6-jährige isst fast nichts...langsam verzweifle ich!

Hallo,

es geht um unsre 6-jährige Tochter und ich würde euch gerne mal um eure Meinung fragen bzw. um Tipps bitten.

Sie hat bis zu ihrem 4. Lebensjahr eigentlich ganz normal gegessen (auch alles Mögliche).

Aber seither wurde es immer weniger. Also sie isst nur noch ganz wenige Sachen, dazu gehören Nudeln mit einer einzigen Käsesoße, Brot mit Kiri oder Nutella, Cornflakes, Pfannkuchen.

Da sie im Kiga zum Mittagessen angemeldet ist (aufgrund meiner Arbeitszeiten), isst sie dort entweder gar nichts oder höchstens Nudeln, Reis und Kartoffeln trocken. Wenn es z.B. Suppe dort gibt, dann isst sie nur das trockene Brötchen, dass es dazu gibt.
Auch wenn irgendwo Kräuter (wirklich nur winzig kleine Krümelchen) mit im Essen sind, verweigert sie es komplett.

Bis vor ein paar Monaten hat sie zumindest noch z.B. Maultaschen mit Sahnesoße geliebt oder auch normalen Nudelauflauf mit uns gegessen.
Aber auch diese Sachen verweigert sie nun.
Wenn sie etwas (von ihren "ausgewählten" Dingen) isst, dann extrem langsam und sehr sehr wenig. Meist nur eine kleine Hand voll oder nicht mal ein halbes Brötchen zum Frühstück.

Wir haben wirklich so ziemlich alles versucht.....
Gut zureden, ignorieren, ihr "Extra-Essen" machen, aber nichts hilft.

Sie wiegt auch schon eher wenig für ihre Größe (20,8 kg bei 123cm), was meine Sorgen natürlich noch verstärkt.

Beim Kinderarzt sind wir gerade schon, um organisches auszuschließen. Bisher klinisch soweit alles ok, auf die Auswertung der Stuhlprobe warten wir noch (sie klagt auch häufiger über Bauchschmerzen, die sich aber in 90% in Blähungen zeigen).

Noch wichtig dazu zu sagen wäre, dass sie aufgrund eines leichten Mutismus bereits seit knapp 3 Jahren regelmäßig in psychotherapeutischer Behandlung ist und sich hier auch schon Fortschritte zeigen.

Habt ihr noch Ideen, was man machen könnte?
Oder gibt es vielleicht jemanden hier, dem es ähnlich geht?

Viele Grüße und danke für's lesen :)...
poca

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Doofe Frage, aber fast 21 kg bei 123 cm ist doch völlig okay?? Mein Sohn ist erst 3,5 Jahre, aber 102 cm groß und wiegt gerade Mal 12 kg, er ist also wirklich zu dünn.
Er isst auch kaum und wenn, dann nur Rohkost, aber was will man machen? Ich kann es ihm nicht rein schieben, ich muss es akzeptieren. Im Kindergarten ist er okay, versucht aber auch immer eher sein Mittagessen unter den anderen Kindern zu verschenken :-p Ich erkläre es mir so: Er ist einfach sehr aktiv, dafür isst er zu wenig, aber er findet essen auch einfach ziemlich langweilig. wenn er mit mir gemeinsam kocht ist es manchmal besser, aber dennoch isst er immer nur so viel, wie er braucht, bis die erste Sättigung erreicht ist.

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Wurde schon ein Blutbild gemacht?

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Nein, noch nicht.
Die Kinderärztin wollte erst das Ergebnis der Stuhlprobe abwarten.

Zudem steht übermorgen noch ein Termin beim Kinderchirurg an, da sie seit Geburt einen kleinen Nabelbruch hat, der möglichst vor Schulstart operierte werden sollte.
Dieser macht ihr keine Probleme/Schmerzen, jedoch möchte sie auch hier ausschließen lassen, dass da die Bauchschmerzen herrühren könnten.

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Ein Blutbild ist wichtig, nicht dass sie bereits einen Mangel hat.

War bei meinem Sohn so. Mit 3 Jahren bereits Eisenmangel.

Viele Grüße

Julia

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Hallo du!

Hast du mal mit ihr darüber gesprochen?

Alles Liebe

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Ja, desöfteren.
Leider gibt sie mir dafür keine Erklärungen, außer "weil ich nicht mag", "das schmeckt mir einfach nicht" oder "ich hab keinen Hunger".

Manchmal kommt auch einfach nur "weil"....

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Und wenn es einfach so ist? Also scheinbar isst sie ja, was ja gut ist und sie hat kein Untergewicht, was ja auch super ist, also würde ich denken, dass essen nun nicht gerade eines ihrer größten Hobbies ist. Sie tut es, damit sie erstmal satt wird und darüber hinaus gefällt ihr das einfach nicht. Das ist nicht schlimm und muss überhaupt nicht immer irgendwelche psychischen Ursachen haben, wie oft vermutet wird. Wenn Kinder gerne essen und viel essen, dann wird ja wiederum auch nicht sofort vermutet, dass das abnormal ist. "Über den Hunger essen" ist genauso wenig erstrebenswert.

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Hallo,
Du beschreibst eigentlich den Sohn meiner Freunde.
Als Kleinkind hat er alles gegessen, das wurde allerdings immer weniger.
Mit sieben war er sehr blass und das Wachstum verzögerte sich immer mehr. Bauchweh war sein ständiger Begleiter.
Bis die Diagnose Zöliakie im Raum stand. Er hat auch sogar genau die Lebensmittel bevorzugt die er eigentlich nicht vertragen hat.

Nach der Bestätigung der Diagnose hat er einen Weg gesehen die ständigen Schmerzen zu vermeiden. Jetzt ist er fast alles. Eben Glutenfrei.

Ist schon jemand auf die Idee gekommen?
Liebe Grüße

Ponyhof

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Hallo liebe Poca

wir hatten ein ähnliches Problem , waren sogar mit unserer Tochter in einer Klinik für Essstörungen deswegen .

Deshalb vorab , erst mal ist es immer der sichere Weg Krankheiten usw auszuschließen .

Desweiteren lese ich in deiner Beschreibung bereits viele Dinge die uns damals als Fehler deklariert wurden , die wir auch gemacht haben heraus , deshalb die Tipps die ich in der Klinik bekommen habe und die nach langem tatsächlich Früchte tragen .

Als erstes auf versteckte kcal achten , denn Kinder reagieren im Gegensatz zu uns noch sensibel auf kcal und sind tatsächlich nach erfolgreich gegessenen ( oder getrunkenen ) Kalorien mengen satt . Sprich Säfte , Limos ganz schlimm Milch oder Kakao , Süssigkeiten , haben unmengen kcal und wenn ein Kind nicht viel isst denkt man natürlich , och dann wenigstens den Kakao oder so ... . Also bestenfalls Mineralwasser oder Wasser , eventuell Schorle .

Dann nichts außer der Reihe kochen , es gibt ein gesundes Essen , ( was bestenfalls meist schon kindgerecht sein sollte ) und darüber hinaus gibt es zwei Stunden vorher und nachher NICHTS , das Kind kann entscheiden ob es mit isst oder nicht und wie viel , genauso bei den anderen Hauptmahlzeiten .( natürlich dürfen zwei drei Brotaufstriche wählbar sein )

Feste Essenszeiten sind wichtig für die Routine hunger zu bemerken .

Darauf achten ob das Kind sich satt trinkt , denn manche Kinder können nicht unterscheiden ob sie hunger oder durst haben .

Und zum Schluss ganz wichtig : NICHT gut zureden , es nicht zum essen überreden , keine Spiele daraus machen , denn das ist die Hauptursache für Essstörungen , laut der Klinik .

So das ist das , was wir da so gelernt haben , oder gesagt bekommen haben und nachdem wir sie wirklich eine lange Zeit , also mindestens zwei bis drei Wochen völlig in Ruhe gelassen haben , auch nicht gesagt haben , komm iss wenigstens noch ... usw . Begann sie eigenverantwortlich vernünftig zu essen .

Sie futtert immer noch nicht viel , aber wir haben alle ein entspanntes Verhältnis zum Mittagessen bekommen und sie ist ein gesundes Mädchen :-)

Ich hoffe ein paar Dinge kannst du für dich rausziehen und eventuell Probieren und drücke dir auf jeden Fall die Daumen , das ihr das schnell schafft .

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Wie alt war deine Tochter, als ihr in der Klinik wart und wie lange seid ihr da gewesen?

Habe auch ein Kind, dass ich kaum dazu bringen kann zu essen.

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Meine Tochter war damals 5 und wir waren 3 Wochen in einen , war das aber auch eine Mutter Kind Kur .

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Hallo,

Meine Kleine wird in 2 Monaten 6, ist auch so groß und so schwer wie deine. Manchmal isst sie gefühlt gar nicht über Tage hinweg. Manchmal haut sie rein wie ein Scheunendrescher, im Moment sind wir beim Scheunendrescher.

Kinder wissen sehr genau was sie brauchen, wenn man sie den lässt. Deswegen würde ich nicht viel aufheben um das Essen machen.

Das einzige was ich überprüfen lassen würde an deiner Stelle, wäre eine Lebensmittelunverträglichkeit, da sie so oft Blähungen hat.

Theresa

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Hallo,
wenn ihr gesundheitlich alles ausgeschlossen habt, dann würde ich einfach sagen versuch locker zu lassen. Ich finde das was du beschreibst relativ normal. Bei den meisten Kindern die ich kenne fing das selektive Essen etwas früher an, als bei deiner Tochter. Meine Große ist auch so ein Exemplar. Sie isst Nudeln, Kartoffeln, Reis pur, evtl mit Butter oder Tomatensauce (ohne Stücke!). Kein Gemüse, kaum Obst (Äpfel, aber bitte rote, Himbeeren, das wars). Bei Brot ist sie halbwegs unkompliziert. In der Kita isst sie auch oft nichts, oder eben ohne Sauce. Ich finde das ok. Ich war selbst so als Kind. Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie ich z.B. von der Konsistenz von gekochtem Gemüse ernsthaft einen Brechreiz hatte. Ich konnte das einfach nicht runter kriegen.

Ich versuch ihr ab und zu mal was unterzujubeln, indem ich z.B. weich gekochtes Gemüse in die Tomatensauce schmuggel oder so. Smoothies trinkt sie z.B. auch gerne, die gibt es halt häufiger, damit sie auch mal ein paar Vitamine abkriegt.

Ansonsten hab ich festgestellt, dass sie eher bereit ist mal was zu probieren, wenn wir sie nicht unter Druck setzen. Je weniger das Essen Thema ist, desto entspannter ist sie auch damit. In der Kita war das ein kleiner Kampf, die Erzieher davon zu überzeugen, aber mittlerweile akzeptieren die das auch.

LG

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Hat Deine Tochter irgendwelche Allergien? Mein Sohn aß irgendwann fast nichts mehr, da er auf alles Allergien hatte (die fingen aber schon mit 3 Wochen an). Seit ich seine Allergien kenne, kann ich besser für ihn kochen. Aber im Frühjahr in der Pollenflugzeit wird ihm ganz schnell von allem Essen übel, da geht fast nichts...Meine jetzt 5-Jährige war eine Weile auch sehr wählerisch. Wir dachten bei ihr dann auch an Allergien, hat sie aber nicht. Seit sie im Kindergarten mit den anderen zusammen "gesundes Frühstück" machen, probiert sie selber immer mehr.

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Hey,
erst einmal höre auf zu verzweifeln.... #liebdrueck

Ich habe das auch durch mit meinem Sohn und seit ich entspannt damit umgehe funktioniert es gut...
Es gibt da ein Buch ,das hat mir sehr geholfen...

https://www.amazon.de/Mein-Kind-will-nicht-essen/dp/3932022122/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1481745061&sr=8-1&keywords=mein+kind+will+nicht

Wie ist denn euer "Essentagesablauf", hast du den mal überprüft?
Als ich noch so unruhig war, habe ich so ziemlich alles falsch gemacht, was falsch zu machen geht... #schwitz#schein
Jetzt hat er einen gut geregelten Tagesablauf, was das Essen angeht und er ist zu den Hauptmahlzeiten immer nocht nicht viel aber ausreichend für ihn...
Da meiner fast nichts isst, was gute Inhaltsstoffe hat, bekommt er "Celagon aurum", zumindest beruhigt das etwas mein Gefühl, er bekäme sonst ja nichts an Nährstoffen... #schein
Und unsere Regel ist, wir kochen und alle Familienmitglieder wählen aus, ob und wieviel sie davon essen.... Will sagen, gib dem vermeindlichen Problem gar nicht soviel Macht....
Auch das kann das Problem sein...

lg Tanja