Sind eure 3-jährigen auch so????

Guten Abend,

ich verzweifel zz ständig an unserer großen Tochter (3 Jahre und 1 Monat). Vorweg: Ich liebe mein Kind und verbringe grundsätzlich auch gerne Zeit mit ihr und sie hat auch tolle Charaktereigenschaften, aber in letzter Zeit bin ich immer öfter genervt von ihr. Und manchmal frage ich mich, geht es nur mir so?

Ich muss dazu sagen, sie geht nicht in die Kita, die Eingewöhnung in eine 3-Tage Spielgruppe hat nicht geklappt und somit bin ich mit ihr und Baby zu hause. Ohne Großeltern oder Verwandte die mal unterstützen.

Unsere Tochter ist ein absolutes Mamakind. Sie fordert permanent meine Aufmerksamkeit, das ist aber natürlich nicht möglich und ich knn ihr nicht 100% Aufmerksamkeit immer geben. Sie spielt fast gar nicht alleine. Wenn dann eher mal ausversehen ;-) Ich soll alles mit ihr zusammen machen. Sie kann nicht respektieren, dass ich morgens zB noch zu ende frühstücke oder dusche oder was im Haushalt machen. Dann hängt sie permanent an mir oder ruft nach mir.
Ich habe ich schon oft erklärt, dass ich mich nicht nur um sie kümmern kann, sondern erstens noch um ihre Schwester, 2. noch um mich und 3. um Haushalt...Trotzdem ist immer wieder Gerufe und Bedrängen wenn ich kurz keine Zeit für sie habe.
Vor allem schreit sie immer gleich.
Dann ärgert und provoziert sie sehr oft:
Ich bitte sie etwas nicht zu tun, sie macht es dann noch mal extra und guckt mich an, ob ich auch sehe, dass sie es macht. Das kann sein:
Klopapierrolle auf dem Kloabwickeln während sie auf dem Klo sitzt, ihre Schwester anlecken, Schwester aufwecken Joghurt auf den Tisch schmieren, mit Stiften auf den Tisch malen ...
Dazu kommen die normalen Wutanfälle, dann schmeiß sie auch mal Sachen durch die Gegend.

Ich will nicht immer so viel mit ihr schimpfen und kämpfen, aber es ist wie ein Teufelskreis. Und ich bin auch noch ein Mensch, wie ist das bei euch?

LG

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Hallo,

ein altes Sprichwort sagt, man braucht ein Dorf, um ein Kind zu erziehen. Das Dorf deiner Tochter ist derzeit sehr klein und es sind einfach zu wenig Anregungen, zu wenig Spiel für ein neugieriges Kind. Du kannst ihr einfach nicht die Aufmerksamkeit schenken, die sie bräuchte (oder: das Spiel, das sie braucht und will), sie ist jedoch zu klein, um Verständnis für dich und die Situation aufzubringen.

Lange Rede kurzer Sinn: deine Tochter sollte unter KInder, lernen, sich von dir abzunabeln. Das ist ein ganz natürlicher Vorgang in diesem Alter.

Woran ist die Eingewöhnung gescheitert? Vielleicht magst du es noch einmal versuchen, es kann sein, das du ihre Zeichen nur falsch gedeutet hast?

VG,

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Ich denke es ist an mehreren Dingen gescheitert:
-Die Geburt der Schwester fiel in den Zeitraum der Eingewöhnung (da Spielgruppe wqar eine längere Eingewöhnung)
-Sie bekam keinen Draht zu der Erzieherin (sie mochte die nicht)
-die meisten anderen Kinder waren jünger als sie und das eine Mädchen mit der sie sich von Anfang an toll verstand ist nach einem Monat weggezogen
- sie hatte große Probleme sich von uns Eltern zu trennen (Papa war während der EZ mit bei der Eingewöhnung)
- ich wollte kein hysterisch kreischendes und an mir sich festklammerndes Kind dalassen

Grundsätzlich denke ich, dass du Recht hast. Wenn es nach mir ginge, wäre ich froh, sie würde mal irgendwo bleiben. Aber nach dieser gescheiterten Spielgruppenerfahrung will sie nirgendwo mehr hin, am liebsten immer zu hause sein etc. Selbst als ihre geliebte Oma für eine Woche hier zu Besuch war, wollte sie nicht mal mit Oma ohne mich auf den Spielplatz....

Wir würden gerne ab Frühjahr eine Kitaeingewöhnung starten...mal gucken

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1 zu 1 kopie von meiner Maus ;-) . Die Zeiten sind hart aber genießen tu ich es trotzdem . Früher oder später wollen sie schneller als man denkt die Selbstständigkeit :(

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Das beruhigt mich :-) Was machst du do den ganzen Tag mit deiner Tochter?

LG

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ich schätze mal, deine große ist einfach eifersüchtig und deswegen will mehr aufmerksamkeit...eigentlich normal wenn ein kleines geschwisterchen ankommt. Wenn ich dich wäre, würde ich mich ein bisschen einlesen wie man das 1. eifersüchtige Kind behandelt, so dass der eifersucht aufhört. Vielleicht kannst du ihr mehr Zeit einräumen, wenn die Kleine schläft? und natürlich immer klare grenzen setzen und konsequent sein. Mit drei Jahren kann sie schon sehr gut verstehen, was du machst. Wenn sie die Klopapierrolle abwickelt und du dich dann aufregst, hat sie doch ihr Ziel erreicht. Also musst DU den teufelskreis brechen.

mein drei jähriger (einzelkind) ist nicht so. Er kann schon seit langen gut verstehen, dass wir gerade zu ende frühstücken und sich gedulden. Wir sind da aber auch sehr konsequent, muss ich sagen, und tolerieren kein theater. Er kann auch gut alleine spielen. Das heißt aber nicht, dass er nicht gerne im Mittelpunkt steht. Durchaus! SO ist es nicht, aber er kann sehr gut sich alleine beschäftigen und er versteht es auch, dass wir zu Ende essen müssen/wollen und er warten muss.

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Puh, dass könnte von meiner Schwägerin stammen. "Wir dulden kein Theater" wir auch nicht, trotzdem macht mein Sohn welches. Ich glaube, es gibt einfach Kinder, die sind temperamentvoller als andere. Mein Sohn schreit immer wenn was nicht geht. Und nein, wir reagieren nicht immer gleich auf ihn. Er ist so und wird wohl so bleiben.

Ansonsten ist es bei uns im Moment ähnlich. Der kleine Bruder kam 10 Tage vorm dritten Geburtstag. Und ich achte wirklich darauf, dass ich mir Zeit für den großen nehme. Trotzdem immer wieder so "Aussetzer"

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ich kann nicht viel dazu beitragen... meiner ging mit 1 1/2 ganztags in ne Krippe...

Aber eins weiß ich: Wir alle lieben unsere Kinder und 99% von uns könnten unsere Kinder hin und wieder trotz aller Liebe auf den Mond schießen.

Na gut.. vll geht es nur mir, dir und 3 anderen Müttern aus Urbia so. ;)

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Hallo,

ich denke, dass dies einerseits mit dem Geschwister zu tun hat und andererseits auch am Alter liegt. Meistens entwickeln sich die Kinder in diesem Altersraum weiter und wissen selbst nicht so genau, was gerade passiert; deshalb klammern sie sich vermehrt an die Bezugspersonen - reine Unsicherheit. Dass da jetzt gerade noch ein Baby ist, welches Aufmerksamkeit braucht, macht die Sache nicht einfacher.

Mein Großer war fast punktgenau ab dem 3. Geburtstag unausstehlich. Ich konnte mir den A....aufreissen - es war alles nicht recht, er wollte nur ungeteilte Aufmerksamkeit von mir. Und da hatte er noch kein Geschwister.

Schimpfen bringt gar nichts, auch wenn man die Süßen ab und zu an die Wand klatschen könnte.

Viel Geduld, bei heftigen Sachen auch mal aus dem Raum gehen, vermitteln, dass sie gerade zu weit gegangen ist. Regeln aufstellen und durchziehen. Viel an die frische Luft gehen - die Große geht auf den Spielplatz (und trifft vielleicht andere Kinder), das Baby turnt/schläft im KiWa - die Mama entspannt.

Ansonsten würde ich dringend zu einem KiGa raten. Wenn die Eingewöhnung daneben gegangen ist - sucht Euch zeitnah einen anderen oder probiert es nochmal. Es wird nicht leichter, wenn man mal nachgegeben hat.

Aber zumindest bei uns und einigen unserer Freunde hat sich gezeigt: Auch bei anfänglicher Ablehnung war im Endeffekt der Weg zum KiGa der Beste. Die Kinder haben dort wesentlich mehr Input, treffen viele Gleichaltrige, nehmen Regeln oft besser auf als zu Hause und lernen soziales Verhalten.

In unserem KiGa gibt es offiziell keine Eingewöhnungszeit - sprich, die Kinder werden ins kalte Wasser geworfen, bleiben ab dem ersten Tag ohne elterlichen Beistand dort, werden aber von den Bezugspersonen sehr liebevoll begleitet.
Manche schlucken erstmal - aber ehrlich gesagt: Es war das Beste, was uns passieren konnte. Ich hatte meinem Großen erzählt, wie's läuft und er ist damit auch gut klargekommen.
Der Mini ging in eine Krippe mit Berliner Modell - das habe ich aus der Erfahrung mit meinem Großen abgelehnt und bin auch damit sehr gut gefahren.

Wir haben hier auch keinerlei Familie - ich war meinem Sohn einfach irgendwann zu wenig. Ich kann gar nicht so viel vermitteln, wie es ein Haufen anderer Kinder und Pädagogen kann.

Wenn Du ausrastet, kann ich Dich sehr gut verstehen. Ich bin ein sehr impulsiver Mensch, rege mich schnell auf - Gefühle müssen raus, aber wenn ich mich mal abreagiert habe, ist die Welt auch wieder in Ordnung.

Aber das sollte natürlich nicht zur Tagesordung werden.

Viel Erfolg!
;-)

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Ich finde, es liest sich, als wenn deine Tochter sich langweilt und unterfordert ist. Mit 3 Jahren braucht sie Gleichaltrige zum Spielen, das lastet sie ganz anders aus. Und auch das Spielen alleine muss man lernen. Das funktioniert am besten mit anderen Kindern zusammen. Dein Kind kann sich Spielideen abgucken, gemeinsam mit anderen Kindern neue Ideen entwickeln und erhält so auch Anregungen und Ideen für das Spielen alleine. Dann hört sie bestimmt auch auf, dir Zuhause so am Rockzipfel zu hängen und Quatsch zu machen.
Mein Rat wäre daher, sie auf jeden Fall im Kiga anzumelden. Such dir eine gute Einrichtung raus, überleg noch mal, woran es damals gescheitert sein könnte und schildere den Erziehern dort deine Bedenken und Erfahrungen, sie beraten dich bestimmt gerne.

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Huhu,

ich hab da leider keinen Tip für dich. Aber wollte dir sagen das ich dich verstehen kann. Meine Tochter ist 2 1/2 und nervt mich. Sie klebt nur an mir, ruft andauernd "Mami" und kann sich null allein beschäftigen. Ich bin sowas von froh, wenn sie im August in den Kiga geht. Hoffe es wird dann besser mit dem alleinbeschäftigen. Und ich kann dann in Ruhe während der Kigazeit den Haushalt machen. Das wird schön entspannend...

Kopf hoch & lg

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Meine Tochter war mit 3 auch so ähnlich.
Jetzt ist sie 1 Jahr älter und es klappt schon besser,.
Wenn meine Tochter mit anderen Kindern spielen kann, ist sie wie ausgewechselt und brauch mich gar nicht.
3 Tage Eingewöhnung sind nicht viel, ich würde es unbedingt versuchen und manches wird für Dich einfacher werden.

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Unser Sohn ging zwar schon recht früh in die Krippe. Ich kannte ihn aber auch lange nur so, dass er immer einen Spielpartner brauchte bzw. er zu Hause immer an meinem Rockzipfel hing. Er wollte nicht alleine in seinem Zimmer spielen, nicht in den Garten...

Und als sein Brüderchen kam war es natürlich eher noch schlimmer. Seitdem kam er jede Nacht zu uns ins Bett, will das Essen was sein Bruder isst und mit seinem Spielzeug spielen. Wir haben ihn vieles gewährt und mit ihm Baby gespielt. Inzwischen ist er nicht mehr so eifersüchtig. Jetzt ist er 3 1/2 und er spielt gerne alleine, hört Hörbücher o. ä. und er möchte z. B. nicht mehr mit wenn ich seinen Bruder wickeln oder oben sauber machen muss sondern im Wohnzimmer bleiben. Das ist eine Wende um 180 Grad und es kam von ihm bzw. wurde durch unser oben genanntes Verhalten und Gewähren unterstützt.

Ich glaube für ihn war wichtig, dass wir uns trotzdem viel Zeit für ihn nehmen und er mit seinen Bedürfnissen ernst genommen wird, z. B. bei uns schlafen dürfen, genauso wie sein kleiner Bruder. Kinder haben auch feine Antennen dafür ob man gerade von ihnen genervt ist, z. B. wenn sie Unsinn machen oder man dies oder jenes doch noch schnell fertig machen wollte.

Mein Tipp wäre auch eine Kombination aus Kindergarten und daheim viel einbinden. Warum macht ihr den Haushalt und "Babykram" nicht einfach zusammen ?