Waldorf-Mamis hier?

Wir haben seit 3 Wochen Eingewöhnung im städtischen Kindergarten und ich denke, es harmoniert einfach nicht. Unsere Tochter fühlt sich nicht wirklich wohl, ich habe kein gutes Gefühl bei der ganzen Sache und auch wie allgemein alles gehandhabt und ihr Konzept umgesetzt wird enttäuscht mich. Kurz um, der Gedanke zu wechseln wird von Tag zu Tag stärker. #aerger

Einen städtischen Kindergartenplatz zu bekommen kann ich abhaken bzw. nur mit sehr langer Wartezeit und wer sagt mir, dass es dort besser wird. Ich seh mich allerdings noch um ;-)

In 15 Minuten Laufweite ist ein Waldorf Kindergarten und der war "eigentlich" auch bei uns in der Auswahl. Deswegen liebe Mamis, deren Kinder einen Waldorf Kindergarten besuchen, was überzeugt Euch daran, was findet ihr vielleicht nicht so toll? Lasst mich an Euren Erfahrungen teil haben :-D

Und nein, ich möchte hier keine Vorurteile wie das "Namensingen" hören ;-)

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Namen singen? Nein, da hast du was falsch verstanden: Der Name wird getanzt ;-).

Nein, Spaß bei Seite! Ich finde das Waldorf-Konzept gerade bei Kindergärten nicht schlecht bzw. mir ist es prinzipiell sowieso eher Banane, welches Konzept ein Kindergarten hat. Das liegt ohnehin viel stärker an den "Fräuleins", die dort arbeiten (und nein, Kinder unterscheiden auch nicht zwischen Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen, falls mich hier wer auf die korrekte Bezeichnung aufmerksam machen will).

Was ich aber grundsätzlich völlig falsch finde, ist wenn man bei einem Problem sofort die Einrichtung verantwortlich macht. Vielleicht ist einfach dein Kind noch nicht kita-reif (was ich bei 3jährigen für nicht selten halte) und wäre daheim (falls du nicht arbeitest) oder bei einer Tagesmutti wesentlich besser aufgehoben. Oder dein Kind braucht einfach noch Eingewöhnungszeit.

Beispiel meine Nachbarin: Sohn fühlte sich im Kindergarten nicht wohl, ging morgens nicht gern außer Haus, ... - also wurde für Prinzchen ein neuer Kindergarten aufgetan. Dafür tigert Mutti morgens und mittags die doppelte Strecke (trotz 3er Kinder und Arbeit!!!). Anfangs (im September d.J.) hieß es: "Wir sind so froh, der xy geht ja jetzt so gern in den Kindergarten. Alles so toll dort, ganz anders als im alten." Allerheiligen durfte er dann die Ferien schon daheim bleiben und tönte bei uns: "Ich muss diese Woche nicht in den scheiß Kindergarten." Ähm, ja. Nun hatte aber die mittlere Tochter in der GS (1.Klasse) massive Probleme, nicht leistungsmäßig, sondern sie nässt dauernd ein, obwohl sie doch schon seit nem halben Jahr trocken war #zitter. ÄH, in der 1. Klasse seit nem halben Jahr, prima Sache! Sie hätte ja so Angst, weil 2 in der Klasse sind, die sich nicht so benehmen, wie sie sollen und das regt sie ja so auf #augen. Ich so: "Vielleicht solltest du ihr vermitteln, dass sie das Verhalten der anderen nichts angeht." Die Mutter: "Ja, ich hab ihr das schon mal gesagt, aber sie ist halt so sensibel." Nun, seit einigen Wochen geht das Kind nun auch auf eine sündteure Privatschule (und die Leute habens eh nicht dicke, Urlaub ist nun komplett gestrichen und die Kinder dürfen nicht mal mit ins Puppentheater, weils das einmal im Jahr in einem Kaufhaus hier eh gratis gibt, wo das Kind täglich 20 km einfache Strecke auf den Bus gefahren wird. Das Mädel hatte dann nen furchtbaren Heulkrampf, aber ihr geht's ja "so gut" auf der neuen Schule.

Ich bin da skeptisch. Ich geb mein Kind lieber kurz in den Kindergarten, aber dafür muss er da eben durch. Morgens geht er auch nicht wirklich gern los. Aber mittags ist er meist doch recht zufrieden damit. Ich sag ihm dann: "Weißt du, ich hab auch nicht jeden Tag Lust auf Arbeit, aber hilft halt mal nichts."

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Zu deinen "Fräulein", Kinder brauchen auch nicht in der Lage sein, eine richtige Berufsbezeichnung zu nennen, aber als erwachsener Mensch sollte man doch in der Lage sein, respektvolle Bezeichnungen für andere Menschen und deren Berufe zu finden!

Und Fräulein ist für eine 4 jährige Ausbildung, oder sogar ein Studium einfach nicht angebracht!

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Huhu, wir sind in einem Waldorfkindergarten! Und ich würde jedem zu unserem Kindergarten raten! Ich mag die ruhige, liebevolle und kindgerechte Atmosphäre.
Ich mag das weniger und dadurch das mehr. Ich mag den wöchentlichen Wandertag und wie die Kinder in Kontakt sind und und und :-) So richtig was negatives gibt es nicht. Hier u da mal ne Kleinigkeit, die ich jetzt aber nicht bennen könnte.

Unser großer war erst in einem neugebauten, städtischen Kindergarten, dort gab es alles! aber die Atmosphäre war eher unterkühlt. es gab dort viele Probleme u unser Sohn mochte dort nie hin.
habe aber auch schon von anderen waldorf kigas gehört, wo auch nicht alles passt. Ist auch immer viel von den Erziehern abhängig....

Ach so, namentanzen ist einmal die Woche, sehr niedlich gemacht.

LG

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Stimmt, tanzen war es #rofl

Unsere Tochter war seit ihrem 1. Lebensjahr in Betreuung und von daher sind wir auch recht positiv an die Sache ran gegangen. Klar hatte sie da auch Null-Bock-Phasen, allerdings hatte wenigstens ich dann das Gefühl, dass sie dort gut aufgehoben ist.
Ich bin auch immer wieder hin und her gerissen, ob wir abbrechen sollen oder nicht. Ich denke mir ja auch, unsere Tochter ist pragmatisch, wird den Kindergarten schon überstehen, aber irgendwie ist mir das zu wenig.

Wenn ich sehe, wie die Erzieher manchmal mit den anderen Kindern umgehen, finde ich das nicht Kind gerecht und weiß auch nicht, ob so manches für das Selbstvertrauen der Kinder nicht eher schädlich ist. Klar, vielleicht bin ich auch einfach nur eine überfürsorgliche Mutter ;) Ich weiß es nicht.

Und ja, ich denke es wäre für sie besser gewesen, erst mit 3,5 in den Kindergarten zu kommen. Allerdings hat es vorher einen ganz anderen Eindruck gemacht und wenn ich sie nun wieder raus nehme, kann ich mir nicht vorstellen, dass ich sie in einem halben Jahr wieder dorthin schicke, abgesehen davon das unser Platz dann natürlich weg wäre und es ungewiss ist, ob dann einer frei werden würde (die Leiterin vergibt die Plätze schon teilweise 1,5 Jahre vorher).
Nur ich fürchte, dass die Punkte, die mich als Mutter an der Einrichtung stören, sind wohl in den meisten städtischen Einrichtungen, deswegen möchte ich mich mal umhören und umschauen.

Ganz ehrlich, ich habe gerade keinen Plan. #klatsch

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Hallo, vielleicht beschreibst du mal, was du so störend oder schlimm empfindest. Es ist ganz normal, dass die Kinder nicht ganz so betüdelt werden wie zuhause oder in der Krippe und ein gewisses Maß an Selbständigkeit gefordert / gelernt wird. Ebenso, dass die Kinder lernen müssen ihren Platz selbst in der Gruppe zu finden und dass das ein Prozess ist, der nicht nach 3 Wochen abgeschlossen ist.

Kind muss sich dort wohlfühlen, nicht du ! Das ist eine wichtige Erkenntnis, die ich bei meinen beiden Rabauken gelernt habe. Was mich persönlich als Mutterherz gestört hat haben sie häufig (eigentlich immer :-)) gar nicht so empfunden. Sie legen doch ganz andere Prioritäten als wir Erwachsene .... Meine Kinder wollen mit mir kuscheln und nicht wirklich mit ihren Erziehern bspw. und mögen klare deutliche Ansagen und nicht so was Weichgespültes, sie haben kein Problem damit, wenn jemand mal lauter wird, sie wollen auch Emotionen erfahren auf ihr Verhalten .... um nur einige Bsp. zu nennen.

Die beiden Kitajahre meines Großen waren für ihn nicht so toll, das lag ausschließlich an der Erzieherin und ihrer unmotivierten Haltung. Es war eine Kita mit privatem Träger, aber Kosten wie städtisch. Er kam mit dem praktizierten offenen System nicht klar, weil er motorische Schwächen hatte und hier alles vermieden hat was mit Basteln zu tun hatte und niemand drauf geachtet hat. Dort arbeitete man nach Montessori.

Mein kleiner Sohn geht auch in eine private, aber andere Kita (teurer) und es ist für ihn total prima da. Die Kita arbeitet nach der Reggio-Pädagogik. Der Personalschlüssel ist topp und mein Sohn kommt mit dem offenen System super klar.

Mir persönlich ist es total wurscht ob nun Waldorf oder Reggio oder Montessori - letztlich wollen alle das Gleiche und mal ehrlich, ich kann keine Unterschiede erkennen .... nun ja :-)

VG
B

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Hast Du denn mal das Gespräch gesucht mit den Erziehern oder mit der Leitung? Vielleicht könnte Dir das helfen, das Verhalten des Personals, das Dir so komisch vorkommt, besser einzuordnen. Vielleicht hat das ja seinen Hintergrund.

Mein Sohn hat vor einigen Monaten die Einrichtung gewechselt und ist nun in einem Montessori-Kindergarten, der sehr stark konzeptionell arbeitet. Auch in seiner alten Kita wurde nach Montessori gearbeitet, aber da haben sie es wohl nicht so genau genommen, sodass mir da nie was aufgefallen ist. In der neuen Einrichtung haben die Erzieher auch eine sehr spezielle Art, mit den Kindern zu sprechen, zu spielen (dort sagt man "zu arbeiten"). Mir ist das zu Anfang sehr stark aufgefallen, nicht negativ, aber es hat mich schon gewundert. Allerdings bin ich da sehr gut mitgenommen worden, es wurde viel erklärt, und inzwischen macht es alles für mich viel Sinn und ich finde es sehr gut, wie dort gearbeitet wird. Deswegen meine ich, könnte ein Gespräch vielleicht helfen.

Im übrigen solltest Du Dich vielleicht auch mal fragen, ob die Dinge, die Dich stören, für Deine Tochter selbst wirklich so ein großes Problem darstellen. Ich könnnte mir vorstellen, dass Du da vielleicht Deine eigene Unzufriedenheit oder Unsicherheit der Einrichtung gegenüber auf sie überträgst. Wie soll sie sich dort wohlfühlen, wenn Du es nicht tust.

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Hallo,

guck' Dir mal das Waldorf-Konzept an und sprich' mit den Erzieherinnen, wie es dort umgesetzt wird.

Ich finde das Waldorf-Konzept liegt grenzwertig nahe an einer Sekte.
Steiner hatte einiges an esoterisch-okkultistischen Ideen, die z.T. sogar rassistisch waren. Gut, letzteres wird in den Waldorf-Einrichtungen, laut deren Aussagen, nicht gelehrt, aber mir würde dieses esoterische Zeugs schon reichen. Lies mal den Rudolf Steiner-Artikel bei Wikipedia.
Ich hatte auch schon mit einer Mutter zu tun, deren Kinder auf eine Waldorf-Schule gingen, wo den Eltern diverse Vorschriften gemacht wurden, wie sie privat mit ihren Kindern umzugehen haben (z.B. bezüglich Fernsehen und welche Bücher sie lesen durften). #contra
In eine Einrichtung, die sich daran relativ eng orientiert, würde ich meine Kinder nicht geben.

Aber es gibt auch Einrichtungen, die sich da nur ein paar sinnvolle Punkte raus suchen und den Rest ignorieren.
Da würde ich ein intensives Gespräch mit der Kindergartenleitung führen und bei den kritischen Punkten ganz genau nachhaken.

Unsere Kinder sind/waren in einem Montessori-Kindergarten (Elterninitiative). Auch hier ist es so, dass das Montessori-Konzept, wenn es zu 100% umgesetzt würde, eine ziemlich dogmatische Angelegenheit wäre (eingeschränkt, womit man was spielen darf, wenig künstlerische Ansätze), aber unser Kindergarten setzt hauptsächlich den Leitsatz "Hilf' mir, es selbst zu tun" um, und hat natürlich einiges an Montessori-Material da. Aber ansonsten wird auch gebastelt, und die Kinder spielen mit ganz normalem Spielzeug.
Außerdem gibt es einen Waldtag, Turnen und Englisch.
Wir sind mit dem Kindergarten sehr zufrieden.

Ich glaube nicht, dass man alle städtischen Kindergärten über einen Kamm scheren kann. Das kommt immer auf die Leitung an und darauf, ob es beispielsweise ein Offenes Konzept gibt, was hauptsächlich dazu dient, dass man weniger Personal einstellen muss, weil die Kinder viel sich selbst überlassen werden.

Gibt es bei Euch eigentlich keine kirchlichen Kindergärten oder Elterninitiativen? Das wären doch sonst auch noch Möglichkeiten.
Bei letzteren kann man sogar Einfluss darauf nehmen, wie es im Kindergarten laufen sollte.

LG

Heike

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Dem kann man wirklich kaum etwas hinzufügen #danke

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Genau deswegen frage ich hier um Erfahrungen, wie die Deiner Bekannten zu erfahren.

Über einen Kamm scheren will ich eigentlich hier gar nichts, auch wenn das evtl. so rüber kommt. Montessori muss ich mir noch mal genauer anschauen, danke.

Wir schauen uns auch noch 2 von Elterninitiativen an :-D

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Hallo,

glaubst Du denn, das überhaupt ein Kiga der richtig wäre für Dein Kind? Nach 3 Wochen so ein Ziehauf und dann noch der Gedanke an Waldorf....daraus schlussfolgere ich für mich, daß ihr viel zu voreingenommen seid und der jetzige Kiga gar keine Chance haben kann.

LG

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Doch, ich glaube schon das es einen Kindergarten gibt, der passt. Mit der vorherigen Einrichtung waren wir ja auch glücklich, es geht hier also nicht um die Übermami, die sich nicht trennen kann. Ich denke nur, dass man als Eltern hinter der Art und Weise, wie der Kindergarten ein Problem behandelt eben dahinter stehen sollte.

Ich glaube, Voreingenommen bist in dem fall eher Du oder hast Du Erfahrung mit dem Waldorf System die Du mir mitteilen möchtest, denn genau darum geht es hier gerade #winke

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Sorry, wenn ich so direkt antworte, aber wer Waldorf im Hinterkopf hat, hat definitiv ein Problem.

LG

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Huhu,

unsere Tochter wird zwar in eine private Einrichtung gehen, aber meine beste Freundin war im Waldorfkindergarten und später in der Waldorfschule.
Uns gefällt die "lass sie mal machen"-Philosophie nicht. Wenn man ein Kind hat, das sich durchsetzen kann ist das kein Problem, aber schüchterne Kinder sollten doch eher einen anderen Kindergarten besuchen.
Klar, das kann von Einrichtung zu Einrichtung variieren, aber der Grundansatz ist ja da.

Meine Freundin hat im Kindergarten furchtbar gelitten und daher kam der Waldrofkindergarten von vornherein nicht infrage.

Liebe Grüße