Meiner Tochter (4) ist im Kindergarten langweilig

Hallo zusammen,

ich habe ein Problem. Meine Tochter (4) sagt mir seit einiger Zeit, dass sie nicht in den Kindergarten (25 Kinder von 2 1/2 bis Schule in offener Gruppe) geht. Als ich nach dem Grund fragte, sagt sie voll ernst, dass es immer so langweilig ist.

Auch die beiden Kinder (gleiches Alter) mit denen sie dort immer spielt, haben zu Hause das Gleiche gesagt.

Mir ist auch schon aufgefallen , dass die altersgerechte Förderung (erste Buchstaben, Uhr lesen, Schuhe binden) dort fast gar nicht statt findet. Statt dessen werden die Kindern hauptsächlich sich selber überlassen. Manchmal habe ich auch das Gefühl, dass es den Erzieherinnen einfach zu anstrengend ist. #tasse Aussagen, wie, ich soll Schuhe mit Klettverschluss kaufen und nicht mit Senkeln, damit es schneller geht und der gleichen sind schon gefallen.

Als ich das Theme im Kindergarten angesprochen habe musste ich mir anhören, dass es nur eine Phase wäre und dass es gar nicht sein kann, dass meine Tochter sich langweilt, so wie sie die Erzieherinnen auf Trapp hält. Mein Gegenargument, dass vielleicht genau das der Grund ist, dass sie so anstrengend ist, eben weil sie keine Aufgabe hat, die sie beschäftigt, wurde einfach vom Tisch gewischt. #aerger

Meine Frage ist, wie ich mich jetzt verhalten soll. Schließlich gehe ich 7 Stunden arbeiten (meine Tochter hat ja auch Hunger :) ) und muss mich drauf verlassen können, dass sie gut aufgehoben ist! Ich habe schon so "Arbeitsblätter" mit ersten Schwungübungen mitgegeben, dass sie etwas hat, aber die sind in einer Schublade verschwunden.

Vielen Dank für Eure Hilfe!

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Guten morgen,

Ich persönlich bin der Meinung das es nicht zu den Aufgaben einer kita gehört Kindern das Schuhe binden beizubringen. Das ist Aufgabe der Eltern und erst wenn das Kind Schuhe binden kann gehören Schuhe mit Schnürsenkeln in die kita.
Überleg mal die Erzieher müssten vor dem rausgehen 50 Schuhe zubinden/ mit Erklärung....

Uhr lernen und Schwung Übungen sind jetzt auch nicht unbedingt altersgerechte föhrderung für eine 4 jährige.

Die Kinder in meinem Umfeld haben die Uhr z.b. In der Schuhe manche in der Vorschule gelernt.

Ansonsten sagt mein Sohn auch Super gerne dass er heute nicht in die kita will weil es da sooooooo langweilig ist.
Aber wenn ich ihn mittags abhole ist von Langeweile nichts zu sehen. ;-)

Kannst du auch sagen was dort gemacht wird?

Ausflüge? Lieder singen? Projekte?

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Hallo,

unsere Tochter war schon immer sehr wissbegierig. Sie liebt Konzentrationsaufgaben. Hat schon früh mit Bügelperlen-Steckbildern angefangen oder mit Kinderstickspielen und Basteln. Ganz lange beherrscht sie schon das Knöpfen an Blusen etc.

Ich will sie ja auch nicht überfordern oder ganz und gar trimmen. Ich halt nichts von vollen Wochenplänen ala Montags reiten, Dienstags Ballett, Mittwochs schwimmen, Donnerstag Instrumen und Freitags Kinderturnen. Ein Kind soll Kind sein, aber ich will ihre Neugier auch bedienen.

Im Kindergarten singen sie vielleicht zwei Mal die Woche zusammen. Basteln macht jeder wie er will. Sie haben zwar Themenblöcke und (ganz wichtig #augen) Kinderkonferenz wo die Kinder sich die Themen aussuchen, aber hauptsächlich besteht das pädagogische Konzept in betreuten Spielen.

Wenn wir um 4 nach Hause kommen, dann ist zwar erstmal die Luft raus, weil sie zwar viel getobt hat, aber die Wissbegier ist nicht gestillt!

Das es nicht einfach ist mit vielen Kinder fertig zu werden, dass verstehe ich vollkommen und ich möchte auch nicht tauschen, aber ich finde es schade, dass die Kinder in der Hinsicht kurz gehalten werden. Es gibt ja auch so "Probierschuhe". Ich weiß nicht, ob Du sowas schon gesehen hast. Das ist ein Holzbrett mit Löchern und Schnürsenkel, an dem man üben kann. Sowas gibt es dort gar nicht!

Sie gehen auch selten raus, obwohl sie einen super Garten direkt vor der Tür haben.

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Hauptaufgabe der Kinder ist spielen, da lernen sie ganz viel ohne dass man noch zusätzlich fördern müsste. Leider kommt das heutzutage viel zu kurz, alles muss pädagogisch wertvolles Fördern sein. Der größte Schwachsinn den es gibt.

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Hi,

wann kommt sie denn in die Schule?

Meiner Nichte war auch langweilig im KiGa, sie ist dann mit 5,5 Jahren schon in die Schule gekommen. Für sie war das die richtige Entscheidung.

Sie nimmt ja nicht am Vorschulprogramm teil, dafür ist Deine Tochter ja zu jung. Man kann nicht erwarten, dass Schwungübungen dann zum Programm des KiGa gehören.
Schleife binden könnten sie aber schon mit den Kindern üben. Das habe ich damals auch im KiGa gelernt.

Ansonsten kannst Du sowas natürlich zu Hause mit ihr machen. Kindergartenblöcke gibt es ja jede Menge. Mein Sohn ist 3, der hat auch schon Spaß daran. Malen kann er noch gar nicht, aber so Fehlerbilder macht er gerne mal.

Viele Grüße
ballroomy

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Hallo ballroomy,

unsere Tochter war schon immer sehr wissbegierig. Sie liebt Konzentrationsaufgaben. Hat schon früh mit Bügelperlen-Steckbildern angefangen oder mit Kinderstickspielen und Basteln. Ganz lange beherrscht sie schon das Knöpfen an Blusen etc.

Sie wird im November 5, also ist sie bis 6,5 im Kindergarten!!! Ich habe mit meinem Mann schon drüber gesprochen, ob wir sie vorzeitig einschulen lassen sollen, aber ich bekomme von allen Seiten nur Kritik, ich würde sie der Kindheit berauben und ich soll sie so lange Kind sein lassen, wie es möglich ist. Mit der Kinderärztin habe ich besprochen, dass wir uns Ende des Jahres nochmal unterhalten wollen, wie es kognitiv ausschaut und welche Empfehlung sie abgibt, die emotionale Entwicklung betreffend. Mit den Müttern der anderen beiden aus dem Dreigestirn :) habe ich mich darüber auch unterhalten. Die sehen es genauso.

Ich will sie ja auch nicht überfordern oder ganz und gar trimmen. Ich halt nichts von vollen Wochenplänen ala Montags reiten, Dienstags Ballett, Mittwochs schwimmen, Donnerstag Instrumen und Freitags Kinderturnen. Ein Kind soll Kind sein, aber ich will ihre Neugier auch bedienen.

Im Kindergarten singen sie vielleicht zwei Mal die Woche zusammen. Basteln macht jeder wie er will. Sie haben zwar Themenblöcke und (ganz wichtig #augen) Kinderkonferenz wo die Kinder sich die Themen aussuchen, aber hauptsächlich besteht das pädagogische Konzept in betreuten Spielen.

Wenn wir um 4 nach Hause kommen, dann ist zwar erstmal die Luft raus, weil sie zwar viel getobt hat, aber die Wissbegier ist nicht gestillt!

Das es nicht einfach ist mit vielen Kinder fertig zu werden, dass verstehe ich vollkommen und ich möchte auch nicht tauschen, aber ich finde es schade, dass die Kinder in der Hinsicht kurz gehalten werden. Es gibt ja auch so "Probierschuhe". Ich weiß nicht, ob Du sowas schon gesehen hast. Das ist ein Holzbrett mit Löchern und Schnürsenkel, an dem man üben kann. Sowas gibt es dort gar nicht!

Viele Grüße
diea87

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Hi,

in welchem Bundesland seid Ihr denn? Wie ist der Stichtag?
Ein Novemberkind kann man durchaus vorzeitig einschulen.
Meine Nichte ist Februarkind und wurde eingeschult. Meine beste Freundin ist von Dezember und ebenfalls früher eingeschult (ok, das ist 30 Jahre her)

Meine Söhne sind von August (Musskind) und November (Kann-Kind).
Der Große ist ganz regulär rein und jetzt 1. Klasse, klappt super.

Der Kleine ist erst 3, da schauen wir dann, wie er mit 5 so drauf ist. Ich habe da noch keine Meinung :-)

Wenn Deine Kleine da Lust zu hast, dann kann sie ja so Vorschulhefte bearbeiten, mein Großer mochte das auch gern.

Lesen gelernt hat er mit Intra Act plus vor der Einschulung. (www.intraactplus.de) Er war 5 Jahre alt, laut Homepage gehts aber schon mit 4. Kannst ja mal schauen.

Viele Grüße
ballroomy

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Hallo,

ich finde das nicht normal, vor allem, wenn sich nicht nur Deine Tochter darüber beschwert.

Wenn die Kinder in unserem Kindergarten sich langweilen, machen die Erzieherinnen ihnen Vorschläge, was sie denn tun könnten. Natürlich gibt es auch jeden Tag Programm und an vielen Tagen Angebote zum Basteln.

Die Kinder können außerhalb des Programms jederzeit Arbeitsblätter mit Vorschulaufgaben bekommen, auch wenn sie erst Mittelkinder sind. Es gibt Rahmen mit verschiedenen Verschlüssen, von Knöpfen und Reißverschlüssen bis hin zu Schleifen, die sich die Kinder nehmen können. Dazu gibt es noch das Montessori-Material, mit dem sie experimentieren können. Natürlich dürfen sie Erzieherinnen um Hilfe bitten, wenn sie damit nicht klar kommen.

Jetzt mag es ja sein, dass ich, was das angeht, verwöhnt bin, weil unsere Kinder in einem Montessori-Kindergarten sind, aber ich kann mich auch nicht erinnern, dass ich mich damals in meinem normalen Kindergarten tagelang gelangweilt hätte, jedenfalls nicht, bevor ich Vorschulkind war. Aber da bei Euch auch Schulkinder sind, sollten für die ebenfalls Angebote da sein.

Ich würde an Deiner Stelle mal Kontakt zu den Müttern der anderen Kinder aufnehmen, die sich langweilen und fragen, wie die das sehen. Vielleicht könnt Ihr zu dritt mehr ausrichten.
Schlimmstenfalls würde ich mich nach einer anderen Einrichtung umsehen, denn Deine Tochter soll da ja vermutlich noch ein paar Jahre verbringen.

LG

Heike

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Dir ist schon klar, dass es nicht die Aufgabe eines Kindergartens ist, Schreiben/Buchstaben, Zahlen oder Schwungübungen zu machen? -- Die Uhr schon gar nicht, - das lernen ja nicht mal Erstklässler...

Ich glaube, Deine Vorstellungen solltest Du etwas ab von Schulstoff runterschrauben...
Auch Schuhe binden -- oder sich anziehen generell lernt ein Kind daheim und nicht im KIGA.

trotzdem braucht es altersgerechte Spielsachen, Anregungen und Bastel-Ideen seitens der Erzieher --

Euer Kindergarten hat sicher ein Konzept, -- und wenn es Deinem Kind langweilig ist, weil es mit 20 anderen Kindern keinen Spielpartner findet, dann liegt es vermutlich grad nicht an den Erzieherinnen, sondern ist eine Phase der Kinder....

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Hallo,

ich bin selbst Erzieherin, und das, was Du vom Kindergarten Deiner Tochter berichtest, könnte genauso auch in meiner Gruppe geschehen....

Ich habe nun nur mal ganz schnell gegoogelt, denn es gibt sicherlich noch andere Veröffentlichungen zu dem Thema, doch das hier erschien mir auf die Schnelle passend:

http://www.starke-eltern.de/htm/archiv/artikel/07_2006/langeweile.htm

Der Standardspruch meiner Kolleginnen und mir, wenn sich ein Kind über Langeweile beschwert, ist auch: "Langeweile ist nicht schlimm, gleich hast du bestimmt 'ne gute Idee!"

Eine Vierjährige mit Schwungübungen, Schleifebinden und Uhr lernen zu beschäftigen halte ich für reichlich früh, das gäbe es bei uns auch nicht.

Und im Gegensatz zu vielen Eltern bin ich der Überzeugung, dass Kinder im freien Spiel am meisten lernen, (kann man auch mal googlen...), und zwar im Freispiel mit Kindern und nicht mit Erzieherinnen, denn dann wäre es kein Freispiel mehr!

Kinder im Freispiel so zu begleiten und zu fördern, dass sie dieses für ihre positive Gesamtentwicklung nutzen können, ist übrigens die pädagogische Kunst im Kindergartenalltag. Wie einfach ist es dem gegenüber doch, die Kinder einfach mit Mal- oder Bastelarbeiten an den Tisch zu setzen.

LG, Gabriele

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#winke

Langeweile ist der Motor menschlichen Handelns...denn nur wer sich langweilt, hat auch die Zeit sich selbständig kreative Gedanken zu machen.
Wer immer beschäftigt und bespaßt wird, wird unkreativ und einfallslos.

Buchstaben lernen, Schwingübungen und Schleife binden sind keine adäquaten Beschäftigungen für 4jährige...sondern sich im freien Spiel mit anderen Kindern auseinander zu setzen, soziales Verhalten zu erlernen, frei zu basteln und zu malen, Regeln durch abgeleitetes Spiel zu lernen, die Sprache durch Geschichten und Lieder zu erweitern usw.

Es gibt Kinder, die sich ständig langweilen (mein 4jähriger Sohn ist auch so einer), zumindest sagen sie es ständig. Der richtige Umgang damit liegt nicht in Dauerbeschäftigung, sondern darin Langeweile auszuhalten (incl. Genörgel) und sich selbständig Abhilfe zu verschaffen. Eltern und Erzieher können dazu Impulse (Anregungen) geben...Materialien bereit stellen...ggf sich als Spielpartner anbieten (nicht immer)...mehr auch nicht. Nur so lernen Kinder sich mit dem Gefühl der Langeweile aktiv auseinander zu setzen...und ihm zu begegnen und ggf auszuhalten.

Die Phase "ich mag nicht in den Kindergarten, weil...." wird immer wieder aus verschiedenen Gründen kommen (bei so gut wie allen Kindern) ...genauso wie "ich mag nicht in die Schule, weil....". Was machst du dann?

LG
Eichkatzerl

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Buchstaben, Uhr lernen und Schwungübungen für Vierjährige damit ihnen nicht langweilig ist?! Das ist für "Normalokinder" sicher keine gute Alternative. Das wird mit den Vorschulkindern gemacht.....was erwartest du dann von der Kita wenn dein Kind fünf oder sechs ist??