Opa gestorben

Hallo ihr lieben,

Mir fällt es unglaublich schwer heute diesen Beitrag zu verfassen aber ich brauche einen Rat.

Mein Papi ist vor 2 Tagen verstorben. Es war ganz plötzlich von einer auf die andere Minute.

Wir hatten also keine Gelegenheit uns von ihm zu verabschieden.
Stehen alle unter Schock. Er war 64 Jahre alt :-(

Wir wohnen auch alle in einem Haus, jeder hat aber seine eigene Wohnung. Wir standen uns alle sehr nah und haben uns täglich gesehen.

Nun ist es so, dass meine Tochter 3 Jahre natürlich ihren opili gesucht hat.

Wir mussten ihr also schnell versuchen zu erklären was passiert ist.

Meine Oma verstarb im Februar, sodass wir ihr hier schon erklärt haben, dass die Oma nun im Himmel ist und auf der Wolke sitzt und auf uns alle aufpasst.

So haben wir es heute nun auch gemacht. Der Opa ist gestoben nun im Himmel und ist unser Engel. Haben es natürlich noch bissl ausgeschmückt. Wir haben dann noch einen mit Helium gefüllten herzballon in den Himmel zum Opa geschickt.

Sie fragt nun aber nach dem warum ? Wir haben ja selber keine Antwort? Was sagen wir da am besten?

Ich will ja auch nicht, dass sie denkt, dass ständig jemand geht und sie alleine lässt. Sie soll keine Angst haben.

Habt ihr hier noch eine Idee für mich? Ich stehe immernoch neben mir, bin nur am weinen und funktioniere einfach nur.

Ich brachte euren Rat.

Lieben Dank

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Hallo,

mein herzliches Beileid. Wir hatten in letzter Zeit zwei ähnliche Schicksale zu verarbeiten. Mein Vater verstab Anfang dieses Jahres mit 60 Jahren und mein Schwiegervater vor 1,5 Jahren mit 56 Jahren. Auch wie bei euch, sehr plötzlich ohne Vorwahrnung.

Wir wohnten mit meinen Schwiegereltern ebenfalls in einem Haus. Mein großer war zu diesem Zeitpunkt auch 3 Jahre alt.

Ich finde ihr habt eurer Tochter das schon sehr gut erklärt. Wir haben wirklich gewartet bis Fragen von unserem Sohn kamen. Sonst haben wir es zwar nicht todgeschwiegen aber auch nicht die ganze Zeit davon erzählt. Er hat ja mitbekommen wir traurig wir alle sind/waren.

Wir haben ihm auch erzählt die Opas sind im Himmel und das es eben zum Leben dazu gehört. Es kam auch die Frage auf, ob wir auch sterben. Unsere Antwort war das jeder sterben wird aber meistens die älteren Leute zu erst sterben. Mehr hat er mit seinen damals 3 und jetzt fast 5 Jahren auch nicht wissen wollen. Zu den Beerdigungen haben wir die Kinder nicht mitgenommen. Wir waren dann am nächsten Tag am Grab.

Auch heute erzählt immer mal wieder von seinen Opas. Wir versuchen dann auch so gut es geht auf seine Fragen zu antworten. Für so kleine Kinder ist das alles ganz anders greifbar wie für uns.

Dieses Buch wird bei uns viel gelesen. Ich finde es sehr schön gemacht.

https://www.amazon.de/Opas-Reise-den-Sternen-Kinderbuch/dp/3579073060/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1467399726&sr=8-1&keywords=opas+reise+zu+den+sternen

Ich wünsche euch viel Kraft für die kommende Zeit.

Alles Gute
kathyb

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Mein Beileid, jemanden so plötzlich zu verlieren ist hart.

Ich habe meinem Sohn mit 3 Jahren als seine Uroma verstarb eine lange Lebenslinie aufgemalt und ihm erklärt das der Anfang die Geburt ist, dann geht jeder Mensch und jedes Tier seinen Lebensweg. Dazu habe ich ihn und den kleinen Bruder vorne auf den Anfang der Linie gemalt, Papa und mich auf ca. ein drittel, Opas und Omas mit damals um die 60Jahre etwas hinter die Hälfte. Und die Uromas und den Uropa kurz vor das Ende (die waren alle 3 ja schon über 85. Das der Uropa diesen letzten Zentimeter der Linie im Schneckentempo zurück legt hat ja keiner geahnt, der lebt nämlich noch und wird bald 95). Und dazu habe ich ihm gesagt das jeder diesen Weg in seinem Tempo geht und man daher nicht weiß wann jemand da am Ende ankommt. Aber wenn man da angekommen ist, dann kann niemand was daran ändern, kein Arzt, man selber nicht, dann stirbt man.

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Es tut mir wahnsinnig leid.

Das ist einfach eine total schwere zeit für euch alle. ich weiß wie es Dir geht - bei meinem Vater war es zwar nicht ganz unerwartet, aber dann doch erschreckend plötzlich, und bei meinem Schwiegervater völlig überraschend - der war kurz vorher noch mit seinem Hund spazieren und dann einfach gestorben.

versucht, die erinnerungen lebendig zu halten, schaut immer wieder Fotos an und erzählt. ich war selber in dem Alter, als meine beiden Omas gestorben sind, und finde es sehr schade, dass ich kaum Erinnerungen habe. Klar, Anfang der 80er hat man viel weniger fotografiert, Film war teuer und die Entwicklung auch, da gab es einfach nur wenige Bilder. Und das dann auch noch Dias, wo natürlich auch kein Mensch sonderlich oft die Aufnahmen von Weihnachten 81 raus geholt hat. Und da waren dann auch mehr strahlende Kinderaugen drauf als die Oma.

Vielleicht habt ihr genug für ein kleines fotoalbum?

Den Gedanken mit der lebenslinie von Lakritze finde ich sehr schön.