Hallo !
Mich beschäftigt gerade ein Problem meiner Freundin.
Ihre Tochter ist bereits seit einiger Zeit in Behandlung (Frühförderung, Logopädie, Ergo). Alle Therapeuten sind sich einig, daß in ihrem Fall eine genauere Diagnose gestellt werden muss. Wahrnehmungsstörung wurde zwar schon festgestellt, aber der Verdacht auf Autismus wurde auch geäußert.
Leider sieht der Kinderarzt keine Notwendigkeit für eine Überweisung ins SPZ, wo genau geschaut wird, welches Problem sie hat und woher es kommt.
Kinderarztwechsel ist wohl schwierig, da viele keine Kinder mehr aufnehmen bzw. es sicher nicht leichter wird, von einem neuen Arzt eine entsprechende Überweisung zu bekommen.
Nächstes Jahr steht die Einschulung an und spätestens da sollte doch Klarheit herrschen, es geht ja auch um die entsprechende Schulwahl.
Habt Ihr eine Idee, wie sie doch zu einer umfassenderen Diagnostik kommen kann ? Ich denke, die Therapeuten würde ihr da sicher helfen.
Ich finde es echt schlimm, daß jeder Therapeut so vor sich hin behandelt, die Ursache aber irgendwie nicht gesucht wird. Man könnte das sicher effektiver händeln.
Danke
Ines
wie Überweisung SPZ, wenn Arzt nicht will ?
Die Frühförderung soll Kontakt mit dem Kinderarzt aufnehmen.
Liebe Ines,
ich bin selbst Logopädin und kenne den Schlammassel!! Versuch nochmal mit dem Kinderarzt zu reden. Es fällt nicht in Budget dich zu überweisen und wenn er Glück hat bekommt ihr vom SPZ auch die Überweisungen zu den Therapeuten und er ist das los. Wenn er sich nicht überzeugen lässt, versuch es mal bei einem HNO oder Pädaudiologen oder einfach bei deinem Hausarzt. Sonst erkundige dich bei deiner Krankenkasse und schilder das. Ich weiß nicht wo du wohnst aber mei uns in Münster gibt es eine Autismusambulanz an der Klinik, zu der man ohne Überweisung gehen kann!!
Hoffe, ich kann dir ein biossel helfen!!
Grüße,
Jana
Ds ist es ja, was ich nicht verstehe, es kostet ihn ja nichts. Aber irgendwie ist der Arzt wohl der Meinung, daß es sich "verwächst" bzw. nicht so schlimm ist. Nur der sieht ja immer nur die Momentaufnahme.
Eine Autismusambulanz gibt es hier auch, aber dafür braucht man eine Überweisung vom Psychiater oder dem SPZ.
Der Tip mit der KK ist gut, ich frage mal nach, ob sie da schon direkt mal nachgefragt hat.
Ines
Hallo,
wenn der KiA sich sperrt (kann er eigentlich bei einer Überweisung nicht), wieso stellt er dann Rezepte für die Therapien aus?
Bei uns ist es gerade umgekehrt. Die KiÄ stellt jederzeit eine Überweisung fürs SPZ aus, aber bei Therapierezepten macht sie jedesmal einen riesen Aufstand.
Im Notfall reicht auch der Hausarzt zur Ausstellung einer Überweisung. Dann würde ich dort mal vorstellig werden und die Situation schildern.
LG
Hallo
wenn der VErdacht auf Autismus besteht ist das SPZ auch der falsche Ansprechpartner, sondern dann muss sie sich auf eine Autismusambulanz wenden.
Was hat das Kind denn für Probleme
Hallo !
War eben mal auf der Seite der Autismusambulant. Scheinbar braucht man dafür auch eine Überweiseung, entweder von einem Psychater oder vom SPZ.
Leider möchte ich hier zu den Problemen nicht so viel schreiben, es geht ja nur um meine Freundin und ich weiß nicht, ob ihr das recht wäre.
Ines
Das ATZ therapiert nur. Es stellt keine Diagnosen. Nicht umsonst braucht das ATZ quartalsweise eine Überweisung vom Psychiater.
Ok, ich habe 2 Söhne mit Autismus-Diagnose. Nur eines ist mir nicht klar: Was will sie beim SPZ? Das SPZ versagt bei psychischen Erkrankungen völlig.
Also nehmen wir nur mal an, dass an dem Verdacht etwas dran ist. Das Kind hat dann doch hoffentlich eine I-Kraft im Kiga, oder? Meine Söhne hatten auch viele, viele Jahre keine Diagnose. Das ist völlig normal. Bei meinem Großen kam die Diagnose erst nach der Einschulung (du siehst also, die Schulwahl selbst berührt das nicht - das Kind wird betrachtet, nicht die Diagnose). Meine Söhne haben übrigens die gleichen Diagnosen aber immer in völlig unterschiedlicher Ausprägung. Beide werden in der selben Schule unterrichtet - aber mit völlig unterschiedlichen Zielen.
Eine Autismusdiagnostik - und zwar eine ZUVERLÄSSIGE - macht eine KJP, möglichst eine mit einem angeschlossenen ATZ. Deine Freundin braucht also keine Überweisung in ein SPZ, sondern eine Überweisung für die Kinder- und Jugendpsychiatrie.
Wenn nächstes Jahr die Einschulung ansteht, sollte sich deine Freundin JETZT an die zuständige Sprengelschule wenden und über diese Probleme reden. Eine richtige Schule für behinderte Kids zu finden ist sehr, sehr schwer. Die Eltern dürfen das nur bedingt aussuchen.
Verdachtsdiagnosen von Therapeuten bzw. generell "Nichtmedizinern" werden übrigens nirgends anerkannt. Wichtig sind Auffälligkeiten im Verhalten...also Beobachtungen, die alle gemacht haben.
Dann scheint euer SPZ nix zu taugen, denn hier arbeiten in BEIDEN auch KJP. Das SPZ ist nicht nur für Körperbehinderungen zuständig. Das mag bei euch so sein, aber nicht generell.
Das SPZ ist definitiv nicht nur für Körperbehinderungen zuständig. Schließlich arbeitet es überdisziplinär. Aber es ist nun mal kein Spezialist für Autismus und bisher haben schon sehr, sehr viele verschiedene SPZ in sehr, sehr vielen verschiedenen Orten schlichtweg versagt dabei bei Autisten auch nur mal auf die Idee zu kommen, da könnte ein Autismus vorliegen. Autismus kann mit sehr viel anderen Erkrankungen verwechselt werden. Bei meinem Ältesten hatte das SPZ die eindeutig autistischen Verhaltensweisen auf die massive Sprachbeeinträchtigung geschoben (denn das ist tatsächlich auch möglich), bei meinem Jüngsten auf die doch sehr deutliche geistige Behinderung.
Was will ich mit einer Überweisung in ein SPZ, wenn ich vermute, dass mein Kind ein Autist ist? Dann Kämpfe ich mit dem Kinderarzt wegen der Überweisung, dann warte ich mindestens 4 Monate auf einen Termin dort. Dann warte ich wieder 2 Monate auf den Bericht. Mit viel Glück steht dann dort drin, dass ich eine Überweisung zum Psychiater brauche...mit Pech bekomme ich diesen Bericht aber auch erst nach 5 oder 10 Jahren. Ich für meinen Teil hatte die Vermutung auf Autismus schon nach dem 1. Lebensjahr bei meinem Ältesten geäußert...die Überweisung zur KJP bekamen wir erst nachdem er im Alter von 5 Jahren glücklicherweise mal bei einer 4-wöchigen stationären Intensivlogopädie mehreren KJP entsprechend aufgefallen war. Es hat 8 Monate gebraucht, bis wir einen Ersttermin dort bekamen. Seit dem steht er übrigens dort auf der Warteliste für die Therapie....heute ist er 9 Jahre. Bisher hat die Therapie noch nicht angefangen.
Nochmal meine Frage: Was will sie bei einem Verdacht auf Autismus im SPZ?
1. Das SPZ kann die Diagnose mit Sicherheit nicht richtig stellen. Spezialisten für Autismus haben die dort keine...aber natürlich haben die Psychologen. Das sind aber keine Autismusexperten, die Tag ein Tag aus AUSSCHLIESSLICH mit allen möglichen und unmöglichen Formen zu tun haben.
2. Das SPZ ist sicher sehr kompetent, aber wenn bereits ein Verdacht in die psychologische Schiene besteht, warum soll das Kind länger gequält werden? Der Umweg über das SPZ bedeutet imGrunde nur mehr Tests und viele lange Wartezeiten...Zeiten, in denen dem Kind schon geholfen werden könnte.
3. Eingeschulte Kinder bekommen quasi überhaupt keine Therapieplätze. Das Kind hier hat keine Zeit auf irgendwelche Versuche. Es muss die Diagnose umgehend bekommen und sofort auf die Warteliste gesetzt werden.
Hallo
Oh mein Gott was ist denn das für ein Kinderarzt?
Wenn unser so gewesen wäre dann hätte meine Tochter nie die Diagnose Epilepsie bekommen die im EEG festgestellt wurde.
Meine Tochter hatte auch eine Wahrnehmungsstörung und bekam auch ergo und Logo.
Seit gestern ist bei uns die Welt allerdings wieder in Ordnung .
Sie braucht keine Medikamente mehr und ich hoffe das es so bleibt. Wenn sie den Führerschein machen möchte müssen wir allerdings nochmal zum Neurologen.
Lg
Der Kinderarzt hat völlig recht. Was soll das Kind im SPZ? Das SPZ ist schon immer der falsche Ansprechpartner für psychischen Behinderungen und eine Epilepsie, die im EEG erkannt wird ist noch bestenfalls als Glücksfall zu bezeichnen - aber sie gehört eindeutig zur Gruppe der Körperbehinderungen und im SPZ ist man damit eigentlich genau richtig.
Alles Gute für deine Tochter. Ich weiß nicht wie alt sie ist wegen dem Führerschein. Bei mir damals galten eh andere Regeln. Aber heutzutage ist es nicht mit einem Besuch beim Neurologen getan. Hat man euch das nicht gesagt?