Obst und Gemüse Verweigerer

Guten Morgen!

Mein 4-jähriger verweigert häufig alles Obst und Gemüse. Es gibt Phasen in denen er einiges probiert und auch sagt es schmeckt ihm. Allerdings gibt es auch die Phasen in denen er nichts an Gemüse oder Obst isst. Ich habe mich schon zum Hampelmann gemacht, interessante Figuren aus allen erdenklichen Obst- und Gemüsesorten geschnitzt, püriertes im Essen versteckt, 1000000 verschiedene Rezepte (aus Kinderkochbüchern) mit ihm zusammen zubereitet, gelockt, geschimpft, gedroht.... nichts hilft. Ich kann mir auch absolut nicht erklären, woran es scheitert. Die ganze Familie isst täglich mit Genuss Obst und Gemüse - vorgelebt wird es ihm also auch. Regel bei uns im Haus ist, wer nichts gesundes isst, bekommt auch keine Süssigkeiten. Das hilft (manchmal) - er ist dann Obst, damit er naschen darf. Das macht mir allerdings Bauchschmerzen, denn er sieht das Obst dann ja nur als Mittel zum Zweck, Außerdem ist der junge Mann ja auch pfiffig genug, sich den Süsskram anderweitig zu besorgen, wenn Mama und Papa nein sagen (Omas, beim Einkaufen, Kiga usw.)
Kennt jemand dieses Problem? Wie macht ihr euren Kindern gesunde Ernährung schmackhaft?

MfG KTF

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guten morgen,
viel mehr als anbieten und unterjubeln kannst du nicht. ich würde als erstes den wind aus den segeln nehmen und ihn lassen. kein locken, "probier mal", "oh, wie lecker" mehr. düßigkeiten würde ich zuhause tatsächlich erstmal stark reduzieren, wenn er außer haus sowieso süßes bekommt. ein zuviel an zucker ist nie gut. ich vermute, ein stück weit ist es machtkampf geworden bei euch mit obst/gemüse. den kannst du simpel beenden. wenn das angebot vielseitig ist, wird ihm sein körper schon sagen, was er gerade braucht.

lg & alles gute

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Mein 4,5-Jähriger ist genauso. Wobei Obst eigentlich noch geht, aber an Gemüse gehen fast nur Schlangengurken rein. Was ganz gut funktioniert ist, wenn ich zur Rohkost einen Dipp hinstelle- das findet er recht gut.

Ansonsten handhabe ich das auch so wie Baby schreibt: Süßigkeiten reduzieren. Irgendwann bekommen die Kröten schon Hunger.
Und auf jeden Fall muss man sich selbst entspannen. Wenn die Kinder nicht wollen, was willst Du machen? Ich hoffe immer, dass er zumindest im KiGA ab und an was gemüseartiges ist, denn in der Gruppe essen die Kinder ja bekanntlich Dinge, die sie zu Hause nicht anrühren.

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Als allererstes würde ich nicht so einen Bohei um das Thema Süßigkeiten machen.
Das klingt ja echt anstrengend bei euch. Man muß sich die Süßigkeiten erst verdienen?

Gib ihm jeden Tag eine Kleinigkeit Süßes und gut is.
Je mehr Drama da drum gemacht wird, um so interessanter wird es und um so mehr fokussieren sich die Kinder drauf.
Bzgl. Ost und Gemüse: mehr als immer wieder in verschiedenen Varianten (roh, gekocht,...) anbieten, kannst Du nicht. Immer wieder mit einbeziehen in die Zubereitung (selbst schneiden lassen, selbst aussuchen lassen im Supermarkt usw.).
Und einen Gang runterschalten! Drohen/Schimpfen würde ich in Zusammenhang mit Essen nie. Das ist fehl am Platz und bewirkt nur das Gegenteil des Gewünschten.

Noch ein Tipp zum ausprobieren: ich mache seit kurzem zu Hause grüne Smoothies aus frischem Spinat, Ananas, Kiwi und Khaki,... Meine Kinder lieben es. Ein Trinkröhrchen in ein schönes Glas rein und fertig.
Nie im Leben würden sie ansonsten auf die Idee kommen, sowas wie frischen Spinat oder Ruccola zu essen... ;-)

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Ich biete meinen Kindern gesunde und abwechslungsreiche Kost an.

Sie nehmen davon, was sie gerade brauchen.

Zwischen 2 und 5 Jahren gab es bei und wochenlang Phasen mit nur trockenen Nudeln oder nur Brot oder nur Reis... Das ist völlig in Ordnung. Davon erleiden die Kinder keinen Schaden.

Süßigkeiten sind bei uns immer frei zugänglich, und keins meiner Kinder isst zu viele. Es gibt Phasen, da greifen sie gerne mal zu, es gibt ebenso Phasen, da wird wochenlang nichts genascht. (Ganz im Gegensatz zu den befreundeten Kindern, die kurz gehalten werden. Das sind alle furchtbare Geier, eine hat jetzt mit 8 Jahren sogar angefangen, Süßigkeiten zu klauen!)

Ich halte es für sehr bedenklich, ein Kind etwas essen zu lassen, das es nicht will, damit es etwas anderes bekommt. Damit zerstörst Du das Körpergefühl, so dass es gar nicht mehr auf seinen Körper achtet.

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Hallo,

die Süßigkeiten sind als Belohnung vermutlich zu weit weg vom Mittagessen - so etwas funktioniert wenn überhaupt nur mit richtigem Nachtisch - sehe ich allerdings kritisch, weil die Kinder nicht essen, bis sie satt sind, sondern essen, bis der Teller leer ist...

Bei uns gibt es kleine Portionen auf den Teller. Nachschlag gibt es nur, wenn alles (!) aufgegessen wurde. Ausnahmen machen wir, wenn jemand etwas gar nicht mag, also schon würgen muß oder komplett den Appetit verliert. Einfach "mag ich nicht" sagen reicht da noch nicht ;-) Bei der 2. Portion kann man sich dann aussuchen, was man noch möchte. Die kleine will dann manchmal auch nur Brokkoli nach, die Große (4,5) nimmt ausnahmslos Reis, Kartoffeln oder Nudeln nach.

Das funktioniert allerdings auch nur, weil sie wirklich fast nix Süßes essen und daher bei den Mahlzeiten richtig Hunger haben. Die eine vorhandene Oma hat mich von Anfang an immer gefragt, wann die Kinder mal was dürfen. Wenn Nachbarn ungefragt füttern würde, würde ich denen mal was husten. Das ist bei jedem Zootier verboten...!

LG!

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Du tust mir echt leid. Der tröstlichste Tipp, den ich mal bekommen habe: Kinder machen die Trotzphase durch, da muss man ihnen das Gemüse immer und immer wieder anbieten und es auch selbst essen, irgendwann ist die Phase dann vorbei.

Manchmal machen es auch die unerwarteten Dinge. Mein Sohn war kein besonderer Fan von Brot. Als ich mal allein mit ihm gegessen habe, wurde das Brot mal quer aufgeschnitten (Psst. darf Mama nicht wissen ;-) ) - das waren dann U-Boot-Brote. Wir haben viel gelacht, seitdem ist Brot kein Problem mehr - so lange es quer geschnitten wird. Ich drücke dir die Daumen, dass du irgendwie einen Zugang findest.