Nach 2,5 Wochen Antibiotika: Rückfall

Hallo miteinander,

mein Sohn (4,5) hatte vor 2,5 Wochen Scharlach. Freitag bekam er von der Kinderärztin ein Antibiotikum verschrieben, reagierte am Wochenende allergisch. Die Bereitschaftsärztin verschrieb ein anderes Antibiotikum.

Eine Woche später bekam er eine Hodenentzündung, 3 Tage stationärer Krankenhausaufenthalt, Antibiotika intravenös und noch bis letzten Sonntag zu Hause weiter als Saft.

Nun hat er seit gestern wieder Halsschmerzen und Ausschlag. Ein Besuch beim Kinderarzt ergab gerade: erneut Streptokokken. :-(

Die Bereitschaftsärztin hat tatsächlich die falsche Dosis aufgeschrieben. Er müsste bei seinem Gewicht die doppelte Dosis nehmen, sagte die Kinderärztin. Nachdem wir schon mit der Hodenentzündung eine schlechte Erfahrung im ersten Krankenhaus machten (die schickten uns nämlich wieder heim!), verliere ich langsam den Glauben an die Ärzte ... Eine Beschwerde an das Krankenhaus habe ich bereits geschrieben, aber das ist ein anderes Thema.

Er reagierte auch im Krankenhaus auf ein Antibiotikum allergisch - also auf zwei verschiedene. Nun wollte die Ärztin heute ungern, dass er erneut 10 Tage Antibiotika nehmen muss (und ich natürlich auch nicht). Ich soll nun 3 Mal am Tag Fieber messen und mit dem Antibiotikum nur anfangen, wenn es ihm schlechter geht.

Habt ihr Erfahrungen mit einer so langen Antibiotika-Vergabe? Sollten wir danach bestimmte Behandlungen machen? Aufbaukuren oder was es da alles gibt? Ich kenne mich gar nicht aus, da er bisher nie ein AB benötigt hat.

Würdet ihr wegen dem Scharlach-Rückfall nochmal auf weitere Untersuchungen bestehen, sobald die Symptome weg sind?

Ich brauch' grad einfach mal Austausch ...

Euch einen schönen Tag.
patsche

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Zunächst solltet Ihr wissen, dass Scharlach unbehandelt ca. drei Wochen ansteckend ist. So lange also kein Kindergarten/Schule. Anschließend sollte der Urin kontrolliert werden, weil Scharlach auch auf die Nieren gehen kann.

Ich wünsche Euch eine schnelle Genesung!

Ach so, die nicht vertragenen AB's würde ich für die Zukunft notieren.

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Danke, notiert habe ich. Urin werden wir untersuchen lassen.

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da scharlach sehr oft symptomfrei verläuft, wird er ja öfter mal nicht behandelt. ich würde also davon ausgehen, dass das risiko, wenn dein sohn sich einigermassen gut fühlt, nicht soo gewaltig ist.

eine nachuntersuchung nach den drei wochen ist trotzdem unbedingt notwendig, weil wie oben geschrieben scharlach auf die nieren, aber auch z.b. aufs herz gehen kann.

wirklich blöd ist natürlich die dreiwöchige isolation für euch beide.

was die vielen ab angeht: wie gut sich der körper hinterher davon erholt, ist völlig individuell. die einen nehmen 3 verschiedene antibiotika hintereinander und merken davon gar nichts, andere haben schon zwei tage nach beginn des ersten antibiotikums die darmflora ruiniert.

wir gehören zum glück eher zur ersten sorte, deshalb kann ich dir keine aufbau-tipps geben. aber es schadet nie, das kind joghurt essen zu lassen, wenns schmeckt.

gute besserung!

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Danke! Von den drei Wochen wusste ich nichts, die Ärztin meinte nur "er ist jetzt erstmal ansteckend."

Aber das werden wir beachten ... Das hält mein Sohn aber niemals aus. Er hat schon heute gefragt, ob uns nicht jemand besuchen kann. Es geht ihm ganz gut, als er vor 2,5 Wochen krank wurde ging gar nichts. Da hatte er so starke Schmerzen, dass er nicht sprechen oder trinken konnte und nur mit Fieber flach lag.

Aber das ist schon eine wichtige Information für mich. Auch die Urinprobe nach 3 Wochen.

Haben grad einfach einen Lauf ..

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wir hatten auch mal so ne miese phase, da war das immunsystem offenbar runter nach scharlach, so dass sie sich im anschluss direkt die windpocken eingefangen haben. natürlich immer schön abwechselnd, erst die eine, dann die andere *lol*

der sohn einer freundin lag gerade mit streptokokken zwei wochen dermassen flach gelegen, dass er danach noch fast zwei wochen brauchte, um wieder "normal" zu werden. ihn hats wirklich böse erwischt.

dass er sich diesmal nicht ganz so schlimm fühlt, ist doch schon mal super! alles gute!

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Scharlach, Dieses Wort ist schon an sich Schwachsinn.

du schreibst, du kennst dich nicht aus. Allerspätestens jetzt solltest du der beste Arzt deines Kindes werden!

Schau mal hier:
mikrooek.de

Ich würde dem Kind, wenn alles vorbei ist und er sagen wir mal 14 Tage keinen Rückfall erleitten hat, eine Mutaflorkur gönnen, damit kommt er am ehesten auf suf die Beine.

Sonst würde ich, bevor du ein AB gibst, darsuf bestehen, dass ein Absttrich ins Labor geschickt wird und dass man antibiose macht und beim erneuten Rückfall gleich zu HNO.

Wiw hießen die zwei ABs ?

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<<<Scharlach, Dieses Wort ist schon an sich Schwachsinn>>>

Ich verstehe nicht, was Du mir damit sagen willst? Soll ich wohl lieber Streptokokken sagen? ;-)

Allergisch reagiert hat er auf Cephalosporine und Amoycillin. Erythromycin verträgt er. Der Saft ist aber in den Apotheken nur schwer zu bekommen ...

Einen Abstrich hat die Ärztin gemacht. Der war positiv. Aber vielleicht sollte ich nächste Woche lieber nochmal zum HNO, anstatt zum Kinderarzt.

Danke

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Man sieht Patsche, wie wenig du dich auskennst.

Streptokokkeninfektion heißt nicht sutomatisch scharlach!

20% der Bevölkerung sind Streptokokkenträger. Meinst du diesen schnelltest, den der Arzt in der Praxis vor Ort macht oder einen bei dem es richtig ins Labor geschickt wird ?

warum wurde er eigentlich nicht das erste msl mit penicillin behandelt ?

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Oh je, da hat es euch ja richtig erwischt! Das mit der falschen Dosierung ist uns auch schon passiert, nachdem es unserem Sohn bei einer Mittrlohrentzündung nach AB zunächst besser ging und wir in Utlaub fuhren, hatte er dort einen Rückfall, weil die Dosierung einfach zu niedrig war - echt ein toller Urlaub am Meer mit fieberndem und schreiendem Kind ...

Bei Kindern hab ich keine Erfahrung mit Aufbau der Darmflora, ich selbst habe aber gute Erfahrung mit Symbioflor gemacht; danach haben mich Infekte nicht mehr so umgehauen wie vorher.

Gute Besserung auf jeden Fall!
Liebe Grüße
Anja

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Danke, das hat mir meine Nachbarin auch empfohlen.

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Hallo,
ja, das kenne ich. Meine beiden Jungs hatten im Dezember und im Februar Streptokokken-Angina. Der Große(4Jahre) hat das ganze mit je 10 Tagen AB gut weggesteckt aber der Kleine (20 Monate) hat einmal 20 Tage AB bekommen und das andere Mal 27 Tage ABnehmen müssen weil er jeweils Rückfälle hatte. Aber er hat seit letztes Jahr Januar schon 9 Mandelentzündungen (3x Streptokokken, 1x Haemophilus-influenzae-b-Infektion) und da er seit Oktober fast durchgehend AB nehmen muss werden ihm jetzt nach Rücksprache mit 2 Kinderärzten und der HNO Ärztin die Mandeln entfernt.

Warum ist Erythromycin bei euch nicht in der Apotheke zu bekommen bzw. nur schlecht? Die können das doch beim Großhandel bestellen und dann ist das meistens am selben Tag oder am nächsten Morgen da. So ist es bei uns jedenfalls, der Kleine muss auch sehr spezielle AB ´s bekommen da die normalen laut Antibiogramme nicht helfen.

Gute Besserung!

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Oh man, klingt übel. Habt ihr schon einen OP-Termin? Danach ist der Spuk ja sicher vorbei.

Das erste Mal wurde Erythromycin am Wochenende verschrieben, keine Notfallapotheke hatte es da. Die Apotheker beschwerten sich über die Bereitschaftsärztin, wieso sie so ein seltenes Medikament verschreibt. Es wird wohl seit 6-7 Jahren kaum noch verschrieben.

Gestern hatte die Apotheke es auch nicht da, es sei nicht mehr lieferbar. Sie hat dann das gleiche Medikament mit 5mg statt 2,5mg Wirkstoff besorgen können. Ich muss dann jetzt eben entsprechend weniger dosieren.

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Hallo Patsche,

ich selber hatte als Kind 3x hintereinander Scharlach, das meine Eltern mit Antibiotika behandelten. Ähnlich wie bei deinem Sohn, wieder gesund, kaum im Kindergarten, schon das nächste Mal krank. das 3. Mal haben sie dann in enger Absprache mit dem Kinderarzt nicht mit AB behandelt und mich auskurieren lassen - nie wieder Scharlach gehabt. In der Krippe ging es vor 2 Jahren auch rum. Die Kinder, die mit AB behandelt wurden, hatten ständig Rückfälle. Insofern finde ich die Strategie deiner Ärztin gut, ihn nicht mit AB zu behandeln.

Nach AB-Gabe haben wir bei den Kindern und bei mir einmal eine Symbioflor-Kur gemacht bzw. versucht. 2 der 3 haben das Zeug nicht genommen, was mich auch nicht wundert, es schmeckt ekelhaft nach Gülle. Aber grundsätzlich kann man es auch bei Kindern machen. Viel Joghurt (Naturjoghurt, am Besten der Vollfett-Joghurt) hilft aber auch, sagt unser Hausarzt.

Wegen der AB-Allergie: ich würde im Krankenhaus eine Provokation durchführen lassen, sobald dein Sohn wieder richtig fit ist. Dabei wird getestet, auf welche ABs er wie stark allergisch reagiert.
Unser großer hatte vor 3 Jahren einen schweren anaphylaktischen Schock auf Penicillin, am letzten Tag der zehntägigen Gabe. Bei der Provokation kam dann raus, dass er hochgradig allergisch auf Penicillin reagiert und auf ein anderes AB, bei dem Kreuzallergien mit Penicillin bekannt sind.
Bisher hatten wir gsd keine Notwendigkeit für eine erneute AB-Gabe, ich vermeide es auch, wenn es nicht unbedingt notwendig ist.

Gute Besserung!

Caro

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Danke für Deinen Beitrag. Ich hab nun gestern mit dem AB doch angefangen, da es ihm schlechter ging. Ich hab mich vorher mit meiner Freundin (Ärztin) beratschlagt. Bis jetzt denke ich, es war richtig so. Aber letztendlich muss man sehen, ob er danach gesund bleibt. Deine Erfahrung hilft mir aber dennoch weiter, sollte es wieder zu einem Rückfall kommen (wovon ich nicht ausgehe - positiv denken).

Das mit der Provokation werden wir machen. Das geht nur im Krankenhaus? Da frag ich gleich mal beim Kinderarzt nach.

Ich finde es wirklich ein Unding, wie wenig manche Ärzte aufklären. Gerade bei AB-Vergabe. Die meisten Informationen bekomme ich wirklich erst auf Nachfrage (oft auch im Bekanntenkreis von Ärztinnen, Krankenschwestern etc.).

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Achja, Vollmilch-Joghurt liebt er und gab es heute früh schon. :-)

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Huhu,
habt ihr mal auf Pfeiffersches Drüsenfieber getestet?
LG
Jenx

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Hey,

nein, davon hat die Ärztin gar nichts gesagt...

Lg