Hallo,
irgendwie machen wir uns in letzter Zeit Gedanken um unser mittleres Kind. Er ist schon immer ruhig gewesen, also schon in der Schwangerschaft war ich zig mal bei der Hebamme um die Herztöne abhören zu lassen weil ich dachte er lebt nicht mehr (tagelang keine Bewegungen zu spüren). Dann hatte er eine schwere Geburt die im Not-KS endete, er hatte einen Sauerstoffmangel und war eine kurze Zeit auf der Neo, danach hat er sich aber weitestgehend normal entwickelt.
Er war zwar motorisch mit fast allem spät dran, bis zur letzten U war er auch unauffällig. Bei der U wurde ich auf seine mangelnde Körperspannung hingewiesen, er ist wie aus Gummi, lässt sich hängen, ihm fällt klettern schwer, er ist eh ein relativer Bewegungsmuffel. Er ist auch wirklich ein Tollpatsch, stolpert, fällt oft,.... Er hat kaum Kondition. Wir bekommen ihn aber fast nicht motiviert sich mehr zu bewegen. Grade mein Mann bietet ihm sehr viel an. Fußball, schwimmen, reiten, Kinderturnen,.... nichts macht ihm Spaß. Er fährt Laufrad und Trettrecker, aber nicht ausdauernd. Er klettert auf dem Spielplatz wenn man ihn überredet, aber sehr ungeschickt und ohne richtige Freude, er spielt lieber im Sand.
Zudem sabbert er wie ein zahnendes Baby. Das ist mittlerweile wirklich ekelig, er hat immer ein nasses T-Shirt (liegt lt. Kinderärztin ebenfalls am der fehlenden Gesamtspannung).
Er war und ist ein ruhiges Kind. Man hört und sieht ihn stundenlang nicht. Er verkrümelt sich und malt, baut Lego oder spielt im Sand. Oder er starrt Löcher in die Luft und ist in Gedanken weit weg, das ist sehr häufig so.
Er sucht auch nicht von sich aus Anschluss an ein Spiel mit anderen. Sein Bruder ist die Ausnahme, mit ihm spielt er. Im Kindergarten hat er nach fast einem Jahr keine Freunde,
Er reagiert häufig nicht auf Aufforderungen, antwortet nicht auf Fragen,.... Ich glaube nicht weil er das nicht möchte, sondern weil ich den Eindruck habe er bemerkt die Ansprache nicht. Selbst wenn ich ihn zuerst berühre, mit seinem Namen anspreche, bewusst auf Augenhöhe gehe und ansehe... Ich muss wirklich sehr deutlich werden und auch mal an ihm ziehen damit er reagiert (Ohren sind lt. Hörtest bei der letzten U in Ordnung). Er ist gedanklich einfach irgendwo in seiner eigenen Welt wie es scheint.
Sprache ist eigentlich das gewesen womit er früh gestartet ist. Aber auch da macht er keine nennenswerten Fortschritte. Im Gegenteil, ich habe das Gefühl seine Aussprache wird schlechter.
Er kann sich nicht auf Dinge wie einfache Gesellschaftsspiele einlassen. Dafür reicht seine Konzentration nicht. Eine Runde Obstgarten geht gut, eine zweite vielleicht, mehr nicht. Einfachste Würfelspiele, diesen Rausspringpiraten, Krokodoc geht evtl auch noch mal eine oder zwei Runden. Memory oder Dinge die auf Konzentration abzielen (Zicke Zacke Hühnerkacke) gehen nicht.
Er liebt Bücher, er guckt sie sich sehr lange an. Er spielt ausgiebig mit dem TipToi. Beim vorlesen gehen aber nur solche Dinge wie die kleinen WiesoWeshalbWarum oder Wimmelbücher. Geschichten, auch kurze 3 Minuten-Geschichten, die schafft er nicht.
Was er wirklich gut kann ist z.B. malen (Menschen inkl. Arme, Beine, Bauch, Gesicht, Haaren; Häuser; versch. Fahrzeuge und Tiere; Blumen; Bäume,.... und alles gut zu erkennen). Oder Lego bauen, er konstruiert ganz tolle Sachen aus Duplo und aus normalem Lego.
Er ist so anders als sein großer Bruder, daher weiß ich nicht ob ich zu viel erwarte oder ob das alles noch im Rahmen ist. Ich habe ein wenig Sorge zu verpassen wenn er mehr Hilfe braucht, oder z.B. irgendwas nicht in Ordnung ist. Die Kinderärztin wollte die motorische Entwicklung nächstes Mal besprechen (aber das ist noch ein dreiviertel Jahr hin) und dann ggf eine Therapie (welche auch immer?) verschreiben. Aber beim schreiben fällt mir auf das dies evtl nicht die einzige Baustelle sein könnte. Denn beim Hörtest hat er zumindest auf einem Ohr die letzten Töne verweigert (er war müde und bockig). Vielleicht hat die Arzthelferin das nicht richtig interpretiert und er hört ggf. wirklich nicht gut genug?
Jetzt habe ich sehr viel getippt. Was meint ihr? Ist das so noch normal oder sollte ich ihn doch noch einmal der Kinderärztin vorstellen?
LG
Verträumt, abwesend, schlapp..... knapp 3,5 Jahre alt
Hallo,
verstehe Deine Sorgen. Hast Du mal in die Richtung Asperger Syndrom gedacht?
Wollten die bei meinem Sohn testen daher bin ich gut drüber informiert.
Hallo,
nein, davon habe ich noch nie gehört. Ich werde mal Google bemühen. Danke für die Anregung schon einmal!
LG
Das ist ne leichte Form vom Autismus.
Hallo,
ICH würde selbst aktiv werden.
Termin beim Augenarzt mit Sehschule ausmachen und einen Phoniater aufsuchen. Auch würde ich die KIÄ um eine Rezept zur Ergotherapie bitten, um dies abklären zu lassen. Diese kann dann in ihrer Befunderhebung/Arztbrief dem Arzt um weitere Abklärung bitten (Logo, Physio, SPZ). Frag im Kindergarten, was ihnen auffällt und trage dies dem Arzt vor.
Keiner wird hier sagen können was dein Kind hat, vielleicht ist er einfach das Gegenteil seines Bruders und euch fällt der starke Unterschied einfach auf.
LG Reina
Danke für die Anregungen! Davon werde ich sicherlich etwas umsetzen. Es hilft mir vor allem konkreter zu überlegen welche Ansprechpartner die richtigen wären, denn da bin ich mir ziemlich unsicher.
Im Kindergarten ist soweit alles in Ordnung. Beim Entwicklungsgespräch wurde nichts nennenswertes angesprochen. Wobei ich selbst das Gefühl nicht los werde das er ihnen einfach bequem ist. Kommt, beschäftigt sich alleine, streitet nicht mit Kindern,.... So ein Kind wird gerne vergessen.
LG
Ein Freund meines Sohnes war auch zuhause wie im Kindergarten "verträumt" und manchmal nicht ansprechbar. Bei gemeinsamen Stuhlkreisen oder Angeboten war er immer unkonzentriert und abgelenkt. Motorisch auch eher langsam, aber nicht besonders auffällig. Seine Mutter hatte ihn eher als "Tagträumer" angesehen, die Kindergärtnerin hatte die Meinung, da stecke mehr dahinter.
Durch ein EEG in der Klinik wurde letztendlich festgestellt, dass er an Absence-Epilepsie leidet. Er hatte also ständig kurze geistige Aussetzter (in denen auch die Muskelspannung abfiel) von 10-20s und kam bei manchen Situationen einfach nicht mehr hinterher.
Diese Diagnose muss jetzt nicht auf deinen Sohn zutreffen, aber lange Rede, kurzer Sinn: Ich würde auch auf jeden Fall selbst dranbleiben und deine Bedenken abklären lassen.
Hallo Tosse,
mein Großer war immer ein sehr großes und schweres Kleinkind (mit einem Jahr 13 kg, mit 2 Jahren 16,5 kg - allerdings auch entsprechend groß).
Er hat gesabbert wie ein Weltmeister und seine Körperspannung ging gegen 0. Ich habe das immer auch ein wenig seinem hohen Gewicht zugeschrieben. Das war schon als Baby so.
Er hat extrem früh gesprochen, ist zwar früh gelaufen, aber hatte schon Probleme beim Aufstehen, beim Laufen ist er viel gestolpert und gestürzt (ohne sich mit den Händen abfangen zu können). Als Baby ist er nicht gekrabbelt, sondern gleich gelaufen.
Bei bestimmten Tätigkeiten (z.B. essen) kann man ihn quasi anbrüllen, ehe die Ansprache zu ihm durchdringt. Diese gedankliche Abwesenheit kenne ich auch.
Das sind die Dinge, die so sind wie bei deinem Sohn. Ihm Gegensatz zu ihm konnte er allerdings stundenlang mit mir gemeinsam Bücher lesen und ist ein extrem offener lustiger Typ, der gerne Gesellschaft hat. Beim Malen hatte er lange Probleme, weil er keinen Druck auf den Stift gebracht hat, hingegen Bügelperlen und Minilego kein Problem. Er ist Linkshänder und hat zudem einen leichten Tremor in den Händen (leichtes Zittern, z.B. bei Konzentration oder Aufgeregtheit - und mein Sohn ist ein richtiges hibbeliges Huhn) - dafür bekam er Ergo.
Jetzt ist mein Sohn übrigens 6 und er geht seit 10 Monaten 2x die Woche zum Fußball (wollte er selbst). Er hat sich in dieser Zeit arg gestreckt und auch die Körperspannung hat sich super entwickelt. Was zudem extrem gut für die Körperspannung ist ist ein großes Trampolin (das konnte er so bis 5 Jahre nicht, jetzt ist er ein richtiger Flummi geworden, der sogar Kunststücke macht). Der Knoten ist bei uns geplatzt, als er einen Freund fand, mit dem er täglich zusammen war und der sich eben gerne bewegt hat.
Manche Dinge erwartest du zuviel (Freunde in der Kita finden z.B., Freude für sportliche Betätigung, Gesellschaftsspiele, Geschichten zuhören). Bedenke, er ist gerade erst 3,5 Jahre alt! Konzentrieren kann er sich ja, wenn er ausdauernd Lego macht (weil er das eben gerne macht). Kinder bis 6 oder 7 Jahre leben einfach noch nach dem Lustprinzip (sie machen etwas solange sie dazu eben Lust haben, worauf sie keine Lust haben, das machen sie eben nicht oder nur kurz).
Mein Großer sabbert übrigens jetzt mit 6 Jahren zwar nicht mehr so viel wie als 4-Jähriger, aber doch noch (wenn er sich konzentriert oder so aufgeregt ist - dann vergisst er einfach das Schlucken .....) hin und wieder. Hier helfen auch Mundmotorikspiele (Pustespiele, Strohhalmtrinken).
Unser Kleiner ist da auch das komplette Gegenteil, nicht nur körperlich (der Kleine ist um einiges kleiner als der Große). Der Große ist lustig und gemütlich und lässt sich schnell helfen, der Kleine ist lustig und ein extrem gut beobachtende Wutpinsel der alles selber machen will. Sie sind sich nur in einem Punkt gleich, auch der Kleine sabbert noch kräftig mit 2 Jahren.
Nichtsdestotrotz würde ich deine Bedenken mit dem Kia besprechen und zwar würde ich einen extra Termin dafür vereinbaren.
VG
Bettina
Hallo,
ich danke dir auch für deine Antwort! Grade für den Gedankenanstoß meine Erwartungen zu überprüfen. Vielleicht vergleiche ich ihn wirklich zu viel mit seinem Bruder und vergesse mitunter auch wie dieser als 3,5 jähriger war.
Einen Termin beim KiA habe ich gestern gemacht. Allerdings haben wir den erst im August.
LG
Hallo,
meine Große ist ein bisschen ähnlich, wobei sie schon ein sehr sozialer Mensch ist und auch Freundinnen hat mit denen sie spielt. Vielleicht vermischen sich da bei deinem Sohn grade seine Eigenheiten (geringe Körperspannung, nicht so ein körperbetonter Typ) mit altersspezifischen Dingen (verträumt, abwesend...).
Meine Tochter ist auch ein Sabberkind (schon immer gewesen), unabhängig von den Zähnen läuft ihr oft die Sabber aus dem Mund, besonders wenn sie sich auf irgendwas anderes konzentriert, aber auch beim reden. Im Moment ist sie auch superverträumt und ganz oft kaum ansprechbar. Sie ist einfach in ihrer eigenen Welt. Sie redet auch oft laut vor sich hin oder singt. Wenn man sie dann anspricht hört sie einen entweder nicht oder reagiert abwehrend und etwas verschämt. Die Konzentration würde mir jetzt keine Sorgen machen, ich denke das ist altersgemäß. Er hat ja Dinge die er längere Zeit konzentriert macht (malen, Lego bauen) und viel mehr als eine Runde Obstgarten schafft meine Tochter auch nicht (vielleicht zwei), dann wird sie unkonzentriert und fängt an Quatsch zu machen. Sie kann sich dafür sehr auf Bücher konzentrieren und malt z.B. auch gerne (wobei noch nicht so gut wie dein Sohn).
Wegen der körperlichen Entwicklung sprich doch mal deinen Kinderarzt an. Bei meiner Tochter kam da in den letzten Monaten ein echter Schub und sie klettert inzwischen auch sehr gerne. Da gibt es bestimmt Förderungsmöglichkeiten.
LG
Danke auch für deine Einschätzung! Wir haben gestern einen Termin beim KiA vereinbart, den allerdings erst für August bekommen (wenn hier die Schule wieder gestartet hat ist mehr Zeit für längere Termine).
LG
So dringend ist es ja auch nicht. Ich denke wenn dann wird man da langfristiger was machen, aber auch ein paar Wochen kommt es sicher nicht an.
Spielt er eigentlich in der Kita auch mal mit anderen Kindern oder spielt er da auch immer alleine? Das er in der Kita bequem ist kann ich mir auch vorstellen, das war bei meiner Großen auch lange so. Sie hat sich allerdings eben im letzten Jahr da etwas verändert, spielt mehr mit den anderen und gibt auch mal kontra. Bis dahin war das auch so, dass sie bei den Erziehern sehr beliebt war, weil sie eben meistens vor sich hingespielt hat und das Kitachaos völlig ausblenden konnte.
LG
hallo tosse10,
das was du bei deinem sohn beschreibst passt zu 80 prozent auch auf meine tochter...ich habe es bei ihr schon gemerkt als sie ein baby war. es fing damit an das sie nie auf dem arm wollte. sie hat nie gebrabbelt oder gelacht und ich hab damals schon gesagt irgendwie ist sie anders.
vorallem das sie in ihre eigenen welten leben, nicht ansprechbar sind, keine freunde haben,das sie schlapp sind , viel alleine spielen und man sie kaum bemerkt. und auch sie war sprachlich immer hervorragend. die kiga stufte sie schon als hochbegabt ein bzw sollten wir das testen lassen.dann plötzlich viel sie wieder total zurück und fing mit 3 jahren an mit gugu und gaga usw... was aber auch normal sein kann bei kindern die dann ihre babyphase ganz kurz nachholen. so war es auch bei ihr...
wir standen ziemlich nah im kontakt mit unserem kiga und wir hatten regelmäßig gelegenheiten über die entwicklung zu reden. sie geht schon seitdem sie ein jahr ist in die kiga und die letzten fast drei jahre gab es sehr viel lob ABER auch sie merkten wie sensibel unsere tochter ist.das sie sehr verträumt ist und das ihre angebliche hochbegabung nun auch immer mehr stockte... auch wir als eltern haben das gemerkt.was mich aber ganz ehrlich nicht schockte oder so ( ich hatte immer eher angst ein hochbegabtes kind zu haben und war jetzt eher froh ein "normales" kind zu haben)
in den letzten monaten wurde es dann immer seltsamer mit ihr. mir ist schon immer aufgefallen das wenn ich sie abgeholt habe vom kiga das sie IMMER alleine irgendwo sass,alleine. sie hat nie erzählt wie es im kiga war, was es zu essen gab, was sie gespielt haben. alles muss man ihr aus der nase ziehen. jetzt ist es wieder so schlimm das sie nicht zum kiga will, sie sagt ihr ist das alles zu laut und sie will lieber alleine sein ( mit 4 jahren?!) dann wenn ich sie abgehohlt habe dann kommt das sehr oft vor das sie erstmal eine halbe std absolut nicht redet und in ihr zimmer geht. dann ignoriert sie menschen ( und manchmal regt mich das tierisch auf das sie nicht antwortet!!!)
dann hatten wir als sie 2 jahre alt war einen fall das war auch sehr seltsam das sass sie auf der toilette mit ihrer spieluhr und weinte....einfach so.... richtig depri.......anfangs haben wir uns noch lustig gemacht ( mein mann u ich ohne sie natürlich) aber dann sprach mich der kiga an das sie so ruhig geworden ist. richtig beängstigend... und genauso etwas haben wir momentan wieder... sie malt richtig dunkle bilder und selbst alles kleines kind hat sie immer die dunklen farben bevorzugt obwohl ihre lieblingsfarbe rosa ist....
jedenfalls, ich könnte noch viele seltsame dinge schreiben aber das wird nun doch viel zu lang, wurde uns nun nach dem letzten gespräch in der kiga empfohlen eine kinderpsychologin aufzusuchen...der kiga sagte ganz ehrlich zu uns das sie nun auch einfach nicht mehr weiter wissen und sie an ihre grenzen gekommen sind. sie zeigten uns ein bild was sie von sich malen sollte...es war erschreckend... sie malte sich mit tränen in den augen, mit kratzern im gesicht und was mir irgendwie immernoch angst macht sie malte sich auf der herzseite einen engel der weinte.... der kiga sprach schon mit der kinderpsychologin die einmal die woche dort ist und zum glück haben wir schnell einen termin bekommen und müssen in einer woche hin. wir sind gespannt was sie sagt und ob es eine diagnose gibt.....
sie ist so ein liebenwertes mädchen,schlau und zuckersüss aber auch ein sehr trauriges und verschlossenes mädchen. ich hab sehr grosse angst das sie keine freunde findet und ein aussenseiter wird.....
ich wünsche euch alles gute für euren sohn