Dauernd quengeln und motzen

Hallo, ihr alle!

Ich hoffe sehr, dass jemand mir helfen kann. Bin sehr ratlos und weiss langsam wirklich nicht weiter!

Meine Tochter war nie einfach: Sie hat schon im Bauch eine Menge mitgemacht, da meine geliebte Mutter in der 29.SSW gestorben ist und sie so meine ganze Trauer miterlebt und gefühlt hat.
Die Geburt war super, die ersten Tage auch. Dann ging das Gemotze und Geheule los. Sie schlief nur im Stundentakt, teilweise bis heute. Ich weiss nicht, wie ich meine Tage durchhalte mit ihr; ich habe jahrelang nicht länger als eine Stunde am Stück geschlafen.

Sie weinte und weint auch heute noch extrem viel. Ich konnte ihre Babyzeit nicht genießen, nach spätestens 10 Minuten hat sie geheult, war kaum zu beruhigen. Tragen und stillen hat geholfen. Mein großer Sohn hat sehr darunter gelitten, dass er nun nur noch weniger als 2. Geige ist...

Bis heute quengelt, weint und motzt sie jeden Tag, mehrmals am Tag. Sie möchte die geballte Aufmerksamkeit, es ist einfach nur anstrengend. Es gibt wenige Tage, an denen sie sich teilweise allein beschäftigen kann, aber dann auch nur eine kurze Dauer. Dass sie mal eine Stunde allein spielt, ist sowas von selten.

Ich weiss nicht weiter. Natürlich, sie hat eine Menge Mist erlebt. Der Tod meiner Mutter, die anstrengenden, teilweise gewaltätigen Streits mit ihrem Vater und seine schlechte Laune, seine Rumgemotze. Manchmal denke ich, sie hat das Gemotze von ihm. Aber kann Gemotze erblich sein?

Ich bin langsam, aber sehr sicher am Ende meiner Kraft. Ich weiss einfach nicht weiter. Ich wünsche mir einfach nur eine schöne Kindheit für sie. Natürlich, jedes Kind ist anders, aber mit knapp 4 1/2 Jahren kann man doch schon auch mal allein schlafen, ohne x Male aufzuwachen und nach Mama zu brüllen (ich habe seit Jahren nicht mehr in meinem Bett geschlafen, durchgeschlafen sowieso nicht seit ihrer Geburt. Ich habe eine Matratze neben ihrem Bett.), auch mal allein spielen und nicht ständig nörgeln, quengeln, jammern und greinen. Sie steht dann da, jammert rum, heult und fängt irgendwann zu brüllen, wie ein Baby. Manchmal denke ich, sie ist auf diesem Niveau stehen geblieben...

Was kann ihr nur tun?! Habt ihr auch so Heulbojen zuhause? Wann hört es nur auf?? Ich kann einfach nicht mehr! Ich möchte doch einfach nur ein normales Kind, das spielt, Spaß am Leben hat und auch mal durchschläft! Oder mich zumindest nicht x-mal die Nacht weckt...
Am Schlafen liegt es aber nicht, sie schläft generell ausreichend, außer, dass sie öfters wach wird. Wenn sie motzt, hat sie dann auch keinen Hunger, keine Müdigkeit. Aber kann man so oft am Tag einen Bock haben?

Vielen lieben Dank fürs Lesen!
gruenrotgelbw mit w, 4 1/2 und m, fast 9

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Hallo,

was Du da schreibst, könnte von meinem Sohn sein. Sein Verhalten ähnelt dem deiner Tochter. Mein Junge ist nachts allerdings nicht stündlich wach! Durchschlafen kann er meistens. Allerdings meldet er sich nicht, wenn er ins Bett gepullert hat. Er zieht die nasse Hose aus und legt sich ins nasse Bett um weiter zu schlafen....

Was bei uns auch anders war, unser Zwerg mochte nie in den Kinderwagen, noch viel weniger getragen werden und einfach am liebsten auf einer Decke liegen und in Ruhe gelassen werden.

Wie ist es mit Kita? Geht sie in eine? Ist sie da auch so? Hier wird dauernd geschrien, wenn es nicht nach seiner Nase geht, etwas nicht funktioniert oder er einfach auch Hilfe braucht. Das ist mega anstrengend. Es tut mir sehr leid, eine wirkliche Hilfe bin ich nicht. Manchmal tut es ja gut, zu wissen, man ist nicht alleine damit.

Bei uns hilft nicht einmal liebevolle, logische Konsequenz, Wertschätzung und gleiche Augenhöhe, demokratische Erziehung oder irgend etwas ????. (das wären meine Tipps)

Ich fühle mit dir....

Lg von bujakka, dessen Zwerg glaubt, Chef zu sein ????

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Huch, während ich das las, dachte ich, du schreibst von einem Baby. Ich war erstaunt, dass sie schon 4,5 ist. Das hab ich noch nie gehört. Und es tut mir ehrlich leid, was ihr da erleben müsst. Warst du schon mal zum Arzt und hast sie komplett durchchecken lassen? Also nicht nur zur u- Untersuchungen, sondern richtig mit Blut abnehmen Usw? Schon mal beim osteopathen gewesen?

Wie reagierst du denn auf ihr Gemotze? Wenn körperlich alles ok ist, reflektiere dich mal selbst. Bist du vielleicht zu nachgiebig, so dass sie weiß, mit dir kann sie es machen? Hast du Oma und co Vorort? Geht sie in die Kita? Wie verhält sie sich dort?

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Meine Tochter War ähnlich. Seit sie 2 Wochen alt War, War sie ein Schreikind. Es War schrecklich, denn sie hat nie länger als 20 Minuten am Stück geschlafen.

Im Nachhinein muss ich sagen, dass es half, liebevoll konsequent zu sein, das Kind ernst zu nehmen, aber auch die Erziehung durchzusetzen und nicht nur ihren Willen.

Sie kann auch heute noch laut losbruellen von 0 auf 1000. Aber es ist weniger geworden - mit der Zeit.

Es hat einige Zeit gedauert, bis ich ihr so nahestehen konnte, so wie sie es wollte. Es War andauernder Stress und Schreierei.

Hast du schon einmal nachgedacht, ob deine Tochter hochsensibel ist?

Bleibe konsequent und nimm evtl. Mal eine Erziehungsberatung in Anspruch.

Alles Gute

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dass ein kind mehrmals am tag motzt oder quengelt, finde ich nun nicht so ungewöhnlich.

euer schlafproblem da schon eher, aber bei ihrer geschichte ist das vielleicht nicht verwunderlich. einschlafen hat ja etwas mit entspannen und fallenlassen (oder totaler erschöpfung) zu tun, das hat sie ja nicht gerade in die wiege gelegt bekommen.

wie ist es denn in der kita? benimmt sie sich da auffällig?

gehst du arbeiten?

hast du niemanden, der sie mal ein paar stunden betreuen kann, damit du schlafen kannst?

mir wurde gesagt, dass mutter-kind-kuren für viele frauen sehr hilfreich seien, vielleicht solltest du dich da mal informieren.

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Hallo!
Wo schlaeft sie denn? Ist sie anders wenn sie bei dir schlaeft? Hast du das mal ausprobiert?
Bist du noch mit dem Vater zusammen?
Koerperlich ist alles ok mit ihr?
Ich glaub es gibt Kinder, die einfach super viel Naehe brauchen. Natuerlich denk man erstmal, das es einen kaputt soviel zu geben, aber langfristig ist es der kleinere Aufwand?

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Hallo,

also insegsamt hört sich das schon krass an bei euch. Aber meine ist 3 und auch eine Motzmotte und oft unzufrieden.

Ich finde das Quengeln, Motzen,... für sich genommen dehalb anstrengend aber noch normal.#schein

Kennst du "Dein kompetentes Kind" von Jesper Juul? Guck da mal rein.

Was ist denn, wenn sie bei dir im Bett schläft?

Ansonsten such du dir erstmal Auszeiten, Unterstützung,...damit du wieder Kraft sammeln kannst.

Und habt ihr schon mal beim KA gefragt?

LG

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Hallo!

Zuerst einmal: das klingt wirklich alles sehr anstrengend und belastend und ich kann verstehen, dass du fix und fertig bist!

Mein 5jähriger Sohn ist/war ähnlich. Bei uns ist niemand gestorben und auch unsere Familienverhältnisse sind geradezu idyllisch. Trotzdem ist er irgendwie seit er auf der Welt ist unzufrieden.
Schlecht geschlafen, ständig quengelig, zwar kein Schreikind, aber doch immer irgendwie anstrengend.
Mit 2 Jahren wurde er großer Bruder und kam gleichzeitig in eine Trotzphase, die ihresgleichen sucht. Seit der Zeit etwa gehe ich in regelmäßigen Abständen zur Erziehungsberatung, was mir sehr, sehr weitergeholfen hat.

Insgesamt, nach vielen Gesprächen auch mit meinem Mann/Schwiegereltern/Erzieherinnen/Freunden und viel Reflektion meines Verhaltens und meiner Einstellung ihm gegenüber komme ich zu folgendem Schluss:

Manche Kinder sind einfach so ;-)

Man kann den Kindern ein Zuhause bieten voll Liebe und Respekt und als Erwachsener ganz klar sein in seiner Haltung und dem persönlichen Aufzeigen von Grenzen.
Aber keine Erziehungsmethode der Welt macht aus deiner Motz-Maus ein fröhliches Kind, das immer lacht.

Was du tun kannst: Kümmere dich um DICH! Sorge dafür, dass du gesund und ausgeglichen bleibst oder wieder wirst. Wie es klingt, bist du alleinerziehend, ich weiß nicht, ob du dir es einrichten kannst, dass du regelmäßig ein paar Stunden nur für dich hast. Du brauchst regelmäßige Erholung von deiner Tochter, Zeit NUR für DICH. Zeit, in der du Kraft schöpfst.
Vielleicht ist das der Schlüssel...

Mir hat es sehr geholfen. Ich sehe jetzt vieles total gelassener. Auch mein Sohn ist viel "geschmeidiger" geworden. Er ist immernoch sehr anstrengend und anders als viele andere Kinder. Aber ich bin zufrieden.

Alles Gute und viel Kraft!

Vanessa

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Hallo

oh wie kann ich dir nachfühlen #liebdrueck. Mein Sohn wird im August 5 und war/ist auch so anstrengend. Meine Schwangerschaft war sehr belastend. Musste ab dem 4 Monat liegen wg vorzeitigen Blutungen und wehen. Dazu diese Wehenhemmer, viel Angst das ich ihn verliere. Geburt war super und auch am Anfang erschien alles "normal". Durchgeschlafen....also von abends bis morgens hat er erst mit knapp 3 Jahren. Durch das Arbeiten etc. war das eine sehr anstrengende Zeit. Seit er zwei ist sind wir in einer psychologischen Beratungsstelle gewesen da er es einfach nicht geschafft hat "runterzukommen", immer aufgedreht und in Bewegung. Dabei kam erstmals der Begriff Regulationsstörung auf. Er hat es einfach nicht geschafft selber aus der Spirale rauszukommen. Es ist aber auch heute noch teilweise so schlimm, dass ich abends so fertig bin durch das ständige jammern, motzen etc. Andere Kinder sind so fröhlich und mein Kind scheint da aus dem Rahmen zu fallen weil er ständig unzufrieden scheint. Das geht von einer zur anderen Minute das er happy ist und dann wieder todunglücklich. Warum das so ist konnte niemand sagen(er auch nicht). Sind aber weiterhin wg seiner motorischen Unruhe in Behandlung. Er soll im nächsten Jahr in die Schule aber so geht das halt nicht ohne das er der Klassenclown wird.

Seid ihr mal in einer Beratungsstelle gewesen? Zusammen in Mutter-Kind Kur um auch mal etwas ausspannen zu können und Kraft zu tanken?

LG Hexe12-17