Talent meiner 3-Jährigen mehr fördern?

Hallo ihr Lieben,
meine Tochter ist jetzt 3 Jahre und 8 Monate und geht auch in den Kindergarten. Seitdem sie 1 ist fing sie an mit dem Dreifingergriff zu malen und auch sonst war sie sehr früh feinmotorisch sehr gut entwickelt.
Mittlerweile malt sie Menschen mit Körper, Tiere, Häuser und alle geometrischen Formen. Zudem malt sie fast alles ab dass man ihr vormalt, zumindest versucht sie es. Meist kann man das Ergebnis dann auch gut erkennen ;)
Nun fängt sie an Buchstaben zu schreiben und weiß diese auch schon lange zuzuordnen.

Wie ist das bei euch mit der Malentwicklung der Kinder und wie kann ich es optimal fördern ohne ihre Kreativität einzuschränken?

Möchte sie gerne mehr unterstützen.

Lg

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Hallo,

ich bin der Meinung, dass man einem Vorschulkind schon alle Buchstaben beigebracht haben kann, denn die meisten Kinder können es leider, wenn sie in die Schule kommen.
Aber einer 3,5 Jährigen Buchstaben beibringen?
Würde mein Gefühl jetzt "nein" zu sagen...

Ausser sie ist wirklich hochbegabt, aber selbst dann ist die Farge, wie man sie in der 1. Klasse richtig fördern/fordern will...

Würde es dann wohl eher mehr auf anderes (Tiere, Menschen, Natur) fokussieren.
Oder neue Mal-/Bastelutensilien ausprobieren.

LG

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Unser Mittlerer konnte kurz vor seinem dritten Geburtstag nicht nur alle Buchstaben, sondern hat da auch begonnen richtig zu lesen, ohne, dass wir ihm das beigebracht haben (doch wirklich, das geht!) Ich denke, wenn du sie fördern willst beim malen, etc. dann biete ihr alles, was der Feinmotorik gut tut. Basteln, Bügelperlen... Male mit ihr. Male dein eigenes Bild und sie wird sich abschauen, was sie braucht! Und für die Buchstaben? Lies ihr viel vor! Beantworte Fragen! Sie fragt, wenn sie es wirklich will! mit fast 4 ist kein Kind zu jung für Buchstaben und es ist jetzt das Alter wo es bei vielen Kids losgeht... Wenn sie nicht fragt, dann lies nur vor! Ansonsten würde ich nichts machen, außer auf ihre Fragen eingehen. Sie ist nicht mehr klein und wird dir schon zeigen, wo sie lernen will! Und ob sie lernen will. Grundsätzlich finde ich Spielen wichtiger als Lesen in diesem Alter :-)
LG ich

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Ich möchte das so gerne mit ihr machen, doch bin ich da manchmal zu langweilig für sie, da ich leider nicht so kreativ bin.
Aber die Idee mit den Bügelperlen ist super. Danke :)

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Hi,

es gibt Zeichenbücher für Malanfänger, sprich, wie man von einem Viereck und Quadrat einen Hund malen kann,....

So etwas hatten meine Kids in dem Alter auch, hatten sehr viel Spaß damit. Haben gezeichnet, gepauscht, nachgemalt,...dachte auch schon, DAS sind Künstler.
Sind aber mit 8 Jahren nicht begabter als andere Kids geworden#rofl

lisa

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Stimmt, die Bücher sind gut!
Schneffi, wir haben von dieser Art hier sehr viele: http://www.amazon.de/F%C3%BCr-kleine-Zeichner-Zeichnen-gemacht/dp/3809429805/ref=sr_1_4?ie=UTF8&qid=1403295458&sr=8-4&keywords=zeichenschule+f%C3%BCr+kinder Das macht auch als Erwachsener noch Spaß! Und richtig schwere Mandalas gehen bestimmt auch gut! Und bei uns in der Stadt werden immer wieder für Kinder ab drei Jahren Kunstkurse gegeben im Bereich Museumspädagogik in den Museen für bildende Kunst. Also da gibt es schon Möglichkeiten...

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So ein Buch werde ich mal raussuchen.
Ehrlich gesagt glaube ich auch dass es sich mit den Jahren relativeren wird.
Ich möchte sie zzt nur weder langweilen noch überfordern, da ich so gar kein kreativer Kopf bin und sie meine Zeichnungen vermehrt kritisiert :DD

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optimal wäre es, wenn du das gar nicht "förderst", sondern sie sich in ruhe in ihrem tempo entwickeln lässt. will sie etwas tun, lass sie, aber bring sie nicht zusätzlich auf ideen.

wenn ihr euch da jetzt voll reinhängt, dann riskiert ihr, dass sie andere entwicklungsbereiche vernachlässigt, nur weil sie auf dem gebiet so viel lob bekommt.

sollte sie sich wirklich später als besonders begabt herausstellen, dann kann sie immer noch gefördert werden, aber nicht in dem alter.

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Dem schließe ich mich an.

Einfach das Kind machen lassen.

Ich würde höchstens verschieden Malutensielen anbieten aber das war es schon.

Wenn es danach ginge, müsste ich unsere Tochter zu sämtlichen Sportvereinen schleifen um ihr sportliches Talent zu fördern. Dabei müsste aber dringend an der Feinmotorik gearbeitet werden.

Lass dein Kind, Kind sein.

Sollte doch eine große Begabung dahinter stecken,dann kann man noch genug fördern und fordern.

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Ja, vllt will man beim ersten Kind noch zusehr alles richtig machen anstatt einfach alles "laufen zu lassen":)

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Die Malentwicklung ist bei uns ein einziges Kritzeln und Krakeln und wild auf den Papierkorb malen.

Das schreib ich jetzt mal um andere zu beruhigen die grad mir großen Augen vorm Bildschirm sitzen und sich fragen,ob es normal ist das ihr Kind das noch nicht kann ;)

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Papier nicht Papierkorb

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Du bist ja klasse! #pro

Ich schließe mich dem an! Meiner konnte zwar mit drei lesen, aber erst mit fünf Fahrrad fahren :-)

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Hallo
es ist doch toll das deine Kleine so begabt ist.

ich selber konnte mit 5 schon lesen und schreiben, das 1x1 bis 100 :-) Aber weil ich ldiesbezüglich gedrillt wurde, nicht weil ich da Interesse zeigte. Geschadet hat es mir aber nicht, keine Sorge.

Du kannst sie nur unterstützen und ihrer Kreativität erstmal freien Lauf lassen. Kauf doch mal so Papiertischdecken und klebe diese mit Tesa auf den Boden - lass sie sich austoben. Hänge ihre Werke auf und frage einfach was sie als nächstes möchte.

Wenn sie gerade die Buchstaben interessieren, dann bringe sie ihr bei - wieso auch nicht?!?! Ich kenne 3jährige die das Alphabet schon gut können und Buchstaben klar alle erkennen.

Liebe Grüße

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Zu Deiner Frage "wieso auch nicht?!?!":
Dafür gibt es mehrere Antworten. Ein ganz großes Problem ist, dass das Kind, wenn es dann in 3 (DREI!) Jahren in die Schule kommt, einen enormen Wissensvorsprung hat und sich vermutlich in der 1. Klasse zu Tode langweilen wird.

Das nächste Problem schließt sich gleich an: sie wird denken, dass ihr in der Schule alles zufällt und man sich nicht anstrengen und lernen muß, weil sie ja eigentlich schon alles weiß. Das böse Erwachen kommt dann in den folgenden Klassen, wo ihnen auf einmal nicht mehr alles in den Schoß fällt und sie auf einmal richtig lernen müssen/sollen.
Darüber hinaus gibt es noch ein Problem: viele Eltern bringen den Kindern die Buchstaben falsch bei, nennen also den Buchstaben "T" statt dessen "TEEE" und das "W" als "WEE". Und sie zeigen nicht die korrekte Schrifthaltung und nicht die korrekte Schreibfolge. So schleichen sich schnell Fehler ein, die das Kind dann später in der Schule nur sehr schwer korrigieren kann.

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Aber das Talent nicht fördern und quasi unterdrücken wenn doch Interesse da ist...

Wie gesagt - ich konnte schon alles vor der Einschulung und ich habe mich nicht gelangweilt. Meine Eltern haben mir die Märchen der Gebr. Grimm gegeben und vorgelesen, auch habe auch gelesen und sie abgeschrieben....

Ich habe mich nie gelangweilt.

Dieses Argument " Dann langweilt sich das Kind und wird später richtig schlecht...." ist wirklich abgedroschen. Man muss das individuell entscheiden. Aber Talente oder Interessen zu drücken finde ich persönlich grundlegend einfach nur FALSCH!!!!

Wie gesagt: Meine persönliche Meinung - aus eigener Erfahrung!

LG

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Hallo,

"und wie kann ich es optimal fördern ohne ihre Kreativität einzuschränken?"
Indem du sie ihren Stil selbst finden läßt. Das bedeutet das du nur Möglichkeiten aufzählt FALLS sie dich fragt, ansonsten stellst du nur Materialien zur Verfügung.

"Möchte sie gerne mehr unterstützen"
Dann übe mit ihr GROBmotiorik; vom hohen Klettergerüst springen, auf einem Bein hüpfen, Gummitwist spielen und anderes.
Die meisten Kinder welche ich kenne und die feinmotorisch fit sind, sind grobmotorisch ganz schön unsportlich...

Gruß Karin

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Meine Tochter ist genauso alt und bei uns ist es genau das selbe . Feinmotorisch ist sie total weit. Wir basteln und malen viel, aber ich schreib ihr keine Sachen vor, oder mal sie ihr vor . Mir ist Kreativität und Fantasie wichtig, halte jedoch nichts von abmalen . Wenn sich das Kind das lesen und schreiben selbst beibringt , kein Thema , explizit fördern würde ich es aber nicht. Es gibt für alles im Leben eine Zeit. Und Lesen und Schreiben gehört für mich nicht ins kiga -Alter . Auch wenn es leider anscheinend von vielen Lehrern (zumindest hier in München ) mittlerweile erwartet wird .

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Die Einstellung habe ich auch. Je mehr dje eigene Kreativität fließen kann desto besser.

Sie fragt zzt nur immer öfter nach Buchstaben oder ihr etwas vorzumalen :)

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Wenn du sie diesbezüglich fördern möchtest, würde ich aufhören, ihr Dinge vorzumalen. Die Herausforderung beim Malen und Zeichnen ist ja gerade, das Ding aus der Wirklichkeit in den zweidimensionalen Bildraum zu übertragen. Dieser Transfer sollte idealerweise vom Kind selbst geleistet werden, wenn du ihre künstlerischen Fähigkeiten, ihre Kreativität fördern willst.

Ein Kind, dass sich selbst derartige Bildlösungen erarbeitet, die wir Erwachsene aber eher als Kritzelei empfinden, hat mehr geleistet als ein Kind, dem gezeigt wurde, wie man etwas malt und folglich zu "besseren" Ergebnissen kommt. Auch "Malen nach Zahlen" ist schließlich auch nicht Förderlich für die Kreativität.

Ganz grundsätzlich sollte man sich ohnehin von unseren erwachsenen Vorstellung von guten Bildern verabschieden. Für Kinder können beim Malen ganz andere Dinge wichtig sein als möglichst großer Naturalismus im fertigen Bild.

Die beste Förderung ist es daher, lediglich zum Malen anzuregen. Lernen, erfahren, sich im Rahmen ihrer eigenen Interessen probieren und entwickeln gelingt dann am besten.

Und die Tatsache, dass einige Kinder lange nur kritzeln, ist längst kein Zeichen von mangelnder Kreativität! Kreativität ist ja gerade das Suchen und Finden eigener Weg und eben nicht das Reproduzieren längst gefundener Lösungen.

Und was das Schreiben angeht, abwarten wie es sich weiter entwickelt. Förderung ist da zunächst sicher nicht nötig. Mein Sohn war mit dreieinhalb total heiß darauf zu schreiben. Mittlerweile ist dieses Interesse wieder ziemlich abgeebbt. Und das ist für uns vollkommen in Ordnung.

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Die meisten Dinge die sie malt hat sie sich in der ganz üblichen Malentwicklung selbst erarbeitet nur schneller und früher als erwartet.
Auch jetzt lasse ich sie einfach machen und sie kommt von selbst auf ihre Ergebnisse.
Es fängt jetzt an dass man ihr Dinge vormalen soll bzw mit ihr malen. Da sag ich ja nicht nein. ;)
Heute morgen z.B. wollte sie für ihre Tante eine Torte malen und hat mich gebeten erstmal eine zu malen.

Es war also nicht so gemeint dass sie nur nach Vorlage malt oder ich sie ermutige dies und jenes abzumalen...:)

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Mein Sohn malt auch gerne. Allerdings rege ich ihn dann dazu an, dass zu malende Objekt genau anzuschauen und zu überlegen und zu probieren, es dann zeichnerisch umzusetzen.

Die Ergebnisse sind für ihn dann zumeist zufriedenstellend.

Im Kindergarten hat eine Erzieherin ihn einmal beigebracht, wie man ein Auto malt. Also erst malt man das, dann das und dann jenes. Ich weiß, dass besagte Erzieherin das natürlich mit den besten Absichten getan hat und er malt noch heute Autos nur anhand dieses Schemas. Mir als Kunstpädagogin kommt es dagegen eher auf das Beobachten und Umsetzen an. Das ist sicher anspruchsvoller und klappt nicht so schnell wie das Vormalen, wenn es dir aber um die Förderung geht und ja Talent bei deiner Tochter vorhanden ist, würde ich eher den selbstständigeren Weg versuchen.

Oder um es mit Piaget zu sagen: Bei dem was wir Kindern beibringen, hindern wir sie daran, es selbst zu entdecken. ;-)