Unsere Tochter (3,5) leidet seit ihrem 6. Lebensmonat unter Verstopfung! Medizinisch gilt sie als gesund und uns wurde ein Kinderpsychiater ans Herz gelegt mit der Diagnose Toilettenphobie! Mittlerweile ist es so schlimm, dass sie diese "Angstzustände" auch auf völlig alltägliche Situationen (z. B. essen vor anderen) überträgt! Sie hat auf einmal Angst vor so vielen Sachen, die vorher normal für sie waren!
Was kommt auf uns zu? Müssen wir uns auf diesen Termin irgendwie vorbereiten? Vielleicht gibt's ja die ein oder andere Mami die ihre Erfahrungen mit mir teilen mag!
Unsere Tochter muss zum Psychiater...
Leider habe ich keine Erfahrung, die ich teilen kann, um Dir Mut zu machen.
Aber sieh es positiv : Eurem Schatz wird geholfen und so bekommt Ihr das Problem ( hoffentlich) schnell in den Griff. Eine geschulte Psychologin wird vermutlich viel schneller sagen können, woher die Probleme stammen als Kinderarzt und Urbia Gemeinde zusammen.
Ich würde mir zur Vorbereitung Antworten auf folgende Fragen überlegen:
- seit wann besteht das Problem?
- gibt es Situationen, wo es besser / schlimmer ist?
- ist irgendetwas vorgefallen, von dem Sie denken, dass es traumatisch war
Das Kind würde ich nicht groß vorbereiten. Nur erzählen, dass ihr zu jemandem geht, der Euch helfen möchte, dass es ihr besser geht. Dass dieser jemand bestimmt ganz nett ist und dass sie ihm alles sagen kann.
Drücke Euch die Daumen!
Vielen Dank für deine Antwort! Dann werde ich mich wohl mal hinsetzen und alles aufschreiben, dass ich bei dem Termin nichts vergesse vor lauter Aufregung
Das finde ich eine sehr gute Idee. Würde ich genauso machen.
Notiere Dir auf jeden fall auch Fragen, die du hast.
Vielleicht besteht die Möglichkeit, dass Ihr vorher / hinterher telefoniert?
Ich finde es immer nicht so glücklich, wenn Probleme vor dem Kind thematisiert werden. Die bekommen ja doch schon viel mit und dadurch wird es zu einer noch größeren Sache, als es eh schon ist.
Wie habt ihr denn ihre "Sauberkeitserziehung" angegangen?
Wie geht ihr sonst mit ihr um?
Wie viel darf sie selber entscheiden, wie sehr werden ihre persönlichen Belange von euch gehört?
Wie viel trinkt sie? Wie ist ihr Essverhalten?
Wurde medizinisch alles abgeklärt? Ist sie organisch ok?
Wie war die Geburt, wurde eingeleitet, Blasensprung mit Antibiose, wurde sie gestillt,...??
Wie steht es um ihre Darmflora? Hat sie Mediakemte nehmen müssen?
Das würde ich zunächst alles abklären.
Ihr stellt die Frage aus der falschen Richtung, Nicht das Kind IST das Problem, sonder es HAT eins. Warum werden nicht zunächst die Lebensumstände beleuchtet, warum soll sofort das Kind "auf Linie" gebracht werden?
Wie entspannt seid ihr als Eltern? Oft zeigen sich bei Kindern solche Probleme, wenn die Eltern zu sehr auf dem Kind draufsitzen, zu angespannt sind. Stuhlgang hat ganz viel mit Loslassen, mit Entspannung, mit Selbständigkeit, mit eigener Enscheidung zu tun. Lasst ihr eurem Kind diesen Freiraum? Wie viel Tamtam macht ihr ums Kind, sein Essen, das Schlafen, den Gang zum Klo?
Ich will dich nicht angreifen, aber gehe bitte in dich und gucke mal, wo Baustellen sein könnten. Dein Kind wird es dir danken!
Vielen Dank für deine Antwort! Ich sehe sie keinesfalls als Angriff, sondern bin froh, wenn mir jemand Ratschläge geben kann bzw. mir Sichtweisen eröffnet, die ich selbst nicht erkenne! Dass wir als Eltern mit der Sache nicht mehr ganz so entspannt sind muss ich leider zugeben! Dennoch wird über dieses Thema nie in ihrer Gegenwart diskutiert! Zumindest Zuhause! Im Krankenhaus ließ es sich leider nicht gänzlich vermeiden, da die Ärzte sich auch mit ihr unterhalten wollten! Organisch ist sie gesund, wir hatten ne Darmspiegelung und eine Kontrastmitteluntersuchung die beide völlig ohne Befund waren!
Zum Thema Sauberkeitserziehung: wir haben sie NIE zu etwas gedrängt - im Gegenteil! SIE durfte entscheiden ab wann sie ohne Windel sein möchte! Hat zwar dann länger gedauert aber dafür dann sofort ohne einen Unfall geklappt! Zumindest beim Pipi machen! Für den Stuhlgang hat sie Bescheid gesagt und ne Windel bekommen! Ich wollte sie nicht zwingen, dazu aufs Klo zu gehen wenn sie sich mit der Windel sicherer fühlte und dachte, das gibt sich mit der Zeit!
Genug getrunken wird ebenfalls, habe einen Ernährungsplan für sie bekommen und messe die Menge ab, die sie trinken muss!
Ich denke schon, dass die Angst in ihrem Kopf sitzt, denn bei der Spiegelung kamen vernarbte Risse der Schleimhäute im Enddarm heraus!
Ich erhoffe mir schon etwas von dem Termin beim Psychiater, denn man merkt schon deutlich, dass sie nicht mehr das Kind ist, das sie mal war! Unsere Kinderärztin meinte, dass eine Art "Familientherapie" ebenfalls in Betracht gezogen werden sollte, denn wie gesagt, sind wir als Eltern auch etwas "angeschlagen"
Eine Therapie ist nichts Schlimmes.
Ich würde nicht sagen "sie MUSS" sondern "sie DARF" dahin. ES kann nur besser werden, und ich wünsche dir dass es besser wird.
Meine Große war ein dreiviertel Jahr in Therapie, wegen Angstzuständen.
Sie hatte eine Stunde pro Woche, und einmal im Monat war Elterntermin. Ich habe die Therapie sehr genossen, auch ich als Mutter fühlte mich gut aufgehoben und beraten vom Therapeuten.
Ich bin damals von mir aus auf die Suche nach einem Therapeuten gegangen.
Und du brauchst dich nicht großartig vorzubereiten. Du wirst nur über dein Kind und deine Familie erzählen müssen, das kriegst du sicher auch spontan hin.
Thematisier das ganze gar nicht weiter, niemandem gegenüber. Das baut nur Druck auf (auf deine Tochter). Meine Tochter ging sehr gerne in die Spieltherapie, hat aber gar nicht wirklich mitbekommen warum sie da hingeht oder dass was mit ihr "nicht stimmt".
Sie geht jetzt in die Grundschule, ist nicht mehr so ängstlich wie damals (natürlich aber immernoch etwas ängstlich und sehr sensibel), und sie ist richtig selbstbewusst geworden im letzten halben Jahr!
Unser "Problem" hat sich in Luft aufgelöst!
Alles Gute!
Hallo
meine hatte auch Verstopfung und hatte schon das Essen verweigert. Sie bekam eine Analvenenthrombose und musste operiert werden. Bei der OP stellte man fest das ihr Enddarm sehr lang ist, länger als normal - daher kann der Stuhl stärker eindicken und sie bekommt Kotsteine und es tut weh.
Sie bekommt daher schon seit ca 4 Jahren tähglich Movicol. Wir waren im St.Hedwig in Regensburg - das sind Fachmänner für sowas!
Habt ihr sie auch ganz und komplett durchchecken lassen?! Also auch Darmspiegelung etc??? Vielleicht ist ein Kinderproktologe angebracht. Mein Ex-Kinderarzt hat das immer nur so abgetan als Phase.... mag halt nichts essen, Kinder haben auch mal Verstopfung - ich soll Schoki und Banane streichen usw die üblichen Floskeln.
Hoffe es wird alles gut bei euch.
Vorbereiten eigentlich nichts - würde nur darauf achten das sie ausgeschlafen ist.
Was genau heißt denn "medizinisch gesund"? Wurde sie auch auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten getestet? Die können entgegen der allgemeinen Annahme durchaus auch böse Verstopfung verursachen und nicht nur Durchfall.
Ich würde ganz offen und unvorbereitet zum Termin gehen und es auf mich zu kommen lassen.
Hallo,
na ich denke das ist ein guter Ansatz!
Habt ihr den allemöglichen Nahrungsmittelallergien/Unverträglichkeiten testen lassen? Gerade Milch und Getreide?
Wenn echt alles ausgeschlossen ist dann ist es vielleicht wirklich die Angst vorm aufs Klo gehen!
Und selbst wenn es das nicht ist vielleicht hilft es euch mit dem Thema besser umzugehen! Denn ihr werden mit sicherheit auch mit einbezogen.
Sieh es als Chance und schau was bei raus kommt.
Meine Tochter ist auch bei enem in Behandlung. Bei dem ersten Termin (ohne Kind) mußte ich erstmal einen mehrseitigen Fragebogen ausfüllen. Das hat gut und gern 1,5h gedauert. Meine Freundin (ihre Kinder sind bei einem anderen in Behabndlung) hat den mit nach Haiuse bekommen. Vielleicht fragst Du mal nach, damit Du Zeit einplanen kannst. Neben allgemeinen Fragen, kamen auch fragen, wann sie gekrabbelt hat, wie lange gestillt etc, welche Probleme sind, wie stark sie den Alltag bestimmen etc. Alles halb so wild, aber eben zeitraubend. Ansonsten war es das beste, was uns passieren konnte. Keine blöden Ratschläge, kein Abtun ala "laß ihr Zeit" sondern aktive Hilfe zur Alltagsbewältigung. Alles Gute!
I.