen gerufen hätte. Mir wäre es wohl auch eher peinlich gewesen... , auf die Nähe der Notaufnahme bezogen.
Als mein Sohn vor Jahren nach dem Einkaufen schlimm die Steintreppen runtergeflogen ist und eine Beule binnen Sekunden über das ganze Gesicht hatte, habe ich ihn auch noch die paar Meter bis nach Hause gezerrt und bin dann im Anschluss gleich mit dem Auto zum KiA gefahren.
Anders vor 3 Jahren als er plötzlich einen heftigen Fieberkrampf hatte. Ich war so dermaßen überfordert mit der Situation in diesem Moment, da habe ich auch die 112 gerufen und Rettungswagen samt Notarzt sind angebraust. War mir auch ultrapeinlich - zumal ja mein Auto vor der Haustür gestanden hat... Er wurde mitgenommen und gut war es.
Aber solange eine Indikation vorliegt - und die liegt ja bei Deiner Platzwunde vor - braucht man sich keine Gedanken zu machen. Die Menschen auf den Rettungswagen haben Dienst und sind dafür da!
Du weisst gar nicht, zu was man manchmal ausrücken muss. Da sträuben sich echt die Haare!
LG und keinen Kopf machen!
Caro
Hi Caro,
danke für deine Antwort. Es wurmt mich im Nachhinein, weil ich von alleine nie auf die Idee gekommen wäre, den Krankenwagen zu rufen. Ich hätte noch eine Weile abgewartet und ihn dann mit Sack und Pack und der Großen im Schlepptau rübergetragen. Es gab ja keinen Grund zur Eile, er war bei Bewusstsein und benahm sich normal.
Mich wurmt, dass ich eigentlich das richtige Bauchgefühl hatte und mich dann habe bequatschen lassen.
Darum beruhigt mich deine Antwort ein bisschen, dass du es nicht völlig hirnrissig findest
Liebe Grüße
Huhu!
Nachdem die Meinungen so auseinander gehen, habe ich mal ein Foto der Naht in meine VK geladen. Frag doch mal deinen Mann, ob er als eintreffender Sanitäter den Notruf verstehen könnte, oder mit den Augen gerollt hätte
Würde mich mal interessieren...
Liebe Grüße!
J.
kam die Rechnung von der Krankenkasse wegen dem Krankenwagen schon? kann mir nicht vorstellen, dass die das zahlen - es sei denn der Arzt hat gut verschlüsselt und behauptet V.a. Hirnblutung oder sowas ...
aber um Deine Frage zu beantworten - in 1000 Jahren würde ich wegen so was garantier keinen Rettungswagen rufen!
Das doch Quark. Bei uns kommen sehr oft Kleinigkeiten in die Ambulanz. Wenn der Arzt einen t schein ausstellt wird das bezahlt! Da ist nie Ne Diagnose drauf....wir hatten bis jetzt in den ganzen Jahren noch nieeee Probleme
Ich denke schon, dass die das zahlen werden.
Die Wunde sah wirklich fies aus und hat stark geblutet.
Trotzdem hätte ich von mir aus niemals den RTW gerufen, der Gedanke wäre mir gar nicht gekommen. Nur dann, wenn mein Sohn sich seltsam verhalten hätte.
Wenn ich geglaubt hätte, dass ich mit Kind 2 und Tasche den Kleinen nicht hätte tragen können - dann hätte ich einen anderen Weg gesucht (abgesehen davon hätte ich das geschafft, auch alleine. Mütter kriegen sowas hin, behaupte ich mal)
Darum habe ich die Leute auch völlig ungläubig angeguckt, als sie meinten, sie würden jetzt den RTW rufen.
Aber als sie auf mich einredeten, dass ich den Sturz ja nicht gesehen hätte, das sei mit voller Wucht gewesen und es könne eine Gehirnerschütterung sein, bla bla - da hatte ich keinen Nerv, gegenan zu gehen und war auch verunsichert.
Die Sanitäter waren total entspannt und meinten, das sei schon in Ordnung so.
Ich ärgere mich einfach, weil ich mit 2 Kindern inzwischen eigentlich immer gut einschätzen kann, wie groß die Not ist und auch nicht wegen jedem Scheiß zum Arzt renne. Mein Gefühl war ganz klar und dann habe ich mich von der Hektik der anderen verunsichern lassen.
Ich weiß, dass das kein Drama ist und es ist besser, auf Nummer sicher zu gehen. Wurmt mich einfach.....
Hi,
ehrlich? Wenn es zu Hause, etc. passiert wäre, hätte ich auch kein Krankenwagen gerufen, sondern wäre mit dem Auto ins KH gefahren. Somit bei den paar Metern ebenfalls nicht, egal was andere sagen. Da hätte ich ihn eher unterm Arm geschnappt und rüber getragen, je nachdem er sich gefühlt hätte.
Bei Schnittwunden bin ich eh ....das eine mal sagt der doc im Nachhinein "das hätte aber genäht werden müssen" und fährt man bei der nächsten Wunde ins KH, gibt es nur ein Pflaster
lisa
Hi,
ja, ich kann dich verstehen. Darum ärgere ich mich im Nachhinein auch noch ein wenig, dass ich mich habe verunsichern lassen.
Ich bin die ganze Zeit ruhig geblieben und hab' allen gesagt, wie sie mir helfen und was sie mir bringen können und meinen Sohn beruhigt.
Aber in dem Punkt hatte ich einfach keinen Nerv mehr, gegen die Meinung der anderen (die den Sturz gesehen hatten) zu entscheiden.
Na egal, ich hake es jetzt ab (grummel grummel)