Verdacht auf Keuchhusten - Rectodelt?

Hallo,

mein Sohn (5,5 Jahre) hat seit ca einer Woche einen "komischen" Husten. Komisch weil er sich eben anders anhört. Schwer zu beschreiben. Er hustet, hustet, hustet zum Schluss muss er halt ganz tief Luft holen, weil er vorher vor lauter husten nicht atmen konnte. Das typische pfeifende Geräusch fehlt (oder ist mir noch nicht aufgefallen - wobei ich denke, dass einem DAS bestimmt nicht entgeht).

Wir waren letzte Woche Mittwoch beim KiA. Wir bekamen AB (Amoxicillin). Aber der Husten wurde nicht besser. Gestern hat er den ganzen Nachmittag über so gut wie gar nicht gehustet. In der Nacht ging es dann wieder los. Er schläft ganz ruhig (kein schnarchen oder anstrengendes atmen) und plötzlich muss er ganz fest husten. Nach dem "Anfall" schläft er sofort ruhig weiter.

Heute morgen also wieder zum KiA. Der äußerte den Verdacht auf Keuchhusten. Es wurde ein Abstrich gemacht und neues AB (Azithromycin) verschrieben.

Ich war ziemlich überfahren mit dem Verdacht auf Keuchhusten. Schließlich ist er ja vollständig geimpft. Und da er auch noch ziemlich geweint hat wegen dem schmerzhaften Abstrich, hab ich auch vergessen Fragen zu stellen.

Wir haben Rectodelt-Zäpfchen zu Hause (vor 2 Jahren hatte mein Sohn einen Pseudo-Krupp). Kann ich ihm bei Atemnot ein solches Zäpfchen geben? Ist eigentlich mehr als Beruhigung für mich jetzt gedacht. Schlaf die letzten Nächte sehr unruhig weil ich jeden Augenblick mit einem neuen "Anfall" rechne. Wenn ich weiß, dass ich zur Not etwas zur Hand habe, dann beruhigt das vllt etwas besser. Oder helfen diese Notfallzäpfchen in diesem Fall gar nicht?

Ist vllt sonst noch jemand hier, der trotz Impfung Keuchhusten hatte? Wie war der Krankheitsverlauf?

Meinem Sohn geht es prächtig. Er spielt, springt herum, läuft, rackert. Alles ohne darauffolgende Hustattacken. Tagsüber halten sich die Hustanfälle stark in Grenzen. Nachts hat er 4-6 solche "Anfälle"

#danke

LG
Querula

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Hallo Querula,

nimm doch einfach dein Telefon in die Hand und ruf deinen Kinderarzt nochmal an, ob du die Zäpfchen im Notfall geben sollst. Das ist ja nicht irgendein Medikament, WIR hier im Forum sind dafür nicht die richtigen Ansprechpartner ....

Wegen deiner anderen Frage, ich kenne im Bekanntenkreis niemanden mit Keuchhusten.

VG
B

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Hallo,

ich kann dir zwar nicht wirklich konkret helfen, wollte Dir aber nur sagen, dass ich auch als Kind trotz vollständiger Impfung Keuchhusten hatte. Der ist halt dann wegen der Impfung einfach nur nicht ganz so heftig ausgefallen als er wohl ohne Impfung gewesen wäre.
Ich weiß es zwar nicht mehr genau, aber laut meiner Mutter dauerte es schon ein paar Wochen, bis der Husten wieder ganz weg war.

Alles Gute und viele Grüße
Katharina

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Frage deinen Kinderarzt.
Rectodelt ist kein harmloses Mittelchen, sondern Cortison. Für Pseudo-Krupp ist es ein zugelassenes Medikament - für (Keuch)husten nicht.

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Meine Tochter hatte letztes Jahr Keuchhusten, trotz vollständiger Impfung. Das kommt gar nicht mal so selten vor. Mein Mann und ich haben uns auch gleich angesteckt, aber unsere Impfung war wohl nicht mehr frisch genug. Bei unserem Sohn hat die Impfung gewirkt, er blieb verschont.

Wenn man Keuchhusten im Anfangsstadium erwischt, kann man den Verlauf durch AB abmildern. Wir waren leider als es losging 3 Wochen auf einer kleinen kroatischen Insel im Urlaub und sind erst wieder zu Hause zum Arzt. Der hat dann erst eine Zeit lang auf normalen Husten behandelt, erst später kam heraus, dass wir alle Keuchhusten hatten.

Losgegangen ist es bei meiner Tochter mit einem harmlosen, grippalen Infekt, der nur ein paar Tage andauerte. Geblieben ist allerdings ein seltsam trockner, krampfartiger Husten. Im Laufe der Zeit wurde dann ein schleimiger, immer wiederkehrender Hustenkrampf daraus. Man hustet 5 Minuten durch, kann zwischendrin kaum Luft holen und schnappt dann zwischendurch keuchend nach Luft... Das ganze ist auch recht anstrengend. Außer diesem wirklich nerigen husten gehts einem aber gut, ansteckend ist man auch nur am Anfang, mit rechzeitigem AB gar nicht.
Nach ungefähr 6 Wochen hat der Keuchhusten dann seinen Höhepunkt errreicht und die Hustenkrämpfe werden langsam weniger, bei uns hat es aber dann bestimmt noch mal 2 Monate gedauert, bis der Husten ganz weg war:-D.

Gegen die Hustenanfälle hat eigentlich nicht viel geholfen. Wärme war gut, ziemlich aufrecht schlafen hat auch geholfen, Hustenstiller empfand ich als nutzlos. Aber im Laufe der Wochen habe ich gelernt, den Hustenreiz zu unterdrücken und so zumindest einigen Anfälle zu umgehen.