Eingewöhnung Kita- durchhalten?

Hallo ihr Lieben,

ich brauche einmal eure Meinungen zu folgender Situation.

Ich habe einen Sohn, der gerade drei geworden ist und seit August in die Kita geht. Von Anfang an war mir klar, dass die Eingewöhnung nicht einfach wird. Er ist zwar total taff und aufgeschlossen, hängt aber sehr an Mama und Papa und eine Trennung fällt ihm schwer. Zu wenigen vertrauten Menschen, zu denen er eine enge Bindung hat, lässt er sich aber problemlos abgeben.
Bereits mit zwei Jahren haben wir versucht ihn für zwei Tage die Woche in eine Spielgruppe zu geben. Da er dort viel geweint hat und sich auch nicht beruhigen ließ, haben wir uns damals dazu entschlossen, ihn wieder abzumelden. Es hat monatelang gedauert, dass er diese Situation verarbeitet hat und er wieder Vertrauen gefasst hat und ohne Mama zur Oma wollte.
Die erste Woche Kita ist eigentlich ganz gut angelaufen. Er war so stolz und hat sich so wohl gefühlt und ich konnte mich problemlos ins Elterncafe zurück ziehen. Auch Weggehen klappte bereits für kurze Zeit ganz toll. Dann hat er sich in meiner Abwesenheit einmal weh getan und seitdem ist irgendwie der Wurm drin.

Jetzt kommt erschwerend dazu, dass ich mit vorzeitigen Wehen im Krankenhaus liege. Zwar ist der Papa augrund dessen zu Hause und der Kleine schlägt sich ganz tapfer, aber trotzdem ist es hart für ihn. Ich muss zugeben, dass wir eine sehr enge Bindung haben. ...
Seit zwei Wochen macht der Papa jetzt mit Kita weiter. Aufgrund der ungewohnten Situation zu Hause, haben wir entschieden, dass wir dem Kleinen in der Kita keinen Druck machen, der Papa aber trotzdem vormittags mit ihm für zwei Stunden zum Spielen hinfährt.

Nun ist es aber so, dass mein Sohn so stark klammert, dass Papa sich kaum einen Schritt entfernen darf- geschweige denn die Gruppe verlassen darf. Wenn er die Sicherheit hat, dass Papa da ist, spielt er ganz toll und er fühlt sich auch wohl. Bis ins Elterncafe kommt mein Mann kaum, weil mein Sohn immer darauf bedacht ist, ihn um sich herum zu haben.

Jetzt hat die Kita meinen Mann zwei Mal aufgefordert, trotz Proteste ins Elterncafe zu gehen. Er weinte zwar stark, ließ sich aber tatsächlich beruhigen.

Am Freitag hatte mein Mann ein Gespräch mit der Bezugserzieherin meines Sohnes. Dort legte man ihm nah, dass wir so nicht weiter kommen.

Mein Sohn wäre total unruhig und würde immer nur zu seinem Papa wollen, von dem er ja wüsste, dass dieser im Elterncafe sitzt.

Der Vorschlag ist, dass mein Mann ihn in die Arme der Erzieherin gibt, ihm sagt, Papa fährt für kurze Zeit da und da hin und kommt gleich wieder- und trotz Schreien geht. Wenn man ihn dort nicht beruhigen könnte, würde man meinen Mann sofort anrufen.
Tja, was soll ich sagen. Eigentlich wollte ich das nie. Ich wollte nie mein Kind in die Situation bringen, dass es weint und Papa oder Mama trotzdem geht. Ich finde das furchtbar. Und es spricht gegen meinen Erziehungsstil. Aber, und das muss ich mir wirklich eingestehen, ich glaube, dass wir niemals an dem Punkt kommen werden, in dem mein Sohn uns freiwillig gehen lässt.

Meine Sorge ist einfach, dass es ihn kaputt macht. Gerade in der jetzigen Situation, in der ich nur bedingt für ihn da sein kann.

Ich bin wirklich verzweifelt und weiß einfach nicht, was hier richtig ist. ....
Er wollte die letzten Tage schon nicht mehr in die Kita. Er ist morgens furchtbar angespannt und es geht ihm nicht gut.

Aber was nun? ?! Wieder abbrechen? Und wieder zu einem späteren Zeitpunkt von vorne anfangen? ??!

Ich weiß einfach nicht, was hier richtig ist. Ich würde mir so wünschen, dass er Spaß am Kindergarten hat und gerne dort hin geht.
Bitte schreibt mir doch mal, wie ihr die Situation einschätzt.

Ganz liebe Grüße

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ich glaube, dass wir niemals an dem Punkt kommen werden, in dem mein Sohn uns freiwillig gehen lässt.

Das glaube ich auch, wenn ihr so weitermacht. Nehmt bitte den Rat der Erzieherinnen an, die haben doch zigfache Erfahrung mit diesen Fällen. Meine Enkelin hat die erste Zeit auch etwas Probleme gehabt, aber auch nur, wenn Mama in der Nähe war.
Das Drama bei der ganzen Eingewöhnung in die Kita liegt größtenteils nicht beim Kind, sondern bei den Eltern. Nicht meine Rede sondern die der Erzieherinnen unserer Kita. Und ich gebe ihnen da voll recht.

Wenn IHR in lasst, hat er bald Spaß am Kindergarten und geht auch gerne hin. Super ist, wenn das Kind die Diskussionen auch noch zuhause mitbekommt.#kratz
Ein Kind geht nicht gleich an der Eingewöhnung in den Kindergarten "kaputt", und wenn es noch so verwöhnt ist und klammert. Vertraut mal den Erzieherinnen.
Alles Gute.
LG Moni

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Klar, vertraut den Erzieherinnen, so wie auch alle gerne ihrem KA vertrauen #rofl#rofl#rofl#rofl
Und Weihnachten kommt der Weihnachtsmann

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Oh je, bei der schwierigen Situation für die ganze Familie durch deine Schwangerschaft und deinem Aufenthalt im Krankenhaus kann man das Verhalten vom Zwerg natürlich schon nachvollziehen.

Allerdings eiert ihr schon ziemlich rum und verunsichert das Kind noch weiter. Ja, nach draußen gehen während das geliebte Kind ganz fürchterlich und herzzerreißend hinter einem herweint ist schlimm, aber in der Regel ganz fix vorbei, wenn man da dran bleibt. Kindergärtnerinnen können mi Kindern gut umgehen und kennen solche Situationen ja auch.

Warum zieht ihr das nicht durch? Ein deutliches : "Du bleibst jetzt hier und spielst, in gehe zur Bank/Bäcker/.. und ich hole dich danach wieder ab" und dann wirklich gehen, egal es passiert.. Ich glaube ihr wärt überrascht wie gut das klappt.

Immerhin ist er drei, und nicht mehr ein Baby. Der schafft das schon. Traut ihm doch bitte was zu!! Das Problem seid m.E. ihr, die ihm einfach kein Vertrauen schenken und selber so unsicher und gestresst seid, da kann das Kind eben auch nur verwirrt und gestresst sein...

Ihr seid halt auch echt spät dran, jetzt kommt bald das Geschwisterchen, große Veränderungen stehen an, die Eingewöhnung wäre bestimmt sehr viel leichter gewesen ohne die zeitliche Nähe zum nächsten großen Ereignis..

Mein Kind hat bei der Eingewöhnung anfangs auch geweint, und ja, ich bin mehr als einmal mit Tränen in den Augen weg, aber er hat das hingekommen und ich auch. Unsere Kiga-Leiterin sagt immer, sie müssten oft die Eltern mehr eingewöhnen als das Kind :-p es ist super wichtig dass eurem Kind signalisiert, dass ihm hier nichts passiert, dass das was gutes ist im Kindergarten, klare Linie fahren und den eigenen Kummer nicht auf das Kind abladen.

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Ich danke dir für deine Meinung!

Du hast völlig Recht, auch wenn man sich noch so sehr bemüht, dass die Kleinen nichts von den eigenen Gefühlen mitbekommen, meist klappt das nicht, da die Antennen der Kleinen viel zu fein sind. ...

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Hallo,
ich denke, ihr seid in einer Spirale gefangen.

Dein Sohn spürt eure Unsicherheit und ist daher frühmorgens schon so angespannt und kann sich garnicht richtig auf seinen Tag freuen. Ihr müsst ihm vermitteln, dass es gut und richtig ist, in den Kindergarten zu gehen. Nicht nur verbal, sondern auch von euren Wesen her. Eurer Kind muss früh schon fröhlich aufwachen und sich auf den Kindergarten freuen, weil ihr es tut. Wie soll sich euer Kind auf etwas freuen, wo ihr noch nicht einmal wisst, ob es richtig ist.
Ich würde es durchziehen, aber wie gesagt...zu Hause muss die Einstellung gegenüber dem Kindergarten insbesondere bei den Erwachsenen geändert werden.

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Ich würde abbrechen!

Das ist im Moment einfach zu viel für ihn. Die Mama im Krankenhaus und KiTa-Start passt nicht zusammen.
Warte doch noch, es kommt der Moment, wo er soweit ist.

Dir alles Gute!!

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Hallo,

ganz klar durchhalten!
Dein Sohn ist mit drei alt genug fremdbetreut zu werden.

Unser Sohn ist gerade 2,5 Jahre alt und geht seit einer Woche in den Kindergarten und ich darf nicht von seiner Seite weichen.
Bin hochschwanger und für mich ist die Eingewöhnung nach dem "Berliner Modell" mehr als anstrengend.
Ich würde mich lieber morgens an der Tür oder nach einem kurzen Spiel von meinem Sohn verabschieden und gehen, anstatt bei ihm sitzen zu bleiben und mich mehr und mehr zurück ziehen.
Durch die schwere Neurodermitis unseres Sohnes werden wir zurzeit noch sozialmedizinisch und pädagogisch über eine Tagesklinik betreut. Dort wurde mir versichert, dass unser Sohn keinen Schaden nehmen wird, wenn er ohne mich im Kindergarten bleibt.
In der nächsten Woche werde ich nochmal mit seiner Bezugserzieherin und am Mittwoch noch mal mit der Sozialpädagogin von der Tagesklinik wegen der Kindergarteneingewöhnung sprechen.

Drücke euch die Dauen, dass ihr die Eingewöhnung durchhalten.

LG

reike82

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Hallo!

Wenn ich ganz ehrlich sein darf bin ich der Meinung, dass Ihr selbst es heraufbeschwört, dass sich Euer Kind so schwer tut. Lasst ihn endlich los und genießen. Es ist doch nichts schlimmes, wenn er jetzt dort in den Kiga geht. Im Gegenteil. Es ist etwas wunderbares für einen dreijährigen, wenn es die richtige Einrichtung ist. Offenbar ist es das und es gefällt ihm auch, denn Du schreibst ja selbst, dass er total schön spielt und sich wohl fühlt. Kann es sein, dass ihr selbst erschrocken seid, dass er sich im Kiga einmal verletzt hat und ihr dann unsicher wart und er das gemerkt hat und seither der Wurm drin ist?

Hast Du Vertrauen in den Kindergarten und das Personal? Hat Dein Mann Vertrauen? Kinder empfinden immer nur das als problematisch, was ihnen als problematisch vermittelt wird oder sie spüren, dass irgendwas nicht passt. Nun gib ihm diesen Halt und Rhythmus, den ihm der Kiga bieten kann während Du nicht da sein kannst. Steht dahinter. IHR MÜSST ES WOLLEN! Dann funktioniert es auch! Aber so macht ihr es ihm nur künstlich schwer.
Ich finde, dass die Einrichtung sehr, sehr geduldig ist und professionell zum Gespräch gebeten hat, da es so auch echt nicht weitergeht. Sie haben das richtig erkannt.

Es tut immer weh, die Kinder ein Stück weit von sich weg zu geben. Aber das beginnt, wenn die Nabelschnur durchtrennt wird und dann wenn wir nicht mehr stillen und dann, wenn sie engeren Kontakt zu anderen Menschen knüpfen, anfangen die Welt zu erkunden. Euer Sohn steht jetzt an einem neuen Abschnitt. Helft ihm dabei, vermittelt ihm Stärke und Vertrauen in ihn und die Einrichtung und vermittelt ihm, dass ihr an ihn glaubt, dass er das kann. So bekommt er Selbstvertrauen, das aus ihm erwächst und nicht daraus, dass ihr um ihn seid und ihn zu sehr betütelt.
Diesen Schritt sollte er gehen. Wenn er für eine Turnstunde o.ä. noch nicht bereit ist, dann lasst ihm die Zeit und versucht es mit 4 oder 5 Jahren. Das kommt von selbst. Aber brecht diese Eingewöhnung nicht ab.

Alles Liebe und viel Kraft

Fati

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Hallo,

ist bei mir fast genau das Gleiche...

Meine Tochter wird im Nov 3 J und soll ab Di eingewöhnt werden. habe sie bis vor ein paar Wochen gestillt und sie ist eigentlich immer nur bei mir (oder mal paar Stunden mit Papa alleine). Sie ist nirgens alleine, da wir auch niemanden (OMa etc) haben.

Musste vor 2 Wo auch paar Tage ins KH und hatte Tränen in den Augen, weil ich nicht wusste, ob sie klar kommt.

Und sie war auch im DiMiDo für 3 Monate und hat nur geschriehen, dass ich um 11 Uhr immer kommen musste, um sie abzuholen, so dass ich sie auch wieder abgemeldet habe.

So...
Ich habe weder Energie, noch sehe ich ehrlich gesagt großen Sinn darin mich wochenlang in den KIga mit zu setzen, weil ich glaube, sie denkt dann eher, dass ich für immer dabei bleibe. Auch mit einem Neugeborenen (in 3 Wo ET) habe ich da wenig Energie für.

Wenn sie nicht zufällig doch total gerne da bleiben möchte (geht auch nur bis 12 Uhr), dann nehme ich sie mit und verschiebe es.

Wenn ich im Kh entbinde, wird sie sowieso nicht hingehen, da für uns ganz klar ist, dass mein Mann keine "Eingewöhnung" machen wird. Dann ist sie sowieso völlig gestresst und sie bleiben zu Hause. Das finde ich, ist definitv mein "Job".

Also kurz: egal was alle anderen hier oder bei dir sagen, es ist dein Kind und du musst entscheiden, was du für richtig hältst.
Ich glaube wirklich nicht, dass es der Beziehung nach 3 J so schaden kann, wenn das Kind 5 min heulen würde,- aber ich kann und werde es definitiv nicht tuen!

Alles Liebe

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Mit 3 Jahren sollten Kinder in der Gruppe sich austesten koennen. Es klingt für mich wie Abkapselung was du da schreibst. Willst du bei der Einschulung auch vor dem Klassenzimmer warten?!

Selbstbewusstsein lernt man nicht durch extra viel Watte..,, sondern durch eigenes handeln!

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Ich glaube du hast mich da irgendwie total missverstanden.
Ich hab doch mit ihm die Eingewöhnung gestartet und er war schon einige Male alleine dort~ völlig problemlos. Auch als er sich wehgetan hatte, ließ er sich von der Erzieherin trösten, aber für ihn war das einfach eine negative Erfahrung. Aber natürlich haben wir trotzdem weiter gemacht.
Dass Problem liegt darin, dass er aufgrund der familiären Situation total labil ist und verständlicher Weise stark klammert. Ich war nun mal noch nie über Nacht weg. Für ihn ist das eine völlig ungewohnte Situation und es belastet ihn selbstverständlich dass ich nicht zu Hause bin. Und wir reden hier nicht von ein paar Tagen, sondern von ein paar Wochen.

Natürlich soll er in die Kita, und nein, ich möchte nicht in der Schule vor dem Klassenzimmer stehen.

Meine Frage bestand einfach darin, ob man ihm aufgrund der familiären Situation eine Eingewöhnung zu muten kann.

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Hi,
das ist eine Misere. Ich würde es auf jeden Fall versuchen. Klar er wird weinen, das tut jeder Mama weh, aber ewig klammern bringt auch nichts. Ihr wollt doch, dass er in den KiGa geht. Vertraut mal auch den Erziehern, die haben schon viele Kinder eingewöhnt. Probiert es aus, auch 2-3 Mal. Ich glaube, die wenigsten Kinder weinen nicht bei der Eingewöhnug. Meine Tochter hat 3 Wochen geweint bei der Eingewöhnung (beim Gehen und beim Abholen, dazwischen hat sie prima gespielt), dann waren 2 Wochen Ferien und die Erzieherin hat mich schon vorgewarnt, dass es dann wieder schlimmer wird, aber nichts da, nach den Ferien hat sie meine Mutter schon beim Bäcker weg geschickt, dass sie jetzt alleine in den KiGa geht. Seit dem geht sie ohne Probleme in den KiGa, sogar mit Freude. Als sie dann mit knapp 3 die Gruppe gewechselt ist, dann hat sie nochmal 3 Wochen Anlauf gebraucht, aber ohne Weinen...
Es ist für euch jetzt schwer, da du vorzeitige Wehen hast, nicht so da bist wie du willst, dein Sohn alles mitbekommt und sich aus Sorgen macht... Aber irgendwann musst du den Schritt wagen. Wenn das 2. da ist, dann wird die Eingewöhnung nicht besser....

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Ich bin selbst Erzieherin und muss der Kollegin Recht geben. Eine erfolgreiche eingewoehnung bedeutet nicht, dass das Kind bei der Trennung nicht weint, sondern dass es sich von der Erzieherin trösten lässt. Es sollte nicht stundenlang weinen, aber am Anfang kann das schon mal eine viertel Stunde dauern und im laufe des vormittags auch mal wieder auftreten . Allerdings muss sie ihn immer wieder trösten können . Mit eurem unsicheren verhalten macht ihr es eurem Kind unnötig schwer . Versucht , klarer zu werden und das auch auszustrahlen. Bringt ihn hin,verabschiedet Euch liebevoll , geht dann aber , auch wenn es tränen gibt. Du wirst sehen, er schafft das. Übrigens gibt es früher oder später bei fast jedem Kind tränen . Bei den einen mehr ,bei de anderen weniger .