Hallo Mädels,
mein Kleiner (bald 5) soll laut Gruppenleiterin in eine Sprach-Fördermaßnahme. Diese ist neu und wird von genannter Erzieherin betrieben werden. Das ganze wird scheinbar offiziell gefördert.
Dieses Gespräch fand an der Haupteingangstür statt. Ich überlgte dann im Gespräch ihn evtl. nicht hinzugeben, weil die Zeit für uns ungünstig ist und ich das Ganze auch für etwas übertrieben halte.
Jedenfalls stelle ich diese Überlegungen zur Debatte. Dann hieß es auf einmal; wenn ich diese Maßnahme ablehne muß ich dazu im Kindergarten unterschreiben und dieses Schriftstück müssen sie wiederum an das Jugendamt weiterleiten. Ich habe dann nicht mehr viel dazu gesagt und bin gegangen.
Am Heimweg war ich dann sehr geschockt. Ich konnte mir auch nicht vorstellen, daß die Aussage der Erzieherin so stimmt. Und noch dazu in dem Rahmen, es gingen, während des Gesprächs, gefühlte 50 Eltern an uns vorbei.
Rücksprache zu Hause mit meinem Mann und meiner Mutter. Wir uns alle einig, so geht es nicht und das kann auch nicht rechtens sein.
Ich am nächsten Tag nochmal mit der Kindergärtnerin geredet. Ich möchte alles schriftlich haben. Inklusive wie das Jugendamt da mit drinnen steckt. Ich sagte auch das ich solche Drohungen an jenem Ort für ganz schlimm halte. Dann ließ ich die Kindergärtnerin erst mal stehen.
Bekomme ich am Vormittag einen Anruf von der Kindergarten-Leiterin. Und siehe da, Geschichte ist ganz anders. Das Jugendamt hängt zwar scheinbar tatsächlich irgendwie in der Förderung mit drinnen. Aber die Absagen landen nur im Kindergarten und bleiben da verschlossen, tauchen sonst nirgendwo auf.
Was mich nun interessiert, gibt es ähnliche Geschichten? Laut einem Gespräch mit einer anderen Mutter bin ich absolut kein Einzelfall. Das betrifft wohl auch nicht nur unsere Gruppe. Wie sieht es in anderen Kindergäten aus?
Ist es gängige Methode gleich mit dem Jugendamt zu drohen weil man sonst diverse Förderkurse nicht voll kriegt?
liebe Grüße
Gabi
Kindergarten übertreibt mit Jugendamt
Hallo Gabi,
was sind Eure Beweggründe Eurem Kind sprachliche Fördermaßnahmen des Kindergartens vorzuenthalten (außer "Zeit passt mir nicht")? Findet der Kurs nachts um 22 Uhr statt?
Liebe Grüße Andrea
Darum geht es hier doch gar nicht. Das muss jeder selber wissen. Ich z.B. wuerde meinem Sohn auch nicht fuer die Sprachfoerderung sein Lieblingshobby streichen. Dann wuerde ich lieber privat anderswo eine Sprachtherapie organisieren.
Hallo!
Mit dem Jugendamt zu drohen finde ich unterste Schublade. Ganz unabhängig davon, ob dein Sohn die Förderung nun braucht, oder nicht.
Zumal der Hinweis mit dem Jugendamt ja nicht einmal der Wahrheit entsprach.
Bei uns gibt es auch vom (Bundesland?) geförderte Sprachförderung. Die Teilnahme daran wird manchen Kindern nach einem Sprachtest empfohlen oder eben nicht. Sowohl für den Test als auch für die Förderung brauchte der KiGa das Einverständnis der Eltern. Wer nicht möchte, das dass Kind mitmacht, wird nicht unter Druck gesetzt. Und schon gar nicht mit JA bedroht.
Also was bei euch abgelaufen ist, finde ich schon echt schräg.
Lg Vanessa
Hallo,
da siehst du mal, was wir im Nachbarbundesland schon seit ewigen Zeiten ausstehen müssen. Den Sprachvorlaufkurs gibt es hier schon seit vielen, vielen Jahren...und der ist verpflichtend. Wenn also ein Kind dafür "erwählt" wurde, dann MUSS es 1 Jahr daran teilnehmen. Die Eltern dürfen zwar theoretisch ablehnen, aber das geschieht dann ganz offiziell und wird vermerkt - in der Schulakte und natürlich auch in den Akten der Ämter.
Ich kann dir daher nur raten dich vor deiner Beschwerde erstmal im Internet über die "neue Förderung" und ihre Richtlinien und Regeln zu informieren. Denn wie gesagt, hier bei uns ist dieses Verhalten "normal".
Eventuell könntest du dieser speziellen Förderung entgehen, wenn dein Kind Logopädie bekommt und/oder eine spezielle Intensivlogopädie angestrebt wird.
Die Förderkurse sind bei uns übrigens immer übervoll. Ich glaube nicht, dass das der Grund ist.
Ach ja, natürlich muss soetwas irgendwie bezahlt werden. Das geschieht über die Eingliederungshilfe. Das nun wiederum kann (aktuell) das Jugendamt oder das Sozialamt zahlen. Das ist je nach Bundesland, Alter des Kindes, Behinderungsart sehr verschieden...ich will da jetzt nicht weiter drauf eingehen. Die Behörden wissen das oft selbst nicht so genau. Also bei uns würde das ganz klar das Sozialamt zahlen - hier ist das Sozialamt zuständig für alle Kinder bis zum Schulanfang.
Ich weiß nicht, wie du dir so eine Fördermaßnahme vorstellst. Aber eigentlich ist das so schlimm nicht. Die Kinder kennen sich alle aus dem Kiga und sitzen eben einen Tag zusammen in einer separaten Gruppe und spielen. Das ist eine geförderte Kleingruppe. Hier wird einfach besonders auf die deutsche Sprache geachtet. Ansonsten ist das ganz normaler Kindergartenalltag.
Was hat denn dein Kind?
in welchem bl wohnst du?
Hessen. Bei uns gibt es den Vorlaufkurs. Den hat, mit dem Namen, glaube ich kein anderes Bundesland. Da gehen dann hauptsächlich Kids von Ausländern rein. Aber so richtig auch nicht.... Ist schwierig zu beschreiben.
Hallo,
ich hätte der Erzieherin gleich beim ersten Gespräch gesagt: Danke das sie mich darauf hinweisen das mein Sohn womöglich Sprachdefinzite hat. Ich werde es schnellst möglich mit unserem Kinderarzt und einem dafür ausgebildeten Logopäden besprechen. Punkt und Basta!
Ja es gibt auch Sprachförderunng im Kindergarten und das ist gar nicht so selten das das Jugendamt da mit dran hängt. Aber da geht es meist dann doch eher um Kinder die Ausländische Wurzeln haben und erst mal Deutsch lernen müssen! Also ganz anders gelagert.
Ich würde mir trotzdem mal alle Infos zu dieser "Gruppe" geben lassen schriftlich. Vielleicht ist es ja doch was für deinen Sohn wenn er tatsache Probleme mit der Sprache hat.
Ansonst sprech mit deinem Kinderarzt oder frage direkt beim Logopäden nach!
Hallo,
mir wäre hier wichtig, gibt es denn einen Förderbedarf oder nicht?
Wäre dieser klar erkannt würde ich immer den Weg über einen Logopäden gehen und dies der Einrichtung so mitteilen.
Vielleicht gibt es tatsächlich sprachliche Defizite und die Einrichtung hat bemerkt, dass diese nicht behoben werden?
Hallo!
Bei uns gibt es diese Förderung auch. Nennt sich in BW , ganz simpel und einfach "Spatz".
Das ganze wird von der Landesbank und Jugendamt unterstützt. Je mehr Eltern zustimmen umso größer die Wahrscheinlichkeit der Förderung für den Kindergarten, Je mehr Eltern zustimmen umso Größer die Chance diese Förderung zu bekommen ,diese Förderung ist nicht selbstverständlich.
Unsere Tochter und einige andere Kinder brauchen die Förderung. Die Eltern dessen Kinder diese Förderung nicht brauchen haben trotzdem zugestimmt den a) schadet es nicht und tut niemanden weh und b) so hatten wir die Chance diese Förderung zu bekommen.
Bei uns wird niemanden gedroht, wenn man nicht möchte das ,das Kind nicht teilnimmt dann ist es eben so.
Ich denke einfach mal,das die zuständige Erzieherin entweder selber nicht wusste was sie da von sich gibt bzw. es nicht besser wusste oder falsch verstanden hat.
P.s. Bei uns findet die Sprachförderung übrigens im Kindergartenalltag statt. Das Kind hat keine besondere Uhrzeit oder Termin dafür. Die zuständige Therapeutin/Erzieherin setzt sich zu den Kindern und übt das spielerisch im Spiel. Wir Eltern bekommen dann öfter ein Feedback und worauf wir achten müssen.
Vielen en Dank
für alle sachlichen und freundlichen Antworten.
Interessant, daß es wohl je Bundesland bzw. Kindergarten unterschiedliche Regelungen gibt.
Dieser Kurs ist bei uns neu im Aufbau und nicht zwingend.
Bis jetzt habe ich noch nichts schriftliches bekommen geschweigedenn unterschreiben müssen.
Mein Kleiner spricht seit einigen Wochen super, hat sonst keinerlei Defizite und zudem dauert es noch fast zwei Jahre bis er eingeschult wird.
Wir sind so übereingekommen das wir nächsten September neu entscheiden.
Leider ist halt nun die Vertrauensbasis Kindergarten - Elternhaus und vor allem zu dieser Erzieherin für uns momentan nicht mehr gegeben. So geht es nunmal nicht. Und ich bin ja auch kein Einzelfall.
liebe Grüße
Gabi
Das kann ich gut verstehen. Ich finde es prima, dass es solche Angebote gibt und das man darauf hingewiesen wird, wenn die Erzieherinnen meinen, irgendein Defizit beim Kind zu beobachten, und einem entsprechende Foerdermassnahmen nahegelegt werden. Das war es dann aber auch schon. Ich bin davon ueberzeugt, dass man mit Information und Gespraechen mehr Familien erreicht als mit Druck und Zwang.
Was soll denn eine Foerderung bringen, hinter der die Eltern nicht stehen und der sie nur aus Angst vor Repressalien nachgegeben haben? Dann hat das Kind vielleicht eine Stunde Sprachfoerderung mehr in der Woche, aber die Eltern werden auf alle weiteren Angebote mit Ablehnung und Angst reagieren und bestimmt keine Lust mehr auf Kooperation mit den Erziehern haben.
Die Einmischung in die Familien nimmt manchmal Ausmasse, die mich - gelinde gesagt - erstaunen.
Danke,
Du sprichst mir genau aus der Seele!