Unser Sohn ist 3 1/2 und noch immer nicht sauber.
Vor einem halben bis dreiviertel Jahr sah das schon mal vielversprechend aus: Er zeigte Interesse an der Toilette und das ein oder andere Geschäft verrichtete er schon mal darin (ohne Druck, sondern aus eigenem Antrieb). Wir bestärkten ihn darin, lobten ihn, erinnerten ihn von Zeit zu Zeit und ließen die Windel weg.
Danach folgte eine schwierige Phase, da er überall seine Hose auszog und an Ort und Stelle sein Häufchen machte, z. B . bei uns im Garten oder er sah in seinem Kinderzimmer nach was da in der Windel ist . Wir machten kein großes Drama draus, schimpften nicht, sondern zeigten ihm die Toilette oder sein Töpfchen und machten schnell alles weg.
Dann wurde sein Brüderchen geboren und die Windel war wieder interessant. Er wollte auch wieder Baby spielen und gewickelt werden. Waren wir irgendwo unterwegs wollte er ständig und überall auf fremde Toiletten auch wenn er nicht musste. Das fande ich zeitweise sehr anstrendend und hatte wenig Geduld, zumal es ja oft Fehlalarm war. Er trug nun auch tagsüber wieder Windeln weil er es so wollte, daher habe ich ihn in dieser Phase auch mal vertröstet, wenn wir z. B. im Auto unterwegs waren.
Im September kam er mit Windeln in den Kindergarten und wir waren guter Dinge, dass wir diese Phase bald hinter uns bringen würden. Im Kindergarten wurde er regelmässig auf die Toilette geschickt, kleine Unfälle passierten. Ich weiß nicht wie das "Training" dort genau ablief, aber es führte dazu dass mein Sohn immer wieder sagte er hätte Angst vor der Toilette dort (evtl. auch vor dem "Schimpfen" und die anderen Kinder, die sich über ihn lustig machten). Näher ist er nicht darauf eingegangen. Ich habe das Thema bei der Leitung angesprochen. Sie konnte sich das auch nicht erklären, höchstens dass die Toiletten noch zu groß für ihn wären und er da ja nicht wirklich ungestört war, weil dort auch andere Kinder ein- und ausgingen. Außerdem sagte die Erzieherin ihm wohl mal, dass sie traurig wäre wenn er nicht auf die Toilette ginge.
Der Kindergarten wollte unbedingt, dass er windelfrei kommt und natürlich gab es mehrere Pannen, die sicher auch meinem Kind peinlich waren. Aber er war hart ihm Nehmen, saß da in naßer Kleidung und sah nicht einmal ein, dass diese nun geweschselt werden mussten.
Ich glaube es ist seitens Kindergarten schon ganz schön Druck aufgebaut wurden und das obwohl die Erzieher mir zu verstehen gegeben haben, dass sie sich selbst nicht sicher sind ob er einfach noch nicht so weit ist, dass er es auch immer merkt oder ob es nur Gehabe ist. Zu Hause habe ich das Vorgehen des Kindergartens unterstützt indem ich ihm vor und nach den Kindergarten immer auf die Toilette gesetzt habe - mit zunehmenden Widerstand. Nun möchte er von der Toilette gar nichts mehr wissen, sondern sagt, dass er NICHT Bescheid sagt wenn er muss sondern in die Hose machen möchte.
Wir ließen das Thema nun erst mal ruhen. Im Kindergarten steht nun ein Schemel, den er nehmen kann und er wird z. B. zusammen mit den anderen Kindern auf die Toilette geschickt, trägt aber immer eine Windelhose, was in meinen Augen das einfachste ist bis er wirklich so weit ist.Zwischendurch klappt es dort mit der Toilette.
Zu Hause möchte er nun so gut wie gar nicht mehr auf die Toilette auch nicht nach dem Aufstehen oder bevor es in die Badewanne geht. Er verweigert komplett.
Mich würde nun interessieren wie es am besten weitergeht und an welcher Stelle ich mich womöglich falsch verhalten habe. Natürlich ist es wichtig, dass der Kindergarten und wir als Eltern an einen Strang ziehen, aber ganz ehrlich: ICH glaube, dass mein Sohn einfach noch Zeit braucht und würde sie ihm auch gerne geben. Nur der Kindergarten macht ein so großes Thema daraus. Er sei das letzte Wickelkind und den Aufwand können sie nicht leisten. Allerdings war ich von Anfang an der Meinung dass es doch für den Kindergarten leichter sein müsste wenn er noch Windelhosen trägt oder nicht? Anfangs waren sie ständig mit Umziehen und ihn Überreden beschäftigt - ohne Erfolg. Da ist es doch so viel leichter, wenn es sich wirklich um einen hartnäckigen Fall handelt. Irgendwann wird auch bei ihm der Groschen fallen - oder soll und muss ich das unterstützen? Wenn ja, wie?
Sorry, dass es so lange geworden ist, aber ich wollte die vielen Rückschritte schildern, die wir auf dem Weg zum Sauberwerden hinter uns gebracht haben, damit ihr euch ein Bild von den Hintergründen machen könnt.
Vielen Dank schon mal für Eure Antworten.
LG
grinsekatze
Auf dem Weg zum Sauberwerden - seitdem nur Rückschritte
Hallo,
meine Tochter ist zwar etwas jünger, aber ich lasse dich trotzdem an unseren Erfahrungen teilhaben.
Im Sommer, also meine Tochter ca 2 Jahre und 4 Monate war, haben wir angefangen, es war sehr heiß draußen sie war viel nackig oder nur in Oberbekleidung, weil ich wg eines Bienesstiches daheim bleiben musste. Wir waren viel bei meiner Mutter im Garten und ich kann nicht mal mehr sagen, wie es dazu kam, aber auf einmal fing sie an Bescheid zu sagen und ging aufs Töpfchen - von einer Minute auf die andere war es, als wäre der Schalter umgelegt.
Der Kindergarten war anderer Meinung, trotz unseres dreiwöchigen Erfolgs - sie musste dort trotz dessen eine Windel tragen - sie macht nichts auf Kommando, war die Begründung. Ich war wenig begeistert und muss gestehen, dass ich mich mit denen auch angelegt habe, aber na gut, was sollte ich machen, ich habe da keinen Einfluss drauf, wenn ich kam, hatte sie eine Windel an.
Dann der Rückschritt. Sie kackerte ständig ein und ich war nur noch am "vollgesch*******" Höschen am sauber machen und es nervte mich. Es ging sogar soweit, dass sie über eine Woche einhielt und wir zum Arzt mussten. Nun ja, ich habe mich gebeugt - wir hatten auch versucht, sie auf den Topf zu setzen, sie zu fragen - nix, sie pullerte und kackerte wieder ein.
Und dann, vor zwei Monaten der Durchbruch, trotz Windel sagte sie Bescheid, zumindest für das kleine Geschäft. Da meine Tochter sich zu nix überreden lässt, also auch nicht auf Kommando aufs Klo geht bzw sich auch nicht drauf setzen lässt, wenn sie nicht muss, sind war sowieso drauf angewiesen dass sie Bescheid sagt. Diese Höschenwindeln wieder anzuziehen und einfach nicht mehr drauf einzugehen - in keiner Form, sondern sie einfach machen zu lassen, hat uns total den Druck rausgenommen. Seit Weihnachten ist sie nun auch mit dem großen Geschäft tagsüber trocken, auch zum Mittagsschlaf, nur des nachts noch nicht, aber sie wacht auf und merkt es...
Ich rate dir, sprich mit den Erzieherinnen, lass ihm die Windel. Er ist keinesfalls zu spät, auch wenn es den Kiga nervt. Die Erzieherin soll nicht so kontraproduktive Kommentare von sich geben, ich denke sie ist Pädagogin - wenn der Druck weg ist, du wirst sehen, geht es von ganz allein. Das einzige, was wir gemacht haben, ist, meiner Tochter eine gewisse Regelmäßigkeit zu zeigen. Seit wir nichts mehr gemacht haben und sie einfach haben machen lassen, ging es wie von selbst. Es ist doch auch echt alles viel für den kleinen Knopf - Kiga-Umgewöhnung, Geschwisterchen bekommen und noch andere Entwicklungen - da wäre ich auch überfordert...
Hau in der Kita auf den Tisch, sonst würde ich da an die Leitung gehen - das kann nicht sein, dass die da so kontraproduktiv sind, obwohl er wohl eindeutig noch nicht soweit ist. Stresst euch bitte nicht mehr - es wird, ich hatte auch echte Zweifel - aber es ging dann wie von allein.
Ich wünsche euch viel Glück
Danke für Deine Antwort.
In Kürze sprechen wir mit der Kigaleitung über das Thema. Ich habe eher den Eindruck es geht von der Leitung aus. Da heißt es nur: die Windel muss unbedingt weg. Immerhin dürfen wir ihn nun seit fast 3 Monaten mit Windel bringen, was das Leben der Erzieher doch erleichtern dürfte. Zwingen kann man ihn ohnehin nicht - das sollten den Damen vom Fach klar sein.
Wohlgemerkt trägt er nun Höschenwindeln. Mein Sohn geht also genauso wie die anderen auf die Toilette, wenn er denn möchte und nach seinem großen Geschäft wird die Windel eben entsorgt und eine neue angezogen. Sonst bleibt sie dran bis wir ihn wieder abholen. Meines Erachtens müsste sich doch der Aufwand in Grenzen halten als wenn sie ihm ständig neue Sachen raussuchen müssen.
Ich bin da ganz bei Dir. Wegen mir muss mein Sohn nicht morgen sauber sein, aber so ist es für ihn natürlich alles andere als leicht. So wie er nun reagiert, steht er wohl schon sehr unter Druck. Er hat eben seinen eigenen Kopf und das ist auch gut so. Er zeigt ganz klar, dass es (noch nicht) seine eigener Wille ist regelmässig auf die Toilette zu gehen.
Dann ist es echt wenig einfühlsam seitens des Kigas, dass so ein Druck aufgebaut wird und ein Gespräch scheint unumgänglich.
Komisch ist es, dass alle anderen Kinder trocken zu sein "scheinen" und hier nur bei eurem Sohn so gestresst wird. Ich finde das gelinde gesagt unmöglich und verstehe auch nicht, worin der Stress liegt, wenn bei lediglich einem Kind eine volle Hose kurz gewechselt wird.
Das einzige, was wir übrigens gemacht haben, ist, als sie es geschafft hat, das Töpfchen sowie auch die Windelei ins Bad verlegt haben, damit sie weiß, dass sie für ihr Geschäft ihr Spiel leider kurz unterbrechen muss. Sie hat recht schnell kapiert, dass Toilette viel schneller geht, denn die Höschenwindel wechseln ist mit dem Umgeziehe doch ein wenig aufwendiger.
Bin gespannt, was bei dem Gespräch rauskommt, viel Glück
Natürlich ist es für eine Einrichtung leichter, wenn keiner mehr eine Windel trägt, aber verlangen darf es niemand von dir! Jedes Kind hat sein eigenesTempo und ich habe die Erfahrung gemacht,dass die Kinder von ganz alleine kommen und sagen, sie wollen keine Windel mehr.Bei uns in der Gruppe waren es mehrere Kinder zwischen 3,5 und 4 Jahre alt.Einfach von heute auf morgen ohne Töpfchentraining! Mein Sohn wird im April 4 und ist auch noch nicht trocken. Ich mach mir da keinen Stress und auch die Erzieherinnen kennen meine Einstellung.Du solltest das genauso klar rüber bringen.In erster Linie beginnt die Sauberkeitsförderung zu Hause und wir als Erz.passen uns an.Lass dir da keinen Stress machen!
Warum um Gottes Willen muss er denn mit 3 1/2 unbedingt sauber sein? Ich versteh einfach nicht, warum man ein Kind permanent so unter Druck setzen muss und ihm nicht die Zeit gibt, die es braucht.
Sorry, aber dem KiGa hätt ich was erzählt, wenn die so einen Druck ausgeübt hätten. Und Du/Ihr macht auch noch mit. Da wundert es mich nicht, das er -gerade auch zu Hause- total verweigert, schliesslich war er ja nicht mal in seinem eigentlichen "Schutzbereich" vor dem Druck sicher.
Also als erstes würd ich nun mal komplett auf Anfang gehen. Mit der KiGa-Leitung reden, Höschenwindeln an und und kein Wort mehr über die Toilette verlieren. Irgendwann wird er die Angst vor der Toilette verlieren und von sich aus sauber werden. Aber eben in seinem Tempo.
Unsere Tochter war übrigens ohne Druck mit 4 innerhalb einer Woche trocken und sauber, unsere Nichte mit 3 tagsüber und mit fast 7 nachts. Ich hab eine Zeit lang auch immer wieder gefragt, ob sie nicht mal auf die Toilette will, hab aber dann auf den Rat unerer KiÄ gehört und mich zurückgehalten. Auf die Idee, die Windel einfach ohne triftigen Anlass wegzulassen bin ich allerdings nie gekommen.
Hallo,
wegen uns darf mein Sohn gerne noch seine Windeln behalten, aber im Kindergarten ist dies nicht gerne gesehen, d. h. er ist der erste Fall, dem überhaupt erlaubt wird in Windeln zu kommen. Die wenigen 3jährigen die dieses Jahr neu angefangen haben sind anscheinend binnen Tage bzw. Wochen sauber geworden. Mein Sohn ist jetzt die große Ausnahme, was ich nicht weiter schlimm finde.
Ich war mir nur unsicher wie wir am besten mit dem Thema umgehen. Das Interesse ging ja von meinem Sohn aus und ich habe es als ganz natürlich angesehen ihn dabei zu unterstützen. Allerdings ohne jeglichen Druck, daher habe ich das Thema auch etwas schleifen gelassen als absehbar war, dass mein Sohn nicht in dem Tempo weitermachen wollte und einfach noch nicht komplett bereit war auf die Windel zu verzichten.
Unsere Beteiligung begrenzte sich darauf ihn morgens und abends auf seinen Toilettensitz zu setzen (anfangs ließ er das bereitswillig geschehen). Zwischendurch haben wir mal gefragt ob er muss, es aber dann dabei belassen wenn er "nein" sagte. Und wir haben nie geschimpft oder ähnliches. Ich habe da immer auf mein Gefühl gehört. Was der Kindergarten daraus gemacht hat, erschließt es mir nicht ganz.
Ich habe aber vor kurzem gelesen, dass wenn man das Thema angeht, also "Sauberkeitserziehung" (was für ein Wort...), dann muss man auch hinterher sein, da es ansonsten zu einem Rückschritt kommt. So ist es ja nun bei uns geschehen. Daher bin ich mir unsicher: Hätten wir ihn regelemässig aktiv aufs Töpfchen setzen müssen oder ist das alles Unbug und man wartet tatsächlich bis das Kind genau das signalisiert?
Ich werde mich nun im Kindergarten dafür einsetzen, dass wir das Thema ruhen lassen bis er selbst so weit ist, denn wie wir alle gesehen haben: so kommen wir erst recht nicht weiter und ich möchte einfach nicht dass er in irgendeiner Weise unter Druck gerät.
Vielen Dank für Eure Antworten!!!
Hallo!
Mein jüngster ist am 15.1. 4 Jahre alt geworden und trägt auch noch Windel und hat null Interesse an Toilette und sauber werden. Wir setzen ihn zwar morgens und abends mal drauf,damit er sich schon mal daran gewöhnt, aber ist absolut noch nicht soweit und wir machen keinen Streß.
Der Kiga hat auch Streß gemacht, die haben von mir und von meinem Mann eine deutliche Ansage bekommen und seitdem ist es besser geworden.
Jedes Kind hat sein Tempo. Wir lassen ihm die Zeit und ich denke nicht, dass er bei seiner Hochzeit noch Pampers trägt.
Meine Kinder haben immer ihr Tempo gefunden und waren dafür dann ohne wesentliche "Unfälle" trocken und sauber.
Lg Sportskanone
Also erstmal, ich bin gleicher Meinung wie du: Dein Sohn ist einfach noch nicht soweit und braucht noch Zeit...und um ehrlich zu sein, die würde ich ihm geben.
Finde es unmöglich wenn ein KiGa da Druck ausübt, was soll das denn? WEnn ein Kind es noch nicht kann oder will, dann sollte man das respektieren!
Bin froh, dass das bei uns im KiGa nie ein Thema war....da hieß es halt auch immer, er ist eben nicht soweit, und das wird schon kommen. Unser Sohn hatte auch lange kein Interesse und ich habe mir schon Gedanken gemacht, weil unsere Tochter zu dem Zeitpunkt schon ewig trocken war. Die Erzieher meinten, er wäre absolut im Rahmen mit 3 1/2, der Kinderarzt ebenso. Einfach immer anbieten, aber nichts erzwingen, kommt von allein.
Und was soll ich sagen? Genauso war es!! Mit 3 1/2 wollte er plötzlich keine Windel mehr und war dann auch trocken, mit nur wenigen Unfällen. Und der Hammer....fast zeitgleich wollt er auch nachts keine mehr, und es klappt!!
Also lass eurem Sohn die Zeit die er braucht, er wird es auch schaffen früher oder später...und 3 1/2 ist noch absolut normal.