Hallo zusammen,
ich rege mich gerade etwas auf. Mein Sohn (4) muss evtl. zusammen mit einigen anderen Kindern im Sommer den Kindergarten innerhalb des Ortes wechseln. Das ist per se schon doof. In dem anderen KiGa herrschen komplett andere Regeln und der Tagesablauf ist völlig anders strukturiert. Da sind sowieso einige recht fragwürdige Punkte dabei.
Eine Sache finde ich aber völlig unmöglich: Die Kinder müssen dort das aufessen, was sie auf dem Teller haben. Wie es beim Mittagessen (selbst nehmen oder nicht) aussieht, weiß ich nicht, aber beim Frühstück bedeutet das, dass sie das Brot aus ihrer Dose holen und dann aufessen sollen. Es wird sicher kein Kind zum Essen gezwungen, aber es wird eben ermahnt aufzuessen und es wird deutlich gemacht, dass es kein gutes Verhalten war, das Brot/Obst nicht komplett aufzuessen.
Ich bin der Meinung, dass man gerade beim Essen den Kindern nicht (zu viel) reinreden sollte. Mein Sohn darf zuhause soviel essen, wie er möchte. Außer Süßkram und Wurst pur ist hier nichts rationiert und es gibt auch keine Pflicht für bestimmte Dinge. Wenn er z.B. nur Kartoffeln möchte, dann ist das eben so. Ich möchte, dass er alles beim Mittagessen probiert, danach ist es aber seine freie Entscheidung, davon mehr zu essen oder nicht. Folglich bin ich ziemlich entsetzt, dass er in dem anderen KiGa dann zum (Auf-)Essen angehalten werden würde, und zwar nicht von einer Menge, die er selbst bestimmt hat, sondern die ich beim Brote schmieren festgelegt habe. Ich schmiere meist abends schon und kann dann morgens nicht alles noch mal auspacken, um das Brot zu halbieren, weil er eine große Schüssel Müsli gegessen hat. Oder Obst: Ich gebe das eher als Angebot mit.Wenn er an dem Tag keine Lust auf Banane hat oder sie lieber mit jemandem gegen eine Kiwi tauscht, ist das eben so. Ich sehe da absolut kein Problem.
Das Abschätzen können, wieviel Hunger man hat und wieviel man essen möchte (was wohl als Idee dahinter steckt) finde ich von 3-4-Jährigen noch nicht leistbar. Wir erinnern ihn zuhause zwar schon daran, sich nur soviel zu nehmen, wie er auch glaubt essen zu können. Aber wenn er sich da verschätzt, dann wird er natürlich nicht zum Aufessen überredet oder gar gezwungen.
Argh, ich bin angesichts dieser veralteten Regelungen echt empört und hoffe noch mehr als vorher, dass sich der Wechsel abwenden lässt. Sollte es dazu kommen, würde ich mir wahrscheinlich verbitten, meinem Sohn beim Essen derartig reinzureden
Wie seht ihr das?
LG
bluemerle
Aufessen müssen im Kindergarten?
Ich verstehe Dich vollkommen. Kein Kind sollte gedrängt werden zu essen. Das würde ich in der neuen Kita auch ganz klar kommunizieren. Es ist Dein Kind und Du möchtest nicht, dass man es zum Essen drängt. Punkt.
Danke dir. Bei der ganzen Kritik habe ich ganz vergessen, auf deine Antwort einzugehen
Ja, so werde ich das ggf. auch kommunizieren. Es ist eben doof, wenn ein sowieso schon schwieriger, unfreiwilliger Wechsel dann mit solchen Anfangsproblemen belastet wird. Aber es einfach dabei belassen, könnte ich sicher nicht, weil mein Sohn zum einen häufig nicht genau auf die Menge Hunger hat, die ich ihm einpacke, und weil er zum anderen mit Regeln nach dem Motto "Wir machen das hier so." oder "Der Teller wird leergegessen" nichts anfangen kann. Er kann viele Erklärungen verstehen und mit etwas Überwindung einsehen, aber wenn es keine sinnvolle Erklärung gibt, streikt er
Das verstehe ich. Bei meiner Tochter ist das genauso. Und dieses Recht haben Kinder auch. Wir Erwachsenen nehmen Regeln doch auch nicht einfach hin, wenn wir den Sinn nicht verstehen. Und Kinder sibnd keine Maschinen, sondern vollwertige menschen...nur im Kleinformat.
hallo,
Dein Sohn befindet sich erst in einigen Wochen im Kindergarten, aber Du regst Dich jetzt schon über ein Thema auf, das Du vermutlich nur vom Hören-Sagen kennst? Verstehe ich das richtig?
Du weißt also nicht wirklich, wie die Erzieher die Kinder zum Essen anhalten. Und Du weisst nicht, ob das eine Erzieherin mal zu einem Kind von irgendwann gesagt hat oder ob das tatsächlich alle so machen.
Ich würde sagen - entspann` Dich erst mal und warte ab, wie es wirklich läuft.
Grüße
hundkatze.maus
Nein, nicht einfach vom "Hören-Sagen". Ich weiß das von Müttern aus diesem Kindergarten, die erst vor wenigen Tagen darüber ausführlich im Entwicklungsgespräch mit den Erzieherinnen gesprochen haben. Es ist definitiv so und wurde auch so von der Erzieherin erklärt: Was in der Brotdose ist, kommt auf den Teller und soll aufgegessen werden. Allein das finde ich unmöglich.
Und falls das falsch rüberkam: Mein Sohn geht in einen KiGa, seit er 2,5 ist. Was jetzt mit dann 4,5 Jahren womöglich ansteht, ist ein unfreiwilliger Wechsel in den zweiten KiGa des Ortes (Umstrukturierungen seitens der Gemeinde). Wir hatten uns damals aber u.a. wegen solcher (fragwürdiger) Regeln gegen diesen und für unseren Kindergarten entschieden.
Hallo,
die Regeln sind wo fest gehalten? Oder hast Du es nur gehört? Vielleicht haben die Kinder garkein Problem mit dem Essen? Ich verstehe die Aufregung nicht, zumal Dein Kind noch nicht mal in der neuen Einrichtung ist
LG
Ob die Regeln schriftlich festgehalten sind, weiß ich nicht. Hören-Sagen ist es aber auch nicht. Ich kopiere dir meine Antwort von oben noch mal hier rein:
Nein, nicht einfach vom "Hören-Sagen". Ich weiß das von Müttern aus diesem Kindergarten, die erst vor wenigen Tagen darüber ausführlich im Entwicklungsgespräch mit den Erzieherinnen gesprochen haben. Es ist definitiv so und wurde auch so von der Erzieherin erklärt: Was in der Brotdose ist, kommt auf den Teller und soll aufgegessen werden. Allein das finde ich unmöglich.
Und falls das falsch rüberkam: Mein Sohn geht in einen KiGa, seit er 2,5 ist. Was jetzt mit dann 4,5 Jahren womöglich ansteht, ist ein unfreiwilliger Wechsel in den zweiten KiGa des Ortes (Umstrukturierungen seitens der Gemeinde). Wir hatten uns damals aber u.a. wegen solcher (fragwürdiger) Regeln gegen diesen und für unseren Kindergarten entschieden.
Ja, also Hören-Sagen
Ich konnte das auch bei der Eingewöhnung beobachten. Es gab wirklich Kinder die quasi den ganze Vormittag nur vor ihrem Essen saßen.
Da der Kindergarten sich sonst so offen gegeben hat und auch sehr auf die Eigenständigkeit der Kinder geachtet hat, fand ich das sehr merkwürdig.
Ich habe dieses Thema sofort angesprochen und auch gleich gesagt, das wenn das dort ein fester Grundsatz ist, ich mein Kind wieder mit nach Hause nehme und eine andere Betreuungsslösung finden werde. Also ja, ich habe gleich etwas scharf geschossen.
Und jetzt kommt das große ABER:
Wie ich dann erfahren habe war das eine Regelung zwischen den Eltern der betroffenen Kinder und dem Kindergarten. Die Eltern wollten das so! Ich wurde sogar gefragt, was mit dem Rest geschehen soll, also wieder einpacken oder wegwerfen.
Ich habe mich dann doch entschuldigt. Schleierhaft ist mir aber völlig, wie Eltern so etwas fordern können.
Deswegen, abwarten und ggf gleich ansprechen.
Ja, ok, das ist natürlich etwas anderes (wenn auch völlig unverständlich in meinen Augen). Bei den Kindern, mit deren Eltern ich gesprochen habe, ist es aber definitiv nicht so. Die Eltern finden das nicht gut, aber die Regel ist dort nunmal so.
Klar werde ich es ansprechen, falls der Wechsel kommen sollte. Ich hoffe, dass ich da auch ein wenig eine andere Position habe, denn ich hatte meinen Sohn damals ja extra in unserem KiGa angemeldet, weil ich solch rückständige Regeln (es gibt noch ein paar mehr) nicht richtig finde.
Vielleicht kennen die Eltern ihre eigenen Kinder doch etwas besser als du sie kennst. Meinst du nicht auch?
"Argh, ich bin angesichts dieser veralteten Regelungen echt empört und hoffe noch mehr als vorher, dass sich der Wechsel abwenden lässt. Sollte es dazu kommen, würde ich mir wahrscheinlich verbitten, meinem Sohn beim Essen derartig reinzureden "
Das sehe ich ganz genau so. Du hast es auch dahingehend gut begründet, dass du beim Vorbereiten der Brote gar nicht weißt, wie viel er am nächsten Tag zum Frühstück essen wird.
Danke. Ich fände die Regelung auch sonst problematisch, aber die (recht)zeitige Vorbereitung der Brote macht es eben noch schwieriger, die richtige Menge abzuschätzen.
Wenn es die Regelung gibt, dann wäre es schlimm.
Ich war zu Ostzeiten in der Kita und da war das auch so.
Ich habe kaum Erinnerungen an diese Zeit wohl aber, dass ich mal total ekligen, fettes Fleisch aus einer Suppe aufessen musste oder Milchnudeln... Hab ich heute noch Horror vor.
Ich denke aber, dass es leichtes sein wird, hier seinen Standpunkt zu verdeutlichen. Also klar stellen, dass du, wenn du das Frühstück zu bereitest nicht abschätzen kannst, wie groß der Hunger sein wird. Auch würde ich darum bitten, übriges wieder einzupacken, da hast du ein bisschen den Überblick...
Ich finde das unglaublich! Eine Kita in der die Kinder zum Essen gezwungen werden? Da würde ich definitiv das Gespräch mit der Leitung suchen! Ist ja auch im Interesse der anderen Kinder. In unserer Kita isst jedes Kind soviel es will, der Rest kommt halt wieder in die box. Es gibt ja auch Tage, da haben manche Kinder überhaupt keinen Appetit, die müssen dann nicht frühstücken. Meine Kinder essen an manchen Tagen alles auf und beschweren sich, dass nicht genug in der box wR. Am nächsten Tag bringen Sie die Hälfte wieder mit.. Also für mich ein absolutes no Go die Kinder zum Essen zu zwingen!!
Danke. Sie werden zwar nicht gezwungen in dem Sinne, dass sie den Rest des Tages da sitzen müssen, bis alles weg ist, aber es wird ihnen schon sehr deutlich vermittelt, dass man den Teller leeressen muss und dass sie nichts übrig lassen sollen. Auch wenn es vielleicht keine schlimmen Konsequenzen hat, so wird aber doch zumindest das Gefühl gegeben, dass es falsch ist, nicht die komplette Brotdose zu leeren. Je nach Sensibilität der Kinder hat das dann so Auswirkungen wie oben beschrieben, als das schon recht große Mädchen wegen dieses Aufessenmüssens nicht mehr in diese KiTa wollte.
Naja, das ist ja dann eine Art von zwang. Was passiert denn dann wenn sie sagen, dass sie nicht weiteressen?
Wenn das wirklich so gehandhabt wird, würde ich das mit der Leitung besprechen.
Ich habe auch von Anfang an unseren Erzieherinnen gesagt, dass mein Sohn nicht aufessen muss, da er kurz vorher frühstückt. Er soll soviel Essen, wie er kann. Uch bin auch nicht bös, wenn er mal garnichts isst, denn er isst kurz bevor wir in den Kiga gehn ubd bekommt 3 1/2 std, später Mittagessen.
Ich würde abwarten und dann ansprechen, wenn es wirklich so sein sollte.