Kindergartendrama. Brauche Rat.

Hallo.

Es geht um meine 4jährige Tochter.
Sie ist nun seit ein paar Monaten im Kindergarten, welcher ein Halbtagskindergarten ist.
Ihr hat es am Anfang sehr gut gefallen und ist von Anfang an die volle Zeit bis halb eins dortgeblieben ohne auch nur ein mal zu weinen wenn ich sie dortgelassen habe.
Im Sommer musste nun der Kindergarten wegen Sanierungsarbeiten in das örtliche Altenheim umziehen (vorübergehend), Die Bedingungen sind dort ein Thema für sich und wir hatten schon überlegt sie für die Monate der Bauarbeiten zuhause zu lassen. Ich habe mich dann aber dafür entschieden sie doch hingehen zu lassen. Die Erzieherinnen hatten mir gut zugeredet. Der Papa hätte sie jedoch lieber zuhause gelassen.
Nun zum Problem. Seitdem wir in den vorübergehenden Kindergarten gehen fühlt sie sich immer weniger wohl dort. Sie weint seit neustem wenn ich sie abgeben will. Das bricht mir immer so das Herz, dass ich am liebsten auf der Stelle mitheulen will und sie mit heim nehmen möchte, was ich aber bis jetzt noch nie getan habe. Sie hat eine Vertrauenserzieherin die sie recht gut beruhigen kann. Nun ist meine Kleine leider nicht so sehr offen und ich bekomme nur bruchstückhaft mit was sie bedrückt. Das ist zum einen, dass ihre allererste beste Freundin nicht mehr wirklich etwas von ihr wissen will (diese ist 2 Jahre älter), Angstsituationen durch die Heimbewohner (insbesondere ein geistigbehinderter Mann der die Mädchen fangen will) und nun wurde auch noch angekündigt, dass ihre Vertrauenserzieherin den Kindergarten verlässt. Ich weiß jetzt nicht ob das auch nur vorübergehend ist, denn diese Information hab ich heut Abend erst von meiner Tochter bekommen. Ein Hauptproblem ist auch dass meine Maus das einzige Mädchen in ihrem Alter ist. Alle anderen Kinder des Kindergartens sind älter oder jünger, abgesehen von 3 Jungen aber meine Kleine ist ein typisches sehr sensibles Mädchen und die spielen wohl nie zusammen.
Mein Mann und meine Mutter sagen es ist besser Lilia wieder aus dem Kindergarten zu nehmen bis ihre kleine Schwester im April auch in den Kindergarten geht, der dann hoffentlich wieder im eigentlichen Kindergartengebäude stattfindet aber ist das die richtige Lösung? Ich bin mir nicht sicher. Sie ging immer so gern in den Kindergarten bis vor zwei Wochen etwa. Auch jetzt ist sie noch so hin und her gerissen. Zum einen motzt sie wenn wir sehr spät loskommen und dann weint sie aber wenn ich mich verabschieden will.
Eine andere Möglichkeit wäre es sie in einen anderen Kindergarten wechseln zu lassen aber der wäre in der nächsten Stadt und da wäre ja wieder alles neu für sie.

Hat jemand hier ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir einen Rat geben?
Bin wirklich verzweifelt. Die Erzieherinnen reden natürlich immer auf mich ein sie zu bringen egal wie oder was.

liebe Grüße
Svanhild

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Deine Tochter ist 4, kannst du sie nicht fragen was SIE möchte?
Meine Tochter ist 3,5 und wenn ich frei habe frage ich sie ab sie in die KiTa möchte ider etwas mit mir machen.
Auch neulich als wir aus dem Urlaub gekommen sind (donnerstag abend) hat sie morgens nach dem aufwachen gleich gesagt sie möchte in die KiTa.
Sie sagt mir auch das sie z.B nicht erst im Spätdienst abgeholt werden möchte weil dann alle Gruppen zusammen gelegt werden und sie da nicht so gerne ist!

Es hört sich so an als ob ihr die Möglichkeit habt sie zu Hause zu lassen, ich würde sie fragen!
Vielleicht gar nicht endgültig sondern erstmal morgens.
Lilia, heute ist Kindergarten, möchtest du da hin oder lieber mit Papa zu Hause bleiben. Ich würde ihr auch anbieten das sie früher abgeholt werden kann.
Wenn du sie dann bringst und sie weint kannst du ihr sagen das du sie gefragt hast und sie hin wollte, wenn sie möchte würdest du sie aber z.B um 12 anstatt um 14Uhr wieder abholen. Und das du sie morgen wieder fragest ob sie hin möchte ider nicht, sie für heute aber eine Entscheidung getroffen hat.
Wenn sie zu Hause bleiben möchte bleibt sie eben zu Hause! Und so würde ich sie eine Zeitlang immer fragen.
Wenn sie immer hin will wäre das Thema durch, dann geht sie weiter hin! Wenn sie immer zu hause leiben möchte kann man vielleicht zwischendurch die Entscheidung weg nehmen und ihr z.B sagen morgen ist Kindergarten ich hole dich XX ab und dann gucken wie es sich entwickelt. Wenn ich das Gefühl hätte sie ist damit Unglücklich würde ich sie zuhause lassen bis der KiGa fertig renoviert ist!
Wenn sie mal so mal so will muss man halt gucken, entweder man bleibt beim fragen oder sagt Mo, Mi, Fr ist Kita Di und Do bleibst du mit Papa und der Schwester zu hause.

Das ihr der behinderte Mann angst macht kann ich verstehen, die Meißten Kinder kennen das ja nicht was von sich aus schon Angst macht und wenn er dann nich distanzlos ist (was ja oft bei Geistig Behinderten Menschen der Fall ist) Vielleicht sollte man da mit den Erziehern mal drüber reden....

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Danke für deine Antwort.

Der Papa geht arbeiten aber ich bin zuhause und es wäre kein Problem sie zuhause zu lassen. Ich hatte in den vergangen drei Wochen Lilia jeweils ein mal in der Woche zuhause behalten bzw. einen Omatag machen lassen weil sie krank war oder es zeitlich nicht gepasst hat mit den Öffnungszeiten des Kindergartens. Mein Mann hatte ganz wichtige Untersuchungstermine zu denen ich mitgehen musste. Daraufhin habe ich von einer Erzieherin gesagt bekommen, dass Lilia regelmäßiger kommen muss. Sie jetzt also jeden Tag spontan kommen oder nicht kommen zu lassen würde da sicher für großes Unverständnis sorgen.
Ich weiß dass ich sie nicht immer schützen kann und sie lernen muss Ängste zu überwinden aber muss es in dem Alter schon so extrem sein?

Bin selbst hin und her gerissen von dem was mein Herz und was mein Verstand sagen. Die Meinung der Erzieherinnen verunsichert mich dann noch mehr. Ich glaube die denken jetzt schon ich bin eine zu große Gluckenmutter.

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Das ganze geht erst seit zwei Wochen ? Dann würde ich mir noch keine all zu großen Gedanken machen und erstmal abwarten. Die Idee sie zu Hause zu lassen oder gar in einen anderen KIndergarten zu schicken wäre wohl etwas übereilt.
ich glaube auch nicht, dass ihr Weinen etwas mit dem Altenheim und den rovisorischen Bedingungen dort zu tun hat. Kinder macht das sicher weniger aus als Erwachsenen.

Es ist gar nicht so unnormal, dass Kinder erst gerne in den Kindergarten gehen und dann nach einiger Zeit nicht mehr. Sie merken dann, dass der Kindergarten keine einmalige Sache ist sondern etwas , wo man hin muss. Auch wenn man keine Lust hat, mit der Freundin gestritten hat, von der Erzieherinn geschimpft wurde, den Morgenkreis langweilig findet...

Du scheinst sämtliche Informatinen darüber, was momentan schief läuft, nur von deiner 4jährigen Tochter zu bekommen. Sie berichtet aber sicher sehr subjektiv... Sprich doch mit den Erziehern über das was los ist.

Außerdem kannst du zusehen, dass du deiner Tochter gegenüber eine klare Linie fährst. Wenn du schon beim Bringen mit den Tränen kämpfst und mit dem Gedanken spielst, sie wieder mit nach Hause zu nehmen, bestärkst du sie nur darin, dass der Kindergarten momentan blöd ist.

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Beim letzten Punkt geb ich dir Recht. Ich versuche es mir auch so wenig wie möglich anmerken zu lassen aber es fällt schwer.
Vielleicht hast du Recht und es ist noch zu früh eine Entscheidung zu treffen.
Uns kommt es jetzt nicht so kurz vor weil wir das alles vor Monaten vorausgesehen hatten und schon mal kurz davor waren sie wechseln zu lassen.

Danke für deine Antwort

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Und natürlich bespreche ich alles mit den Erzieherinnen. Was ich genannt habe sind alles Sachen die mir von den Erzieherinnen bestätigt wurden

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Hm...schwierig!

Ich glaube, ich würde mal mit dem Elternrat reden und diesen bitten, sich mit den Leitungen beider Einrichtungen (Kindergarten und Altenheim) zusammen zu setzen.

Grundsätzlich finde ich die Mischung aus Alt und Jung toll, ABER jeder braucht hier seinen geschützten Bereich!

Der Sohn einer Freundin geht auch in einen Kindergarten, der in einem Altenheim dauerhaft untergebracht ist. Dort gibt es aber feste Tage und Zeiten wann die Kinder die älteren Bewohner besuchen, mit ihnen singen, Geschichten erzählen usw.

Das ein Bewohner mit den Kindern Fangen spielen möchte, geht meiner Meinung nach, gar nicht! Gerade Kinder, die von Haus aus noch nie mit geistig und/oder körperlich beeinträchtigen Menschen zu tun hatten, reagieren ängstlich und abwehrend.
Andersherum bedeutet es für die älteren Bewohner auch Stress, wenn der gewohnte Tagesablauf so aus den Fugen gerät!

Hier ist wirklich Organisation von beiden Seiten gefragt, dass ein Zusammentreffen beider Gruppen geordnet und BEGLEITET wird. Erzieher/innen und Pfleger/innen haben jeweils die Verantwortung für die ihnen Anvertrauten.

Das die Bezugserzieherin den Kindergarten verlässt ist natürlich schade, aber noch ist sie ja nicht weg und auch hier können die Erzieher/innen daran arbeiten, dass deine Tochter Vertrauen zu einer anderen Person fasst?
Während der Eingewöhnung meiner Tochter wechselte ihre erwählte Bezugserzieherin leider die Gruppe, aber im Team wurde es prima aufgefangen, und eine andere Erzieherin kümmerte sich von da an immer um meine Tochter während die Bezugserzieherin stets im Hintergrund blieb.

Alles in allem würde ich sie wohl da lassen...wenn die Rahmenbedingungen dann stimmen. Und das die stimmen, daran kann man ja arbeiten.

LG, Marie #blume

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Danke für deine Antwort.

Du gehst auf Punkte ein, die ich vermieden hatte weil mein Beitrag sonst um ein vielfaches länger geworden wäre.
Die Bedingungen in dem Altenheim sind sehr schlecht für die Kinder.
Nur mal das aller schlimmste. Auf dem Weg vom Parkplatz zum Eingang muss man an einem Abhang vorbei der kaum gesichert ist. Die Kinder sind in nur einem Raum untergebracht der von der Außenwand, wie auch der Innenwand zum Gang hin komplett als Glasfronten einseh bar ist für jeden der vorbeigeht. Direkt daneben ist die Cafeteria und Krankengymnastikbereich sodass da immer viele Leute unterwegs sind. Die Eingangstür öffnet und schließt sich automatisch sodass Kinder bei Unachtsamkeit einfach weglaufen können. Frühstücken müssen die Kinder im kalten Kirchsaal auf Kissen die auf dem kalten Steinboden liegen weil wohl im ganzen Altenheim kein Platz für die Tische und Stühle der Kinder ist.
Das ist nur das schlimmste!

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Also zur räumlichen Bedingungen, da kann ich ja verstehen, dass man während einer Sanierungsmaßnahme gewisse Abstriche machen muss, abed das was du beschreibst geht finde ich nicht. Hier würde ich über den Elternbeirat ein Gespräch mit Leitung und Träger fordern. Z.b. ein Zaun entlang des Anhangs und auch Sichtschutzfolie zum Flur hin wäre schnell umsetzbar und kostet nicht die Welt. Auch die Frühstückssituation finde ich fraglich. Warum gibt es keine Tische? Wie viel Energie ich da rein stecken würde, hängt aber auch davon ab, wie lange es dauert bis der Kindergarten fertig saniert ist.

Zu deiner Tochter, es ist meiner Meinung nach nicht ungewöhnlich, dass nach einer guten Eingewöhnung und ersten euphorischen Wochen es eine Zeit gibt in der das Kind nicht mehr so gerne geht und auch beim Abgeben weint. Wenn sie sich beruhigt, würde ich das nicht über bewerten. Auch das Thema Freunde bewertest du meiner Meinung etwas über. Freundschaften ändern sich in dem Alter sehr schnell. Und auch wenn sie ein typisches Mädchen ist, kann sie doch auch mit Jungs befreundet sein.

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Die Probleme hören sich ziemlich hausgemacht an. Ohne Spielkameraden ist es doch doof. So ein kleiner Kindergarten wäre nichts für mich, haben wir im Nachbardorf. Manche favorisieren den weil das mit den wenigen Kindern so idyllisch wirkt aber ich mag unseren größeren Kindergarten lieber, weil meine Kinder da genügend Auswahlmöglichkeiten für Freunde haben, und sie haben auch jede Menge. Ich würde mir gründlich überlegen, ob ein anderer Kindergarten nicht doch eine Option wäre. Und man tut einem Kind keinen Gefallen, wenn es ständig für omatage oder gar zwischendrin monatelang aussetzt. Ein Kind sollte regelmäßig in den Kindergarten gehen, sonst gehört es nie richtig dazu und hat es schwer. Vier finde ich persönlich auch ziemlich spät für den Kindergartenstart, drei wäre besser gewesen und einfacher für das Kind.

Ich würde daher empfehlen: geeigneteren Kindergarten suchen, regelmäßig hinschicken und Priorität darauf legen, dass das Kind Freunde findet.

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Sie war 3,5 als sie in den Kindergarten gekommen ist.

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Die Omatage waren nur zustande gekommen weil es nicht Möglich war sie Rechtzeitig vom Kindergarten abholen zu können oder der Kindergarten nicht früh genug geöffnet hatte, also nicht vermeidbar.

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