Kind weint bei Trennung.was soll ich tun?

Hallo ihr Lieber.

Unsere Tochter ist etwas über zwei Jahre und geht seit diesem Jahr Januar in die Kita.es ist eine Kleinkindbetreuung mit etwa 10 Kindern.im Alter von 2-3 Jahren (unsere ist die jüngste) und zwei Erzieherinnen.sie geht von Montag bis Freitag jeweils von 8.30Uhr bis 12 Uhr.

Sie geht grundsätzlich sehr gerne, wenn ich sie abhole möchte sie oft gar nicht nach Hause.auch die Eingewöhnung verlief super.nach einer Woche konnte ich sie schon völlig allein dort lassen, ohne weinen (sie kannte das schon, das sie vorher bei einer Tagesmutter war).

Aber seit einer Woche ist es furchtbar.sie möchte nicht dass ich gehe.sagt immer:Mama hier bleiben und weint bitterlich wenn ich gehe :’(
Ich bleibe wirklich lange dort, damit sie bisschen Zeit hat dort richtig anzukommen.sie fängt dann teilweise auch schon an zu spielen mit den anderen.aber sobald ich gehen möchte schreit sie und umklammert mein Bein.sie tut mir so sehr leid, aber ich kann einfach nicht ewig dort bleiben.sitze ja jetzt schon oft fast eine Stunde mit ihr dort und trotzdem mag sie mich nicht gehen lassen.mussten es deswegen die letzten Tage so machen, dass sie widerwillig und unter Protest in die arme der Erzieherin gegeben wird und ich dann gehe.sonst würde ich bis um 12 Uhr dort sitzen.mir bricht jedes mal dabei mein Herz.sie so weinen zu sehen, ich leide richtig mit ihr.bisher hat sie sich nach wenigen Minuten schnell beruhigen lassen und dann hat sie auch schön gespielt und möchte mittags wieder nicht nach Hause.

Die Erzieher meinten die Verabschiedung müsste schneller gehen.da sonst meine Tochter immer unter Stress wäre,so nach dem Motto:ich muss meine Mama immer in Auge haben.nicht das sie geht.oder am besten gehe ich gar nicht erst spielen.

Die Erzieher meinten man könnte es so machen, dass ich mit ihr sein gehe noch gemeinsam ein Buch ansehen und ich dann gehe.so eine Art Ritual einführen.da ein schneller Trennungschmerz besser sei, als mein Kind auf heißen kohlen sitzen zu lassen.

Ich habe einfach so sehr Angst, dass meine Tochter dadurch das vertrauen zu mir verlieren würde.dass sie denkt:ich brauche meine Mama aber sie lässt mich einfach alleine!

Was meint ihr? Kann die Bindung dadurch gestört werden? Wie würdet ihr das handhaben? Ich denke es ist nur eine Phase, zu Hause ist sie gerade auch anhänglicher als sonst.soll ich ihre Gefühle berücksichtigen? Und dort bleiben, auch wenn es zeitlich gesehen nicht sopasst?und hoffen das diese Phase schnellvorüber geht?oder ist es richtig was die Erzieher sagen? Lieber einenschnelle Trennung? Solang sie sich schnell beruhigen lässt ist alles gut?

Danke

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Ich würde es wie die Erzieherin sehen.

Kurze Verabschiedung, immer sagen, dass Du sie später abholst und die Mama wiederkommt.
Eure Bindung wird dadurch nicht gestört, im Gegenteil, da Du ihr ja versprichst sie wieder abzuholen und es dann auch tust. Da lernst Sie, dass sie sich auf Dich verlassen kann.

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Hallo, ja - die Erzieher haben Recht, deine Kleine sitzt in der Zeit, in der du neben ihr bist wie auf Kohlen und springt dann natürlich sofort auf, wenn du dich nur bewegst.

Dein "Mitleiden" mit dem Kind solltest du auf keinen Fall in deinem Gesicht oder Äußerungen erkennen lassen. Das merkt deine Kleine und verunsichert sie dazu noch mehr!

Eventuell ist es besser, sie früher zu bringen, wenn noch nicht so viele Kinder da sind - dann kann sich einer Erzieherin mit ihr mehr beschäftigen. Bei meinem Großen war es wieder besser, ihn direkt zum Frühstück an den dortigen Frühstückstuhl zu bringen ... er hatte dann mächtig Hunger und stürzte sich dann gleich aufs Frühstück.

Mein Kleiner gerade ist auch mal wieder in einer Phase, wo er sich nicht trennen mag. Jede Minute länger die ich bleiben würde, würde es ihm noch schwerer machen mich gehen zu lassen. Da helfen dann kleine Wettspiele "wer ist zuerst am Fenster" (ebenerdig, man kann von außen also nochmal auf Wiedersehen sagen). Aber immer, wirklich immer bleibe ich superfröhlich und vermittel meinem Kind, dass es dort so toll ist, dass Mamas da nicht bleiben dürfen sondern nur Kinder :-)

VG
B

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Ach ja, es kann auch sehr gut helfen, wenn die weniger enge Bezugsperson sie bringt (z.B. Papa) - da fällt die Trennung leichter.

Am Vertrauensverhältnis ändert sich deshalb nichts! Trau ihr das zu.

VG
B

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Vielen dank für die bisherigen Meinungen.

Beim Papa macht sie leider das selbe Theater.ja, vermutlich sieht sie mir es tatsächlich an, dass sie mir leid tut.sie tut mir ja auch so leid.ich bin eben immer von der Angst begleitet, dass sie mich deswegen dann nicht mehr lieben könnte oder enttäuscht wäre.wenn ich sie unter tränen einfach dort lasse.

Wir sind schon die ersten morgens.das Problem ist nur, dass die erste halbe Stunde morgens, alle Kinder in einem Raum sind (im Raum der großen Kinder) da manche Erzieherinnen erst später kommen oder sie Dinge besprechen müssen.und in dem großen Raum bei Und mit dem Ganz großen fühlt sie sich nicht so wohl.eventuell sollte ich sie erst hinbringen wenn sie in ihrer Gruppe sind?

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Ich bin da auch bei den Erziehern.
Die Trennung kommt - du verkürzt nur die Zeit der Anspannung bis dahin. Ein klares Zeichen kann da sehr helfen.

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Wenn hier ein Kind bei der Verabschiedung so ein Theater macht, wird von den Erzieherinnen ausdrücklich gewünscht, das man die Verabschiedung so kurz wie möglich macht. Die Kinder beruhigen sich oft schneller als das das Elternteil wieder vor der Tür ist. Habe ich jetzt letztens noch erlebt: Kind, ca. 2,5 Jahre alt, wird von Papa gebracht. Beim umziehen fing das Geschrei an. Der Papa hat das Kind in die Gruppe gebracht, diese hat das weinende Kind in Empfang genommen. Kurze Verabschiedung "Tschüss "Kind", ich hole Dich heute mittag wieder ab." (so in etwa) Papa ging und kaum war der Papa nicht mehr zu sehen, hörte das Kind auf zu weinen und fing an zu spielen.

Ich denke, die Kinder wollen auch oft nur mal ausprobieren, was passiert, wenn sie so ein Theater machen. Nimmt Mama/Papa mich vielleicht doch mal wieder mit nach hause?
Ich würde an Deiner Stelle die Verabschiedung kurz halten und verschwinden. Ist vielleicht hart für Dich und fürs Kind, aber da müsst Ihr beide durch. Deine Tochter scheint sich ja doch zu beruhigen, wenn Du gehst, sonst würde sie mittags ja immer noch weinend an ihrem Platz sitzen.

LG
Matina75

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Hallo,

ich glaube, so ungewöhnlich ist das nicht.
Viele Kinder, bei denen die Eingewöhnung super lief, haben mal so eine Phase.

Wichtig ist, dass Du ruhig bleibst. Ich kann verstehen, dass es Dir das Herz bricht, aber es lässt sich ja leider nicht ändern.

Ich würde meiner Tochter beim Abschied noch einmal sagen, dass ich sie abhole und wenn sie sich schon etwas ausdrücken kann auch fragen, wer sie heute abholt.
Dann würde ich es machen, wie die Erzieherin sagt. Vielleicht auch mit der Erzieherin absprechen, dass sie sie wirklich "übernimmt", damit sie gleich wieder jemanden hat, der sie tröstet.

LG
Urzeitkrebs

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Ich stimme der Erzieherin 100 % zu.

Nein die Bindung zu Dir wird nicht gestört. Es ist eine völlig normale Phase.
Wichtig ist, stehle dich niemals heimlich aus der Situation. Verabschiede dich immer und strahle aus das es nix schlimmes ist.

Versuche das Nachmittagsangebot niedrig zuhalten. Es bedaft keinen vollen Terminkalender, mit Kinderturnen, Musikgarten oder oder. Wichtig ist das sie nach der Kitazeit eine gute Zeit mit Dir verbringen kann. Ohne das die Mama vom Handy, PC oder TV abgelenkt ist ( nicht das ich Dir das jetzt unterstellen wollte, bitte nicht falsch verstehen) sondern Augen und Ohren offen hat für Sie. Das sie jetzt anhänglicher ist, ist auch absolut verständlich und absolut normal.

Ich hatte das Buch schon einmal empfohlen und will keine Schleichwerbung machen, aber das Buch ist von Ursula Habermehl " Erziehung in Abwesenheis" Eine gelungene Bindung trotz Fremdbetreuung. Passt als Infoquelle sehr gut zu deinen geschilderten Sorgen.

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Oh mein gott, ihr tut mir so leid. Habe das ganze schon 2 mal hinter mir, aber keine angst, die bindung wird dadurch eher noch fester, weil die übrige zeit am tag mit mama umso schöner ist.

Und leider haben die erzieherinnen recht, lieber kurz und schmerzhaft, als lang und qualvoll. Das zehrt an deinen, ihren und an den nerven der erzieherinnen.

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Hallo,

du möchtest deiner Tochter die Ankommzeit in der Kita erleichtern, machst sie ihr aber eigentlich unnötig schwer. Mir hat einmal einer Kitaerzieherin gesagt: Die Eingewöhnung eines Kindes ist dann abgeschlossen, wenn die Mama es akzeptiert hat. Du hast Probleme damit, dein Kind dort zu lassen, weil du Angst hast, dass dich dein Kind nicht mehr so lieben könnte, dass die Bindung gestört wird. Das passiert aber nicht.
Ich habe 2 Söhne, die seit ihrem 1. Geburtstag ganztags in die Kita gehen. Ich bin berufstätig und habe keine Zeit, einen langen Abschied zu machen. Es wird ausgezogen, Küsschen, Tschüß. In der ersten Zeit gab es auch mal Tränen, aber meistens gingen sie sehr schnell zum spielen über, wenn ich weg war. Aber Mama ist nach wie vor die Beste. ;-)

Je weniger Aufsehen du um den Abschied machst, desto einfacher machst du es deiner Tochter. Klar kann es auch mal Tränen geben. Deine Tochter liebt dich und es kann schon mal schmerzen, wenn du gehst. Kinder in diesem Alter leben ja noch voll im Augenblick. Das heißt aber auch: Wenn sie dann etwas schönes sehen, ein schönes Spiel, dann sind sie auch hier voll drin.

Und letztlich lernt deine Tochter so ganz neu auf dich zu vertrauen. Sie lernt, dass du gehst, dass sie auch mal ohne dich auskommt - und sie lernt, dass du verlässlich wieder kommst. Das ist auch eine wichtige Erfahrung.
Nur Mut.
LG
frierschaf

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Hey
Auch wenn es schwer ist, ich würde den Erzieherinnen recht geben

Sofort gehen, und nicht noch dort sitzen

Schnelle Trennung ist in diesem Fall besser

LG Silke