Hallo!
Meine 5jährige Tochter muss wegen ihrer Neurodermitis und häufigen Infekten eine Kur machen. Diese wird Anfang nächsten Jahres, also im Winter statt finden und ich werde als Begleitperson mitfahren.
Nun habe ich 2 Kliniken "zur Auswahl" und suche Erfahrungsberichte:
- Die erste Klinik, die mir eher zusagt, ist die Alpenklinik Santa Maria im Oberjoch
- Die andere ist die Median Klinik "Am Nicolausholz" in Bad Kösen
Über Berichte und/oder Meinungen würde ich mich sehr freuen!
Viele Grüße,
rote.kirschbluete
Kinder-Kur, Erfahrungen gesucht
Hallo,
erst mal bin ich total erleichtert, dass es doch keine Kinderkur ist, wie in der Überschrift, da werden nämlich die Kinder alleine zu einer Vorsorgemaßnahme für 3 Wochen ohne Eltern meist an die Nordsee geschickt und es bringt reichlich wenig...
Was Du meinst, ist wohl eine Kind/Eltern-Reha in einer Reha-Klinik für Kinder und Jugendliche.
Wir waren mit unseren Kindern letztes und vorletztes Jahr in Oberjoch in der Klinik Santa Maria. Mit Neurodermitis haben sie dort viel Erfahrung, machen gute Schulungen und man kann auch viel ausprobieren, z.B. verschiedene Cremes, Neurodermitis-Kleidung, Sonnencreme, Kratzklötzchen...
Meine Kleine war letztes Jahr 3 Jahre alt und war wegen Neurodermitis und Asthma dort. Die beiden Älteren waren auf der Kinder- und auf der Jugendstation (damals 12 und 14 Jahre alt). Du hast Glück, im Winter ist es dort nicht so voll wie im Sommer, da haben alle mehr Zeit für Euch und es gibt wahrscheinlich mehr Bastelangebote. Bei uns im Juni/Juli hatten schon viele Schulkinder Ferien und deshalb mussten die extra betreut werden und die Erzieherinnen hatten keine Zeit zum Basteln mit den Kleinen. Schwimmbad und Cafeteria sind toll, Sauna hat auch der Kleinen viel Spaß gemacht. Gleich nebenan ist ein großes Kinderhotel mit Tieren und Kletterpark, da kann man jederzeit rüber gehen. Wenn Deine Tochter nächtes Jahr in die Schule kommt, hat sie als Vorschulkind noch extra Vorschule. Für die Mütter gibt es Sport und Entspannung, wenn man da in der Zeit keine Termine mit dem Kind hat.
Nimm Euch einiges Spielzeug und Bastelmaterial mit, als Begleitperson musst Du Dich viel um Dein Kind selber kümmern. Man kann aber auch Bücher und Spiele im Haus ausleihen. Fahre lieber mit dem Auto hin, die Busverbindung ist dort schlecht. Für das Auto gibt es 2 Parkhäuser.
Noch weitere Fragen?
Hallo lexa4,
erstmal vielen Dank für deine ausführliche Antwort und die Tips!
Genau so eine Reha-Maßnahme meine ich, ich wusste nur die korrekte Bezeichnung nicht - sorry dafür!
Du hast schon fast alle für mich wichtigen Fragen beantwortet!
Was mich aber noch interessieren würde: Wie seid ihr untergebracht gewesen? Auf der Internetseite steht etwas von Wohngruppen..Wohnt man dann mit mehreren Eltern bzw. Kindern "zusammen" in einem Haus, teilt sich auch ein Badezimmer usw.?
LG,
rote.kirschbluete
Es gibt, glaube ich, 7 solcher Wohngruppen, 2 sind in den alten Gebäuden auf verschiedenen Ebenen untergebracht(Dachse und Zwerge), 2 in einzelnen Häusern auf dem Gelände(Haus Gamshof und Haus Rotspitz). Dann gibt es noch die Kinder ohne Begleitung (Alpenveilchen) und die Jugendlichen ohne Begleitung (Wanderfalken) und die Langzeit-Kinder (Igel). Die Wohngruppen in den alten Gebäuden kannst Du auch als Stationen bezeichnen. Dort sind immer ca 10 Eltern mit Kindern zusammen und haben einen gemeinsamen Aufenthaltsraum, in dem sie essen und sich treffen. Jeder hat aber ein bis 2 Zimmer mit Bad und manchmal auch Balkon für sich. Wir waren beide Male im Haus Rotspitz, das eigentlich aus 2 Gebäuden besteht. In dem einen gibt es Ferienwohnungen, in dem oft Familien untergebracht werden. bei denen beide Eltern mit dabei sind, und in dem größeren gibt es ein oder 2 Zimmer mit Bad und Balkon oder Terrasse. Dort ist ein großer Speisesall für die bis zu 80 Personen und auf den Stockwerken kleine Teeküchen mit Aufenthaltsraum. Bis vor 2 jahren wurden diese Wohngruppen von Pädagogen betreut, das musste aber abgeschafft werden, da die Rentenversicherung diese Pädagogen nicht mehr bezahlt. Das hatte allerdings im Haus Rotspitz bedeutet, dass im Sommer (sehr voll!!!) ziemliche Anarchie herrschte! Das dürfte im Winter und Frühling leichter sein und bei den Dachsen und Zwergen kann so etwas kaum passieren, da die Gruppen klein sind und man sich bald gut kennt.
Jede Wohngruppe hat auch einen Raum, in dem die Pädagogen noch kurze Zeit am Tag sind und Bücher und Spiele ausleihen und man mal kurz mit ihnen reden kann um etwas zu regeln. Die Schwestern und Ärzte sind nur in der Ambulanz und die Schwestern sind am Wochenende und nachts auch die Ansprechpartner für alle Probleme (Nüsse in den Häusern, kaputte Lampen und Kühlschränke...) Letztes Jahr wussten die Schwestern das noch nicht so genau und wollten sich nicht um die Probleme kümmern, da das ja sonst immer die Pädagogen gemacht hatten. Da hieß es dann plötzlich: Putzen sie selber das Haus, wenn sie die Nussspuren an den Türklinken stören!(Die Klinik ist offiziell nussfrei und unser Sohn hat eine extrem schwere Nussallergie auf kleinste Spuren) oder: Warten sie bis Montag die Pädagogen wieder da sind, wenn ihr Kühlschrank defekt ist (dort waren wichtige Medikamente gelagert). Das müsste jetzt wohl besser sein.