Kind wird im Kiga gehauen - Wie verhalten? - Zu Erzieherin gehen oder zurück hauen?

Hallo,

ich habe mal eine Frage an euch, wie das so bei euch im Kiga gehandhabt wird.

Und zwar geht es darum, wenn ein Kind von einem oder mehreren Kindern geärgert/gehauen wird. Wie verhält sich der Kiga da?

Bei meinen Sohn, kommt das jetzt nicht so oft vor, dass er sagt er wurde gehauen, aber eben ab und zu mal.

Ich habe eigentlich immer die Auffassung vertreten, zu das er sagen soll "Hört auf!" und im Zweifel, sollte das nichts bringen eine Erzieherin hinzuziehen.

So mittlerweile sage ich ihm, er soll sagen "Hört auf!" und wenn das nicht den gewünschten Erfolg bringt, dass er zurück hauen soll.

Aber das kann es doch auch nicht sein. Bei uns im Kiga kriegt er dann einfach gesagt, er geht in zwei Jahren in die Schule er muss das alleine regeln.

Ja ist klar, ist der Schule kann er auch nicht wegen jeden Pups zu Lehrerin rennen. Aber wenn er in die Bauch von zwei Kindern gleichzeitig geboxt wird oder von zwei Kindern festgehalten wird, kann ich doch nicht sagen "Das musst du alleine regeln". Müsste man nicht den Kindern die "Ärgern" eher mal sagen, dass Sie das nicht machen sollen.

Na ja zum Glück kommt dies bei uns nur selten vor, aber es ist natürlich trotzdem nicht toll.

Wie regelt das bei euch der Kindergarten? Oder was sagt Ihr in den Fällen euren Kindern?

Vielen Dank für eure Antworten.

Lg

Kind wird im Kiga geärgert/gehauen. Wie verhalten?

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Hallo#winke

Mein Sohn darf sich wehren.

Ich war bevor mein Sohn Opfer eines Kindes aus dem Kindergarten wurde auch strikt gegen Gewalt. Er ist über Wochen von einen Jungen geärgert, geschlagen und getreten worden. Er sagte das er das nicht möchte und er aufhören soll. Hat auch die Erzieherinnen dazu geholt. Der andere Junge war natürlich nicht dumm hat immer gehauen und zugetreten als die Kindergärtnerinnen nicht zugesehen haben.
Mein Sohn hat schon Abends geweint das er nicht in die Kita möchte, in der Früh hat er bitterlich geweint, Schmerzen vorgetäuscht. Hatte in der Nacht Alpträume.#zitter

Mit Erzieherinnen habe ich auch gesprochen. Man hat es als Lappalie abgetan, mein Sohn wäre nicht kompromissbereit. Danach hat es mir ehrlich gesagt gereicht, ich habe zu meinem Sohn gesagt er darf sich wehren. Er soll zwei mal wiederholen das er nicht geschlagen werden möchte und danach wenn die Erzieherinnen nicht eingreifen sich selber verteidigen.

Mein Sohn hat einmal zugeschlagen.

Und seitdem ist Ruhe.

Es war ein Befreiungsschlag aus der Opferrolle. Der eine Junge hat nie wieder Probleme gemacht. Seitdem ist Ruhe.#schein
Ich bin wie gesagt gegen Gewalt aber im diesen Fall hatte es der eine Junge nötig. Wer nicht hören will muss halt manchmal auch spüren.

Lg Marzena#winke

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Hallo!
Ich bin in solchen Fällen dafür, dass mein Kind zu den Erzieherinnen geht, wenn es selber nicht mehr weiter weiß.

Für mich ist auch ein großer Unterschied, ob mein Kind wirklich zurückhaut oder das hauende Kind von sich wegschiebt.
Ein Junge in der Kindergartengruppe meines jüngeren Sohnes hat lange Zeit andere Kinder häufig geschlagen. Da haben die Erzieherinnen schnell eingegriffen, weil es nichts gebracht hat, wenn die Kinder es alleine versucht haben.

Wegen der Schule würde ich mir jetzt noch keine Gedanken machen. Natürlich kann dein Sohn auch dann die Lehrer informieren und bekommt Unterstützung, wenn er von Kindern festgehalten und geschlagen wird! Sowas kam aber bei meinem großen Sohn (4. Klasse) noch nie vor.
LG Silvia

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Und was würdest du deinem Kind sagen, wenn die Erzieherinnen nicht reagieren und nur sagen "Das musst du alleine regeln". Prinzipiell hatte ich bis vor kurzen ja auch noch deine Meingung.

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Das kenn ich so nicht.
Aber wenn ich wüsste, dass mein Kind die Wahrheit sagt und die Erzieherinnen wirklich nicht unterstützen, würde ich erstmal das Gespräch mit ihnen suchen und sie nach dem Grund für ihre Einstellung fragen. Aus meiner Sicht können kleine Kinder nicht alle Konflikte alleine lösten und brauchen Unterstützung.

Mein Patenkind (jetzt 2. Klasse) ist ziemlich übergewichtig und wird häufig geärgert, festgehalten, gehauen usw. Er durfte sich irgendwann wehren und dann auch hauen. Nur blöderweise ist es jetzt in der Schule so, dass die Lehrer die "Schuld" oft bei ihm sehen weil sie den Anfang des Konflikts nicht mitbekommen haben, sondern erst dann etwas bemerken, wenn mein Patenkind sich wehrt. Erst seitdem meine Freundin in engerem Kontakt zu den Lehrern steht, hat sich das geändert.

Daher...ich weiß nicht so recht, was die bestel Lösung ist.
LG Silvia

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Das ist ein doofes Problem. Wenn man den Kindern beibringt, immer gleich einen Erwachsenen zum Schlichten eines Konfliktes hinzuziehen, werden sie nicht lernen, den Konflikt selbst zu lösen.

Folge davon ist - wie wir letztlich bei einem Geburtstag erleben mussten - dass ein Kind etwas gemacht hat, das alle anderen gestört hat, aber keines wußte, wie sie das Problem beheben könnten. Weil man muss das ja immer einem Erwachsenen melden.

Die Kinder waren im Musik und Partykeller und das eine Kind hat auf dem Schlagzeug rumgespielt, während die anderen zur Musik tanzen wollten (Alter 6 Jahre). Am einfachsten wäre es gewesen, die Drumsticks wegzunehmen. Bei der Anzahl der verfügbaren Jungs eigentlich kein Problem. Da aber immer das "hol einen Erwachsenen zur Hilfe" propagiert wird, haben sie es nicht selbst lösen können.

Ja, sie sollen sich auch mal körperlich gegen Angriffe wehren. Solange das unter Gleichaltrigen vorkommt und es nicht zu einem Ungleichgewicht kommt, weil ein Kind älter und stärker ist, ok. Nur wenn es ein Kräfteungleichgewicht gibt, sollen sich die Kinder Hilfe holen. So sehe ich das und so hält es auch unsere Kita.

Gruß
marjatta

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der auftrag ist bei uns klar:

1. streit vermeiden

2. wenns doch streit gibt: sprecht miteinander, hilft das nicht:

3. sprecht mit einem erwachsenen, bzw geht der sache aus dem weg.

4. hilft das nicht schlagen die kinder von selber zurück, das braucht man ihnen nicht raten... wenn sie alle "normalen" möglichkeiten ausgeschöpft haben, habe ich auch verständnis dafür. wir haben 6 jahre schule mit scheinbar tauben und blinden lehrern hinter uns, da lernen die schon sich selbst zu helfen, aber gut finde ich das nicht. normal sollte ein erwachsener zu rate gezogen werden, und helfen können. wenn die option nicht geht, weil die lehrer/erzieher nicht da sind, regelt sich das mit dem zurückhauen ganz von selber.

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Hi,

wie löst du denn deine Konflikte?

Eigentlich ist es doch einfach. Wenn mir ein Kollege eine knallt, dann melde ich das auch meinem Chef. Wenn es um ne kleine Streitigkeit geht, die regle ich natürlich völlig allein.

Genauso vermittle ich es auch meinen Kindern. Ich hasse Petzerei und wenn sie aus Versehen beim Spielen von einem anderen Kind geschubst werden oder in Streit geraten, dann sollen sie das natürlich selbst regeln. Wenn mein Kind allerdings absichtlich und ernsthaft geschlagen, gebissen oder getreten wird, dann sollen sie sich an die Erzieher wenden.

LG

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Was ist denn zurückhauen für ein Lösungsansatz?
Wo ist denn da eine Logik.
ich kann doch dem Kind nicht sagen das es das gleiche machen soll.
auf so einem Weg löst man doch keine Konflikte....

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Na ja, aber was soll das Kind denn tun? Die Erzieher sagen, klärt das alleine. So und bevor er sich hauen lässt und nur einsteckt, soll er zurück hauen. Er soll dem Kind natürlich vorher sagen, dass er das nicht möchte. Aber wenn das keinen Erfolg bringt?

Wir haben halt einen ganz tollen Kindergarten...

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Er kann doch nicht sagen "lass das ich möchte das nicht" und dann selber schlagen.
mir erschließt sich der erzieherische Aspekt dahinter nicht.
Das geht doch total in die falsche Richtung.

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Kinder, deren Eltern ihnen beibringen sich auch mit Gewalt zu wehren sind definitiv häufiger in Streitigkeiten und Prügeleien in der Schule involviert (und ich arbeite an einer Schule). Das ist ganz einfach Fakt.

Ich bringe meinem Sohn bei, sich mit Worten zu wehren. Er wird jetzt 4 und wenn er alleine nicht zurecht kommt, dann soll er eine Erzieherin holen oder zu mir kommen. Man muss von einem Kindergartenkind nicht die gleichen Konfliktlösungsstrategien erwarten wie von einem Schulkind.

Ich finde es FALSCH, Kindern beizubringen, anderen Kinder zurück zu hauen. Wir hatten gestern auch Elternabend im Kindergarten. Da ging es zwar darum, wie man Kinder vor sexueller Gewalt schützt, aber auch das Thema kam zur Sprache. Sowohl die Referentin, als auch die Erzieherinnen haben ganz klar gesagt: niemals sagen, dass Kinder sich körperlich wehren sollen.

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Hallo,

du bist ja deshalb in einer Zwickmühle, weil eure Erzieherinnen offenbar nicht eingreifen, obwohl sie es müssten. #aerger Ich würde da definitiv mit dem Personal reden.

Als Lehrerin greife ich IMMER ein, wenn ein Kind von körperlichen Übergriffen berichtet oder wenn ich diese beobachte. Und dann wird darüber gesprochen und geschlichtet, falls nötig gibts eine weitergehende Konsequenz für das hauende Kind.

Wenn beide schon gehauen haben, ist es oft nicht möglich herauszufinden, wer "angefangen" hat.

"Regel das selbst" kommt von mir, wenn es um Dinge geht, bei denen ich nicht Schiedsrichter sein KANN: "Die haben uns *unseren* Schnee weggenommen", "die lassen mich nicht mitspielen" (bei Kindern, die keine Kontaktschwierigkeiten haben), "der schummelt beim fangen immer"... solche Sachen.

Also keine Sorge, für Lehrer ist hauen kein "Pillepalle".

LG

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#pro

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Hallo,

ich sage mal so, in einer idealen Welt, würde es so ablaufen, dass die Kinder ihre Probleme verbal regeln, bzw. spätestens der Tadel einer Erzieherin würde das Kind, was angefangen hat, zur Räson bringen, dazu führen, dass es seine Tat reflektiert und sich in der nächsten Situation, in der es darüber nachdenkt, zu hauen, eine gewaltlose Alternative findet.

Leider leben wir nicht in einer idealen Welt.

Realität ist, dass es Kinder gibt, bei denen der Tadel einer Erzieherin oder sogar Sanktionen, wie dass das Kind eine Auszeit bekommt usw. nichts bewirken.
Da wird beim nächsten mal wieder munter auf das Opfer eingeschlagen oder getreten. Das angegriffene Kind läuft wieder weinend zur Erzieherin und beschwert sich. Das andere Kind bekommt wieder einen Tadel oder eine Sanktion, die nichts bewirkt usw.

So ging es nämlich unserer Tochter (damals 3,5) im Kindergarten - bis sie dem agressiven Kind, was sie ständig dransaliert hat (und ausserdem auch noch 2,5 Jahre älter war) mit voller Kraft in die Wange gekniffen hat, so dass diesmal er weinend zur Erzieherin rannte.

Dafür hat unsere Tochter zwar auch Ärger bekommen, aber seitdem hat der Junge sie in Ruhe gelassen bzw. die beiden vertragen sich seitdem sogar gut.
Und mir gegenüber haben die Erzieherinnen gesagt, dass sie es gut fanden, dass unsere Tochter sich endlich mal auch körperlich gewehrt hat.

Unseren Kindern sagen wir immer, dass sie sich erstmal verbal wehren sollen. Wenn das nicht hilft, sollen sie das andere Kind festhalten (falls möglich). Wenn das nicht geht oder nicht hilft, dürfen sie zurück schlagen.

Bei allen Möglichkeiten kann es immer noch Sinn machen, eine Erzieherin oder Lehrerin zu verständigen.

Häufig können sich die Kinder aber auch gar nicht so einfach aus der Situation lösen, um jemandem Bescheid zu sagen und müssen sowieso erstmal sehen, wie sie alleine damit zurecht kommen.

LG

Heike