Hallo liebe Mamis,
auf Anraten der Erzieherin unseres Sohnes (3 Jahre und 5 Monate) waren wir heute beim Kinderarzt zu einem Gespräch. Der Hintergrund: Unser Kleiner ist sehr aktiv, wenn er nach vorne läuft schaut er gleichzeitig rechts, links, nach oben und nach unten. Er will mehr als er kann, und lässt sich leicht ablenken. Zudem ist er in einem Moment gut drauf und im nächsten richtig ekelig. Er unterbricht uns ständig und wenn er mit uns reden will, dann ist es ihm egal, ob wir gerade telefonieren oder ihm sagen., dass es gerade nicht geht und er ein bissl warten soll. Beim Essen ist er nur am zappeln, ohne zappeln geht es quasi nicht. Abends dreht er völlig auf und rennt durch die Wohnung, als wolle er einen Marathon laufen. Ich habe oft darüber nachgedacht, ob er vielleicht eine Art ADHS/ADS hat, da er wirklich oft anstrengend ist. Und ich kenne viele "Vergleichskinder", die auch lebhaft sind. Aber nicht auf die Art. Nun hat sein Arzt gesagt, er fände es gut, wenn wir mit der Frühförderung Kontakt aufnehmen und die sollen ihn mal auf eine Reizfilterschwäche hin beobachten.
Kennt sich jemand von euch damit aus? Sollte er ADS/ADHS/Reizfilterschwäche haben, ist dann ein "normales" Leben bzw. ein Leben ohne Medikamente möglich? Welche Maßnahmen können wir denn jetzt schon ergreifen, um ihn zu unterstützen bzw habt ihr irgendwelche Tipps?
Ich bin zugegebener Maßen gerade ein bisschen überfordert und besorgt. Hätte nicht so viel im Internet darüber lesen sollen.
Danke für eure Antworte/Hilfen.
Reizfilterschwäche-Frühförderung?????
Reizfilterschwäche, ADS, ADHS, KISS und jedes 2. Kind ist hochbegabt oder hat eine Art von Autismus.
Nix würde ich machen und den Zwerg mal im Leben ankommen lassen.
Ihm immer wieder sagen:" schau nach vorn, wir reden gerade, gleich bist du dran, ich telefoniere....".
Wenn er am Abend durch die Wohnung rennt hat er vielleicht einfach noch Reserven, ihm ist langweilig, oder was weiß ich.
Ich wünsche Euch alles gute. Das wird schon.
Hallo,
Erfahrung habe ich damit nicht, aber wenn du das Gefühl hast, es stimmt etwas nicht, dann schadet es sicher nicht, das abklären zu lassen. Es gibt im Internet auch viele gute Tipps zum richtigen Umgang mit ADHS-Kindern, das kann man sicher beachten.
Von deiner Beschreibung her würde ich sagen, meine Maus (fast 3) ist ziemlich ähnlich, aber laut Kindergarten ist sie was Konzentrationsfähigkeit,... angeht, absoluter Durchschnitt. Wahrscheinlich haben wir in der Erziehung was falsch gemach, sie quatscht uns nämlich auch dauernd dazwischen. 
Kann das nicht auch einfach noch fehlende Impulskontrolle sein?
Geht er schon in den Kindergarten? Finden die ihn auffällig?
Liebe Grüße
Ja,er ist in kiga. Daher kam ja auch der Vorschlag mal zum Arzt zu gehen,der uns dann wiederum die Überweisung zur Frühförderung gegeben hat,um zu schauen was und ob etwas ist.
Hallo,
ich kann dir nur den Tip geben : Lies niemals,nie nicht ( also wirklich überhaupt nicht 
) Tips im Internet und versuche sie auf dein Kind zu übertragen...Das macht in den meisten Fällen nur unsicher 
Lies Artikel von guten Erziehungswissenschaftlern oder frag Mütter mit älteren Kindern nach ihren Erfahrungen und dann schalte deinen Kopf und dein Bauchgefühl ein und versuch das Beste für dein Kind daraus zu lesen....Wenn dir das Verhalten deines Kindes Sorgen macht, spricht nichts gegen eine Abklärung in einer Fachstelle..
Ansonsten hört sich das Verhalten deines Sohnes für mich noch recht kindgerecht an und ich hab die Erfahrung gemacht, daß man mit Liebe, klaren Erwartungen (die man den Kindern gegenüber auch klar formuliert ) und passenden Konsequenzen in der Erziehung viel erreichen kann...
Lies dir unter www.familienhandbuch.de Artikel durch, setz dich mit der Frühförderstelle zusammen, halte Gesprächskontakt mit den Erziehern und zieh mit deinem Mann bei der Erziehung an einem Strang...
Sehr aktive Kinder müssen ausgepowert werden..Also viel raus in die frische Luft und bewegen...Wenig - und wenn dann nur kindgerechte- Medien, du kannst darauf achten, daß er nicht zuviel Zucker isst( und auf Zusatzstoffe in der Nahrung ), darauf reagieren manche Kinder auch...
Ansonsten viel Liebe, kuschel, Körperkontakt..Und immer gleiche Abläufe / Strukturen im Alltag..Das gibt Kindern Sicherheit...
Und Zuversicht in dich, daß du das Beste für dein Kind tust 
LG 
Hallo!
Mein großer Sohn hatte andere Probleme (Sprachentwicklungsstörung). Wir wurden von Ärzten immer wieder vertröstet, dass "alles schon noch kommt". Mein Bauchgefühl hat mit aber etwas ganz anderes gesagt - und ich lag richtig. Durch frühzeitige Therapie (Beginn mit drei Jahren) konnte er seine seine Schwierigkeiten Bus zum Schulbeginn weitestgehend überwinden.
Wenn dein Bauchgefühl dir sagt, dass möglicherweise etwas "nicht stimmt", lass ihn gründlich untersuchen. Dann kann dein Sohn - falls Bedarf besteht - rechtzeitig Unterstützung bekommen. Ja natürlich ist ein normales Leben möglich! Eine Therapie beinhaltet ja unter anderem auch, dass ihr als Eltern Wissen über die Problematik erlangt, in zuhause sinnvoll unterstützen könnt und Strategien für schwierige Situationen erarbeitet.Das kann viele Konflikte verhindern.
Sollte die Diagnostik ergeben, dass alles im grünen Bereich ist und (derzeit) kein Handlungsbedarf besteht, kannst du beruhigt sein und brauchst dir keine Gedanken darüber machen, ob vielleicht doch etwas ist und ihm Unterstützung doch gut tun könnte.
LG Silvia
Danke!
Niemals im Internet lesen. Doktor Google ist ein ganz schlechter Arzt.
Ansonsten liegt es natürlich nahe bei einem Kind mit Reizfilterschwäche einfach die Reize zu minimieren. Schau dich mal um in deiner Wohnung - ganz besonders in dem von ihm bewohnten Bereich. Ist das eher ruhig oder chaotisch? Ich nenne dir mal das Extrem der Einrichtung des Zimmers bei uns im Therapiezentrum:
4 kahle, hellgelbe Wände (kein Bild, kein Regal...nichts)
1 weißer geschlossener Schrank mit dem Spielzeug (in einzelnen großen Kisten sortiert - keinesfalls dort chaotisch hereingestapelt)
1 quadratischer weißer Tisch
3 Stühle
Das ist absolut reizarm. Jede zusätzliche Farbe, jeder zusätzliche Gegenstand würde mehr Reize erzeugen. Jedes Spiel wird daher unmittelbar vor Spielbeginn aus dem Schrank geholt und nach Spielende wieder weg geräumt.
Liebe shera80,
ich finde, so unnormal liest sich das alles nicht, er ist ja noch gar nicht so alt und da ist man ungestüm, kann schlecht warten und muss sich auspowern.
Es ist aber schwer von außen zu beurteilen.
Meine Tochter hat eine Reizfilterschwäche. Von jeher. Sie kam schon als ganz kleknes Baby überhaupt nicht zur Ruhe, jede größere Abweichung von der Norm brachte sie aus dem Gleichgewicht und ab anderthalb hat sie dann oft vor Überforderung gebrochen. Nicht aus Trotz, sondern das war ihr Überlaufventil. Heftige Reaktionen also.
Bei deinem Sohn würde ich ganz genau prügen, inwieweit er über- bzw unterfordert ist. Dreht er auf, wenn der Tag zu lang war, wenn er sich nicht genug bewegt hat, wie auch immer.
Je nachdem solltest du Aktivitäten in euren Alltag einbauen oder sie abbauen. Auch hilft es vielleicht, wenn ihr Mechanismen sucht, mit denen dein Sohn sich besser runterfahren kann.
Unsere Tochter konnte bis zum vierten Geburtstag nur einschlafen, wenn sie festgehalten wurde.
Kann er sich selbst reguliefen? Ansonsten vielleicht autogenes Training für Kinder?
All die Dinge, die du aufzählst, können stimmen, aber oft liegt auch viel im Alltag der Kindef begründet. Das wäre immer mein erster Ansatz.
Bei einer Reizfilterschwäche half uns, den Alltag gehörig abzuspecken an Terminen und Ergotherapie. Nur die Ergo hätte es allerdings auch nicht gebracht.
Liebe Grüße love.
Das ist es ja,er hat absolut keinen stressigen Alltag. Er ist im kiga bis ca halb vier und dann zu Haus. Je.nach Wetter gehen wir raus und wir schauen schon,dass er Bewegung hat. Die fordert er auch ein.
Wie alt ist denn deine Tochter? Und wie lief das damals denn mit der Diagnose? Also was würde denn gemacht um letztendlich sagen zu können,sie hat eine reizfilterschwäche?
Huhu!
Für ein Kind mit Reizfilterschwäche kann es ganz schön lang sein, bis halb vier im Kindergarten zu sein. Meine Tochter schafft das selten, aber generell reicht es ihr bis zwei, halb drei.
Bei uns war es so, dass wir uns im Gespräch mit der Kinderärztin für Ergotherapie entschieden haben.
Keine weitere Diagnostik.
Meine Tochter ist fast sechs.
Hallo,
ich habe deinen Thread erst jetzt gesehen. Hoffe die Antwort hilft noch...
Auf's erste Lesen klingt es ähnlich meiner ältesten Tochter. Sie ist hochsensibel in allen bekannten Bereichen. Aber ich kenne deinen Sohn nicht, ob es wirklich auf ihn zutrifft müsstest du selber herausfinden.
Hochsensibilität ist eine genetische Veranlagung, nicht therapiebedürftig und auch als solches nicht behandelbar. Auch die Diagnostik ist schwierig, das einzige körperliche Symptom ist ein permanent erhöhter Cortisol-Spiegel (Stresshormon) im Blut.
Hochsensible sind in der Überforderungssituation sehr ähnlich ADHS-lern. Experten gehen sogar davon aus, dass bis zu 80%!!! der ADHS-Diagnosen falsch sind und in Wirklichkeit nur HSP (Hochsensible Personen) darin stecken.
Grundsätzlich sage ich dir aus eigener Erfahrung (im Gegensatz zu vielen Antwortgebern hier): lies im Internet, mach dich schlau, probier dich aus, teste was deinem Kind hilft. Bist du einmal in der Diagnostikschiene drin kommst du da nicht mehr so leicht heraus. Und Schubladen sind immer schlecht für Kinder - besonders wenn die Schullaufbahn beginnt. Hast du wirklich das Gefühl du hast viel probiert und kommst nicht weiter DANN würde ich mir Hilfe holen. Aber leider wird auch hier dann ganz oft nur noch in Schubladen sortiert.
Unsere Tochter verarbeitet Eindrücke durch Bewegung weswegen ihre Aktivität im Laufe des Tages stetig ansteigt. Auspowern hilft bei ihr nur wenn sie ihren Kopf anstrengen muss. Sport hilft nur sehr bedingt, rausgehen ist wegen der vielen Eindrücke draussen meistens kontraproduktiv. Ich konnte sie z.B. nicht zu Fuß in den KiGa bringen weil die Eindrücke die bis dorthin (15 Minuten Gehzeit) auf sie eingeprasselt sind schon zu viel waren und sie schon kaputt war wenn wir dort ankamen. Dann ging im KiGa nichts mehr den ganzen Tag über. Hab ich sie mit dem Auto gebracht lief es viel besser. Jetzt in der Schule hatte sie massive Probleme am Anfang, erst seitdem sie einen fest zugeteilten Platz in der Klasse hat und nicht mehr umsetzen muss geht es richtig bergauf. Vorher haben sie 14-tägig umgesetzt und sie musste sich jedes Mal neu finden.
Mein Mann ist auch hochsensibel, es ist keine Krankheit sondern schlichtweg Veranlagung mit der man lernen muss umzugehen. Wir haben jetzt einen guten Weg gefunden der aber sehr schwierig war. Wenn du Infos darüber willst schreib mir gerne eine PN.
Wie schläft er denn?
Liebe Grüße
Ina