Hallo zusammen,
ich suche nach Erfahrungen von Eltern, die ihr Kind bis zum Eintritt in die Grundschule in der Tagesmutterbetreuung hatten. Hattet ihr das Gefühl, dass die klassische Kita euren Kindern fehlt?
Wir stehen leider jetzt schon vor der Entscheidung "Kita vs. TaMu", obwohl unsere Tochter noch nicht mal 2 Jahre alt ist.
Wir sind sehr zufrieden mit unserer derzeitigen Situation. Unsere Tochter geht gern zur Tagesmutter, wir sind außerdem "autark", was die Logistik (Hinbringen, Abholen) angeht.
Unsere Kita ist ebenfalls toll. Wir sind/waren im integrierten Krabbelkreis, daher kennen wir den Kita-Betrieb. Das Problem sind die Öffnungszeiten, da unsere Kita nur von 8:00 - 13:00 geöffnet hat.
Selbst mit Ausreizen der Sonderöffnungszeiten 7:30-13:30 wäre es uns nicht möglich, unser Kind ohne Hilfe von Freunden und Familie in diese Kita zu geben. Wir wohnen sehr ländlich, wir pendeln täglich und zur Zeit schaffe ich mit Ach und Krach und guter Verkehrslage 15:00...
Wir sind hier sozial gut vernetzt, aber eigentlich wäre ich schon gern unabhängig, was die Betreuung meiner Tochter angeht.
Daher haben wir überlegt, sie einfach bei der Tagesmutter zu lassen. Sie hat schon mehrere Kinder bis zum Schuleintritt betreut.
Trotzdem hab ich in letzter Zeit oft Bemerkungen wie " Was? Sie soll gar nicht in die Kita?" oder "Na, aber zumindest das Vorschuljahr ist doch ein absolutes MUSS" gehört...
Ist das so?
Wir können uns leider nicht so einfach umentscheiden. Nehmen wir den Platz jetzt nicht (Eintritt in die Kita wäre Februar 2017, da ist sie dann 2,5 Jahre alt), ist er weg...
Für ein paar Erfahrungen wäre ich sehr dankbar.
Viele Grüße
Krawummel
Betreuung durch Tagesmutter bis zur Schule?
Hallo
Hier würdest du das selbst zahlen müssen. Aber ich glaube da kocht jede Kommune ihr eigenes Süppchen.
Bei uns war es so dass wir bei vorhandenem Kitaplatz nur die Randzeitenbetreuung bei der Tagesmutter bezuschusst bekommen hätten. Wir haben dann die Kosten für einige Monate selbst getragen, bevor unser Sohn mit fast 3 in den Kindergarten (zum Geschwisterkind) gewechselt hat. Er hätte zuvor in eine KiTa ein ganzes Stück entfernt gemusst, mit unpassenden Betreuungszeiten.
Hier im Kreis gilt Kindergarten vor Tagesmutter.
Ansonsten kann euch keiner zwingen. Nur weil die Entscheidung ungewöhnlich ist, muss sie nicht gleich schlecht sein. Mir wäre wichtig das regelmäßig Kontakt zu Gleichaltrigen besteht und das Kind auch lernt sich in Gruppen zu bewegen.
Auf bestimmte Dinge muss man wohl auch selbst vermehrt achten, in Kindergärten wird ja gezielt beobachtet was z.B. motorische und soziale Entwicklung angeht.
LG
Hallo tosse,
danke für deine Antwort.
Dieses Kostenproblem haben wir hier in unserer Gemeinde nicht.
Wir haben freie Betreuungswahl und es wird bis Schuleintritt bezuschusst, bzw. sogar darüber hinaus, wenn eine Hortbetreuung durch eine Tagesmutter abgedeckt wird.
Den Kontakt zu gleichaltrigen zu halten sollte für uns kein Problem sein, aber dieses Gruppengefüge im Kindergarten würde natürlich fehlen. Da sind private Verabredungen kein Ersatz, das ist auch der Punkt, der mich echt zweifeln lässt...
LG
Krawummel
Hallo!
Bei uns würde das auch nicht weiter bezuschußt werden. Die Stadt zahlt einen Tagesmutterplatz nur, bis das Kind 3 ist. Wer dann keinen KiTa-Platz hat, bekommt noch maximal weitere 6 Monate einen geförderten Tagesmutterplatz, danach gibt es keine Förderung mehr und man muss den Platz zu 100% selbst finanzieren. Anders sieht es wohl bei einer Randzeitbetreuung aus, wenn tatsächlich die Öffnungszeiten der KiTa nicht ausreichen. Dann kann die Tagesmutter das Kind abholen und nach der KiTa betreuen.
Aber ganz davon abgesehen: Die Anzahl der Kinder bei einer Tagesmutter ist begrenzt. Wenn ein Kind statt - wie üblich - nur im 2. und 3. Lebensjahr von der Tagesmutter betreut wird, sind dort eine gewisse Anzahl in etwa gleichaltrige Kinder. Wenn du dein Kind bis zum Schuleintritt dort betreuen läßt, wird es immer weniger ältere oder zumindest gleichaltrige Kinder um sich haben - es ist also deutlich mehr von jüngeren Kindern umgeben als von gleichaltrigen. Das kann u.U. auch zu einer Entwicklungshemmung führen, weil das Kind eben nicht ausgelastet ist. In der KiTa-Gruppe, in der meine Tochter die ersten beiden Jahre waren, wurden Kinder ab 2 Jahren bis zum Schuleintritt betreut. Die Gruppe war mit 10 Kindern (Integrative KiTa, viele I-Kinder) sehr klein, und es waren in dem Jahr, in dem meine Tochter in den Kindergarten gekommen ist, viele kleine in die Gruppe gekommen, sodass es kaum Vorschulkinder in der Gruppe gab. In beiden Jahren hat das dazu geführt, dass die Vorschulkinder nach einigen Monaten die Gruppe gewechselt haben, weil sie absolut unterfordert waren und - so berichten die Mütter der betroffenen Kinder - sich im Verhalten wieder zum Kleinkind zurückentwickelt haben (ist sicher überspitzt, aber nicht ganz weit hergeholt).
Kinder brauchen Gleichaltrige, um sich an ihnen zu messen und um an ihnen zu wachsen. Das ganze hängt natürlich auch stark vom Kind ab - es gibt Kinder, die können sehr schön auch mit deutlich kleineren Kindern spielen, aber viele Kinder orientieren sich eben auch lieber nach oben. Zu welcher Gruppe deine Tochter gehört, kannst du mit 2 noch nicht wissen.Und wenn bei Euch in der KiTa gilt "Jetzt oder gar nicht", würde ich die KiTa vorziehen, da du keine Möglichkeiten hast, falls deine Tochter bei der Tagesmutter wirklich unterfordert ist. Umgekehrt ist das Problem i.d.R. deutlich kleiner, in der KiTa kommen ja immer wieder jüngere Kinder dazu.
Ich würde die Tagesmutter fragen, ob sie sich eine Randzeitbetreuung vorstellen kann, dann kann sie die Kleine evt. mittags abholen und du musst dich nicht stressen.
LG
Hallo dentatus,
vielen Dank für deine Ausführliche Antwort und deinen Erfahrungsbericht.
Zur Zeit ist meine Tochter mit ihren knapp zwei Jahren die Jüngste bei unserer Tagesmutter. Die restlichen Kinder sind zwischen 3 und 7. Wie sich das entwickelt, kann man natürlich nicht sagen. Tendenziell kommen natürlich jüngere Kinder nach...
Deine Punkte kann ich komplett nachvollziehen. Für uns wäre ideal, die Entscheidung für den Kita-Platz einfach zu vertagen, was leider nicht möglich ist.
Leider wird unsere Tochter durch den Stichtag der Schulpflicht in unserem Bundesland auch schon mit 5 eingeschult, wenn sie sich normal und zeitgerecht entwickelt.
Eine Randbetreuung durch die Tagesmutter ist auch schlecht möglich, da sie und unsere Kita in unterschiedlichen Ort und nicht fußläufig sind...
Es ist sehr schwierig, hier wirklich die richtige Entscheidung zu treffen.
Lg
krawummel
Ich glaube nicht, dass eine Tagesmutter das gleiche leisten und bieten kann wie ein Kindergarten.
Einige Zeit mag eine Tagesmutter noch ausreichen aber spätestens mit 4 wollen die Kinder mehr. Mehr erleben, andere Ausflüge machen und Angebote wahrnehmen, mehr Kinder zum Spielen und sich aus probieren. Die Kinder lernen ja auch voneinander.
Meine Kinder jedenfalls hat man ganz deutlich angemerkt, dass ihnen ihre Spielgruppe (also eine Mischung aus Kiga und Tagesmutter) irgendwann nicht mehr ausreicht. Sie haben dann einfach etwas anderes gebraucht. Ich hätte ihnen ihre Kindergartenzeit niemals vorenthalten wollen.
Außerdem glaube ich, es ist wichtig, dass die Kinder vor Schuleintritt lernen sich in großen Gruppen zurechtzufinden. Das ist nicht so einfach und es kann schon schwierig werden, wenn man vor der Schule nur immer im ganz geschützten Rahmen in einer Kleingruppe war.
Hallo,
das Hauptproblem in meinen Augen dabei wäre, dass Deine Tochter irgendwann entweder nur noch mit Kleinkindern dort sein wird, oder mit maximal einem anderen Kind in ihrem Alter. Die allermeisten Eltern schicken ihre Kinder ja mit 3 in den Kindergarten.
Unser Sohn ging bei der Tagesmutter schon mit 2,5 die Wände hoch, weil die beiden Gleichaltrigen, mit denen er dort war, nicht so weit waren, wie er. Die anderen Kinder waren in seinen Augen sowieso "Babies". Er ist richtig aufgeblüht, als er endlich in den Kindergarten durfte.
Daher denke ich, dass Deine Tochter sich irgendwann bei der Tagesmutter fürchterlich langweilen wird. Wenn ihr keine wirklich kinderreiche Nachbarschaft habt, wo die Kinder sich nachmittags auf der Straße treffen (hier nur im Neubaugebiet der Fall), dann wird sie auch nach der Tagesbetreuung Schwierigkeiten haben, Kontakte mit Gleichaltrigen zu knüpfen und zu halten. Die sehen sich alle morgens im Kindergarten und da planen sie, dass sie sich nachmittags verabreden wollen.
Ich kenne hier allerdings Familien, die eine Tagesmutter o.ä. haben, die die Kinder vom Kindergarten abholt und dann ein paar Stunden betreut, bis die Eltern kommen.
Vielleicht wäre das ein Modell für Euch?
LG
Heike
Danke für deine Antwort.
Deine Erfahrung ist genau das, was mir Sorgen bereitet.
Im Moment ist meine Tochter die Jüngste in der Gruppe. Alle anderen Kinder sind zwischen 3 und 7 Jahren alt. Wie sich das entwickelt, kann man natürlich nicht sagen, aber tendenziell kommen ja nur jüngere Kinder dazu.
Wir sind hier sozial gut vernetzt, treffen täglich andere Kinder, haben einen kinderreichen Freundeskreis (auch viele gleichaltrige). Aber ich denke auch, es ist eben nicht das Selbe wie ein Kita-Gefüge.
Eine Randbetreuung ist schwer möglich, da Kita und Tagesmutter in unterschiedlichen Ortschaften und nicht fußläufig liegen...
Lg
Krawummel
Ich würd schon versuchen, dass sie zumindest ne Zeit lang in einem kkndergarten kommt. Außer die Tagesmutter hat viele Kinder zur Betreuung. Geht es denn nicht, dass die Tagesmutter sie von kkndergarten holt und noch betreut? Das machen hier einige. Da kommt die Tagesmutter mittags und holt 4 Kinder ab, die dann den Nachmittag bei ihr verbringen.
Oder gibt es keinen kkndergarten in der näher deiner arbeit mit längeren Öffnungszeiten, so dass du sie morgens dort absetzten und nachmittags mitnehmen kannst?
Hallo julinde,
ich werde vielleicht nochmal das Gespräch mit unserer Kita suchen, ob sie uns zumindest für das Vorschuljahr einen Platz anbieten können.
Eine andere Kita gibt es leider nicht. Wir haben hier für Kitas und für Grundschulen eine Art Sprengel-System. Das heißt, dass der Wohnort der Kinder über die Grundschule und Kita entscheidet.
Eine Randzeitenbetreuung durch die TaMu wäre natürlich ein Traum, ist aber so nicht machbar, da sie und die Kita in unterschiedlichen Ortschaften liegen die nicht fußläufig sind.
Lg
Krawummel
8.00 - 13.00 Uhr??? Welcher normale Mensch soll da arbeiten? Wahrscheinlich keiner, oder?
Ganz ehrlich: ein Betreuungsnetz ist super, aber sollte doch eher Notfalllösung sein. Ich finde man sollte sein Kind erstmal grundsätzlich selbst holen oder bringen können und nur mal auf andere Personen ausweichen müssen.
Somit wäre meine Entscheidung bei euch klar für Tagesmutter.
Vielleicht gibt es ja Kurse oä für Vorschulkinder? Klar, wäre es auch gut mal was in größeren Gruppen zu machen, vielleicht beim Sport?
Aber das wäre für mich nicht der ausschlaggebende Grund.
VG
Ja, du hast recht, die Zeiten sind bescheiden.
Wir leben hier sehr ländlich, es stehen oft massig Großeltern zur Verfügung, die die Kinderbetreuung übernehmen oder die Mütter sind zu Hause, in Elternzeit, etc...
Daher haben unser Problem einfach nicht viele hier.
Angebot an Gruppenaktivitäten gibt es natürlich reichlich, je älter die Kinder sind. Aber meine Tochter ist eben noch nicht mal zwei. Mir fehlt noch etwas die Vorstellungskraft, wie es mal werden wird...
Lg
Krawummel
Deswegen würde ich auch nach jetzt entscheiden und dein Kind fühlt sich bei der TM wohlm, du kannst entspannter arbeiten etc.pp.
Wer weiß was in 4 Jahren ist. Du wirst dann sicher eine Lösung finden, wenn du der Meinung ist, dass dein Kind mehr Input ist.
Hallo,
es gibt nur den einen Kindergarten mit diesen Hausfrauenöffnungszeiten und sonst gar nichts?
Liebe Grüße Andrea
Hallo Andrea,
das ist hier leider so. Wir haben hier für Grundschulen und Kitas eine Art Sprengelsystem. Heißt, dass der Wohnort über die Schule und Kita entscheidet. In unserem Fall ist das eben genau diese eine Kita.
LG
Krawummel
Dann würde ich bei der Stadt nach einer Lösung für Dein Problem mal nachfragen. Ich kenne es auch so, dass wenn es keinen Kitaplatz gibt, der die kompletten Arbeitszeiten der Eltern abdeckt, eine Tagesmutter bezuschusst wird, die die Kinder von der Kita abholt. Es muss in Eurem Fall ja nicht die gleiche Tagesmutter sein, sondern eine andere, die in der Nähe wohnt.
Und unser Sohn war in einer reinen u3 Betreuung bis er 3.5 Jahre alt war. Das letzte halbe Jahr war schon zäh, er war Kindergartenreif. Er brauchte die größere Freiheit und die älteren Kinder.
HI,
ich finde schon, dass eine KiGa-Betreuung für einen gewissen Zeitraum sinnvoll ist. Gar nicht weil die Kinder sonst eine kognitive Förderung verpassen würden, das kann ein fittes Elternhaus ebenso leisten, aber wegen des sozialen Aspekts. Kinder brauchen Kinder.
Eine Tagesmutter betreut sehr eng, im KiGa erfährt ein Kind mehr Freiraum. Ich habe mich als Mutter schon manchmal bei dem Gedanken ertappt, dass ich sehr eng an meinem Kind, damals noch Einzelkind, dran war und ich dann ganz froh war, dass er dem nicht den ganzen Tag ausgesetzt ist. Ich finde dadurch den Übergang zur Schule recht hart, denn da hat die Betreuung ja nochmal einen anderen Schlüssel.
Wenn es Richtung Schule geht, gibt es mittlerweile Kooperations-Programme mit den Grundschulen, die eine Tagesmutter wahrscheinlich nicht bieten kann.
Die Kinder haben im KiGa eine größere Auswahl an anderen Kindern, unter denen sie Freundschaften knüpfen können.
Im KiGa wechseln die Bezugspersonen und ich denke, dass das in einem bestimmten Rahmen eine gute Vorbereitung aufs Leben ist.
Eine Tagesmutter kann ausfallen oder es gibt Differenzen zwischen euch und wahrscheinlich gibt es dafür dann nicht so schnell Ersatz, kann dir in einem KiGa nicht passieren.
Aber dass die flexibleren Betreuungszeiten durch die Tagesmutter bei euch ein erheblicher Pluspunkt ist, kann ich nachvollziehen.
Schwierig, aber ich würde zum KiGa tendieren.
Vlg Tina
Hallo, ich habe mir jetzt nicht alle Antworten durchgelassen, daher kann es gut sein, dass du diese Hinweise bereits bekommen hast
Grundsätzlich stimme ich dir absolut zu, die Kinderbetreuungzeiten sollte unbedingt die Arbeitszeit plus Fahrzeiten abdecken, ansonsten macht man sich unnötig von Großeltern, Nachbarn und Freunden abhängig. Für "mal" kein Problem, für regelmäßig schwierig.
Wir werden zur Kita bis 13.00 Uhr zusätzlich eine Tagesmutter für zwei Nachmittage haben. Unsere Kinder werden gegen 13.00 Uhr von ihr abgeholt bis mein Mann Feierabend hat (16.30-17.00 Uhr). Das wird von der Gemeinde bezuschusst, weil sich ein Ganztagsplatz für zwei Nachmittage nicht rechnet.
Wäre es vielleicht möglich, dass eure Tagesmutter euer auch Kind um 13.00 Uhr abholt und bis zu deinem Feierabend betreut?
Ich denke so ab 3-4 Jahre ist ein Kind unter Umständen in einer Kita besser aufgehoben als bei einer Tagesmutter, weil (zumindest in unsere Gegend) die meisten Kinder bis zum 3 Geburtstag bei einer TM betreut werden. Kann durchaus sein, das sich euer Kind irgendwann zwischen den ganzen kleinen Kindern langweilt.
Alles Gute
Magnumweiss