Hallo Ihr Lieben,
ich habe da mal eine Frage an euch und hoffe auf zahlreiche Meinungen und Antworten, die mir weiterhelfen können.
So zum Ausgangspunkt: Unsere Tochter (6 Jahre alt) geht in den Kindergarten und wird dieses Jahr eingeschult. Am Donnerstag kam es zu einem sehr unschönen Vorfall im Kindergarten. Zwei Jungs wollten mit ihr Mutter-Vater-Kind spielen, was ja an sich nicht verwerflich ist. Nun war es aber so, dass die beiden Jungs mit meiner Tochter in den Bauwagen, der auf dem Kita Gelände steht gegangen sind. In diesem Bauwagen wurden die Jungs dann rabiater: beide haben sich die Hosen runter gezogen, meine Tochter hat versucht aus dem Bauwagen rauszukommen, aber die Tür hakte. Nun hat sie einer der beiden festgehalten und der andere hat ihr die Hose runtergerissen - er würde mit ihr sex haben wollen. . Zum Glück haben wir immer fleißig Prävention betrieben und so hat meine Tochter sich mit Händen und Füßen gewährt und konnte sich dann die Hose wieder hochziehen!!! Nach einigem hin und her haben die Jungs dann eingesehen sie doch gehen zu lassen.
Im Kindergarten hat sie sich niemandem anvertraut, erst hier zu Hause hat sie mir von dem Vorfall erzählt zum Glück!
Ich habe dann am nächsten Tag die Erzieherin um ein Gespräch gebeten und ihr von dem Vorfall erzählt. Diese wollte sich mit der sexual beauftragten des Kindergartens zusammen setzen und uns dann über die weiteren Schritte informieren. Beim abholen am Freitag wurden wir dann darüber informiert, dass mit den Erziehern und den Kindern ein Gespräch stattgefunden hat. ich war ehrlich schockiert, dass das ohne unseres Wissens von statten ging. Die Eltern sollen wohl erst mal nicht mit einbezogen werden, da es sich ja um 'normale' Handlungen halten würde
Ich sehe das irgendwie nicht so und fühle mich irgendwie etwas verarscht. Ich denke, dass die Eltern der Kinder sicherlich erfahren wollen würden, wenn so etwas im Kindergarten vorfällt. Und unter normale doktorspiele fällt das für mich auch nicht, da zwei gegen eins und gegen den Willen des dritten Kindes stattgefunden hat. Ich habe das Gefühl, dass der Kindergarten versucht die Geschichte unter den Teppich zu kehren. Der Bauwagen wurde jetzt erst mal gesperrt.
Ich will mir gar nicht ausmalen, was noch schlimmeres hätte passieren können . Und wenn es ein ,ädchen getriffen hätte, was sich vielleicht noch nicht so wehren kann.
Reagiere ich über oder was würdet ihr vom Kindergarten für ein Verhalten erwarten?
Entschuldigt, dass es so lang geworden ist.
Liebe Grüße von Svenja mit Anna an der Hand und Pünktchen im Bauch (25. Ssw)
"Belästigung" im Kindergarten
Das ist schon hart.
Ich würde hier noch einmal ein persönliches Gespräch in aller Ruhe suchen. Nicht zwischen Tür und Angel.
Grundsätzlich finde ich es ok, wenn man erst einmal die Kinder ohne Eltern erzählen lässt.
Und jetzt würde ich eben erfragen, wie das weitere Vorgehen geplant ist.
Wie alt waren die Jungs denn?
Wenn auch schon im Vorschualter würde ich vom Kindergarten erwarten, dass die beiden erstmal nicht mehr unbeaufsichtigt spielen dürfen. In dem Alter wissen die Kinder doch eigentlich, was verboten ist. Und die Eltern müssten auf jeden Fall informiert werden, finde ich. Nicht um die Jungs für alle Ewigkeit an den Pranger zu stellen, sondern einfach um nochmal zu zeigem, dass so etwas nicht geht und Konsequenzen hat.
Hier war mal ein ähnlicher Thread, da ging es aber um 2 6 Jährige und eine 4 Jährige. Und auch da wurde vom KIGA offenbar so getan, als wenn es harmlose Doktorspiele wären. Das finde ich nicht. Normale Doktorspiele sind für mich einvernehmliches Spielen zwischen gleichalten Kindern und nicht 2 verabreden sich und zwingen ein anderes Kind.
VG
Ich bedanke mich für eure ganzen Meinungen
Ich war gerade nochmal im Kindergarten um mit der Erzieherin meiner Tochter zu sprechen. Es war von beiden Seiten ein sehr angenehmes Gespräch.
Der eine Junge hat sich wohl am Wochenende seiner Mutter anvertraut und ihr erzählt, was im Kindergarten vorgefallen ist. Ich finde das ausgesprochen mutig. Er hat wohl sehr viel Ärger bekommen. Die Mutter hat die Erzieherin heute auf den Vorfall angesprochen.
Wir sind in diesem Fall so verblieben, dass die Erzieherin nochmal das Gespräch mit der Mutter des Jungen sucht. Ich habe mich angeboten gerne an einem weiteren Gespräch teilzunehmen. Ich möchte der Mutter das Gefühl geben, dass ich ihr oder dem Jungen nicht böse bin, sondern das wir einen gemeinsamen Weg finden, den Kindern zu zeigen, dass so ein Verhalten nicht richtig ist.
Bei der anderen Familie wird es wohl laut Erzieherin etwas schwierig dort die Eltern vernünftig zu informieren. Hier sind wir nun so verblieben, dass Ende dieser Woche nochmal mit dem Einverständnis aller beteiligten Kinder ein Gespräch stattfinden soll um zu reflektieren, wie die vergangene Woche gelaufen ist. Den Kindern soll so nochmal eine Aussprache ermöglicht evtl auch eine Plattform für eine Entschuldigung geschaffen werden. Der eine Junge scheint ja doch ein sehr ausgeprägtes Schuldbewusstsein zu haben, wenn er sich schon seiner Mutter anvertraut.
Ich bin wirklich sehr zufrieden mit diesen Entwicklungen! Im Kindergarten wird das Thema "mein Körper" und "Nein sagen" nochmal explizit aufgegriffen, was ja auch nochmal mein Ziel war.
Ach zum Thema anvertrauen: meine Tochter hatte Angst in die Schiene "petze" geschoben zu werden, weswegen sie wohl Skrupel hatte sich im Kindergarten jemandem anzuvertrauen! Auch hier haben wir nochmal interveniert und ihr zu verstehen gegeben, dass dies kein petzen ist.
Also vielen lieben Dank nochmal für eure ehrlichen Antworten!
Liebe Grüße Svenja
Hallo Svenja, dann ist es ja wirklich so, dass die Kita sich doch des Themas angenommen hat und nicht unter den Tisch gekehrt hat.
Ich finde es super, dass du zeigen willst, dass du den Jungen nicht in eine Schublade stecken willst oder die Familie !!!
VG Bettina
Ich finde die Jungs sind hier nicht die "Täter", sondern die Eltern! Welcher kleine Junge kommt denn auf so eine Idee??? Kinder machen nach! Da kann man sich ja vorstellen wie es da zu hause abgeht!
Wir hatten auch so einen Vorfall, ein 5 jähriger Junge hat auf der Toilette eine 3 jährige eingesperrt und wollte das sie seinen *hust* abschleckt und wollte ihr den Popo waschen. Von dem Vater dieses Sohnes wissen wir alle seit dem Vorfall, das er sich ohne Rücksicht auf sein kind pornos reinzieht! Da krieg ich schon wieder das kalte kotzen wenn ich dran denke!!!
Das Gespräch wurde mit den Eltern geführt aber es bringt nichts wenn die Kinder ärger bekommen, die Eltern müssen ihre Fehler einsehen und ändern!
Ich finde es auch toll, das du die Jungs nicht in eine Schublade steckst
wenn die erzieherinnen das nicht für nötig halten, die eltern der jungs miteinzubeziehen finde ich das absolut falsch. die scheinen ja irgendwas noch nicht zu wissen... wüsste ich, dass die erzieherinnn NICHT mit den anderne eltern gesprochen haben, würdei ch das ansprechen, und nötigenfalls selbst erledigen. dein kind wird dir ja gesagt haben, wer dabei war, oder?!
klar ist das ganze absolutes no go, aber es gehören Alle eltern der betroffenen kinder einbezogen.
Hallo Svenja, puh, Respekt, dass Du so ruhig geblieben bist... ich glaube, ich hätte mir die beiden Früchtchen zur Brust genommen - das geht GARNICHT - und auch wenn es pädagogisch nicht wertvoll in den Augen einiger gewesen wäre - die beiden sind in einem Alter, in dem man weiß, was geht und was man nicht machen darf. Und so etwas geht einfach garnicht.
Auch, dass Du bei dem Gespräch nicht dabei warst, ist für mich ein "No-Go". Erzieherinnen gut und schön, sie betreuen Deine Tochter sicherlich auch gut, aber wenn es um eine solche Geschichte geht, die Dir deine Tochter gebeichtet hat sollte sie nicht ohne dich in dem Gespräch sitzen müssen.
Bei allem Respekt, manchmal werden da doch die Positionen der Erzieher überbewertet...
Liebe Grüße
Sabine
P.S.:
... und ich denke, sie sollten die Kids auch einigermaßen im Auge behalten...
Liebe Sabine,
glaub mir im ersten Moment war ich alles andere als ruhig! Ich habe gedacht mein Kind kommt wegen dem scheiß zu früh zur Welt! also musste ich mich wieder beruhigen!
Ich habe heute nochmal im Gespräch mit der Erzieherin klar gestellt, dass ich dieses Verhalten nicht gut fand und das unsere Vertrauensbasis erschüttert hat, aber wir haben nur noch bis zum Sommer - also knapp 8 Wochen und ich möchte meiner Tochter die letzte Zeit vor der Schule so schön wie möglich gestalten!
Die Jungs stehen zurzeit und in nächster Zeit unter genauer Beobachtung - was ich auch für wichtig halte!
Ich danke dir für deine Nachricht - das hat mir wirklich gut getan und mir gezeigt, dass ich nicht die einzige bin, die so reagiert hat bzw hätte
Liebe Grüße Svenja
Liebe Svenja,
ehrlich gesagt, hatte ich auch schon mit gaaanz empörten Erzieherinnen-Antworten gerechnet...
Du machst das ganz bestimmt richtig - ich finde das manchmal haaresträubend wie alles mit den "lieben Kleinen" ausdiskutiert werden muss, ohne mal Tacheles zu reden...
Drücke Dir ganz fest die Daumen für die Geburt und wünsche Dir aaaalles Gute!!! - und natürlich Deiner Tochter eine schöne Rest-Kindergarten-Zeit und einen tollen Schulstart!!
Liebe Grüße
Sabine
Wenn mein kind auf die art und weise sexuell belästigt wird, interessiert mich erstmal nicht, ob die zwei jungs im stande gewesen wären sie zu penetrieren.
Es muss sehr sehr schlimm für sie gewesen sein, was nachvollziehbar ist und sie muss vor sowas für die zukunft geschützt werden. Ebenso alle anderen kinder.
das heißt für mich, dass es gespräche mit allen beteiligten eltern geben muss und dass die jungs nachhaltig ins gebet genommen werden müssen.
Das ist nicht kleinzureden und auch wenn sich ein kleiner junge über das ausmaß seiner handlungen noch nicht bewusst ist, muss ihm klar aufgezeigt werden, dass sowas unter keinen umständen geht oder toleriert wird.
Deine tochter muss im gegenzug wissen, dass sie geschützt wird und dass niemand ein recht hat sowas mit ihr zu tun.