Hallo,
ich war heute mit meiner Tochter (4) beim Augenarzt. Bei der letzten Vorsorgeuntersuchung war der Sehtest nicht so gut. Wir wussten nicht ob es an der Schüchternheit meiner Tochter oder an einem tatsächlichen Sehfehler liegt und wurden beim Augenarzt vorstellig. Es wurden diverse Sehtests gemacht, die Augen getropft etc.
Für den Arzt war schnell klar das unsere Tochter eine Brille braucht. Dauerhaft und ganztägig wie er sagte! Wenn ich alles richtig verstanden habe soll sie weitsichtig sein und eine Hornhautverkrümmung haben. Die Weitsichtigkeit könne man ev. in den Griff bekommen, aber aufgrund der Hornhautverkrümmung bräuchte sie wohl dauerhaft eine Brille.
Auf dem Brillenrezept steht folgendes:
Fernbrille Kunstoffgläser Vorschulalter
Ferne R Sphär. + 2,25 Cyl. - 0,75 Achse 90 L Sphär. + 2,50 Cyl. - 1,50 Achse 90
Jetzt habe ich im nachhinein erfahren, dass dieser besagte Arzt wohl sehr schnell beim Verschreiben von Brillen sein soll. Da ich mich mit dem Thema selber überhaupt nicht auskenne (man Mann und ich haben keine Sehhilfe) möchte ich euch einmal um Rat fragen. Was sagt ihr zu den o.g. Werten? Sind diese eindeutig "schlecht" oder lohnt sich hier eine Zweitmeinung von einem anderen Arzt?
Versteht mich nicht falsch, natürlich ist die Brille nicht das was ich mir für meine Tochter wünsche. Aber wenn die Augen wirklich schlecht sind möchte ich auch nicht falsch handeln!
Ganz herzlichen Dank für eure Mühe!
Maja
*Bitte um Hilfe* Brillenrezept erklären Tochter 4 Jahre, Rat
Hallo Maja,
es geht ja hier um ein medizinisches Hilfsmittel, das dauerhaft getragen werden muss. Daher würde ich Dir in jedem Fall empfehlen, eine zweite Meinung einzuholen.
Ist Dir denn vorher schon mal aufgefallen, dass Dein Kind schlecht sieht?
LG
Sieht fast exakt aus wie meine Sehschwäche!
Die -0,75 und -1,50 sind nicht sehr starke Weitsichtigkeit (wobei ich mir Nah- und Weit- da auch immer nicht merken kann...)
Zylinder sind der Wert, der die Hornhautverkrümmung beschreibt. Mein Augenarzt meinte, da dürfte ich schon nicht mehr ohne Brille Auto fahren.
Im Alltag sieht es so aus, dass ich durchaus mal einen Tag ohne Brille sein kann (früher, wenn ich zu eitel war, beim weggehen Brille zu tragen habe ich sie morgens gleich weggelassen).
Was aber super anstrengend ist und wo ich wirklich schlecht sehe, ist wenn ich die Brille tagsüber getragen habe und dann nachmittags oder abends versuche, etwas ohne zu machen. Da ist es einfach echt anstrengend.
Ich trage meine Brille daher wirklich immer und komme super damit zurecht.
Bevor ich eine Brille bekommen habe, war mir gar nicht bewusst, dass ich eine brauche, klar, ich kannte es ja auch nicht anders. Ich weiss noch wie erstaunt ich war, wie anders die Welt aussieht! Bäume in der ferne hatten plötzlich Blätter und nicht nur undefinierte grüne Kronen. War echt toll!!!
Ich habe gerade eine neue Brille bekommen: der Optiker kann ziemlich zuverlässig nachmessen, was für eine Stärke und Zylinder man braucht ohne großes zutun meiner Person. Klar, zum Schluss fragt er schon mal ob es so oder so bessser ist - aber das kriegt auch ein Kind schon hin.
Ich würde nachmessen lassen. Aber ich gehe mal davon aus, dass. Deine Tochter eine Brille braucht. "Verschreibt schnell" kann ich mir beim Augenarzt nicht vorstellen. Entweder man braucht eine Brille oder eben nicht. Setz mal eine Brille mit der falschen Stärke auf. Da siehst Du so gut wie nicht - vor allem, wenn Zylinder dazukommen.
Ich finde Brillen übrigens schick! Klar wünscht man sie sich nicht direkt fürs Kind. Aber auch da gibt es inzw echt schicke Modelle!
Deiner Aussage stimme ich völlig zu, allerdings beträgt die Fehlsichtigkeit hier 2,25 und 2,5 (Weitsichtigkeit gekennzeichnet durch das "+") und ganz so wenig ist das m.E. nicht. Wenn die Werte stimmen, was sich ja nachprüfen lässt, ist eine Brille bestimmt angemessen.
Und es stimmt: es gibt heute so tolle Brillen, nicht mehr wie zu meiner Brillen-Anfangszeit vor fast 30 Jahren...
Mir ging es wie dir war nur zur Vorsorge weil ich dachte, das sollte man als verantwortungsbewusster Autofahrer tun
und siehe da, ich kann zwar ohne auch alles erkennen aber mit geht das scharf stellen schneller...
Schöne Antwort, glaube auch nicht, dass Brille zu den Sachen gehört, die man seinem Kind "nicht wünscht"
Hi,
also die Werte sind m.E. schon eher schlecht. Ich bin zwar kurzsichtig (mit Hornhautverkrümmung) aber mit ähnlichen geringen Werten schon recht stark beeinträchtigt. Natürlich geht es noch viel schlechter, aber ganz laienhaft erscheint mir eine Brille schon angemessen. Theoretisch würde ich sagen, lass es trotzdem einfach nachprüfen, bei Erwachsenen ist das ja ruckzuck erledigt, im Zweifeln auch bei einem guten Optiker. Allerdings ist das bei Kindern ja schon ein eher unangenehmes Prozedere, nicht wahr? Inwieweit du ohne die Tropferei aussagekräftige Ergebnisse bekommst weiß ich nicht, laut meinem Optiker geht das mit der neuesten Technik ohne weiteres. Vielleicht ziehst du in der Richtung mal Erkundigungen ein.
Eine Brille ist heute wirklich kein Weltuntergang mehr, es gibt ganz tolle Kindermodelle.
VG margery
Guten Morgen,
hat Deine Tochter bei dem Augenarzt Sehtest gut mitgemacht ?
Die Werte sind schon nicht ohne und selbst wen ein andrer Arzt etwas andre Werte misst dann bliebt es auf jeden Fall trotzdem bei einer Brille.
Unsre Große ist zwar Kurzsichtig hat aber bei 0,75 und 0, 25 schon eine Brille bekommen.( Als "Werte" vergleich zu Deiner Tochter) Da sagte die Augenärztin ganz klar Brillen mit solchen Werten werden meist nicht regelmäßig getragen und ja so ist es auch.
Unsre Kleine hat noch schlechtere Werte als Deine Tochter und ihre Brille ist quasi auf ihrer Nase festgewachsen.
Du kannst beim Optiker bitten das man Dir zeigt wie Deine Tochter sieht habe ich auch gemacht und das hat mir sehr geholfen das ich verstehe wie schlecht unsre Kleine sieht.
LG dore
Hallo,
die Werte entsprechen in etwa meinen Werten und die finde ich für ein Kind schon ziemlich schlecht. Wenn ich mal von mir ausgehe, ich komme ohne Brille nicht gut zurecht. Ich setze sie zwar ab, wenn wir z.B. schwimmen gehen, aber wohl fühle ich mich dann nicht mehr.
Wenn Du unsicher bist, dann lass nochmal einen anderen Augenarzt drüberschauen.
Und es gibt mittlerweile so tolle Kinderbrillen. Ich selbst habe meine mit knapp 2 Jahren bekommen und Ende der 70iger gab es noch lange nicht so eine tolle Auswahl....
LG
Martina75
Hallo,
eine Brille kann man eigentlich gar nicht zu schnell verschreiben.
Kinderaugen können sich mit Hilfe von Brillen nämlich auch verbessern und zwar so weit, das die Brille dann irgendwann wieder überflüssig wird!
Ich denke, du solltest nur mal deine Einstellung zu Brillen überdenken...
lg
Hallo,
also mein Sohn hat mit 2,5 Jahren sein erstes Brillenrezept bekommen.
Eins vorweg: Man merkt Kindern nicht an, dass Sie eine Brille brauchen. Sie sehen auch ohne Brille fast alles, weil die das kompensieren können und zwar bis zu einen ziemlichen hohen Dioptrienwert.
Mein Kind hat auch alles gesehen, uns ist rein gar nichts aufgefallen und auch im Kiga nichts.
Nach dem Augenarzttermin kam dann raus, dass er eine Brille braucht.
Er hat aktuell deutliche höhere Werte als deine Tochter. Weitsichtigkeit glaube 5,5/5,25 und Hornhautkrümmung 4,5/4,25 (ich weiß die genauen Werte gerade nicht, also +/- 0,25)
Meine Ärztin hat auch gemeint, die Weitsichtigkeit kann sich noch verwachsen. Die Hornhautkrümmung kann auch noch besser werden. Aber bei dem Wert wird Sie nicht weg gehen, er also Brillenträger bleibt.
Und weder mein Mann noch ich, haben eine starke Brille. Es kann halt einfach sein, dass die Kindern das plötzlich haben.
Ich persönlich finde die Weitsichtigkeit jetzt nicht so stark für ein Kind (Kinder haben fast alle Sehschwäche). Aber ich weiß natürlich nicht, ob bei der Hornhautkrümmung schon eine Brille gebraucht wird oder nicht. Bei der Weitsichtigkeit weiß ich, dass die Ärtze bei uns so ab 2,5 - 3,0 Dioptrin eine Brille erst verschreiben, bei Kindern.
Ich würde mir ggf. eine Zweite Meinung einholen, wenn du merkst, das Sie mit der Brille nicht klar kommt. Ansonsten je länger man mit der Brille wartet, desto geringer werden die Chancen das es besser wird.
Unser alter Augenarzt hat meinen Sohn allerdings auch eine völlig falsche Brille verpasst. Das haben wir daran gemerkt, dass er eine totale Wesensveränderung hatte, zum negativen. Waren dann bei einen anderen Arzt, der hat nochmal gemessen. Jetzt ist die Brille zwar deutlich stärker, aber er kommt super damit zu recht und will Sie auch gar nicht mehr abziehen.
Kleiner Tipp: Wenn es nächste mal getropft wird, fahr direkt weiter zum Optiker (falls das nicht mit riesen Aufwand verbunden ist) und lass dort auch nochmal messen. Dann weißt du wenigstens, ob das was auf dem Rezept steht stimmt.
Bei meinem Sohn (4) war der Sehtest bei der letzten Vorsorgeuntersuchung auch auffällig. Der Augenarzt stellte dann fest, dass mein Sohn auf dem einen Auge nur noch 50% Sehfähigkeit hatte. Mit einer Brille versuchen wir jetzt die Sehfähigkeit wieder zu steigern, wenn er Glück hat, wird er die Brille dann irgendwann nicht mehr brauchen.
Im Grunde genommen hat ja schon der Kinderarzt bei der Vorsorgeuntersuchung festgestellt, dass Deine Tochter schlecht sieht, der Augenarzt hat es nochmal bestätigt. Aber wenn Du Dich unsicher fühlst, dann hole doch eine zweite Meinung ein.
Allerdings solltest Du auch bedenken, dann es nicht unbedingt einen besseren Augenarzt ausmacht, wenn ein Arzt möglichst spät Brillen verschreibt. Das Wohl der Gesundheit geht schließlich vor, auch bei der Augengesundheit. Ich persönlich halte es so, dass ich der Einschätzung des Arztes vertraue, der mir seine Entscheidung am Schlüssigsten erklären kann.
Hallo Mädels,
ich danke euch ganz herzlich für eure Antworten. Toll dass so viele geschrieben haben und man sich hier austauschen kann. Das hat mir doch sehr geholfen!
Ich ärgere mich über mich selber, dass ich so unsicher bin und mich so schnell bei diesem Thema verunsichern lasse. Das Problem ist einfach, das ich von der Materie keine Ahnung habe. Fakt ist, ich möchte das Beste für mein Kind. Wenn sie eine Brille braucht ist das völlig ok. Ich wünsche mir das nicht für sie und muss mich ganz klar an den Gedanken gewöhnen. Aber ich bin dankbar das es vor der Schule festgestellt wurde. Als ich jetzt aber immer mehr "schlechtes" über den Arzt hörte (obwohl ich mich gut aufgehoben gefühlt habe) überlegt man natürlich wie man jetzt am besten handeln sollte. Ich möchte mit einer Brille nicht voreilig handeln und womöglich mehr kaputt machen und gleichzeitig möchte ich nichts verpassen indem ich zu spät handel.
Ich habe jetzt einen Termin bei einem anderen Arzt gemacht. Ich gehe nicht mit der Einstellung daran, dass dieser hoffentlich KEINE Brille empfiehlt, sondern einfach seine Meinung abgibt. Dann denke ich habe ich mir nichts vorzuwerfen und wir können unserer Tochter entsprechend helfen.
Ganz herzlichen Dank euch allen!
VG Maja