Hallo,
mein Sohn (wird im März 6 Jahre alt) ist momentan zum abgewöhnen. Er ist aggressiv, mit an die Wand oder Türen treten oder boxen. Andererseits heult er sofort wie ein Baby, wenn er etwas nicht bekommt. Er hört nicht und wenn man schimpft lacht er. Seine Begründung fürs lachen ist dann immer „ich hab grad über was anderes gelacht, mir ist xy grad eingefallen“. Er macht mich sauer, traurig, hilflos zugleich. Wenn ich ruhig mit ihm rede lacht er, wenn ich schimpfe lacht er. Er tut seinem Bruder weh, wegen Kleinigkeiten. Gestern hat er ihn in einen Weiher geschubst, weil der Kleine seinen Stein ins Wasser geworfen hat. Am Abend hat er ihm dann mit dem Schuh ins Gesicht getreten, weil der Kleine irgendwas „Blödes“ zu ihm gesagt hat. Er hüpft und springt ununterbrochen, egal wie anstrengend der Tag war. Er schläft aber dann sofort ein.
Dann ist er wieder wie ein Kleinkind, kommt jede Nacht zu uns ins Bett und will mit Papa kuscheln. Auch hat er schon zweimal (seit über einem Jahr war das nicht mehr) in der Nacht ins Bett gepiselt. Was kann denn das sein? Es gab keine Veränderungen in letzter Zeit. Ist das diese berüchtigte Vorschulpubertät? Wie reagiere ich darauf? Er hat übrigens auch schon einen Wackelzahn.
Danke für Tipps und Ratschläge .
Hilfe, Vorschulpubertät oder was anderes?
Puh, das hört sich ja nicht gut an... wie reagierst du denn, wenn er den Kleinen in den Weiher schubst bzw. ins Gesicht tritt? Kennt er klare Grenzen?
Du musst ihm ganz schnell und deutlich klarmachen, das so etwas überhaupt nicht geht. Da hilft denke ich kein Reden mehr. Du musst ihn da treffen, wo es ihm wirklich weh tut. Spielsachen wegsperren, Fernsehen oder Spielekonsole sperren (und konsequent durchziehen, auch wenns hart ist!). Und wenn er darauf mit noch mehr Aggressivität reagiert - gleich noch was wegnehmen. Er muss sehen, das du am längeren Hebel sitzt und in diesem Fall halte ich nichts von "win-win"-Situationen, nur damit er sich besser fühlt.
Trenne die Kinder - gib ihm Zimmerarrest wenn es sein muss. Und rede erst mit ihm, wenn er und du sich beruhigt hat - abends beim Bettgehen z.B.
Wenn du dir unsicher bist würde ich sogar mit dem Kinderarzt darüber reden - evtl. gibts ja was homöopathisches, was ihn ein bisschen runterbringt.
Viel Glück und starke Nerven!
Gabi
Danke dir. Ja, also er spielt hin und wieder im iPad, das ist natürlich dann gestrichen. Aber wie soll ich ein Fernsehverbot nur für ein Kind durchsetzen? In seinem Zimmer bleibt er nicht, wir haben keine Schlüssel. Das mit dem Weiher war nur ein Beispiel, er ist auch nicht ganz reingefallen, nur mit den Schuhen. Aber natürlich war das Mist, er durfte daheim dann nichts mehr, also kein Eis, kein iPad....
Also werde ich strenger sein, ich versuche schon manchmal es ihm Recht zu machen damit er nicht so ausflippt. Dann muss ich da durch
Meine Kids waren auch im Jahr vor der Einschulung anstrengender als sonst. Aber das von dir beschriebene Verhalten ist schon sehr viel extremer. Er bleibt nicht in seinem Zimmer wenn er es soll? Das klingt ja danach als ob er kaum hören würde. Da würde ich ab sofort sehr konsequent durchgreifen - ggf. auch mit externer Hilfe, damit du das Verhalten bis zur Einschulung in den Griff bekommst. Auf eine vorübergehende Phase würde ich da nicht hoffen.
LG
Hallo,
ich denke, es ist tatsächlich diese Vorschulpubertät. Den Ausdruck kannte ich bisher gar nicht, aber ich habe es bei meinem Sohn (und auch bei anderen Kindern) ähnlich erlebt. Mein Sohn wurde damals auch häufig aggressiv, hat Ansagen nicht mehr akzeptiert. Wenn ich ihm Konsequenzen angekündigt habe, hieß es nur: "Ist mir doch egal." Eingenässt hat er nachts auch wieder.
Ich weiß nicht, ob die ganz harte Schiene der richtige Weg ist. Natürlich sollte dein Kind schon spüren, dass sein Verhalten auch Folgen hat. Aber ich glaube, dieses Verhalten im Moment ist auch ein Zeichen von Unsicherheit: die Kinder schwanken zu dieser Zeit zwischen kleinem Kindergartenkind und großem Schulkind. Wenn du zu deinem Sohn durchdringen willst, dann mach ihm klar, dass du immer auf seiner Seite bist und dass du weißt, wie schwierig und merkwürdig alles im Moment für ihn ist. Vielleicht kannst du ja mal was nur mit ihm alleine unternehmen. Und wenn du einen Moment mit ihm erwischst, in dem du das Gefühl hast, er ist ganz "normal", versuch mal, mit ihm gemeinsam ein paar Regeln aufzustellen für die Situationen, in denen er wieder austickt.
Meine Tochter ist jetzt übrigens im gleichen Alter, aber bei ihr erlebe ich diese Veränderung überhaupt nicht so. Anscheinend sind Jungen von diesem Phänomen stärker betroffen als Mädchen.
Huhu,
schreibst du von meinem Sohn? Hier ist genau das selbe. Er wird auch im März 6. Scheint die Vorschulpupertät zu sein. Ich hoffe die ist bald vorbei.
Lg wirbelwinds.mama
So ein Begriff ist ja wohl lächerlich. Solche Frechheiten sind nicht mit so einem vorgeschobenen Begriff zu entschuldigen.
Wenn mein älteres Kind dem Kleinen mit dem Schuh ins Gesicht treten würde ode es in einen Weiher schubsen würde, würde es ein paar um die Löffel bekommen und harsche Strafen. Und die hätten sich gewaschen.
Toller Tipp! Ich bin sehr streng, komme damit aber nicht weiter. Und der Begriff ist nicht von mir!!!!!
Natürlich kriegen die Kinder für dieses Verhalten Ärger.
Nur handelt es sich trotzdem um eine Entwicklungsphase, die sich auch durch Strenge nicht abstellen läßt. Ich weiß nicht, wie der richtige Fachbegriff dafür lautet. Vorschulpubertät ist anscheinend nur der Trivialname.
Man findet aber eine Beschreibung dafür z.B. hier:
http://dk.akis.at/entwicklungspsychologie.html
Genauso könntest Du versuchen, bei einem Kind, die Trotzphase abzustellen, oder die Pubertät bei einem Teenager.
Hallo, wir haben unser kind im waldorf kiga, da sagte man uns in der schul info, die zeit vor dem schuleintritt ist teilweise schlimmer als die pubertaet.
Schau mal nach dem buch "wackeln die zaehne, wackelt die seele" oder so, mir hat es geholfen zu wissen, dass das normal ist, ich mein kind nicht falsch erzogen habe usw.
LG
Ps natuerl soll das nicht heissen, dass man nix macht von wegen "alles normal". Aber ich konnte besser damit umgehen va mit den "tantrums".