Hallo ihr lieben
Ich möchte gerne eure Meinung hören zum Thema "offene" Arbeit im Kindergarten bzw. Montessori Pädagogik.
Falls jemand nicht weiss was es ist, hier habe ich mal ein Konzept von einem KIGA rauskopiert
"Unsere Kindertagesstätte arbeitet in allen Altersbereichen offen. Wir vertreten die Aussage: "Das Kind ist Akteur seiner Entwicklung." In der offenen Arbeit, so wie wir sie sehen, ist es den Kindern möglich, sich selbst zu organisieren. Sie können sich morgens fragen "Was möchte ich heute tun, mit wem möchte ich spielen, was ist heute bei mir los, wie geht es mir, was fühle ich?"
Kinder bergen geballte Kräfte in sich, die der Selbstgestaltung ihrer eigenen Entwicklung förderlich sind. Diese Grundhaltung gegenüber dem Kind prägt unsere tägliche Arbeit mit ihnen. Deshalb sehen wir uns als Begleiter der Kinder, nicht aber als ihre Animateure. Die Eigenmotivation entwickelt sich bei einem Kind aufgrund der verschiedenen Bildungsangebote in einer offenen Einrichtung. Das Kind kann selbst entscheiden, mit was es wo und mit wem an einem Tag spielen möchte.
Es gibt hier keine sogenannten Stammgruppen mehr wie früher. Den Kindern wird die Möglichkeit eingeräumt, sich in frei gewählten Spielgruppen mit selbst gewählten Aktivitäten zu befassen. Das tun sie in insgesamt acht gut durchdachten Funktionsräumen (z. B. Bauraum, Bewegungsbaustelle, Schnipselstube, Spielzimmer usw.) im Über-Dreijährigen-Bereich und in vier Zimmern im Unter-Dreijährigen-Bereich. "
Ich möchte gerne PRO UND CONTRA hören ))))
Vielen Dank für jede Antwort
Montessori und Co. PRO & CONTRA
Hallo
Ich denke es birgt viele gute Ansätze. Jedoch sehe ich nicht jedes Kind dort richtig aufgehoben. Es steht und fällt, wie bei allen pädagogischen Dingen mit dem Personal. Es gibt Erzieher die das gut umsetzen und es gibt welche die es einfach nicht können.
Ich habe in einer offenen Einrichtung gearbeitet. Nicht Montessori! Reggio war das Schlagwort. Dort habe ich beobachtet das einzelne Kinder damit überfordert waren. Ich fand es schade das Kinder nur in geringem Maß an Dinge gezielt herangeführt wurden. In Hinblick auf die doch deutlich strengere Schule (hier gibt es im Umkreis nur klassische Grundschulen) fand ich es für die Älteren bedenklich. Es gab z.B. ganz kategorisch kein einziges Malangebot oder Bastelangebot mit fester Vorlage. In der Schule wird aber häufig genau das verlangt.
Dafür hatten sie viele Freiräume und wurden wirklich kreativ in ihrem Spiel.
LG
Fuer Kinder die nicht von alleine lernen, sehr schlecht, die meisten schaffen wohl nur Hauptschule und haben nicht gelernt wirklich zu lernen. Wie haben hier eine und ich wuerde meine Kinder noch da hin schicken
Behauptest du tatsächlich grad ernsthaft dass alle Kinder die so eine Einrichtung besuchen grad mal knapp die Hauptschule schaffen?? Wegen dem Montessori Kiga??!! Wie siehts denn so mit deinem Schulabschluss aus? Und überhaupt...
Hallo,
mein Gefühl ist: Für meinen Sohn wäre es nichts. Er ist ein aufgeweckter, lebhafter, selbstsicherer Kerl - solange er sich in einem vertrauten Rahmen bewegt. Für ihn war gerade zu Beginn der Kindergartenzeit wichtig, eine feste Gruppe mit einer verlässlichen Bezugserzieherin zu haben, damit er es wagen konnte, sämtliche Angebote zu erkunden. Wenn er von Anfang an in so offenen Strukturen unterwegs hätte sein müssen, hätte er sich vermutlich nicht gut zurecht gefunden. Glaube ich; es kann natürlich auch ganz anders sein.
Unsere Kita fährt ein halboffenes Konzept mit festen Gruppen und Räumen, das finde ich super. Auch, weil er nicht immer nur machen kann, was er will, sondern weil es gemeinsame obligatorische Angebote gibt. Grade jetzt im Vorschuljahr finde ich eine Vorbereitung darauf, dass man auch mal Sachen muss, auf die man gerade keine Lust hat, ganz gut.
Hallo,
ich möchte mal anmerken, dass in Montessori-Kinderhäusern nicht grundsätzlich offen gearbeitet wird!
LG
Mari
In unserer Stadt gibt es zwei Montessori-Kindergärten, einen mit offenem, einen mit geschlossenem Konzept - Montessori hat mit offen oder geschlossen zunächst einmal nichts zu tun!
Meine Tochter besucht den mit den geschlossenen Gruppen. Der offene hat - obwohl er die deutlich neueren und wirklich tollen Räumlichkeiten hat - keinen guten Ruf und es wirkt dort sehr chaotisch (ich habe ihn besichtigt, Freundinnen auch, Bekannte haben ihre Kinder dort und eine Bekannte arbeitet dort). Ich hätte meine Tochter (sehr ruhig und zurückhaltend, unsicher in fremder Umgebung oder in zu großen Gruppen) aber auch unabhängig von dem Ruf NIE in einen KiGa mit offenem Konzept geschickt.
Ich finde Montessori toll, meiner Tochter kommt das sehr entgegen, ich kenne aber auch Kinder die eine ganze Weile gebraucht haben um sich an dieses selbstbestimmt Arbeiten und die dafür recht strengen Regeln zu gewöhnen.
Es wird übrigens - zumindest bei uns - sehr wohl mit den Kindern gebastelt o.ä. Aber eben nicht so dass zum Zeitpunkt x alle Kinder Bild y ausschneiden. Sondern so, dass ca. 2 Wochen vor dem Martinsumzug angefangen wird, "Laterne basteln" anzubieten. Und natürlich haben bis zum Martinsumzug alle Kinder eine Laterne gebastelt - das lässt sich wohl kaum ein Kind entgehen. Meine Tochter hat in den gut 6 Wochen die sie jetzt in den Kindergarten geht schon so einiges - mehr oder weniger angeleitet - gebastelt. Und da viele der Ergebnisse im Vorraum präsentiert werden weiß ich, dass so ziemlich alle Kinder ihrer Gruppe das getan haben. Ansonsten wird sehr individuell auf die Kinder eingegangen. Und es wird ihnen viel zugetraut, das ist klasse. Sie haben z.B. eine Herdplatte und einen Backofen im Gruppenraum und dort können sie sich selber Suppe kochen (die Kinder entscheiden, dass/wann sie das möchten, die Regeln lauten: immer 2 Kinder kochen zusammen, laden ein drittes Kind ein und räumen danach auf und spülen ab) oder Brötchen backen (das Mehl dafür müssen sie zunächst selber mahlen). Wann sie rausgehen, vespern, in die Puppenecke gehen, in den Turnraum gehen etc. entscheiden die Kinder selber - die Erzieherinnen achten aber durchaus darauf, dass jedes Kind irgendwann vespert, auch mal rausgeht oder begleiten schüchterne Kinder (meine Tochter ) in den Turnraum. Kurz: Ich bin von unserem Kindergarten ganz begeistert.
Und ich wage sehr, sehr stark zu bezweifeln, dass da vorrangig Hauptschüler "herangezogen" werden.
Hallo
ist bei uns im Kindergarten auch so:
: viel freispielzeit. Fast keine Regeln für die Kinder die dadurch klar Spaß haben
: die Kinder lernen fast nichts. stille Kinder werden nicht gefördert. es ist einfach nur aufpassen das sie sich nicht die Köpfe einschlagen. keine festen Zeiten an die sie sich gewöhnen können. Keine Möglichkeit sich auf ein Ereignis zu freuen wie etwas über mehrere Tage Basteln, ein kleines einstudiertes Theaterstück usw...
Jedr macht was er will und wann er es will.
Keine Förderung und Vorberitung auf die Schule weil das Vorschuljahr (bei uns) nicht existiert.
Leider brauche ich den Kindergarten wegen der Öffnungszeiten und weil es leider tatsächlich hier der Beste zu seinen scheint (schon traurig)
Fazit: Ich habe oft den Eindruck die Erzieher sind einfach nur stinkefaul. Sie machen einfach nichts mit den Kindern, nur beaufsichtigen und fertig. KEINE - ABSOLUT KEINE FÖRDERUNG
Hallo!
Das ist ein sehr, sehr schwieriges Thema und in meinem Bekanntenkreis heiß diskutiert!
Natürlich ist es super und sehr sinnvoll gerade kleinen Kindern am Anfang ihrer Entwicklung so viel Freiraum wie möglich für ihre Entfaltung zu lassen und sie nicht gleich nach unserem Weltbild zu prägen, aber:
Ich nehme mal meinen Sohn als Beispiel: Wenn er die Möglichkeit hätte jeden Tag frei zu wählen was er tun möchte würde er 365 Tage im Jahr Auto spielen und sich freiwillig niemals für was anderes interessieren. In einem "Animieren" Kindergarten würde er mit dem anderen basteln, lesen, malen... und vielleicht würde er entdeckten, dass ihm malen viel mehr Spaß macht als Auto spielen, dass hätte er aber nie erfahren wenn er nicht dazu "animiert" worden wäre...
Ich hoffe du verstehst den Gedanken!
Die meisten meiner Bekannten haben sich nach reichlicher Überlegung gegen das Konzept von Montessori entschieden. Vorallem da es (hier) keine Weiterführenden Schulen dieser Art gibt und die Kinder dann relativ plötzlich mit völlig anderen Wertvorstellungen konvertiert werden und sich oft bei der Eingliederung schwer tun (warum soll ich den eine Stunde im Klassenzimmer sitzen wenn mir doch gerade mehr danach ist mich an der frischen Luft zu verwirklichen ) du weißt hoffentlich wie das gemeint ist.
Also, jeder darf natürlich seine eigenen Entscheidung für sich (für sein Kind) treffen. Aber wir haben uns für einen Kindergarten mit kleinen Gruppen und einem halb öffenen Konzept entschieden. (Ein oder zwei Tage die Woche dürfen die Kinder in andere Gruppen schnuppern um zu schaun ob ihnen das dort behandelte Thema mehr Spaß macht).
Da wir erst im Februar mit Kiga starten kann ich noch nicht viel dazu sagen, aber wir hoffen ja alle hier die richtigen Entscheidungen für unsere Kinder zu treffen!
Liebe Grüße und hoffentlich viele Antworten die dir weiterhelfen
Vielen Dank, ihr lieben für eure Meinungen!
Ich finde auch, dass es eine individuelle Entscheidung sein soll. Ich habe deswegen diese Umfrage gestartet weil nämlich unsere SchwieMu in so einem "offenen Kindergarten" arbeitet. Und jedes Mal wenn sie zu Besuch ist, quatsch sie mich an, wie toll es ist. Und das ist mittlerweile zum Standart geworden, die Kinder in so einem Kindergarten abzugeben, und das die Pädagogik des "klassischen" KIGAs nicht mehr aktuell sei für heutige Zeit. Abgesehen davon, denke ich dass mir und meinem Kleinen passt die klassische Variante viel mehr wie jetzt "offene", da mein Junge sehr selbstbewusst und hartnäckig ist braucht er klare Regeln, und nicht dieses "alles ist erlaubt und frei".
Ich freu mich über weitere Meinungen sehr!
LG
Juli
"Abgesehen davon, denke ich dass mir und meinem Kleinen passt die klassische Variante viel mehr wie jetzt "offene", da mein Junge sehr selbstbewusst und hartnäckig ist braucht er klare Regeln, und nicht dieses "alles ist erlaubt und frei"
Genauso ist mein Sohn auch und ich hätte ihn auch nie in ein offenes Konzept gesteckt. Bei uns sind natürlich draußen alle Kinder zusammen und sie dürfen mittags entscheiden, in welcher Gruppe sie essen wollen und nachmittags dürfen sie auch entscheiden in welcher Gruppe sie weiterspielen wollen.
Die Vormittage gehören aber ausschließlich der eigenen Gruppe! Es werden gruppenintern Ausflüge gemacht, es werden Themen über einen längeren Zeitraum besprochen/bearbeitet auf die verschiedensten Arten. Mit Ausflügen, mit Bastellarbeiten, mit Einladungen von Experten (je nach Thema). Die Kinder werden zwar nie gezwungen irgendwelche Basteleien mitzumachen, aber ich glaube das ist den Kindern garnicht so bewußt, sie machen einfach nach und nach alle mit, haben aber für alle Basteleien sehr viel Zeit, d.h. es wird nicht am Tag X von allen Kindern auf einmal ein und das selbe gebastelt. Es gibt ein Thema (z.B. Herbst-Fensterdeko) und innerhalb zwei Wochen (der Zeitraum variert immer), haben die Kinder Zeit sich damit zu befassen, wenn sie wollen. Sie wollen aber in der Regel immer auch mitmachen, schließlich sind sie stolz darauf, wenn ihre Bastelei auch irgendwo hängt.
Ich finde das super, denn sonst würde mein Sohn NIE freiwillig etwas basteln. Wenn er nicht sehen würde, wie die Kinder basteln, was das Ergebnis ist und wo dann die Sachen hängen, würde es ihn einfach nicht interessieren. In einem offen Konzept würde er einfach in andere Räume gehen.
Ausserdem finde ich den Gruppenzusammenhalt super und ich habe das Gefühl die Kinder brauchen das! Sie sind die Pinguingruppe, sie kennen sich untereinander sehr gut und sie achten aufeinander. Sie Kennen die Kinder der anderen Gruppen auch sehr gut und sie spielen mit ihnen auch oft und viel, dennoch sind SIE die Pinguine!
Ich frage mich immer, wie in einem offenen Konzept z.B. Ausflüge stattfinden, bei uns werden sehr viele Ausflüge unternommen, aber immer Gruppenintern, oder es ist die Vorschulgruppe die dann natürlich aus allen Gruppen besteht. Oder wie werden Vorführungen geplant? Bei uns treten zwar alle Kinder zusammen auf, aber es gibt eben die Vormittage in denen das Üben fest eingeplant wird, was in einem offen Konzept ja garnicht möglich ist, da sollen die Kinder schließlich immer frei entscheiden können, was sie machen.
Unsere Erzieherinen wissen auch sehr gut über "ihre" Kinder Bescheid, sie werden beobachtet, ihre Fortschritte dokumentiert, sie bekommen kleine Aufgaben um ihre Entwicklung zu sehen, wie kann sowas in einem offenen Konzept funktionieren? Ich stelle es mir sehr schwierig vor!
Kann es sein, dass deine Schwiegermutter damit "nur" erreichen möchte, dass ihr Enkel in ihrem Kindergarten geht?
Ich würde es mir wirklich gut überlegen, ich habe meine Entscheidung KEIN offenes Konzept für meinen Sohn zu nehmen, nie bereut. Ich finde Kinder brauchen auch Struktur und Führung, auch wenn sie natürlich auch ihrer Kreativität ihren freien Lauf lassen müssen, bzw. dafür auch genügend Raum gelassen werden muss. Das schafft unser Kindergarten super! Gerade jetzt, das Jahr vor der Einschulung, merke ich, wie richtig unsere Wahl mit dem Kindergarten war. Die Kinder sind sehr strukturiert, wissen was Regeln bedeuten, ohne dass man ihnen die Kindheit geraubt hätte. 99% der Kinder lieben ihren Kindergarten und in den letzten Jahren, gab es nur einen einzigen Fall, wo es einfach nicht gepasst hat.
Ich wünsche euch viel Erfolg bei der Suche des richtigen Kindergartens!
Gruß - marinab
Hi,
mein Sohn geht nun seit drei Wochen in einen Kiga mit offenem Konzept. Das pädagogische Konzept ist an Montessori angelehnt. Wir hatten ihn zuerst zwei Wochen in einem Kiga mit geschlossenem Konzept und zwei Kigagruppen - dort hat er sich absolut nicht wohl gefühlt und deswegen haben wir gewechselt.
Ich war anfangs sehr, sehr skeptisch, aber meinem Sohn scheint es dort gut zu gefallen - insofern man das nach drei Wochen sicher beurteilen kann.
Bei uns ist es so, dass morgens bis halb zehn Freispiel/Frühstück stattfindet, dann wird die Kinderkonferenz abgehalten, in der jeder Erzieher/ jede Erzieherin den eigenen Schwerpunkt der Intensivphase vorstellt. Die Kinder dürfen sich dann je nach Interesse zuordnen. Die Intensivphase dauert dann 90 Minuten, danach treffen sich alle Kinder wieder gemeinsam zum Singkreis (20 Minuten) vor es dann zum Mittagessen geht. Danach Mittagsschlaf/ruhigeres Spiel und am Nachmittag wieder Intensivphase oder draußen spielen. Brotzeit ist nochmal um drei.
Ich finde den Tag soweit ganz gut strukturiert, das einzige was mir noch Sorge macht, ist, dass sich mein Sohn dann tendenziell immer zu den gleichen Intensivphasen zuordnet und Dinge, die er nicht so gut kann, vollkommen auf der Strecke bleiben. Da muss man dann als Eltern immer mal wieder die Erzieher in die Pflicht nehmen und einfach viel nachfragen.
Ich denke, egal in welchem Konzept, die Qualität eines Kigas steht und fällt mit der Qualität und dem Engagement der ErzieherInnen.
Viele Grüße