extreme Babyphase - Ratschläge erbeten

Guten Abend! :-)

Das Thema würde auch gut in das Kleinkind-Forum passen, aber da meine Fritzi schon in den Kindergarten (U3) geht und ich mit den Erzieherinnen im regen Austausch stehe, habe ich es hier gepostet.

Also meine Fritzi ist Ende April 2 Jahre alt geworden. Und seit ca. Mai befindet sie sich in einer Babyphase.
Nun gab es in ihrem Leben auch einige Veränderungen, die diese Phase "rechtfertigen": im Juni ist ihr kleiner Cousin zur Welt gekommen. Soweit wir das als Eltern beurteilen, wird sie damit aber recht gut fertig. Wir sind ja auch nicht täglich mit dem Baby zusammen - im Gegenteil. Gesehen haben wir ihn seit seiner Geburt drei Mal - und das Baby hat dabei immer schlafend im KiWa oder Bett gelegen und hat uns mehr oder minder irgnoriert. ;-)
Kurz nach der Geburt gab es tatsächlich eine Verstärkung dieser Babyphase, aber das hat sich wieder gelegt.

Auch im Kindergarten hat es einige Veränderungen gegeben:
ihre Gruppe ist seit August wieder eine reine U3 Gruppe. Davor waren die Kinder gemischten Alters und Fritzi war die Jüngste. (Und hatte bei allen älteren Kindern einen Stein im Brett.)
Jetzt ist die die Zweiälteste. Der älteste ist bereits 4 Jahre, hat aber eine "eingeschränkte Alltagskompetenz" (so nennt es seine Mutter) und wird von der I-Kraft besonders betreut und besucht deswegen noch die U3 Gruppe.
Also hat sie mit dem Wechsel in das neue Kindergartenjahr auch einen Rollenwechsel erfahren: sie darf jetzt viel mehr Verantwortung übernehmen. Wohlbemerkt: sie darf! Sie muss nicht.
Da nehmen die Erzieherinnen Rücksicht drauf. Das gefällt uns auch gut! Denn im Grunde ist sie natürlich noch sehr klein.

Im Kindergarten sieht sie nun viele Kinder in ihrer Gruppe die krabbeln und gefüttert werden und und und...eben gerade 1-jährige.
Die Erzieherinnen haben mir im Gespräch bereits bestätigt, dass Fritzi die Rolle der Älteren sehr gut gefällt. Sie hilft den Kleinen gerne wenn sie mal nicht weiter wissen. Möchte füttern und trösten. Aber da achten die Erzierherinnen eben dann, dass sie nicht überfordert wird.

Also...es gibt genügend Ereignisse, die ihr "Baby-sein-wollen" rechtfertigen. Aber wir bzw. speziell ich finden, dass es langsam wirklich Überhand nimmt...
Wecke ich sie morgens ist der erste Satz den ich zuhören bekomme: "Baby bin ich."
Und das zieht sich dann durch den ganzen Vormittag/Tag.

Sie möchte sich nicht mehr selber waschen. Geschweige denn auf den Waschhocker klettern.
Essen alleine möchte sie auch nicht. Sie krabbelt fast nur noch durch die Gegend. Wenn ich nicht so drauf achten würde, dann hätte sie non-stop ihren Schnuller im Mund. (Um an den heranzukommen kann sie dann auf einmal wieder klettern. #rofl)
Einschlafen geht derzeit auch nicht alleine, danebenliegen bringt nichts. Sie möchte wie ein Baby im Arm gehalten und gewiegt werden.
Also ich denke, ihr habt einen guten Überblick.

Wenn sie mal nicht in ihrer Babyphase steckt dann entdeckt sie lautstark ihren sehr ausgeprägten Willen. #cool
Es passiert also unglaublich viel in ihr derzeit. Das wissen wir und wir versuchen auch wirklich darauf einzugegen und ihre Bedürfnisse zu berücksichtigen.
Aber derzeit ist die Situation so festgefahren. (Und ich bin so gernevt zeitweise.)

Denn egal wie ich auf dieses "Baby-Bedürfnis" reagiere...igendwie erscheint mir nichts so wirklich richtig.
Ich gehe darauf ein, wiege sie, fütter sie, etc.pp. Aber spätestens beim permaneten durch die Gegend tragen hört der Spaß bei mir dann auch auf...das kann und möchte ich auch nicht. Kurze Strecken in der Wohnung sind ja ok.

Gehe ich mit ihr auf Augenhöhe und erkläre sie, dass sie kein Baby mehr ist, lobe sie für Dinge, die sie alleine geschafft hat: Socken angezogen, Schlüpfer hochgezogen etc.pp. dann ernte ich dafür meist nur Gebrüll. :-(

Ignoriere ich sie in ihrem Baby-da-sein, dann brüllt sie - verständlicherweise - auch. Das ignorieren habe ich auch nur einmal versucht, davon halte ich nichts.
Ich habe Fritzi seit ihrer Geburt immer Bedürfnisorientiert behandelt. Fände es jetzt nicht mehr zu meiner Linie passend, wenn ich ein weiteres wichtiges Bedürfnis von ihr ignoriere.

Ihre Erzieherinnen haben mir den Vorschlag gemacht, dass ich mal ihre Puppen miteinbeziehen soll. Gesagt - getan. Fritzi ist in ihren (ich nenne sie mal) "normalen" Phasen eine echte Puppenmama. Die Puppen werden gewickelt und getragen und gefahren und gefüttert und gewaschen und und und...[...]
Der Versuch ist kläglich gescheitert. Immer wenn sie sich wieder zum Baby erklärte und ich ihre Puppen mit ins "Spiel" brachte, hat sie mir erklärt, dass sie aber das echte Baby ist.

Tja...ich habe keine Ahnung, was ich noch machen soll.

Ignorieren kann und möchte ich es nicht. Aber sie einfach immer wieder machen lassen, geht auch nicht immer.

Ich möchte aber auch, dass sie sich Ernst genommen fühlt.
Vielleicht hat ja eine von euch noch eine Idee/Erfahrungen mit diesem Thema?

Vielen lieben Dank.
Marie #blume

1

Hallo,

dieses "Baby-spielen", so wurde mir gesagt, ist ein Stück weit normal. Unser Großer ist 5 Jahre und nacht das auch gerne. Wir sind aber in der Regel nicht so stark darauf eingegangen. Weder habe ich ihn deswegen herumgetragen oder in den Schlaf gewiegt. Er darf das machen, bekommt dafür aber klare Grenzen gesteckt: Er darf rumkrabbeln wenn er meint und darf sich auch mal auf den Arm kommen, wenn ich sitze, und wird gehalten wie ein Baby. Aber dann wird auch klar gesagt, dass das Spiel vorbei ist. Damit ist er natürlich auch nicht einverstanden, aber diese "Babystimme" die er dabei immer nachmacht, trifft bei mir ganz empfindliche Nerven. Möchte er dann etwas bestimmtes zu trinken oder zu essen, sag ich ihm, dass es das für ihn ja dann leider nicht gibt, das ist ja nix für Babys. Ist er grad extrem drauf, verzichtet er, aber muss damit leben, dass ich bei seinem Babyspiel nicht weiter mitmache. Oder aber er verwandelt sich plötzlich in einen 5-jährigen zurück.

Das Schlimme ist, sein Bruder, 3 Jahre, hat sich das von ihm abgeguckt und fängt seit einiger Zeit auch damit an. Warum auch immer, aber sie sind der Meinung, dass Babys immer Dei Dei sagen. ;-) Aber beim Kleinen machen wir es wie beim Großen. Und anders hat es bei uns zumindest nicht funktioniert. Denn je mehr wir darauf eingehen, umso mehr steigern sie sich in ihre Rolle rein.

Vielleicht hat Deine Tochter ja auch etwas, was sie sehr mag, das aber nichts für Babys ist. Dann mal mit großem Bedauern sagen, es geht leider nicht, da sie ja als Vaby noch zu klein ist dafür.

LG weidekaetzchen

2

Wir hatten im Frühjahr auch eine Baby-Phase, allerdings war ich da mit Nr. 2 schwanger. Ich habe es in solchen Situationen einfach eine Weile zugelassen, dass er Baby ist. Will heißen, wir sind zusammen ins Bett gelegen, ich hab ihn in den Arm genommen, so getan als ob ich ihm ein Fläschchen gebe. Wir haben eh Babyspielsachen wieder rausgeholt, da hat er dann mal eine Rassel bekommen. Nach einer gewissen Zeit hab ich dann vorgeschlagen was für große Jungs zu machen bzw. ihm als Baby erzählt, dass er dies und das ja noch nicht kann, weil er ein kleines Baby ist und dass ich es total schade finde, dass man mit einem so kleinen Baby noch nicht xy machen kann, dass ich mich schon total freue, wenn er ein großer Junge wird und wird endlich zusammen xy machen können... Das hat eigentlich meist geklappt. Nach einiger Zeit wollte er auch nicht mehr Baby sein und die Phase war durch. Auch als seine kleine Schwester auf die Welt kam und er schon ein bisschen zurückstecken musste, war es nie wieder ein Thema.

Ich glaube, dass die Kinder da eben Veränderungen im Umfeld verarbeiten. Bei uns war es das Geschwisterkind, bei Euch vielleicht die neuen Kinder in der Kita oder der kleine Cousin.

Unser früheres Nachbarskind war 3 als unser Sohn auf die Welt kam. Wir hatten nachbarschaftlichen aber keinen engen Kontakt. Aber der Junge wollte in der Zeit auch auf einmal wieder Baby sein.

lgj

3

Hallo!

Ich habe es immer ein Stück weit zugelassen, aber wenn es zu viel wurde, habe ich auch erklärt, dass es sehr viele dinge gibt die sie darf, ein baby aber noch nicht. Wie zb. Mal etwas süßes essen, in den Kindergarten gehen (bei uns ab 3j), eine Rutsche hinunter rutschen usw.

Lg freggl