Änderung der KIndergartenöffnungszeiten so hinnehmen?

Hallo zusammen,

wir und etliche andere Eltern haben gerade extreme Probleme in unserem Kindergarten!

Wir haben eine 5-jährige und 1-jährige Tochter. Unsere 5-jährige Tochter geht seit knapp 3 Jahren in den Kindergarten.

Die Regelöffnungszeiten waren bisher täglich von 07.45 Uhr bis 12.15 Uhr und Nachmittags von 14.00 Uhr bis 16.00 Uhr.

Der Kindergarten beabsichtigt jetzt, diese Öffnungszeiten ab 22.08.2016 zu ändern. Am Vormittag soll der Kindergarten jetzt von 07.00 Uhr bis 13.30 Uhr geöffnet sein. Der Nachmittag entfällt komplett!

Damit wir die neuen Öffnungszeiten für unsere 5-jährige Tochter überhaupt ab 07.00 Uhr in Anspruch nehmen könnten, müsste meine Ehefrau beide Kinder bereits um 06.15 Uhr wecken. Das ist natürlich ganz toll für ein 1-jähriges Kind, das nachts noch nicht durchschläft. Des Weiteren würde die Betreuung und Förderung meiner älteren Tochter am Nachmittag durch den Kindergarten komplett wegfallen.

Laut einem Mitglied des Elternbeirates wurden die neuen Öffnungszeiten bereits im Februar / März 2016 vom Kindergarten beschlossen.

Daraufhin wollte der Elternbeirat im April 2016 eine Elternbefragung durchführen. Es sollte bei der Befragung darum gehen, ob die Eltern sich mit den neuen Öffnungszeiten arrangieren könnten.

Der Elternbeirat durfte aber lediglich die 14 Eltern anschreiben, die ihre Kinder auch für den Nachmittag angemeldet haben. Die Eltern, die ihre Kinder für die verlängerten Öffnungszeiten angemeldet haben, sollten bei der Befragung, ob sie sich mit den neuen Öffnungszeiten arrangieren könnten, außen vorbleiben. Laut einem Mitglied des Elternbeirates hat sich jedoch im Nachhinein herausgestellt, dass sich auch Eltern, die nicht angeschrieben werden durften, nicht mit den neuen Öffnungszeiten arrangieren könnten.

Die Auswertung der 14 angeschriebenen Eltern hat folgendes ergeben:

11 Eltern können sich nicht mit den neuen Öffnungszeiten arrangieren
3 Eltern haben ihren Befragungsschein nicht abgegeben.

0 Eltern können sich mit den neuen Öffnungszeiten arrangieren.

78,5 Prozent der befragten Eltern kann sich also nicht mit den neuen Öffnungszeiten arrangieren.

Dennoch möchte der Kindergarten an den geplanten Änderungen festhalten.

Gibt es eine Möglichkeit, dagegen vorzugehen?
Muss der Elternbeirat für solche Entscheidungen mit dieser Tragweite nicht miteingebunden, befragt oder gehört werden?

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?

Vielen Dank für Eure Antworten.

Liebe Grüße

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Hallo,

wäre interessant wer der Träger der Einrichtung ist. An den könntet Ihr Euch wenden.

Zum anderen bedeuten veränderte Öffnungszeiten nicht dass das Kind ab 7.00Uhr in der Einrichtung zu sein hat. Es bietet jedoch Eltern die Möglichkeit das Kind zu einer Zeit in die Einrichtung zu bringen die sich mit deren Arbeitszeit vereinbaren lässt. Wenn Eure Töchter früh lange schlafen dann bringt sie später. Bei uns gibt es eine "Kernzeit" wo die Kids da sein müssen und das ist bei uns ab 9.00Uhr obwohl die Einrichtung deutlich eher öffnet.

Für mich wären die neuen Öffnungszeiten wesentlich angenehmer als die alten denn es erschließt sich für mich kein Grund ein Kind für zwei Stunden nachmittags in eine Einrichtung zu geben. Bei uns haben die Kitas durchgehend geöffnet und das bis 17.00Uhr.

VG Geli

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Der Träger ist die evangelische Gesamtkirche. Allerdings scheint unser Anliegen den Leiter herzlich wenig zu interessieren.

Das ist sehr ärgerlich!

Eine Mutter hat den Leiter diesbezüglich angeschrieben und bis heute keine Antwort erhalten.

Einer anderen Mutter wurde mitgeteilt, wer sich mit den neuen Öffnungszeiten nicht arrangieren kann, könne ja sein Kind in einem anderen Kindergarten an- bzw. ummelden.

So eine Aussage bzw. Empfehlung ist aus pädagogischer Sicht höchst befremdlich.

Die neuen Öffnungszeiten sind lediglich für berufstätige Eltern besser.

Eltern mit Kleinkindern haben hierbei eindeutig das nachsehen.

Selbstverständlich können wir unser Kind auch erst später hinbringen. Unterm Strich fehlen uns aber über 2 Stunden Betreuung und Förderung unserer Tochter.

Muss der Elternbeirat nicht vorab befragt oder gehört werden?
Welche Handlungskompetenzen hat der Elternbeirat gewöhnlich?

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also jetzt mal ehrlich: die öffnungszeiten sind für berufstätige eltern so oder so nicht machbar, es sei denn, sie arbeiten nur ein paar stunden, z.b. auf 450-euro-basis.

für die kinder finde ich es vorteilhafter, aus mehreren gründen:

1. sie werden nicht abgeholt und gebracht und wieder abgeholt, sondern haben eine klarere tagesstruktur.
2. vermutlich kann man das personal besser über die stunden aufteilen, so dass in der kernzeit mehr personal für die kinder zur verfügung steht.
3. ich nehme an, es gibt ein gemeinsames essen. gerade gemeinsames mittagessen ist pädagogisch wertvoll, da passiert viel mehr als blosse nahrungsaufnahme.

wie weit sich eltern damit einverstanden erklären müssen (vor allem welche, die offenbar gar nicht nachmittags gebucht haben), weiss ich nicht, aber mir erschliesst sich auch nicht, wie man sich darüber aufregen kann, wenn man die betreuung gar nicht als solche braucht, sondern sein kind nur gerne von anderen beschäftigen lässt.
dich stört, dass die pädagogische betreuung zur förderung deines kindes nachmittags nicht stattfindet? dann würde ich vorschlagen, dass du selbst pädagogisch wertvoll für dein kind wirst.

bei uns wird immer wieder von ein paar eltern versucht, eine längere öffnungszeit (wir haben bis 16:30 uhr) durchzusetzen, aber ich bin heilfroh, dass die kita sich nicht drauf einlässt, denn dadurch würde das personal noch mehr in die länge gezogen und die kids hätten das nachsehen, weil in der kernzeit weniger personal da wäre.

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Hallo
Ich arbeite selber in einer Kita (freier Träger) und ich kenne es von uns und der Kita,
in die mein Sohn gegangen ist ( kommunaler Träger) nur so, dass einmal im Jahr alle Eltern zu den Öffnungszeiten befragt werden, welche Betreuungszeiten sie möchten

bzw. brauchen.
Entweder bleiben die Zeiten so oder sie werden geändert, wenn ein bestimmter Prozentsatz der Eltern andere Betreuungszeiten möchte.
Ich auch mal bei einem kirchlichen Träger gearbeitet und auch dort wurde dies so gehandhabt.
Jedenfalls müssen alle Eltern befragt werden.
Ich hoffe, das hilft Dir etwas.

LG Josa

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Vielen Dank Josa.

Diese Antwort hilft mir sehr weiter.

Ist dies allgemein gültig?

Und falls ja, woraus ergibt sich die Befragungspflicht?

Könnte man gegen die geplante Änderung der Öffnungszeiten Widerspruch einlegen?

Und falls ja, an welcher Stelle?

Nochmals zur Information. Es handelt sich um einen kirchlichen Kindergarten.

Welche Rolle, Funktion, Entscheidungskompetenzen hat den der Elternbeirat?

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Es gibt keine Befragungspflicht, sondern jeder Träger hat eigene Regeln und es gibt Betreuungsvertrge, die bindend sind.

Bei Kirchlichen Trägern gibt es oft eine Vereinssatzung auf die im Vertrag Bezug genommen wird.

Der Elternbeirat veranstaltet Sommerfeste und verkauft beim Laternenumzug Kinderpunsch, das ist seine Hauptfunktion, er darf höchstens vermittelnd in Erscheinung treten, aber das war es auch. Ausnahme sind Elterninitiativen, die aber wiederum eine ganz andere Satzung haben.

Der Träger darf selbstverständlich nach eigenem Ermessen sein Unternehmen führen, auch wenn das den Kunden nicht gefällt, die ja die Möglichkeit haben, in Zukunft woanders Kunde zu sein. Es geht hier in erster Linie um eine Unternehmerische Entscheidung, die nebenbei pädagogisch sinnvoller ist als das Stückwerk und auch vom Personal her besser abzudecken, weil dadurch mehr Erzieherinnen gleichzeitig anwesend sein können.

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Hallo!

Was genau steht denn in eurem Vertrag und der Satzung des kindergartens?

Eine Kita kann die Zeiten ändern, aber das muss irgendwo stehen. Wenn dem so ist habt ihr Pech.

Aus pädagogischer Sicht ist so eine lange Mittagspause nicht gerade sinnvoll, und für die Erzieherinnen sind diese Pausen erst recht ungünstig - viele wollen solche Arbeitszeiten einfach nicht haben.

Diese überlangen Mittagspausen ohne Betreuung sind einfach nicht mehr der modernen Zeit angemessen, viel sinnvoller sind durchgehende Zeiten, und berufstätige Eltern brauchen sowieso eher Betreuung bis weit in den Nachmittag hinein. Das ist doch wieder nur so eine Hausfrauen-Kita, keine für berufstätige Eltern.

Ihr könnt euer Kind ja auch morgens weiterhin später bringen und mittags zur gewohnten Zeit abholen - nur der Nachmittag fällt dann flach.

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Solcher Kindergarten erinnert mich an den tiefsten Westen.

Warum suchst du dir nicht eine andere Einrichtung ?

Geht es dir um die rechtlichen Grundlagen, würde ich beim Landkreis/Bezirk anrufen und die Kitapraxisberatung nach den Altrnativen fragen.

#klatsch#klatsch gruselig, dass heutzutage noch irgendwo solche Zeiten sind.

#winke

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Ich sag dir mal wie es aktuell bei uns ist

Kindergarten Katholische Kirche

Regelöffnung 7:30-11:45 13:30-16:00 Uhr
Verlängerte Öffnung 7:30-13:30/14 Uhr
Ganztag 7:30 - 16 Uhr außer Freitags da hat der Kindergarten nur bis 13:30 Uhr geöffnet

Man kann Kind auch schon 7 Uhr abgeben zahlt aber dann drauf und wer VÖ hat darf 2 mal pro Woche das Kind auf Ganztag zu buchen für 2,70€/ Buchung

Im neuen städtischen Kindergarten wo wir hinziehen gibt es die Regelöffnung schon einige Jahre nicht mehr sondern nur noch

7-14
7:30-13:30
7-16
7:30-16
7-17
7:30-17

Ach ja und nicht in jedem Kindergarten gibts Mittagessen aus räumlichen Gründen.
Man darf die Kinder aber schon früher holen aber die Mindestbuchung ist 7:30-13:30 Uhr !!!

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Hallo,

geht es hier darum, daß das Kind in den Kiga soll, aber bloß nicht zeitig aufstehen soll? Was spricht dagegen, daß das kleine Kind weiter schläft und Du die Große in den Kiga bringst? Also wegen 45 min Änderung hier so nen Herrmann zu machen, finde ich schon witzig. Eltern, die arbeiten müssen, werden über die 7:00 Uhr Öffnungzeit dankbar sein.
Zum Glück gibt es das hier nicht, hier hat ein Kiga von 7:00 Uhr bis 17:00 Uhr geöffnet und die jeweiligen Stunden können variabel gebucht werden.

LG

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Guten Morgen,

ehrlich gesagt ist das so ein typisch deutsches "wir haben sonst keine Probleme"-Gelaber #sorry Überall will immer jeder mitreden und dabei über den Tellerrand schauen ist zuviel verlangt. Warum beantragt ihr nicht gleich eine Volksabstimmung zu dem Thema #schein

Als ich vor 18 Jahren ausgelernt habe war das in unserem KiGa auch noch so. Zwei Jahre später wurde das abgeschafft (ja, was ihr habt ist eine völlig antiquierte Seltenheit). Auch da gingen die Eltern auf die Barrikaden. Allerdings kamen plötzlich ganz viele andere Eltern, die ihre Kinder neu angemeldet haben weil das nämlich genau ihre Bedürfnisse erfüllt hat (mittlerweile sind die Öffnungszeiten noch deutlich länger geworden). Es geht nicht nur um euch. Ihr habt euch mit diesen Zeiten arrangiert und den Kindergarten so ausgewählt. Aber es gibt immer weniger Eltern die das so einrichten können. Ein Jahr später fanden auch die Eltern die vorher gemotzt haben übrigens die neuen Zeiten gut. Und du weißt auch nicht was morgen ist. Vielleicht muss deine Frau aus welchen Gründen auch immer auch bald wenigstens ein paar Stunden arbeiten. Das zeigst du mir im Zeitraum von 8-12. Ihr habt noch ein Jahr Kindergarten vor euch, dann geht es in die Schule. Wenn du dich jetzt über diese Zeiten schon aufregst leg dir eine Menge Baldrian für die Schulzeit parat ;-)

Rechtlich hast du nur eine Möglichkeit dagegen vorzugehen wenn dir vertraglich diese Zeit zugesichert wurde. Ich kenne aber keinen KiGa der diese Zeiten nicht unter Vorbehalt im Vertrag angegeben hat. Der Elternbeirat kann dazu gehört werden muss aber nicht. Er kann versuchen schlichtend einzugreifen - mehr aber auch nicht.

Liebe Grüße
Ina

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Für arbeitende Eltern sind die Öffnungszeiten weder vor noch nach der geplanten Änderung umsetzbar. Und wenn ein Elternteil eh zu Hause ist, dann erschließt sich mir nicht, was da am Nachmittag noch Tolles im Kindergarten laufen soll, dass man da von Förderung sprechen kann.

Im Sandkasten sitzen kann ein Kind auch zu Hause.
Abgesehen davon geht es in Kindergärten mit solchen "Öffnungszeiten" zu wie auf einer Bahnhofstoilette, ein ständiges Kommen und Gehen. Meine Erfahrung ist, dass mittlerweile jeder in unserem Umfeld mit kleinen Kindern, der arbeiten geht und es sich irgendwie leisten kann, eine private Einrichtung nimmt oder ein Aupair oder die Oma hat, die das Kind eben zur Mittagszeit wieder abholt und dann weiterbetreut.

Lg

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Welche Betreuung und Förderung hat denn nachmittags genau stattgefunden?
In was für eine Kita geht dein Kind? Ist das eine heilpädagogische Einrichtung?