Hallo zusammen!
Ich habe 2 Söhne - der Große, um den es hier geht, ist 4,5 Jahre alt und der Kleinere 2 Jahre.
Mein Großer ist auffällig in seinem Verhalten. Er "blödet" oft rum und scheint echt Hummeln im Hintern zu haben. Er ist immer in Action und rennt durch die Wohnung, springt auf der Couch umher. Er spielt mit dem Essen, hat permanent die Finger im Mund (beim essen, beim sprechen...). Er bohrt sehr oft in der Nase und beim ertappen leckt er den Finger schnell ab. Ich bekomme da jedes Mal Gänsehaut.
Wenn er Wutanfälle hat, schreit ohrenbetäubend rum. Gestern hat er mir seine Hose, die auf dem Boden lag ins Gesicht geworfen. Er flippt also komplett aus....trommeln, schreien, stampfen, all das gehört dazu. Ich gebe diesen Wutausbrüchen keinerlei Beachtung, weil ich befürchte, dass er so merkt, dass er Aufmerksamkeit erlangen kann, in dem er rumschreit. Ich habe es auch schon versucht, ihn in den Arm zu nehmen und ruhig mit ihm zu reden. Fällt mir natürlich schwer, wenn er so dermaßen ausflippt.
Der Kleine ist das komplette Gegenteil. Er schreit nicht und hat auch extrem selten solche Tobsuchtsanfälle.
Wir behandeln beide Kinder gleich und doch scheint der Große eifersüchtig (?) zu sein, weil er seinen kleinen Bruder permanent ärgert und dieser weint dann natürlich.
Ich weiss nicht, ob mein "Problem" hier so verständlich ist. Ich habe das Gefühl, dass mehr hinter seinem Verhalten steckt. Ich weiss nicht, wie ich mit dem Großen umgehen soll. Er redet auch ohne Punkt und Komma. Das geht in einer Tour nur "Mama...", "Du, Mama...", "Mama, weisst du..." - ich habe keine Chance auf 5 Minuten Ruhe. Er redet dazwischen und ist dann wieder rum bockig und schreit, wenn man ihn darauf aufmerksam macht.
Und was auch jeden verdammten Abend stattfindet, ist folgendes Szenario: ich bringe ihn nach einer Gute-Nacht-Geschichte ins Bett, decke ihn zu, gebe ihm ein Küsschen und wünsche ihm eine gute Nacht. Ich mache die Tür zu und er fängt an laut zu schreien/weinen. Weinen ist das eigentlich nicht..
Wenn ich reingehe, weil ich denke, es sei sonst was passiert, kommt dann nur banales Zeug, was mich echt sauer macht! Letztens war es, dass er seine Uhr nicht weitergestellt hätte (er hat so eine Uhr an der Wand, die er täglich einstellen kann, mit Wetter usw). Jeden Abend! Wirklich jeden! Ich habe ihm schon gesagt, dass ich nicht mehr reinkomme und irgendwann nicht mehr weiss, wann wirklich mal was ist. Er schreit ja das ganze Haus zusammen und hört nicht eher auf!
Was mache ich falsch in meiner Erziehung?
Wie soll ich mit ihm umgehen?
Sollte man das bei der nächsten U-Untersuchung ansprechen?
Ich habe wirklich Angst, dass er eventuell ein Aufmerksamkeitsdefizit hat. Ich spreche also auf ADS an...nein sogar auf ADHS!
Ich weiss langsam nicht mehr weiter
Witzig! Hab genau das gleiche hier zu Hause, auch zwei Jungs (2 und 5) und der Große ist genau so wie du deinen beschreibst. Es war ganz schlimm, jetzt ist es wieder ein bisschen besser geworden. Lies mal das Buch Wackelpeter und Trotzkopf, da sind ganz gute Ideen drin, um die Situation zu verbessern.
Ansonsten Augen zu und durch! Ich wünsch dir gute Nerven!!!
Danke für deine Antwort und deinen Tipp!
Es beruhigt mich, wenn es anderen Müttern auch so geht. Trotzdem hab ich etwas Angst, hier gleich in der Luft zerrissen zu werden von anderen Müttern.
Mir fällt einfach so viel an ihm auf...dass ist ja nicht nur der permanente Bewegungs- und Rededrang, sondern auch die "Angst" anderen Kindern gegenüber. Komischerweise kann er mit Mädels besser, als mit anderen Jungs. Er will nicht auf den Spielplatz, wenn da andere Kinder sind, die spielen. Er verkriecht sich quasi in meiner Hosentasche, wenn ihn jemand anspricht.
Und, was ich gar nicht erwähnt hatte: er ist sprachlich entwicklungsverzögert. Er ist aber in logopädischer Behandlung und die Logopädin ist zufrieden mit ihm.
Motorisch ist er auch hinterher. Er kann den Löffel nicht mal ruhig zum Mund führen - fällt alles vorher wieder runter. Brote soll er sich selber schmieren und das umgeht er, in dem er einfach keine Butter nimmt, sondern sich einfach eine Scheibe Wurst oder Käse drauf packt.
Von seinen Großeltern bekam er ein Auto zum selber zusammenbauen (mit Schrauben) geschenkt. Da steht "ab 3 Jahre" drauf. Das bekam er bis zu einem gewissen Grad hin. Dann ging es nicht und er sagte "ich kann das nicht" , packte es weg und spielte was anderes. Ich habe ihm dann gesagt, dass er das sehr wohl kann und ich möchte, dass er es probiert. Nö, wollte er nicht (da wurde er schon leicht sauer). Dann hab ich gefragt, ob wir es zusammen machen wollen und dann ging der Wutausbruch los Er tobte, schrie, warf mir wie oben schon erwähnt, seine Klamotten ins Gesicht. Hab dann einfach alleine gebaut, um seinem Zorn keine Bühne zu bieten. Ja. Er sagte dann, dass ich sein Auto kaputt gemacht hätte - dann warf er sich auf den Boden und sagte heulend "Mama, jetzt bin ich tot. Du hast mich tot gemacht!"
Hallo,
das klingt wirklich anstrengend. Kann es sein, dass du manchmal etwas zuviel von ihm erwartest? Für mich klingt es ein bisschen so, als würdest du von deinem Großen erwarten, dass er so entspannt und ausgeglichen sein soll wie der Kleine. Das ist er aber nicht und das macht dich dann sauer.
Das Beispiel mit dem ins Bett bringen - anscheinend ist er noch nicht soweit alleine in seinem Zimmer ins Bett zu gehen. Du gehst raus und machst auch noch die Tür zu - ich würde tippen er fühlt sich damit überfordert und allein gelassen, deshalb ruft er nach dir. Natürlich hat er dafür keinen "triftigen" Grund, er fühlt sich einfach allein und hat vielleicht Angst. Weil er aber weiß, dass das kein ausreichender Grund für dich ist, denkt er sich dann etwas aus wie "die Uhr steht falsch" etc... Meine Tochter ist seit Dezember 4 Jahre alt und braucht noch jeden Abend Einschlafbegleitung. Sie ist einfach sehr nähebedürftig und sehr fantasievoll und hat alleine Angst. Also bleiben wir bei ihr bis sie schläft. Ich weiß, dass das nicht jedermanns Sache ist, aber vielleicht könnt ihr ja ein Zwischending finden zwischen dabei bleiben bis er schläft und Gute Nacht sagen und Tür zu machen. Das scheint mir schon sehr viel verlangt in dem Alter.
Zu deinem Beispiel mit dem Spielzeugauto - da stand drauf "ab 3 Jahren". Das bedeutet aber ja nicht, dass jedes Kind mit drei Jahren das auch kann. Du hast ja schon geschrieben, dass er (fein)motorische Defizite hat, ist doch relativ wahrscheinlich, dass ihm sowas auch schwer fällt. Er hat es versucht, gemerkt, dass er es nicht kann und wollte dann nicht mehr. Du hast es aber nicht auf sich beruhen lassen, sondern ihn quasi dazu gezwungen sich mit seinem "nicht können" immer weiter zu beschäftigen. Klar, dass er dann austickt. Das wäre bei meiner Tochter nicht anders gewesen. Sie hat enorme Probleme damit, wenn sie etwas nicht so hinkriegt, wie sie sich das vorstellt. Wenn man sie dann immer nochmal darauf aufmerksam macht, wird sie irgendwann auch sauer.
Ich weiß nicht ob dein Sohn irgendeine Erkrankung hat, ich kenne ihn ja nicht. Aber mir kommt es in deinem Beitrag schon so vor, als ob du mal versuchen müsstest ihn anders wahrzunehmen. Er braucht viel Action - dann geh viel mit ihm raus, gib ihm Möglichkeiten zu toben, besorg ein Trampolin fürs Zimmer, damit er auch drinnen toben kann. Er popelt und hat die Finger im Mund - so what? Finde ich in dem Alter nicht besonders besorgniserregend. Ab und zu drauf aufmerksam machen, dass du das nicht so toll findest oder ihm sagen, wenn er popeln will, soll er das im Bad machen und sich danach die Hände waschen, fertig.
Vielleicht kannst du es ja mal versuchen etwas entspannter mit ihm umzugehen und ihn nicht so sehr mit dem (einfacheren) kleinen Bruder zu vergleichen.
LG
Hallo meram,
vielen Dank für deine kritische Antwort. Manchmal sieht man das selbst gar nicht so. Stimmt schon, was du sagst.
Überfordern will ich mein Kind nicht. Ich mag es nur nicht, wenn er resigniert und sich wütend auf den Boden schmeißt und schreit "ich kann das nicht". Deswegen fragte ich ihn ja, ob wir es gemainsam bauen wollen. Es gibt noch mehr Sachen...z. B. beim Malen. Er macht nur Gekritzel. Er konnte auch bei der letzten U-Untersuchung kein Haus malen (Viereck und Dreieck). Deswegen versuche ich ihn motorisch zu unterstützen. Nur bin ich ja kein Fachmann. Also kneten wir oft oder er baut eben.
Wir haben seit letztem Jahr ein Garten, mit einem riesigen Trampolin und Spielhaus für die Kinder. Wir waren im Sommer von früh bis spät dort. Dieses Jahr war ich schon ein Mal, nach dem Kindergarten, mit den Kindern im Garten.
Nun ist es ja seit Montag schon richtig stürmisch und hier herrscht richtiges Schmuddelwetter. Sonst würde ich auch mit ihm raus gehen.
Leider Gottes habe ich nicht das stärkstes Nervenkostüm. Ich versuche mir das nicht anmerken zu lassen. Manchmal gelingt es mir und manchmal nicht. Wenn es mir nicht gelingt, dann schimpfe ich mit ihm. Das sind meistens die Situationen, wo er seine Grenzen austest und mich richtig mit seinem Verhalten provoziert.
Hallo,
ich versteh das schon, dass dich das nervt. Meine Tochter ist wie gesagt so ähnlich. Sie gibt ganz oft schnell auf, wenn sie merkt etwas klappt nicht so wie sie sich das vorstellt. Das macht mich oft wahnsinnig, weil ich mir sicher bin, wenn sie es noch ein bisschen länger probieren würde, würde sie es schaffen. Statt dessen schmeisst sie alles wütend in die Ecke. Ich hab nur auch die Erfahrung gemacht, dass es garnichts bringt, sie dann zum weitermachen zu animieren, das macht sie nur noch wütender.
Kneten ist super, am besten mit sowas wie Playdoh oder selbst gemachter Knete aus Mehl, Öl und Salz. Malt er manchmal mit Wasser- oder Plakafarben? Das macht meine Tochter total gerne. Da kommen dann auch keine Kunstwerke bei raus, aber es macht ihr Spaß und schult die Feinmotorik. Filzstifte sind auch super, weil da tolle Farben rauskommen, ohne dass sie doll aufdrücken müssen. Außerdem ist schneiden eine gute Übung. Auch erstmal ohne Druck. Schnipsel schneiden und die irgendwo drauf kleben oder sowas. Es ist übrigens auch nicht so unnormal, dass er nur "Gekritzel" malt. Ich kenne mehr Jungs in dem Alter, die noch nicht so richtig was hinbekommen. Aber auch da würde ich sagen hilft es den Druck rauszunehmen. Lass ihn malen was er malt, nur so kann er es lernen.
Ich weiß das Wetter ist ein Graus grade. Meine Kinder sind auch total unausgeglichen im Moment, weil wir überhaupt nicht raus können. Selbst zum spazieren gehen ist es zu windig. Da hab ich dauernd Angst, dass uns gleich ein Baum auf den Kopf fällt. Ich hoffe doch das wird bald besser.
Versuch mal mit euch beiden nicht so hart zu sein. Sein Verhalten kommt mir (so aus der Ferne betrachtet) nicht ganz unnormal vor, aber auch dass du dann mal austickst und die Nerven verlierst finde ich ganz normal. Du bist halt auch nur ein Mensch und schön ist es nunmal nicht, wenn man dauernd angemault und angebrüllt wird. Das darf dein Sohn auch mal mitkriegen.
LG
Hallo,
aus der Ferne lässt sich leider nicht ganz beantworten, ob vielleicht doch mehr dahinter steckt oder er erziehungstechnisch etwas anderes braucht.
Ich kann auch überhaupt nicht sagen, ob oder was Du falsch machst. Wäre Erziehungsberatung für Dich vielleicht eine Option? Es ist unverbindlich, kostenlos und die Berater sind i.d.R. therapeutisch geschult. D.h. sie können Deinen Sohn kennen lernen und dann auch einschätzen, ob evtl. mehr dahinter stecken könnte bzw. welche Art von Umgang er braucht. Alles weitere können sie - wenn nötig - weiter vermitteln. Es ist also eine ideale erste Anlaufstelle.
LG
Hallo,
wenn du sagst, dass dein Sohn Hummeln im Hintern hat, nicht ruhig sitzen kann, motorische Probleme hat (Essen fällt vom Löffel, kann nicht malen) - ist dein Sohn hypoton?
Diese Kinder haben Probleme, ihren Körper in Spannung und im Gleichgewicht zu halten, laufen deshalb teilweise schon sehr früh, aber können dafür nicht ruhig sitzen, und sind ständig in Bewegung.
Auch ist die Feinmotorik dann oft schlecht ausgebildet, weil es schon so anstrengend ist, den Körper im Sitzen in Spannung und Haltung zu bewahren, dass für die Hände quasi keine Kraft mehr bleibt. Verstehst du, wie ich das meine?
Mein Zwillings-Sohn ist 3 Jahre und extrem hypoton im Rumpfbereich. Er läuft noch nicht, aber beim Essen ist es wie bei deinem Sohn. Er bekommt das Essen zwar auf den Löffel, aber beim zum Mund führen fällt alles wieder runter. Malen geht gar nicht, einfache Steckpuzzle nur mit viel Anleitung und auf dem Boden liegend - im Sitzen hat er zu viel Tremor, um irgendwas zu schaffen.
Genauso seine Wutausbrüche, wenn er irgendwas nicht schafft. Kennst du das nicht auch von dir selber, zu versuchst irgendwas pfriemeliges, das klappt nicht so auf Anhieb, und würdest am liebsten alles wegwerfen? Ich kenne das Gefühl nur zu gut. Da werde ich richtig hibbelig. Aber, ich bin erwachsen, mache eine kurze Pause und dann geht es meist schon weiter. Aber wenn dann noch einer kommen würde und sagen würde, komm, wir machen das zusammen - dem würde ich ins Gesicht springen. Zeigt es mir doch, dass ich es alleine nicht schaffe. Ich will es aber alleine schaffen. Und dein Sohn ist ja noch klein. Der kriegt halt einen Wutanfall.
Wegen einschlafen: hast du deinen Sohn mal gefragt, ob du vielleicht die Tür auflassen sollst? Bei meinem großen Sohn muss ich seit er ca. 3,5 ist die Türe ganz weit auflassen zum einschlafen und das Licht im Gang anlassen. So schläft er am Besten ein. Selbst wenn wir im Wohnzimmer (offenes Treppenhaus) ne Tupperparty mit 10 Weibern machen - er pennt. Wehe, ich mache die Tür zu.
Bei den Zwillingen bzw. beim Mädel fängt es auch schon an, dass ich die Tür auflassen muss - obwohl sie mit ihrem Bruder in einem Zimmer schläft. Bei ihr muss ich auch dabei bleiben bis sie schläft. War früher auch anders, aber die Kinder entwickeln sich halt.
Ich würde die Probleme auf jeden Fall ansprechen und evtl. auch in ein SPZ gehen. Dort wird dein Kind auf allen Ebenen untersucht und entweder es kommt nichts dabei raus oder ihr habt einen Anhaltspunkt und dazu benötigte Therapien.
VG und alles Gute,
Caro
Hallo,
das von dir beschriebene Verhalten klingt für ein Kind in diesem Alter schon recht anstrengend. Ich würde folgende Dinge überdenken:
- Hat er genug körperliche Auslastung? Je nach Typ, mehrere Stunden täglich?
- Hat er dich mal nur für sich allein und damit deine volle Aufmerksamkeit? Mit 4,5 Jahren sollte er verstehen, dass es Zeit für ihn gibt, aber er sich für gewisse Zeit auch ruhig und allein, nach den gemeinsam aufgestellten Regeln beschäftigen muss.
- Ein bisschen klingt dein Text, als würdest du die Konfrontation scheuen, weil du Angst vor weiteren Wutausbrüchen hast. Vielleicht braucht dein Sohn, abgesehen von Verständnis und Aufmerksamkeit, auch mal klare Ansagen, sprich "Befehle" (Darf man das so sagen? Ja.) und aufgezeigte Konsequenzen?
Gerade sein Verhalten in der Wohnung und beim Essen würde ich so nicht dulden.
LG Knusperfisch
Huhu
Also mein großer ist im Januar 4 geworden die kleine im September 2 und unser großer ist auch immer mal wieder extrem bockig und super zappelig....ärgern tun beide sich und ehrlich manchmal bin ich froh wenn beide in der kira sind...meine kleine ist nämlich genauso ein Wirbelwind wie der große und gern zickig ohne Ende....zum ins Bett gehen.... Ich bringe die kids zusammen ins Bett und begleite sie in den schlaf (einer rechts die andere links von mir...)