Hallo,
mein Sohn wird im Juli 5.
Er ist im Moment schwierig. Bin ich mit ihm allein ist alles super. Ansonsten zickt er daheim viel rum. Versucht seinen Kopf durchzusetzen und wird auch aggressiv, speziell gegen die große Schwester. Ich geb ihm dann Auszeiten und das ganze halte ich schon aus. Es ist wohl Eifersucht und einfach eine schwierige Zeit.
Der Kindergarten macht mir mehr Kopfzerbrechen. Ich habe schon öfter von anderen Eltern gehört, dass er dort die kInder ärgern würde. Sandburgen kaputt machender ähnliches, schubsen und so was. Trotzdem hatte er 4 Kinder mit denen er immer spielte. 2 Kinder kamen auch von Zeit zu Zeit zu uns heim.
Eine Mutter hat sich jetzt im Kindergarten über meinen Sohn beschwert. Er hätte ihre Tochter so in den Bauch geboxt, dass sie mittags noch Bauchweh hatte. Natürlich möchte ich so etwas nicht und weiß, dass er kein Engel ist.
Ich habe mit der Erzieherin das Gespräch gesucht, die meinte, das sie den Vorgang beobachtet hat: Mein Sohn wäre wirklich etwas grob gewesen, aber erst nachdem das Mädchen ihn mehrfach geärgert hat. Und es wäre auch nicht so grob gewesen. Das hätte sie der Mutter auch mitgeteilt.
Lt. der Erzieherin gäbe es in der Gruppe immer wieder Gerangel, Geschubst usw., was ihrer Meinung nach aber völlig altersgerecht wäre. Es würde sich auch niemand richtig wehtun. Es wäre mal ein schubsen oder so aber mehr nicht. Er wäre da zwar auch oft dabei. Würd e aber nicht immer anfangen. DAs würde durchaus wechseln.
Jetzt höre ich von einem anderen Jungen, dass sein Vater ihm verboten hätte mit ihm zu spielen uNd irgendwie kommt mir das jetzt vor, als ob es immer so weiter geht. Obwohl ich jetzt mit ihm ein gutes Gespräch hatte und das Gefühl habe, dass er sich wirklich gebessert hat.
Klar ist er gewissermaßen selbst schuld. Aber irgendwie kommt er jetzt nicht mehr in die Gruppe rein. Die Situation ist total verfahren. Er spielt nur noch alleine.
Irgendwie denke ich jetzt, dass ihm jetzt ein Stempel anhaftet.
Was würdet ihr tun?
Verfahrene Situation
Hallo,
ich sehe es aus der Sicht eines Kindes, dass genau von solchem Kind so belästigt wurde. Du schreibst, er ist agressiv. Selbst zuhause ist es so. Deine Reaktion - ,,du hältst es aus".
Ich gebe mein Kind nicht in den Kindergarten, damit es von anderen verprügelt wird. Mein Sohn ist nicht agressiv und wurde genau von so einem Jungen immer wieder belästigt.
Es ist traurige aber logische Konsequenz, wenn sich von solchem Kind dann andere abwenden. Verharmlose nicjt. Er ist sich nicht ,,gewissermaßen" schuld, es ist so.
Wenn es mein Sohn wäre, würde ich mit ihm sehr deutlich sprechen und ihm zeigen, was sein Verhalten verursacht.
Das einzige, was korrigiert werden müsste, ist das strukturelle Verhalten eines Erwachsenen. Damit meine ich, wenn die Erzieherin irgendwie zur Isolation beitragen würde aber sonst?
Mein Sohn kann z.B. verzeien. Als sich der besagter Junge in seinem Verhalten wirklich veränderte, hat mein Sohn wieder angefangen mit ihm zu spielen und anscheind waren seine Eltern mit der Erziehung erfolgreich. Ich habe die letzten Wochen kein einziges Mal eine Beschwerde gehört.
Hallo,
wenn dein Kind von der Gruppe ausgeschlossen wird, hat das seinen Grund. Und das ist im Kindergarten meist mangelndes Sozialverhalten. Es gibt einen Unterschied zwischen aggressiven Kindern und wilden Kindern. Schlägt oder schubst dein Sohn beabsichtigt oder trifft er im wilden Spiel öfters mal unbeabsichtigt ein Kind?
Aggressivität ist ein Zeichen von Unausgeglichenheit. Die Ursache hierfür musst du suchen. Es zuhause auszuhalten bringt dir ebensowenig wie mit einem Kind ellenlange Gespräche zu führen. Wenn du ihn aus dem Kiga holst, wieder was vorgefallen ist und du dann mit ihm redest, hört er vielleicht zu und gelobt Besserung, kann aber nicht viel damit anfangen, weil die Situation zu lang her ist. Solche Gespräche kann man mit Schulkindern führen, aber selbst da fruchten sie oft nicht.
Du musst zuhause anfangen. Wenn er aggressiv wird, nimm ihn, setz ihn auf einen Stuhl und rede dann mit ihm. Sag ihm klar, dass du das nicht duldest und zeig ihm auf, dass genau in solch einer Situation keiner mit ihm spielen mag.
Such ihm einen Ausgleich. Sport oder ähnliches.
Ich habe 3 Kinder. Darunter auch 2 wilde Jungs. Ich habe meinen von Anfang an beigebracht, dass ich Gewalt, egal ob Schubsen, treten, hauen, beißen usw. absolut nicht dulde. Und es kommt oft vor, dass Geschwister aneinander geraten, der Schwächere nicht weiter weiß und sich dann körperlich zu helfen versucht. Bring ihm bei, solchen Situationen aus dem Weg zu gehen, sich verbal mit anderen auseinander zu setzen oder weg zu gehen wenn er nicht weiter weiß. Halte ihm immer wieder den Spiegel vor: Wie würdest du dich fühlen wenn man das mit dir macht.
Im Kindergarten trägt er gerade die Konsequenz seines Handelns. Er wird ausgeschlossen. Erkläre ihm warum das so ist. Kindergartenkinder verzeihen schnell. Vielleicht ist jetzt der Zeitpunkt auf die anderen zuzugehen und zu beweisen, dass er sich gebessert hat. Dann wird er sicher auch schnell wieder zur Gruppe finden. Aber um sich zu bessern, musst du die Ursachen finden und diese ändern. Beobachte dein Kind und finde heraus warum er so ist. Hinterfrage sein Handeln. Ist er vielleicht schwach, hat wenig Selbstbewusstsein oder vielleicht Sprachprobleme bzw. Probleme sich verbal zu wehren oder seinen Standpunkt klar zu machen? Oder ist er unausgelastet und weiß mit seiner Energie nicht wohin? Liegt daheim irgendwo Frust, den er abbauen muss? Ist er mit irgendeiner Situation überfordert? Aggressivität kann viele Ursachen haben. Das ist keine Phase wie bockig sein.
Ich verstehe auch die Eltern der anderen Kinder. Ich würde meinen ebenfalls raten sich fern zu halten. Zum einen zum eigenen Schutz, zum anderen aus Bedenken, dass das Verhalten "abfärbt". Versucht es irgendwie in den Griff zu kriegen. Spätestens wenn er in die Schule kommt, wird das Verhalten weitreichendere Konsequenzen haben. In der Grundschule meines Sohnes ist ein Junge, der schnell ausrastet und aggressiv wird. Die anderen Kinder haben das schnell erkannt und reizen ihn mittlerweile mit Absicht bis er ausrastet.
Ich wünsche euch viel Glück euern kleinen "Zorngickel" in den Griff zu kriegen.
LG
Michaela
Ich glaube, das was er im Kindergarten macht hat sich jetzt schlimmer angehört als es ist. Klar, es sind Sachen wie etwas kaputtmachen, aber auch einfach mit dem Finger anstupsen und so. Also kein wehtun.
Und er sei auch nicht immer der der anfängt. Das würde in der Gruppe wechseln. Nur irgendwie ist es jetzt immer "er".
Mit daheim"Ich halte es aus", meinte ich auch nicht dass ich nichts tue. Ich bestrafe ihn sehr wohl, rede mit ihm usw. Er kann zum Beispiel schlecht verlieren und da arbeiten wir auch dran und es wird besser.
Huhu,
ich fürchte, dass es da die Kombination von Stänkern und Zuhauen ist. Er stänkert gerne mal und schafft so eine gewisse Grundstimmung gegen sich. Das bringt andere Kinder dazu, ihn zurück zu ärgern. Dann schlägt er zu und bestätigt die Meinung der anderen Kinder damit.
Ich will hier gar nicht deinem Sohn die ganze "Schuld" zuschieben, aber es ist doch auffällig, dass er ausgeschlossen wird, die anderen Kinder aber nicht, obwohl alle mal anfangen. Das zeigt ja, dass er doch öfter oder heftiger daneben liegt, als andere Kinder.
An deiner Stelle würde ich die Zeit jetzt nutzen und mit ihm intensiv darüber reden, warum er da etwas in die Außenseiterposition gedrängt wird. Jetzt bekommt er die Quittung nicht nur von dir sondern kann die Auswirkung seines Fehlverhaltens direkt erleben. Und wie oben schon jemand schrieb: Kindergartenkinder verzeihen schnell, wenn das Verhalten sich ändert.Vielleicht lernt er dadurch nachhaltig, sich zusammenzureißen.
LG
Jenx
Hallo!
Entgegen meiner Vorschreiberinen finde ich das Verhalten deines Sohnes vielleicht nicht wünschenswert, aber doch normal.
Wahrscheinlich haut und schubst er, weil er spürt, dass er ausgeschlossen wird und bringt sich so noch mehr ins Abseits.
Ich würde ihm Zuhause so liebevoll und geduldig wie möglich gegenübertreten, keine zusätzliche Strafen und auch die Auszeiten würde ich auf ein Minimum reduzieren.
Was er jetzt nicht gebrauchen kann, dass er auch zuhause noch der Sündenbock ist.
Natürlich muss er wissen, dass Hauen und Schubsen nicht richtig ist, aber ich würde jetzt nicht noch in die Kerbe der anderen Eltern reinschlagen, sondern ihm zeigen, dass du bedingungslos auf SEINER Seite bist. Dass du ihm beistehst, ihm hilfst die Dinge besser zu verstehen und für ihn da bist.
Viel Kraft und viel Geduld!
Vanessa
Hallo lalala,
Ich würde vorschlagen, bleib mit der Erzieherin darüber im Kontakt. Sie scheint ja einen differenzierten Blick auf die Situationen zu haben, und kann vielleicht die Entwicklung in der Gruppe am besten beurteilen, wie es deinem Sohn dort geht, wo gesundes Abgrenzen eines Kindes von ihm stattfinden, wo der gesamte Konflikt zu groß und selbsterhaltend wird, wo es einen Spalt gibt, das ganze wieder aufzulockern. Wenn dein Sohn gerade sehr darunter leidet, könnte sie ihn hin und wieder in der Art begleiten, dass sie ihm irgendwie zeigt, was er tun kann in diesem oder jenem Moment, um wieder in die Gruppe zu finden, oder bemerkt sie evtl., wenn er droht, sich wieder so zu verhalten, dass es die anderen sehr nervt und kann ihn rechtzeitig erinnern, sowas in der Art.
Auf jeden Fall sollte man kein Kind verteufeln und zum Sündenbock machen. Gut, dass das die Erzieherin schonmal nicht macht. Du solltest ihn ruhig auch nicht negativ sehen. So viele haben unangenehme Eigenschaften, mit denen sie sich oder anderen manchmal teilweise mehr oder weniger schaden oder einfach nur nerven. Eine schmeißt vor Wut mit Sachen, einer stänkert gern, einer sitzt ängstlich in der Ecke, eine kommandiert Kleinere rum, einer beißt, wenn er nicht weiter weiß... und alle haben genauso liebenswerte Seiten. Die Kinder lernen soviel miteinander in der Gruppe und manchmal müssen die Erwachsenen helfen, Lösungen zu finden.
P.S.: Vielleicht sehen auch gar nicht alle deinen Sohn, wie die beschriebene Mutter und der Vater? In unserem Kindergarten ist z.B. ein Junge, der ist recht wild, hört öfter nicht und so. Es gibt schon Probleme mit ihm. Seine Mutter ist recht angespannt und schaut immer, ob er sich "daneben benimmt". Zumindest anfangs war es so. Aber wir anderen Eltern hatten auch schon oft die Gelegenheit gute Erfahrungen mit ihm zu machen. So unterstützt er gerne meine 3 J. jüngere Tochter, man kann nett ihm plaudern und und und. (Womit ich jetzt nicht sagen will, dass sich das was du über dein Kind schreibst für mich problematisch anhört, nur das evtl. die schlechte Meinung gar nicht so verbreitet ist?)
Ich habe vier fünfjährige Kinder in meiner Gruppe, einen fünfjährigen Sohn zu Hause und kann dir berichten, dass es wirklich eine richtige Raufphase ist, indem die Kinder gerade stecken. Grenzen werden beim anderen Kind mit allen Mitteln ausgetestet. Die Kräfte werden gemessen. Gepaart mit, ich bin stärker, schneller etc.. Es ist wirklich anstrengend! Ich beobachte diese Phase jedes Jahr bei Kindern in dieser Altersgruppe. Wir thematisieren das ständig! Auch mit den Eltern, die laut schreien, wenn ihr Kind mal etwas abbekommen hat. Jedoch ist diese Phase wichtig! In dieser Phase lernen die Kinder Konflikte auszutragen, miteinander Problemlösungen zu finden und auch zu lernen, Konsequenzen für ihr Verhalten zu tragen. Jedoch geht nicht jede Auseinandersetzung ohne hauen über die Bühne. Gerade den Jungs fällt es schwer ihre Konflkte zu lösen, ohne handgreiflich zu werden.
Daher mein Tip: Es ist ganz egal, wer angefangen hat, bei uns wird nicht geschlagen! Das solltest du deinem Sohn klar machen. Im Kindergarten haben sie es zu unterbinden und den Kindern andere Lösungen vorzuschlagen. Wir haben klare Regeln im gemeinsamen Umgang aufgestellt, an die sich jeder zu halten hat. Es gibt sehr gute Bücher für Kinder ab 5 Jahren zur emotionalen Intelligenz. Google mal.