Hallo allerseits,
unsere Kleine ist erst wenige Monate alt, daher würden mich ERFAHRUNGEN von Müttern bereits älterer Kinder interessieren.
Bitte keine Meinungen zu pro/contra "windelfrei", sondern mir geht es um tatsächlich selbst gemachte Erfahrungen und die rückblickende Bewertung.
Die Theorie der Hebamme:
Babys, die regelmäßig abgehalten werden und somit ihr Geschäft nicht in ihre Windel verrichten müssen, haben es später leichter in der Sauberkeitserziehung. Denn so "bringt" man dem Baby nichts bei, was man dem Kleinkind dann später wieder abtrainiert.
Die Sauberkeitserziehung kann (nicht muss!!!) auch die Psyche belasten (vor allem, wenn das Betreuungspersonal nicht mit an einem Strang zieht).
Unsere Situation:
Wir dachten, dass wir das einfach mal probieren, zunächst aus Neugier. Unser Baby trägt immer eine Windel. Sie pieselt dort regelmäßig hinein, ihr großes Geschäft macht sie jedoch nur beim abhalten. In all der Zeit, hatten wir exakt 4 volle Windeln (die im Krankenhaus mit eingerechnet, wir haben erst zu Hause damit begonnen).
Hält man sie über ihr "Töpfchen" in der uns empfohlenen Position, dann fängt sie an zu pressen. Pipi kommt auch immer mit und nicht selten spuckt sie dabei ein wenig, während unten der Pups kommt.
Die Position scheint ihr auch allgemein zu gefallen und ihr ständiges Bauchweh zu lindern, da sie sich dort scheinbar ziemlich gut "auspupsen" kann.
Aktuell kann ich sie noch ganz gut so halten, wie das bei zunehmendem Gewicht aussieht, weiß ich noch nicht.
Unterwegs scheint mir das auch nicht unpraktischer zu sein als das wickeln. Bei Freunden/Familie habe ich ihr Töpfchen dabei (Waschbecken o.ä. möchte ich aus Höflichkeit dort nicht nutzen).
Nun zu meiner konkreten Frage
Hat euch das "abhalten" einen spürbaren Vorteil gebracht was die Sauberkeitserziehung angeht?
"abhalten", wer hat's gemacht und teilt mir rückblickend seine Erfahrung mit?
Hallo
Warum lässt du dein Kind nicht einfach Kind sein? Ich habe meine Tochter nie zu irgendetwas gezwungen und von "außen" drängte der Bekanntenkreis schon, wann wird das Kind denn endlich sauber, jetzt kannst du schön langsam schauen. Nein ich habe einfach nichts getan und von heute auf morgen, von einer auf die andere Stunde kann man sagen, ist meine Tochter im Urlaub im Spanien sauber geworden und hat seither (auch nachts) keine Windeln mehr - so schnell kann es gehen....
Was hat denn abhalten bzw. Windel-frei damit zu tun, ob man das Kind Kind sein lässt?
Verstehe ich gerade nicht.
"Hat euch das "abhalten" einen spürbaren Vorteil gebracht was die Sauberkeitserziehung angeht? "
Das Problem wird sein, dass man ja keinen Vergleich hat, ob sowas nun einen Vorteil gebracht hat oder nicht. Es gibt immer Kinder, die einfach so mehr oder weniger von jetzt auf gleichTag und Nacht "sauber" werden. Bei anderen ist es recht mühsam, manchmal haben die Kinder sogar in der Grundschule noch Probleme.
Ich glaube ehrlich gesagt, dass man das relativ wenig beeinflussen kann
Hi,
meine Freundin hat auch Windelfrei erzogen und ist immer mit Reisegepäck unterwegs gewesen, da beim Einkaufen etc. die Toilette nicht so schnell greifbar war.
Ständig war das Kind voll gepiselt.
Abgehalten hat sie auch.....naja....früher und einfach trockener war das Kind nicht, rückblickend viel später trocken als meine Kids mit Windel.....
lg
lisa
Wir sind noch gar nicht so weit. Unsere Maus kommt erst Anfang April aber ich informiere mich schon länger über das Thema und finde eure erfahren super spannend.
Habe ich das jetzt richtig verstanden: eure Kinder haben Windeln an, werden aber zu bestimmten Zeiten oder wenn ihr das Gefühl habt sie müssen abgegalten?
Wie kann ich das abhalten lernen? Ich kann mir nicht vorstellen es anhand von Bildern oder Videos wirklich richtig zu machen... Wie war das bei euch?
Wir machen das nicht zu festen Zeiten.
Sondern wenn wir den Eindruck haben, dass sie mal muss. Merkt man eigentlich am Gesicht. Beim pipi haben wir leider noch kein Erkennungszeichen entdeckt, wenn sie ein rotes Gesicht bekommt und beginnt zu "drücken", dann bahnt sich das große Geschäft an.
Wir entkleiden sie dann fix untenrum und halten sie über das Töpfchen. Und dann geht es auch schon los.
Dabei greifen wir von unten unter die Knie und ihr Rücken liegt dabei an unserer Brust an.
Gibt bestimmt verschiedene "Techniken" oder Herangehensweisen.
Meine Freundin hat beide ihrer Kinder abgehalten und dann sobald das Kind sitzen konnte auf den Topf gesetzt. Funktioniert hat das wunderbar, sauber ist der Große (wird im März drei Jahre alt) aber bisher noch nicht komplett. Er hat immer eine Stoffwindel an.
Als Außenstehende fand ich das Prozedere immer recht zeitaufwändig.
Lg
Hallo!
Ich sehe das sehr kritisch, weil das Kind dabei gar nicht lernen kann, wirklich "sauber" zu werden, sondern nur lernt, auf Befehl in mehr oder weniger regelmässigen Abständen sein Geschäft zu machen.
Um wirklich "sauber" zu werden, ist es notwendig, das ein Kind das Gefühl empifnden kann, wenn die Blase voll ist - das geht jetzt schon alleine vom körperlichen her noch gar nicht. Und dazu muss dann aber auch öfter die Blase voll sein damit diese Empfindung dann eben auch da ist und zugeordnet werden kann. Das ist keine sonderlich deutliche Empfindung, daher ist das nicht so einfach, die Kinder sind oft noch länger so ins Spiel vertieft, dass die es gar nicht merken, und aufwachen aus dem Schlaf klappt erst recht nicht.
Durch das Abhalten verhinderst Du ja, dass die Blase überhaupt mal voll ist, die wird ja so oft geleert, dass das Kind das Gefühl " Blase voll" gar nicht kennen lernt. Daher wird die echte Sauberkeit damit eher verzögert, statt dessen wird das Kind nur darauf trainiert, eben regelmässig und häufig zu pinkeln, egal ob es gerade wirklich muss oder nicht.
Also von anatomischen her ist das Unsinn und macht die Sauberkeitserziehung nur schwieriger. Übrigens dürften auch nur sehr wenige Kitas den Unsinn mitmachen, da wo die Erzieherinnen eine modernere Ausbildung genossen haben ganz sicher nicht.
Ich muss dir leider widersprechen. Du verwechselst meiner Meinung nach die Themen "natürliche Sauberkeitserziehung/windelfrei" mit "Töpfchentraining".
Wir sind auf windelfrei gestoßen, weil unsere Tochter sich von Geburt an geweigert hat, in Windeln zu machen und immer losgepullert hat, sobald die Windel ab war. Also haben wir sie abgehalten, wenn sie sichtbar unzufrieden war und nicht weil gerade ein bestimmter Zeitpunkt war.
Klar, wir haben auch ein akustisches Zeichen eingeführt beim Pullern, aber das mehr für Situationen unterwegs als Zeichen für "Du kannst jetzt hier pullern, wenn du magst/musst". Sie wurde definitiv nicht darauf dressiert, auf ein bestimmtes Zeichen hin zu pullern. Wenn sie nicht musste, hat sie auch nix gemacht. Sie kann auch heute mit 2J9M nicht ihre Blase entleeren, wenn diese noch nicht voll ist (ich kann immer pullern bevor wir rausgehen, auch wenn meine Blase nur zu 1/3 voll ist...). Da nützt auch kein Zeichen. Sie merkt sehr wohl, ob ihre Blase voll ist oder nicht. Und sie hatte das Gefühl auch schon, als sie ganz klein war.
Die Behauptung, dass Babys oder kleine Kinder ihre Blase/Schließmuskel nicht kontrollieren können, ist in meinen Augen falsch. Sie geht meines Wissens auf die Aussages EINES (!!!) Arztes zurück.
Und die beiden Kitas, die sie zwischen 13 Mon. und 30 Mon. besucht hat, haben sehr gut mitgezogen. Unsere Maus wusste seit sie ganz klein war, was ein Töpfchen ist und hat dies auch gern in der Kita angenommen. Zu dem Thema Töpfchen-Benutzung in der Kita gibt es aber auch deutliche Unterschiede in Ost- und Westdeutschland. Und die Erzieherinnen haben auch bei den Stoffwindeln mitgezogen, die sie als Back-up anhatte.
Unsere Tochter ist übrigens seit ihrem 2. Geburtstag zuverlässig sauber und trocken. Und ich kenne noch ein paar Mütter / Foren, die zeigen, dass meine Tochter kein seltener Einzelfall ist und windelfrei totaler Blödsinn ist.
Hallo,
wir haben auch abgehalten:
Bei der Großen hab ich mit 5 Monaten erst angefangen - Zeichen gab sie da bei Pipi keine (mehr?). Allerdings hat sie immer so deutlich gedrückt, dass das große Geschäft immer ins Klo ging. Windel mit anderem Inhalt als Pippi kannte ich gar nicht... Auch keinen wunden Po!
Abgehalten haben wir also immer vor dem Schlafen und nach dem Aufwachen, so wie wir auch gehen. Zwischendurch eher nicht. Ich bilde mir ein, sie schlief besser, wenn sie sich vorher entleert hatte und nach dem Aufwachen muß fast jeder Mensch.
Die Große fing mit 18 Monaten an, anzusagen, wenn sie Pippi mußte. Bis zum trocken werden hat es dann gedauert, bis sie 22 Monate alt War - erst da konnte sie so deutlich sprechen, daß man Pippi von Papa unterscheiden konnte
Die Kleine hab ich direkt ab Geburt abgehalten: Nach jedem 2. Stillen kam großes Geschäft und nachdem das zum 4. Mal auf dem Wickeltisch gelandet War, hab ich angefangen, sie nach jedem 2. Stillen abzuhalten. Im Unterschied zur großen Schwester hatte sie gar keine abendlichen Schrei-Attacken - außer an den Tagen, wo ich selbst krank War (hatte Kindbettfieber und eine Grippe im Wochenbett...) und sie nicht abhalten konnte!!
Trotzdem war die Kleine schwieriger: sie hat immer so unauffällig gedrückt und hatte so weichen Stuhl trotz normaler Nahrung, daß sie bis 2,5 Jahre alles in der Windel hatte... Trocken ist sie jetzt, 5 Monate vor dem 3. Geburtstag.
Ich denke, man muß sich vor übertriebenen Erwartungen an das Abhalten hüten:
Wer einmal weiß und merkt, wann das Kind Pippi oder Aa macht, kann meist gar nicht anders, als mit dem Kind zum Klo zu gehen oder zumindest zu wickeln. Das ist super, denn die Kinder behalten so ein Gefühl dafür , was eigentlich normal ist: ein sauberer, trockener Po!
Wenn ich höre, dass es Kinder gibt, die mit 3 Jahren selbst gar nicht merken, dass sie Pippi machen, da graust es mich. Jedes Baby merkt, wann es Pippi macht, es kann den Prozess nur noch kaum steuern. Der wichtigste Effekt war für mich, dieses Bemerken der eigenen Ausscheidung wach zu halten - auch wenn es manchmal mühsam ist. Z.b. hatte ich bei unserer Kleinen monatelang Windel im Bett liegen: Sie wachte pünktlich um 4 (!) auf, schrie. Ich öffnete ihre Windel, sie pieselte drauf, neue an, weiterschlafen.
Andererseits: wenn ich denke, wie oft ich die Große nachts durchs Schlafzimmer getragen habe ohne zu wissen, was ihr fehlt... das arme Kind!
Man muß Kinder nicht abhalten, damit sie problemlos trocken werden. Aber abhalten senkt das Risiko für Dreimonatigskoliken, hält das Bewußtsein für die Ausscheidungen wach und verhindert einen Wunden Po.
Und: auch wenn man nie abhält, sollte man sein Kind "intelligent" wickeln.
Eine Freundin von mir hat ihre Tochter immer nach dem Mittagsschlaf aus dem Bett genommen und ist mit ihr aus dem Haus gelaufen "ich wickel sie ja eh im Lauf des Nachmittags". Dieses Kind ist mit 4 noch nicht komplett trocken. Erste Versuche ohne Windel waren ihr direkt unheimlich...
Im Café erlebte ich eine Szene, wo Eltern rochen, dass ihr Kind Stuhl in der Windel hat. Keine Ersatzwindel dabei. Wir boten an, auszuhelfen. Die Antwort war: Danke Nein, wir sind eh gleich im dm!! Der ist knapp 15 Minuten entfernt und erst 10 Minuten später brach die Familie dahin auf.... Ich könnte Wetten abschließen, dass dieses Kind nicht problemlos und vor dem 3. Geburtstag trocken War. ..
Es gibt Kinder, die mit 2 Jahren Angst vor dem Klo haben, weil es etwas von ihnen mit nimmt. Es gibt Kinder, die mit 2 Jahren partout nicht aufs Klo wollen. Ich habe noch nie verstanden, warum man in der größten Trotzphase mit 2 Jahren den Erstkontakt mit Klo oder Töpfchen herstellen sollte
Wir haben windelfrei praktiziert seit unsere Maus 4 Monate alt war. Nicht weil wir das wollten, sondern weil wir verstanden haben, dass sie es ablehnt, in die Windel zu machen. Und ja, für mein Empfinden war es von Vorteil.
Vorteile:
- Wir haben ihr natürliches Bedürfnis unterstützt, nicht ihr eigenes "Nest" zu beschmutzen.
Kaum ein Erwachsener fände den Gedanken schön, in eine Windel zu machen, nur weil er z.B. durch einen Unfall gerade nicht in der Lage ist, zur Toilette zu gehen. Warum soll ein Baby gern in den eigenen Ausscheidungen liegen?
- Wir haben ihr nicht antrainiert, dass es normal ist, sein Geschäft in eine Windel zu machen. Dies kommt einem natürlich dann wieder zu Gute, wenn es darum geht, von der Windel wegzukommen und Töpfchen/Toilette zu benutzen.
- Sie ist früh zuverlässig sauber und trocken gewesen (zu ihrem 2. Geburtstag). Wenn wir ihr den Umzug und eine OP hätten ersparen können, wäre sie vielleicht schon deutlich eher so weit gewesen.
- Kostenersparnis, da man weniger Windeln gebraucht hat.
Nachteile:
- Manchmal war es aufwendig oder nervenaufreibend, wenn sie unterwegs musste und so lange gemeckert hat, bis wir sie abgehalten haben. Aber das finde ich so im Nachhinein nicht besonders schlimm. Aber wenn man gerade auf der Autobahn unterwegs ist, kann das stressig sein ;)
- Andere Leute gucken doof, reden einem rein, behaupten, dass das gar nicht gehen kann oder dass man seinem Kind damit schadet. Viele Leute kennen nur Töpfchentraining und denken, windelfrei wäre das selbe. Wir hatten auch viele Skeptiker in unserem Umfeld, die meisten haben aber bald gemerkt, dass es sehr wohl klappt.
meine Tipps für dich:
Höre auf deinen Bauch. Ihr seid doch schon auf einem guten Weg! Halte dein Kind ab, wenn du denkst, es würde dies jetzt wollen. Bleibe entspannt, auch wenn es nicht (immer/oft) klappt. Es ist auch okay, wenn man zwar das Abhalten verpasst hat, weil man z.B. abgelenkt war oder nicht schnell genug war, das Kind dann aber wenigstens gleich wickelt und nciht noch ewig damit wartet.
Du musst ja auch nicht versuchen, dein Kind komplett ohne Windel zu erziehen. Das klappt wohl bei den wenigsten. Die meisten praktizieren sog. teilzeit-windelfrei und benutzen (Stoff-)windeln als Back-up.
Wir sind auch schnell bei Stoffis gelandet, weil ich es doof fand, eine WWW, in die nur einmal gepullert wurde, wegzuwerfen.
Auch beim Thema Stoffwindeln gucken andere, als wäre man bekloppt. "Ihr wollt das wirklich durchziehen?" "Mir wäre das zu aufwendig!" "So viel Wäsche!" etc. Die heutigen Stoffis sind nicht zu vergleichen mit denen vor der Pampers-Zeit. Egal, ist ein anderes Thema.
Wenn dir dein Kind zu schwer wird, setz es auf ein Töpfchen und halte es dabei fest. Das klappte bei uns schon, als sie 5 Monate alt war. Der Topf stand etwas erhöht und wir haben uns davor gehockt und sie in den Achseln festgehalten.
Macht, wie es euch gefällt und praktikabel erscheint. Je weniger man anderen davon erzählt, umso weniger blöde Kommentare bekommt man zu hören.