Mein Großer und seine schreckliche Phase

Hallo ihr Lieben,

mein "Großer", wird im Herbst 6, ist mal wieder in so einer Phase #zitter
Er ist an sich ein tolles Kind: Fit, pfiffig, lustig, begeisterungsfähig ...#verliebt

Aber zur Zeit: Wenn ich ihn zu etwas auffordere, kommt die Antwort: "nö" und er kümmert sich nicht.Mit seinem Brunder streitet er die ganze Zeit und lässt nicht locker. Wenn etwas nicht nach seinen Vorstellungen läuft, wird geschrieen und getobt. Er kennt dabei keine Grenzen, benutzt Ausdrücke und haut, zwickt und tritt auf uns sein - richtig in der Absicht, uns weh zu tun. Egal, was man dann sagt, er reagiert nicht und macht weiter. Ich kann solche Situationen nur unterbrechen, wenn ich ihn festhalte und u.U. auch mal grob werde. #schock

Ich finde das ganz schrecklich, aber wie kann man solche Akutsituationen besser in den Griff bekommen?

Generell sind wir mit unseren Kindern geduldig, mein Mann noch mehr als ich. Wir gehen viel auf sie ein und fühlen uns auch ein. Hier wird viel besprochen und erklärt. Und vor allem viel Zeit mit ihnen verbracht.
Aber manchmal frage ich mich, wann das mal fruchtet oder ob wir einen strengeren Kurs einschlagen müssen...
Wann und wie entwickelt sich denn diese berühmte "sozial-emotionale Reife"? Kann man da ein bißchen helfen oder muss man alles erdulden? Denn auf dem Gebiet ist der "Große" gerade wie ein Kleinkind #zitter
Und ich denke immer alle anderen Kindern sind lieber als meins #schmoll :-p
Danke für Tips oder aufmunternde Fallbeispiele,

der Mops

1

Hallo Mops,
das ist völlig normales Verhalten in dem Alter;-) Man nennt es auch Vorschulpubertät oder Wackelzahnpubertät. Wir stecken hier auch voll drin, aber es äußert sich ein wenig anders, da wir eine Tochter haben. Uns hat das Buch "Wackeln die Zähne, wackelt die Seele" sehr geholfen. Es geschieht mal wieder sehr viel in dieser Zeit vor der Schule, sowohl körperlich als auch seelisch-emotional. Das bringt erstmal alles aus dem Gleichgewicht. Ich denke nicht, daß Strenge da viel hilft. Klarheit schon, Klarheit in Aussagen und Handeln ist bei uns grad wichtiger denn je;-) Strafen oder Strenge sind da eher kontraproduktiv, was nicht heißt das alles erlaubt sein sollte;-)
Hauen,treten usw haben wir hier allerdings nicht, unsere Tochter reagiert da rein weiblich mit heulen, beleidigt die Türen knallen und aufs Zimmer abdampfen etc etc in Höchstform #augen Man sagte mir es wird besser wenn die Schule anfängt. Ich bin gespannt;-) Vielleicht hilft es wenn Dein Sohn seine Aggresion mit dem Hauen etc auf eine Art Punshingball ( spezielles Kissen oder so ) ausleben kann. Es ist ja nur gesund für ihn wenn er seine Aggression nicht unterdrückt, aber er sollte niemandem wehtun. Ich würde versuchen das umzuleiten. Oder Du schnappst ihn Dir und ihr rennt 2 mal draussen um den Block oder so. Jedes mal........... Ich würde ihm klar machen, daß er sauer sein darf und auch Hauen etc, aber KEINE Lebewesen oder Menschen! Gib ihm ein anderes Ventil für solche Fälle.
Vielleicht hilft das.
Alles Liebe und weiter gute Nerven:-)

Chris mit Frieda Lina 5 Jahre und 11 Monate

2

Hallo Chris,

lieben Dank für deinen Beitrag. Ich dachte, nach der entsprechenden Lehre betrifft die Wackelzahnpubertät die Siebenjährigen - um meiner ist erst fünf #zitter
Er ist halt generell phasenweise schwierig und sehr sehr fordernd und einfersüchtig, schon seit Jahren. Dabei nimmt er dann in solchen Phasen Gefühle und Beürnisse von anderen gar nicht wahr.

Für mich ist halt die Agressivität schlimm - und dass er halt nicht locker lässt und sich so "verbeisst", bis es dann halt Krach gibt. Er hat echt Launen...
Ich will nicht streng sein oder gar strafen. Wir reden immer viel mit ihm. Aber ich habe auch keine Lust, ihm wie einem Zweijährigen zu erklären, dass er mich nicht schlagen darf und mit das weh tut - wenn er mich dann eiskalt anschaut und nochmal zuschlägt und tritt und mir dann nachläuft und mir in den Rücken haut. Beim Papa genau das Gleiche #schmoll

Ansonsten ist er lustig, quirlig, kann Freundschaften halten, kommt in seinem neuen Verein gut klar. Mal sehen, was die Zeit bringt...
LG, der Mops

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Naja, bei uns begann diese Phase mit 5 1/2 Jahren.......... Vielleicht begann das früher mit 7, aber heute erlebe ich das bei fast allen Kindern vor dem 6. Geburtstag;-) Ob es daran liegt, daß Kinder auch früher eingeschult werden und generell das meiste früher eintritt als vor 20/30 Jahren weiß ich nicht...

Ich kann mir vorstellen, daß die Agressivität für Dich schlimm ist. Das würde mir auch so gehen! Daß er nicht locker läßt ist an sich ja eine gute Eigenschaft, aus der er später im Leben Vorteile haben wird. Er wird nicht so leicht aufgeben und für die Dinge, die ihm wichtig sind kämpfen:-) Das ist sehr gut:-) Versuche mal diese Seite der Dinge zu sehen;-)
Ansonsten genügt es oft - zumindest bei uns - die Launen auszuhalten und sich davon nicht beeindrucken zu lassen und auch Trost anzubieten ( "Soll ich Dich mal in den Arm nehmen?" )

Alles Liebe Dir!
Chris mit Frieda Lina 5 Jahre und 11 Monate

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Hallo,

Dir hat ja schon jemand geantwortet, was diesen Reifesprung angeht.

Unsere Tochter hatte ihn mit 6 in dem Frühjahr/Sommer, bevor sie in die Schule kam, und das war echt ätzend. Ich dachte, ich habe einen Teenager zu Hause. #schwitz

Aber Du schreibst auch in einer Antwort an diese Schreiberin, dass Dein Sohn schon immer so war und dass Ihr nicht streng sein wollt, sondern nur erklären usw.

"Er ist halt generell phasenweise schwierig und sehr sehr fordernd und einfersüchtig, schon seit Jahren. Dabei nimmt er dann in solchen Phasen Gefühle und Beürnisse von anderen gar nicht wahr."
"Für mich ist halt die Agressivität schlimm - und dass er halt nicht locker lässt und sich so "verbeisst", bis es dann halt Krach gibt. Er hat echt Launen...
Ich will nicht streng sein oder gar strafen. Wir reden immer viel mit ihm. "

Ich muss dazu aber sagen, dass es einfach Kinder gibt, wo man mit Nettigkeit und Erklären nicht weiter kommt. Die brauchen ganz klare Grenzen und ganz viel Konsequenz. Anders kommt man da nicht weiter, ob es einem passt oder nicht.

Unsere Kinder wären wahrscheinlich beide eine Katastrophe, wenn wir weniger streng wären. Die Nutzen das gnadenlos aus.

Die Große (7) halten die Leute immer erstmal für umgänglich und gut erzogen, aber wehe, sie gewinnt den Eindruck, auf jemanden (Erzieherinnen oder Lehrer) nicht hören zu müssen. Dann kann derjenige sich warm anziehen. #zitter
Bei dem Kleinen (4,5) ist es umgekehrt. Da merkt jeder gleich, dass er einen Dickkopf hat. Die Leiterin der Musikalischen Früherziehung sagte schon zu mir, am Anfang hatte sie das Gefühl, mit ihm überhaupt nicht zurecht zu kommen, aber mittlerweile hat sie ihren Standpunkt klar gemacht, und Sohnemann benimmt sich einigermaßen und macht wohl sogar sehr gut mit.
Wenn er uns schlägt, tritt, kneift oder anspuckt, kriegt er erstmal eine richtig strenge Ansage und hat eine Auszeit in seinem Zimmer gewonnen. Im Zweifel landet er da, indem ihn sich jemand unter den Arm klemmt. Irgendwo ist mal Schluss mit lustig.
Mittlerweile reicht es bei ihm häufig auch, wenn man ihn fragt, ob er ernsthaft auf der Suche nach Ärger ist, wenn er sich daneben benimmt - aber nur, weil er weiß, dass er den Ärger auch bekommt, wenn er weiter macht.

Ich denke nicht, dass sich an den Problemen, die Du mit Deinem Sohn beschreibst, mit der Zeit etwas ändert, wenn Ihr es nur weiter auf die nette Tour und mit Erklärungen versucht. Es sei denn, er wird von Gleichaltrigen dahin gehend "erzogen", weil die ihm klar machen, dass sie sein Verhalten nicht tolerieren, indem sie ihn schneiden.

Ihr habt doch schon festgestellt, dass es so nicht läuft, und dass er einfach immer weiter macht, weil er bei Euch nach einer Grenze sucht, die es anscheinend erst gibt, wenn er komplett ausrastet.
Damit habt Ihr doch schon die Antwort.

LG

Heike

6

Hallo Heike,

vielen Dank für deine Antwort. Ich bin niemand, der Strenge ableht, das habe ich ja auch geschrieben. Wenn er sich total daneben benimmt, dann werde ich auch ätzend. Es sind halt immer diese Phasen. Oft ist er Monate lang leidlich, dann wieder ein paar Wochen eher unleidlich.

Wir haben gemerkt, dass wir Eltern in solchen Zeiten fest an einem Strang ziehen müssen, denn Papa ist oft eher Kumpeltyp (er hat einfach eine sehr hohe Toleranzschwelle - viele Dinge stören ihn nicht) und Mama die Strengere. Dennoch gerät er auch mit Papa aneinander. Und wenn es mit mir rappelt, sucht er bei Papa Zuflucht. Da muss man schon schauen, dass er damit nicht durchkommt.
Dazu ist er ein sehr sensibles Kind, das rasend eifersüchtig auf seinen Bruder ist. Bei der Schuleintrittsuntersuchung wurde der Verdacht geäußert, er könnte u.U. hochbegabt sein (was ich nicht glaube), schulreif ist er trotzdem nicht. Im Kindergarten diskutiert er bis zum Abwinken und hinterfragt die Regeln. Er benötigt sehr viel Zuwendung und Aufmerksamkeit, das macht es manchmal im Alltag anstrengend.

Gerade weil wir sehr nah an ihm dran sind und man sehr gut mit ihm sprechen kann, haben wir hier im Alltag nicht dieses strenge, statische Regel- und Konsequenzenwerk. Aber das müssen wir vielleicht ändern.

LG, der Mops

5

Jaaaaa. Hier hier. Wir auch. Nur mein Sohn ist dazu noch so Oberschullehrerhaft. Da summieren sich die Dinge. Ich will garnicht wissen was in der Pupertät abgeht. Neulich hat er uns komplett ignoriert. Laut seiner Aussage sind wir nicht sein Niveau. Ahhhh.....
LG

7

Suuper :-p
Unserer blickte neulich beim Abendessen (als er sich mal extra schlecht benahm) von Mama zu Papa und zurück und meinte dann trocken: "Ihr schaut beide so blöd drein"

#Ironie on
Wäre eine Tracht Prügel mal eine Option?
#Ironie off

Er diskutiert immer und hat immer Recht, egal wie die Fakten stehen (muss mal Anwalt werden) :-p
Euch auch noch viel Spaß,

der Mops

9

Ich habe meinen mal angedroht den Hintern zu versohlen....ja ich weiß. Pure Verzweiflung. Sein Kommentar: Dann gehe ich zur Polizei und zeige Dich an.

Halte durch! Sie sind noch da, die lieben kleinen Kerlchen. Irgendwo verborgen unter der Rüpelschicht.
LG

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