Enkelin will nicht nach Hause

Hallo Miteinander,
es geht um meine Enkelin, um die ich mir Sorgen mache.
Die Kleine lebte in den ersten 3 Jahren mit ihrer Mutter bei uns. Von morgens bis Nachmittag war sie bei mir und ab etwa zwei/drei Uhr bei eigentlich bei Mama, was sich aber mit zunehmender Beweglichkeit ihrerseits auch zu uns verlagerte.

Dann sind die beiden in eine eigene Wohnung gezogen und die Kleine ging in den Kindergarten. Anfangs hab ich sie noch manchmal vom KiGa abgeholt und bin bei ihr geblieben, bis Mama kam. Das ist jetzt nicht mehr so, allerdings ist sie, bis auf wenige Ausnahmen, jeden Freitag Nachmittag bis Sonntag Nachmittag bei uns.
Sie ist jetzt fast 6 und noch immer gibt es Sonntags Tränen, mal mehr mal weniger. In der letzten Zeit häufen sich Kommentare wie: Ich will bei euch wohnen. Oder: Bei euch ist es viel schöner als bei Mama.

Ich versuche immer gegen zu steuern, Fakt ist aber, dass sie hier tatsächlich mehr Freiheiten hat. Freiheiten in dem Sinne, dass unsere Wohnsituation eine ganz andere ist (großer Hof, viel Land) als Zuhause (kleine Wohnung in der Stadt).

Sie ist bei uns von früh bis abends draußen und immer irgendwie beschäftigt. Unsere Unternehmungen beschränken sich auf Fahrradtouren oder wandern. Ich will bewusst kein Aktionsprogramm nur weil sie da ist, außerdem müssen wir auch oft am Wochenende arbeiten.
Leider geht ihre Mutter mit ihr so gut wie gar nicht mehr raus (Gründe dafür liegen wohl an ihrer Unbeweglichkeit wegen Übergewicht).
Alles spielt sich drinnen ab, sie ist wohl auch oft allein beschäftigt.

Die letzten beiden Male, als sie nach Hause sollte, kamen schon Samstag Nachmittag die Tränen ..... und beide Male hat sie jetzt in der Nacht zum Montag sich übergeben.
Das kann Zufall sein, ich fürchte aber, es hängt auch damit zusammen.

Ich trage mich jetzt mit dem Gedanken, sie nicht mehr jedes Wochenende zu nehmen, um ihr mehr Zeit mit ihrer Mutter zu lassen. Allerdings sind schon die Wochenenden, an denen wir beruflich unterwegs sind, für sie eine Qual. Und raus kommt sie dann unter der Woche nur noch im KiGa. Fahrrad fahren wäre dann auch nur noch an den WE wo sie bei uns ist.
Mein Mann ist dagegen und das nicht nur, weil er sehr an ihr hängt. Er meint, wir dürfen ihr das bissel Freiheit nicht auch noch nehmen.
Das wird einer der Gründe sein, warum sie lieber bei uns ist.

Ich würde gerne mal die Meinungen anderer, nicht beteiligter hören.

lg Heidi

1

Hallo,

der erste Ansprechpartner sollte eure Tochter sein. Versucht mit ihr zusammen eine Lösung zu finden evtl. mit Hilfe von Profis.

LG Reina

2

hallo,

Das hört sich schon kompliziert an...

Meine Tochter will auch immer nicht bei Oma weg, allerdings ist es schon so, dass sie unbedingt nach spätestens 1 Tag wieder zu mir möchte obwohl es bei Oma viel lockerer abläuft als bei mir...

Auf der einen Seite finde ich es total schön, dass ihr so viel Zeit mit eurer Enkelin verbringt
aber dadurch ist sie ja wirklich sehr an euch gewöhnt....
Glaub das wäre falsch sie zu "entwöhnen" es sei denn ihre Mutter möchte es so....

Wie ist euer Verhältnis? Warum ist sie jedes WE bei euch ? Ist die Mama arbeiten oder hängt sie dann nur "faul" zu Hause rum?

Warscheinlich wird es verletzend für deine Tochter aber ihr müsste der Enkeltochterzu Liebe unbedingt ein ernstens Gespräch führen

LG

Schubbi83

3

Ich denke auch das ihr um ein Gespräch mit der Mutter nicht drumrum kommt.

wieso ist die kleine denn immer bei Euch? Geht die Mutter soviel arbeiten oder geht sie einfach nur feiern??
Geht sie soviel arbeiten, dann ist das vielleicht auch der Grund warum die enkelin nicht nach hause will, weil sie weiß das Mama eh nur arbeiten geht...Wenn sie ständig feiern geht, dann würde ich wirklich mal ein wenig auf die Wochenenden verzichten. Schließlich ist sie ja auch die Mama...

Was antwortet denn Eure enkelin, wenn ihr sie fragt warum sie nicht nach hause möchte? Ich denke mit 6 Jahren kann sie schon detailierte angaben machen.... Wenn du schreibst, das ihre Mama Übergewichtig ist, dann schämt sich die kleine vielleicht auch für ihre Mama???

Egal woran es liegt, sprecht eure Enkelin mal an und mit dieser Antwort geht ihr dann zu Ihrer Mama. Vielleicht zuerst ohne die kleine, um ein etwaiges "Vorführen" zu vermeiden. Es sei denn, sie möchte mit! Wie ist denn das Verhältnis zwischen Euch und eurer Tochter (Ich nehme doch an, das sie eure Tochter ist, oder?)

LG

5

Puh, schwierige Situation.

Wie fühlt sich denn eigentlich eure Tochter dabei?
Ich wäre am Boden wenn mein Kind sich vor Trauer übergeben müsste...weil es bei mir bleiben soll..
Das ist ja schrecklich!Es kann doch nicht nur daran liegen, dass die Enkelin nur gerne Rad fährt und gerne draussen spielt?!
Hat das Kind denn keine Freundinnen? Oder hat die Mutter keine Bekannte oder Freunde mit Kindern, die was zusammen unternehmen am WE? Hat die Enkelin keine Möglichkeiten draussen zu sein?

Ich kann mir das gar nicht vorstellen..

lg

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Hallo,
danke für eure Antworten.
Die Kleine ist so oft bei uns, weil, als sie ausgezogen sind, meine Tochter noch sehr jung war (19) und wir ihr einfach die Möglichkeit geben wollten, sich einfach noch ein wenig Jugendlichkeit zu bewahren.
Außerdem wollten wir die Kleine nicht so apruppt hier heraus reißen, immerhin war sie ja über Jahre Tag und Nacht hier.

Die Tochter und wir verstehen uns eigentlich sehr gut. Auch erziehungsmäßig sehen wir so ziemlich alles gleich. Ich mache bei der Kleinen auch nichts anders als bei meinen eigenen Kindern.

Allerdings stehe ich auf dem Standpunkt, dass die Kleine so ein bissel wie ein Scheidungskind ist - meine Tochter sieht das ganz anders (Vater gibt es keinen, deshalb liebt sie ihren Opa über alles). Darüber kann man auch nicht mit ihr reden, über ihr Gewicht und den Punkt, dass sie was tun muss erst recht nicht. Da blockt sie sofort, zumindest bei mir als Mutter.
Mit den Geschwistern geht es da schon eher.
Mit der Kleinen haben wir da schon drüber gesprochen, eigentlich jedes Wochenende, da es ja immer Gejammer gibt. Ihr fehlt das rausgehen, das Draußen sein und da herumtollen, das Nicht-Fahrrad fahren (obwohl Mama ja ein Fahrrad hat) Sie ist halt ein absolutes Draußen-Kind....... sie sagt, Mama hätte immer was zu tun (aufräumen, saubermachen etc.)

Dabei hat meine Tochter eigentlich Zeit für solche Sachen, wenn die Kleine noch im KiGa ist bzw. am Wochenende. Ist für mich eigentlich auch nur ein Vorwand von ihr. Aber darüber lässt sich mit ihr nicht reden. Sie sagt dann, das wäre ihr Leben und das sollte ich besser ihr überlassen, wie sie das gestaltet.
Sie geht auch nicht feiern oder so, mal mit `ner Freundin ins Kino oder Cafe ja ... viel mehr aber nicht.

LG Heidi

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ich würde ,oder wurde,von meiner mutter in den a..,getreten werden.
und zu recht.
ich hatte andere ´´problemchen´´worunter meine kinder litten.
klar war der tritt schmerzhaft und auch ich war kurz stur,aber ich habe ihn gebraucht.
es ist nicht mehr ihr leben,sie hat ein kind in die welt gesetzt und soll sich nicht so gehen lassen.
sag ihr wie verantwortungslos du sie findest,anscheinend hast du ja lange genug
nett mit ihr geredet.
vieleicht lässt sie sich auch bestechen!?
hat sie hobbys,oder etwas anderes wodurch du sie aus ihren schneckenhaus lockst.

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Ehrlich gesagt, wir haben hier auch ein Mädel, die mit 16 Mutter wurde. Sie ist für den Kleinen eher Schwester als Mutter und ihre Mutter zieht den Kleinen hauptsächlich auf. Ich finde das nicht weiter tragisch. Warum wohnt denn deine Tochter "in der Stadt"? Hat sie dort Arbeit, Ausbildung, Schule? Oder wollte sie einfach nur "auf eigenen Beinen" stehen?

Unser Sohn wächst hier zwischen Eltern, Großeltern und Urgroßeltern auf, zudem kommt meine Schwiegermama noch einmal die Woche etwa vorbei und der Kleine braucht alle diese Leute. Wir haben die Grundstücke direkt aneinander und für ihn wäre es wohl die Höchststrafe, nicht mehr täglich seine Oma, Opa, Uroma sehen zu können. Dabei sind wir aber wirklich erwachsene Eltern, führen eine glückliche Ehe und unternehmen viel mit dem Kleinen bzw. er ist auch voll ins Leben integriert. Aber er ist es gewöhnt, wann immer er möchte, zu den (Ur)Großeltern zu gehen, falls sie daheim sind.

Eure Kleine war das genauso gewöhnt und hat es wohl genossen - deine Tochter ja auch. So, nun wurde sie - ohne gefragt zu werden - plötzlich aus dieser für sie perfekten Welt gerissen. Zu Oma und Opa, die genauso Bezugspersonen sind wie Mama, gehts nur noch am WE. Wie soll das Kind das verstehen? Zumal es bei Mama in der Stadt definitiv wesentlich "fader" ist als bei einer funktionierenden "Großfamilie".

Ich würd mir eher überlegen - so krass das jetzt klingt - die Kleine noch mehr zu euch zu nehmen. Könnte eure Tochter denn nicht in die Nähe ziehen? Oder über die Woche in der Stadt arbeiten und die Kleine bei euch lassen und euch dann am WE besuchen und mit der KLeinen die Zeit dann genießen? Wer sagt denn, dass das Kind unbedingt zur Mama muss?

Ich persönlich wäre übrigens wahrscheinlich auch völlig überfordert, wenn ich mutterseelenallein mit meinem Kind in einer kleinen Stadtwohnung leben müsste, weil ich weder der Stadttyp noch der Wohnungstyp noch der "Alleinsein"typ bin. Ich brauch Luft, Leute um mich rum, außerdem hab ich Angst vor Einbrechern und schlimmerem ;-) (völlig idiotisch, aber ich bin immer angespannt, wenn ich allein bin). Kurz, für mich wärs schon der Horror und wenn ich dann auch noch für mein Kind auf "heile Welt" machen müsste, das würd ich nicht schaffen, denk ich. Dabei bin ich über 30, selbständig und taff - eigentlich.

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ich denke dein kind nicht mehr jedes wochenende zu nehmen ist total falch,das arme ding.
meine ist zwar erst 4j,will aber oft auch nicht von oma weg.
sie haben auch hof,hund,eine laube die sie für sie zur willa kutabund umgebaut haben und natürlich darf sie mehr.
ich würde aber nie darauf kommen sie daswegen seltener zu ihren grosseltern zu lassen.
sie reden auch von meinen und ihren kind-dern-(also ich;-))
gleichermaßen von ihren kind.

aber ich denke wir sind sa ganz falche anlaufstellen.
rede mit deiner tochter,vieleicht könnt ir ihr helfen,was zusammen unternehmen.
zusammen gesund kochen .
schauen ob das übergewicht von depressionen kommt usw.
auch die grossen kinder brauchen oft noch stütze von ihren eltern;-)

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Hallo.
Also, als erstes was mir auffällt ist, dass ihr ganz klar nicht mehr die Rolle der Großeltern inne habt sondern ganz klar eine "Mutterrolle bzw. Elternrolle" übernommen habt.

Wichtig wäre, dass falls die Mutter wirklich großes Interesse daran hat was in ihren Leben zu ändern sich Hilfe zu holen. Es gibt einfach viel Unterstützung auch durch das Jugendamt, denn die sind nicht nur da um einen das Kind weg zu nehmen wie es immer in den Medien deklariert wird. Wichtig ist, dass Mutter und Kind wieder zusammen wachsen, aber da muss sich meiner Meinung nach auch die Mutter ein bisschen Mühe geben. Es ist schon leicht den Großeltern die Hauptarbeit auf das Auge zu drücken. Übergewicht hat auch meistens mit Selbstwertgefühl zu tun. Ist sie selbstbewusst?

Wie geht es deiner Tochter mit der gesamten Situation? Sieht sie das auch so? Merkt sie das, dass das Kind sich unwohl fühlt?
Ich denke, dass deine Tochter das nicht alleine auf die Reihe bekommt. Bitte informiert euch doch mal was da so angeboten wird. Es gibt auch Abnehmkur mit Kind, wenn sie an sich arbeiten möchte.

Kopf hoch, dass wird schon.
LG
tanjjaa