Das leidige Thema Verstopfung

Hallo,

meine Tochter ist 2,5. bis letzten Sommer gab es immer mal wieder akute Verstopfungprobleme.

Diese traten nur kurzzeitig auf, zB nach viel Verzehr von süßen Backwaren und Grillwürstchen. Diese Kombi gabs im Sommer schonmal und dann passierte es vereinzelt, dass nach drei Tagen ohne Stuhlgang ein furchtbar verweinter Tag in sehr hartem Backstein-Stuhlgang endete. Das war furchtbar und wie versuchten es meißtens erfolgreich einzudämmen.

Generell isst unsere Tochter sehr Kohlenhydratlastig, viel zu wenig Ballaststoffe, Fleisch eigentlich fast nur durch Aufschnitt, aber auch wenig. Ich weiß, sie müsste anders essen, aber Viele können sich denken, dass Essen bei manchen Kindern nicht die leichteste Übung ist.

Nun habe ich in den letzten Wochen und Monstenschon angefangen, Weizenmehl möglichst durch Dinkel zu ersetzen, gar nicht so leicht, wenn der Chefkoch nicht mitspielen möchte. Der Zuckerkonsum (vor allem indirekter) wurde reduziert durch Ernährungsumstellung bei mir.

Nun haben wir plötzlich, ohne erkennbaren Auslöser seit mindestens einer Woche wieder Probleme. Verstopfung kann man es eigentlich gar nicht nennen, der Stuhlgang ist nur total hart, natürlich vermutlich unangenehm groß, aber meilenweit vom Sommerproblem entfernt. Sie hat auch täglich Stuhlgang, weint aber dann sehr und hält ein. Manchmal kneift sie eine Minibohne ab und verhält sonst aber generell alles. Dabei hat sie aber offenbar starke Schmerzen oder Angst, sie schwitzt, schreit, heute hat sie sogar gesabbert, blaue Lippen bekommen. Es artete in solche Panik aus, dass ich ihr unter Brüllen androhte, dass Fieberthermometer zu holen, damit sie endlich presst, was sie dann auch endlich erfolgreich tat.

Ich weiß, dass das falsch war, aber die minutenlangen Schmerzensschreie und meine Handlungsunfähigkeit waren furchtbar.

Nun trickse ich seit Tagen:

Sie trinkt genug, ich erinnere sie dennoch an noch mehr, nur Wasser oder Schorle mit naturtrübem Apfelsaft/Birnensaft. Sie pieselt auch seeehr viel, daran kann es nicht liegen.
Naturjoghurt (sie reagiert für gewöhnlich auf Lactose), aktuell aber Fehlanzeige.
Obstbrei, Apfel, Möhren, Gurke, Trauben, Rosinen. Weniger Brot, keine Süßigkeiten, gesunde Aufstriche...
Aber seit einer Woche täglich das gleiche Spiel. Heute Abend habe ich dann Laktulose verabreicht und werde das nun ein paar Tage testen (hatte der KiA schonmal empfohlen).

Was ich mich nun frage, wo kommt das so plötzlich her? Monatelang ist der Stuhl weich und ohne sichtbare Veränderung dreht die Verdauung so eklatant? Womit kann das zusammenhängen? Wachstum?

Und, ist schon Diagnostik möglich und sinnvoll, ob gewisse Lebensmittel einfach nicht verträglich sind? Ich möchte ja einfach die Ursache für das Problem beheben, nicht ständig "dagegen füttern"...

Natürlich werde ich diesbezüglich auch nochmal den KiA interviewen. Aber vielleicht weiß hier jmd Rat.

Danke und liebe Grüße

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Woran das liegt kann man nicht sicher sagen. Es gibt aber eine Phase, in der Kinder ihren Stuhlgang einhalten. Das passt bei euch auch vom Alter her. Einfach nicht weiter thematisieren, movicol verschreiben lassen. Das hält den Stuhl weich.

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Woher es kommt, kann ich Dir auch nicht sagen, aber wir hatten das auch sehr extrem. Richtig schlimm wurde es, als sie trocken wurde. Eine zeitlang half noch Windel anziehen, dann wollte sie es nicht mehr und dann ging gar nichts mehr.

Geholfen hat dann erst Movicol, das gibt jetzt seit 4 Monaten. Wir haben uns auf einen Beutel alle 2 Tage eingependelt, und die letzten Male ging es ohne Tränen #huepf ich mach jetzt die Packung noch leer, und dann schauen wir mal, ob es auch ohne wieder klappt!

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Meine Tochter hatte auch lange Probleme mit Verstopfung.
Irgendwann habe ich angefangen ihr zwei bis drei mal die Woche die Pflaumengläschen von Hipp als Nachtisch zu verkaufen.
Seitdem ging es wesentlich besser.
Vielleicht wäre das auch etwas für deine Tochter.

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Hallo,

es ist ein verbreitetes "Phänomen" - ich denke, es hat mit der Darmentwicklung (Darmfloraentwicklung ...) zu tun. Denn viele Kinder haben genau in diesem Alter (um die 2 Jahre) diese Verstopfungsprobleme, das Stuhlzurückhalten kann auch noch länger auftreten (bis zum Alter von 4 oder 5 Jahren) - was dann auch häufig Verstopfung zur Folge hat oder dass Stuhl unkontrolliert abgeht ("überläuft", wie unser Kinderarzt erklärte).

Uns hatte man auch Laktulose ... empfohlen, habe es nie gegeben. Letztlich essen auch viele Kleinkinder eher selektiv (nicht sehr abwechslungsreich, häufig viele Kohlenhydrate) - auch das scheint normal zu sein - das Kind isst das, das es braucht, das ihm bekommt - je individuell verschieden! Manchmal sind es eben auch nur sehr wenige Nahrungsmittel - auch das kann Jahre andauern. Du kannst nur immer wieder alles anbieten, die Kinder essen in diesem Alter auch eher sehr kleine Portionen, häufig laufen sie auch beim Essen gerne noch herum, holen sich dann immer wieder mal etwas (bleiben also nicht am Tisch sitzen - das kann man dann von einem vierjährigen Kind erwarten).

Letztlich kannst du nur versuchen, es mittels guten (verdünnten) Fruchtsäften bzw. Obst zu steuern, wenn das Kind es annimmt, natürlich auch durch Gemüse/Rohkost (am besten immer kleingeschnitten - in "appetitlichen Häppchen" für die Kinderhand anbieten ;) ).

Es gibt sich mit der Zeit von alleine wieder. Ja, es kann mitunter für das Kind sehr unangenehm sein - ich habe dann auch gelegentlich beim Pressen geholfen (Beine etwas an den Bauch angewinkelt/angedrückt oder den Bauch ausgestrichen/nach unten bzw. kreisförmig mit leichtem Druck massiert - auch Massage des mittleren/unteren Rückens kann helfen, weil das auch einen Reiz auf den Darm auslöst).

Viele Grüße
elianne

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Da das Problem ja immer wieder auftritt, würde ich über einen längeren Zeitraum (3-4 Monate mindestens) Movicol oder ähnliches geben. Diese Therapie bekamen wir vom Kinderarzt verschrieben. Nur ein paar Tage bringt überhaupt nichts. Der Darm muss umlernen und wieder sensibler werden. (Ist interessant im Buch "Darm mit Charme" beschrieben.) Es muss also eine lange Zeit 2x am Tag gegeben werden, danach langsam ausschleichen, dann gibt es auch eine deutliche Besserung.

Mein Jüngster war auch immer schon ein schlechter "groß" macher. Ich vermute, die 2 Penicillin-Infusionen bei mir unter der Geburt waren nicht gut für seine Darmflora. Ich habe ihm gerne die Bigaia-Tropfen gegeben. Das hat sehr gut funktioniert. Dazu kam dann aber ab drei das Problem Struhlgang, Kinergarten, alles auf einmal. Er hatte ständig Bauchweh nach dem Essen und war höchstens 2-3 pro Woche richtig auf der Toilette, manchmal nur alle 4 Tage, das ging natürlich irgendwann nicht mehr. Vom Kinderarzt bekamen wir dann diese Langzeittherapie, und die hat wirklich toll geholfen, und das sehr sanft. Heute ist er fünf, immer noch kein sehr häufiger Gast auf dem Klo, aber er spürt wenn er muss, geht freiwillig, und inzwischen klappt es alle 24 Stunden, machmal auch mehrmals.

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Danke für eure Antworten.

Movicol sagte der Doc auch schon. Erst sollte ich es mit Lactulose versuchen. Das mache ich nun parallel zur möglichst gesunden Ernährung. Glücklicherweise fällt trinken echt nicht schwer, ich muss nur drauf achten, dass ich nicht immer die Einzige bin, die daran denkt. Aber ich bin meißtens selbst da, dann sind es nur kürzeste Phasen, in denen sie weniger trinkt.

Gemüse-Obst-Häppchen werden nun hier täglicher Bestandteil sein. Von mir lässt sie sich noch am besten erpressen und isst etwas vernünftiges im Austausch für etwas gewünschtes ;-)

Pflaumengläschen werde ich mal kaufen. Mehr als nicht klappen kann es ja nicht.

Oh mann, hoffentlich ist der Spuk bsld überstanden. Im Sommer heißt es dann nur wieder konsequent die Rentnernachbarn in Schacht halten, die hier gern ungesundes verteilen, sowie Oma und Opa... Wie ich mich darauf schon wieder "freue"..."daran liegt das schließlich nicht" :-(

LG

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Lass mal alles mit Milch weg.

Meine Nichte verträgt auch keine Laktose und als Kleinkind hatte sie die selben Probleme wie du es beschreibst. Erst mit der Pubertät schlug es dann um in Krämpfe, Durchfall, Blähbauch nach laktosehaltigem Essen

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Ich vermute ja eine tendenzielle Lactoseunverträglichkeit. Deshalb bekommt sie auch keine extrem lactosehaltigen Lebensmittel. Milch gar nicht, sondern mal Käse etc.

Allerdings hatte ich bisher den Eindruck, dass Joghurt dann eben die Verdauung flotter macht. Nur aktuell leider nicht.

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Unserer Nichte ging es ohne Joghurt, Käse usw besser. Milch pur mochte sie eh nie.

Versuch es doch einfach mal einige Tage.