Trocken werden, KiTa macht Druck

Hallo,

mein Sohn ist 3 1/2 Wochen zu früh und mit einem Herzfehler auf die Welt gekrabbelt. Im Februr ist er 3 geworden und hat durch seine Krankheitsgeschichte eine Entwicklungsverzögerung im motorischen und sprachlichen Bereich von etwa 1 Jahr, sowie eine Muskelschwäche.

Nach den Sommerferien in 4 Wochen soll er in die KiTa (Regelkindergarten). Nun machen uns die Erzieherinnen seit einer Woche unglaublichen Druck zum Thema Trocken werden.

Vor etwa einem Jahr hat er zwei Monate lang sehr zuverlässig gesagt, dass er Groß muss. Ich musste zu Hause keine Windel mehr dahingehend wechseln. In der Krippe hab ich bescheid gesagt, aber trotzdem kam er von dort regelmäßig vollgeballert zurück. Auf Nachfrage wurde mir mitgeteilt, dass sie sein "eindadat" was er immer gesagt hat, einfach nicht ernst nehmen, da er es gefälligst richtig sagen soll. Naja, nach den 2 Monaten hat er von einem zum anderen Tag aufgehört bescheid zu sagen.

Seit etwa 3 Monaten kann er Töpfchen bzw. Toilette sagen. Seitdem gehen wir vorm schlafen noch einmal um alles leer zu machen, da er angefangen hat, als er schon im Bett lag zu sagen, dass er muss.

Leider sagt er das tagsüber überhaupt noch nicht. Die Erzieherinnen haben ihn jetzt die Woche über immer ohne Windeln laufen lassen. Zu den Töpfchengehzeiten landet immer etwas drinne, ansonsten wird eingepullert. Hab ihn heute auch mal ohne gelassen und ihn beobachtet, zweimal ging es schon in die Buchse. Er macht überhaupt keine Anzweichen bevor es losgeht. Also sich in Schritt fassen, rumtänzeln usw.
Am Freitag beim Abholen hat mir die Erzieherin gesagt, dass er jetzt langsam mal trocken werden soll, er ist ja schon fast 3 1/2 und kommt in die KiTa.

Eigentlich wollte ich ihm in der Hinsicht soviel Zeit geben wie er braucht, auch wegen seiner Vorgeschichte.

Bin jetzt total verunsichert und wollte euch mal fragen, ob ich den Erzieherinnen dahingehend mal den Kopf waschen sollte, dass sie ihm so einen Druck machen. Hab nämlich auch schon mal mitbekommen, dass einige Exemplare die Kinder richtig ausschimpfen wenn die einpullern.

Vielen Dank für eure Antworten.

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Ich denke ihr habt einfach eine falsche Kita ausgewählt. Wir haben lange gesucht, bis wir unseren Wunschkindergarten gefunden haben.

Auch wenn ich schon dafür bin dem Kind die Windel ab einem bestimmten Punkt einfach abzunehmen, würde ich bei eurer Vorgeschichte mehr Rücksicht erwarten. Sowieso würde ich nicht mit Erziehern diskutieren die ich nicht ernst nehmen kann. Meist sind das die jungen Püppchen die jetzt überall aus dem Boden sprießen und nichtmal selber Kinder haben.

Ich würde schauen ob ihr wechseln könnt.

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Wechseln würde ich ungerne, da er sonst eigentlich super ist. Z.B. haben sie uns bei seiner Essstörung super unterstützt. Das hätte nicht jede Einrichtung mitgemacht. Außerdem ist sie vor Ort und einige Kinder die mit ihm eingeschult werden würden sind auch da. Es ist momentan eben nur das Töpfchentrainig was mir sauer aufstößt.

Die Erzieher die Druck machen sind eher das Gegenteil von Jung. Es sind nur die die schon zu Ostzeiten Erzieher waren und da wurde dahingehend ja auch nicht auf die Entwicklung geachtete sonder die Kinder nach Plan auf den Topf gesetz bis sie eben was gemacht haben. Das kann meiner auch. Wenn ich ihn drauf setzte dann macht er auch was. Aber das ist nicht meine Auffassung von TRocken sein, sondern nur Konditionierung.

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Diese "jungen Püppchen", wie du so anwertend sagst, sind der dringend gebrauchte Nachwuchs! Falls es dir entgangen sein sollte: wir haben Fachkräftemangel!!!! Und natürlich haben die noch keine Kinder, weil man im Normalfall zuerst eine Ausbildung macht und einige Jahre arbeitet, bevor man Kinder bekommt.

Trotzdem haben die im Normalfall eine fundierte pädagogische Ausbildung.

WARUM muss man da so respektlos drüber reden, nur weil man sich selbst für viel privilegierter hält, weil man ein oder mehrere Kinder in die Welt gesetzt hat?

Am besten vergrault man sämtliche junge Erzieherinnen und steht dann in 10 Jahren da und macht ein doofes Gesicht, weil noch mehr Betreuungsplätze fehlen als heutzutage schon.

Zum Kotzen so ein Verhalten.

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Wenn Kinder in eine Betreuung gehen, müssen Eltern und Erzieher an einem Strang ziehen. Das scheint bei euch ja nicht zu funktionieren.

Erstmal: beim Trockenwerden ist alles zwischen 2 und 5 Jahren ok. Bei eurer Vorgeschichte, würde ich sogar fast sagen, habt ihr noch mehr Luft. Aber dein Sohn hat ja eindeutig Zeichen gegeben, dass er bereit ist. Der Kindergarten hat das ignoriert und so seine natürliche Entwicklung gebremst. Das finde ich unter aller Kanone.

Eigentlich muss der Kindergarten euch unterstützen. Bspw., wenn sie ihm die Windel ausziehen, auch regelmäßig ans Pipimachen erinnern, etc. UND vor allem ermutigen.

Such nochmal das Gespräch, die Unterstützung!!!!

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Wie oben geschrieben ist es nur das Thema Trocken werden wo ich nicht so mitgehe.

Erinnern tun sie. Hab ich heute auch im 30 Minuten Tackt gemacht. Aber das eine Mal hat er keine Minute nachdem ich gefragt habe gepullert. Außerdem bekommt er wenn es mal funktioniert hat bei mir ein Smartie. 1 bei Pullern, 2 bei Groß. Da freut er sich schon immer drauf und verlangt das auch ein. Im Kiga werden die Kinder zwar gelobt, aber eben auch von einigen ausgeschimpft wenn es nicht geklappt hat.

Ich hatte ja eigentlich in Planung ihm da so viel Zeit zu geben wie er benötigt. Ich wurde von meiner Mutter sobald ich sitzen konnte stundenlang und alle 30 Minuten auf den Topf gesetzt. Das wollte ich bei meinen Kindern auf keinen Fall, auch wegen den neusten Erkenntnissen dahingehend.

Für mich ist die Definition immer noch Kind trocken wenn es alleine sagt, dass es mal muss und nicht wenn es macht sobald es auf Klo sitzt.

Werde am Montag mal mit der Leiterin sprechen wenn ich sie erwische, die ist eigentlich sehr aufgeschlossen und hat uns immer unterstützt. Außerdem auch nicht eine die diese alten Ostmethoden vertritt.

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Hallo,

sehe ich das richtig, dass dieselben Erzieherinnen, die auf sein "eingedadat" nicht reagiert haben, jetzt Druck machen???
Oje... Natürlich haben die das Problem selbst verschuldet - er war ja offenbar schon so weit. Dann hat er gelernt, lieber in die Windel zu machen, also macht er das jetzt - ohne Kommentar oder Zeichen...

Wenn ihr das aber den Erziehern so an den Kopf werft, kommt ihr natürlich nicht weiter.

Aber wenn er im Sommer in den Regelkindergarten geht, würde ich evt zuerst dort Rücksprache halten: Ich könnte mir vorstellen, daß die Erzieherinnen so eine Art "Berufsethos" haben, so in der Art: "Nachher denke die im anderen Kindergarten, wir bekommen die Kinder hier nicht trocken". Blöd natürlich, wenn so was an den Kindern ausgelassen wird...

Wenn der zukünftige Kindergarten das aber entspannt sieht (gerade in eurem Fall!) kann man das ja so weiter geben - das nimmt vielleicht Druck aus den Erziehern und damit aus dem Kind!

LG!

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Ich bin auch Erzieherin und wir haben immer mal wieder Kinder, die bis 4 oder länger eine Pampers tragen. Das ist völlig ok.

Lass dir da keinen Druck machen.

Finde das Verhalten der Kolleginnen unmöglich.

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Sohnemann ist 2,5 und geht in eine klassische "Ostkita". Ich bin sehr froh, dass die Gruppe ab Ü3 so bleibt. Obwohl seine Erzieherinnen auch schon im Osten tätig waren, wo eine ganze andere Sauberkeitserziehung herrschte, wurde uns gesagt, dass wir keinen Druck haben, auch nicht ab 3.
Ich glaube eigentlich eher, dass die jüngeren Erzieherinnen da noch entspannter sind, als die die über Jahre es anders gelernt haben. Also ja: ich finde Druck von Seiten der Kita geht gar nicht.
In Sohnemanns Gruppe sind viele Kinder schon trocken, gehen auf den Topf und das Ding spielt eine große Rolle im Tagesablauf - trotzdem wird mein Kind gewickelt.
Gerade jetzt wo er anfängt ein gewisses Empfinden dafür zu entwickeln wäre Druck das Falsche. Läuft er zu Hause auf Wunsch mal ohne Windel hält er den Stuhlgang weg, nicht auszudenken es wäre täglich so....
Wenn möglich sucht ein Gespräch und macht nen Plan. Es kann mMn nicht sein, dass Erzieher in diesem Bereich nicht auf gleicher Ebene mit den Eltern arbeiten.

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Hallo!
Was ist denn Dein Gefühl, wohin tendierst Du? Windeln noch weiter an lassen oder möchtest Du die auch weg haben?
Wenn Du Deine Entscheidung getroffen hast, würde ich da hinter stehen und den Erzieherinnen das auch so mitteilen. Entweder, das er einfach noch nicht soweit ist, und es eben noch gar nicht merkt oder weiter Windeln weg lassen, mit der Bitte, ihn zu unterstützen und ihn regelmäßig ans Töpfchen zu erinnern...
Mein Sohn ist ebenfalls gute 3,5 Jahre jetzt, auch ein Frühchen und ich habe seine Erzieherin vor der aktuellen Schließzeit gefragt, ob wir das Trocken werden jetzt mal verstärkt "üben" sollen. Sie hat da total abgewunken. Sie meint, das kommt irgendwann, da muss man dem Kind Zeit geben, erst recht, wenn es ein Frühchen ist.
Ich hoffe jetzt immer auf gutes Wetter #sonne, damit ich ihn nackig laufen lassen kann. Vielleicht wird´s ja so was #schwitz
LG und starke Nerven!
asira #winke

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Mein Gefühl sagt mir eher er merkt es einfach noch nicht wann er mal Klein muss. Groß denke ich schon eher, da er ja wenn er im Bett liegt und merkt da will noch was kommen Bescheid sagt. Allerdings ist tagsüber alles noch viel wichtiger als auf Töpfchen zu gehen. :-D

Hab mal gelesen, dass das auch dazu gehört. Denn Willen das Spiel zu unterbrechen wenn was raus will.

Wir gehen jetzt auch erst mal raus in Garten ... ohne Windel. Macht es wenigstens nicht so nee Sauerrei auf dem Laminat. :-)

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Je mehr Druck gemacht wird, desto unsicherer wird er werden und desto größer das Problem.

Wenn er so weit ist, dann klappt es von heute auf morgen fast Zwischenfalllos.
Wenn die Erzieherinnen keine Lust zum Windeln wechseln haben, dann ist das ihre Sache.
Ich würde eine klare Ansage machen, dass dein Kind dann keine Windel mehr bekommt, wenn es dazu bereit ist!

Daheim würde ich, wenn du feststellst dass er es sagt oder merkt die Windel weglassen. Wenn was daneben geht mit Verständnis reagieren. Die Kinder sind frustriert genug wenn es daneben geht.da helfen Vorwürfe oder schimpfen gar nicht.
Lg

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So werde ich es jetzt auch machen. Werd am Montag mit der Leiterin sprechen, dass ich den momentanen Druck der gemacht wird damit er trocken wird nicht möchte. Hab eben auch wieder die Windel drum gemacht. Er hat über den gesamten Tag nicht einmal den Eindruck auf mich gemacht, dass er merkt dass jetzt etwas kommen möchte. Wenn mal was im Klo gelandet ist, war es weil ich ihn von mir aus drauf gesetzt habe, ist ja auch schon mal was. Sie können von mir aus einmal die Woche wie früher die Probe machen aber nicht mehr jeden Tag wie jetzt.

Hab ihn auch noch nie geschimpf wenn was daneben gegangen ist, bringt ja nichts. Zuletzt wollte er mir sogar dabei helfen die Pfütze weg zu machen.

Dankeschön für all eure Antworten und die Gewissheit, dass mein Kind nicht einfach nur zu doof ist.

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Hallo,

jedes Kind hat sein Tempo...Und wenn dein Schatz so weit ist, wird er keine Windel mehr brauchen...
Mach momentan ne Windel oder solche Hochziehhöschen rum und damit ist gut....
Den Erziehern sagst du, daß man das Trockenwerden nicht erzwingen kann und mit Druck garnichts erreicht...

Bin seit über 20 Jahren Erzieherin und hab in meiner Laufbahn schon eine Unmenge an Kindern gewickelt...Manche waren mit 2 schon trocken, andere erst mit 5 - so what -

Mein Junior war - und da kam er so garnicht nach seinen Brüdern - erst mit knapp 4 Jahren zuverlässig trocken....10 Tage vor seinem Geburtstag wollte er keine Windel mehr umhaben und seither ging nicht ein Tropfen mehr in die Hose....

Du glaubst ja garnicht, was ich mir von manchen anderen Müttern anhören durfte ( naja, ich hab meist nicht hingehört..Zum einen Ohr gings rein, zum anderen raus #schein )..Ne Erzieherin und kriegt ihren Sohn nicht trocken...Sowas darf es doch nicht geben #schwitz..Der Junge wird bestimmt antiautritär erzogen #zitter

Mein Tip : hör auf dein Bauchgefühl und dann geh das Thema ganz entspannt an...Wenn es organisch keine Probleme gibt, wird dein Schatz dann trocken, wenn es zu seiner Entwicklung passt....

LG #winke

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Hi,

also bei uns haben die "den neuen KiTa-Kindern" von September bis Februar/März Zeit gegebenen, während der Anfangszeit trocken zu werden.
Natürlich in Kooperation mit den Eltern zuhause und bei den meisten hat es gut geklappt mit Bescheid geben.

Das mal was daneben geht, wenn das Kind z.B. zu vertieft ist ins Spielen oder es nicht mehr rechtzeitig auf die Toilette schafft, ist ganz normal.

Vielleicht solltet ihr nochmal ein klärendes Gespräch MIT der Leitung UND den Erziehern suchen; allerdings OHNE Anfeindungen a la "Hätten Sie damals auf "dasunddas" reagiert, dann hätten wir jetzt diese Probleme nicht!", sondern mit möglichen konstruktiven Lösungsvorschlägen und ich würde auch ganz einfach erzählen, wie ihr es zuhause macht; Smarties werden sie wohl nicht geben, aber vielleicht gibt es sowas wie ein Sternchenbelohnungssystem, bei dem man mit Erreichen einer bestimmten Sternchenanzahl (5?) eine kleine Gefälligkeit bekommt.
UND falls was nicht so klappt, wie man (=die Erzieherin) es gerne haben möchte, dann hat man seinen Ärger runterzuschlucken und dem Kind das ganze nochmal gaaaanz in Ruhe zu erklären und es evtl zu trösten.
Denn ein Kind in dem Alter begreift (Herzfehler hin oder her), dass "das reinkackern" jetzt nicht soooo toll war; aber wenn nicht geschimpft wird, ist es einem doch gleich viel leichter ums Herz und man könnte sich ja wieder auf´s Töpfchen trauen!? :-)

LG
Nina

PS:
Und ganz wichtig: habt doch bitte Vertrauen zu eurem Kind und unterschätzt es nicht; ja, die Sache mit dem Herzfehler ist jetzt nicht super (so ein Kind haben wir auch in der Gruppe von unserem Sohn), aber ein extremes vertätscheln/verzärteln hat noch keinem Kind geholfen; im Gegenteil - Kinder ruhen sich auch gerne mal "auf ihren Lorbeeren" aus. ;-)

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Oje, das klingt ja nach Methoden aus den 70ern....sei froh, das er im Sommer wechselt, kein Hahn kräht hier danach ob ein Kind mit oder Windel dort hin kommt.

Ich würde mir für die letzten Wochen ausdrücklich so einen Druck verbitten.

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Gehts noch? Ich würde die Fragen ob sie zu viel am Stromkabel geleckt hat oder Klebstoff schnüffelt :-[

Also mal davon abgesehen das dein zwerg einen schweren Start ins leben hatte und viel hinterher hängt, 3,5Jahre ist doch auch bei gesunden Kindern ohne Startschwierigkeiten noch nicht die Regel das sie trocken sind!
Und Jungs hängen ja eh hinterher!

Mach dich bitte nicht verrückt! Und wenn ich mitbekommen würde das mein Kind nieder gemacht wird weil es noch nicht trocken ist gäb es da GANZ SCHNELL ein Gespräch mit der Leitung! #nanana

Ich habe bezüglich trockenwerden übrigens die Erfahrung gemacht es klappt am besten zu Hause wenn ihr Urlaub habt und reagiert wenn er was sagt, wenn in der KiTa keiner reagiert ist das natürlich Mist! Warum soll man dann bescheid sagen? #kratz